Umgangston und Etikette in deutschen Änderungssatz-Diskussionen

“setzen 5” - wer immer das auch geschrieben hat - sehe ich definitiv als Tadel, verbunden mit einer schlechten “Schulnote” an. Halt Oberlehrerhaft.

Gruss
walter

edit: Tüpo

In den meisten Fällen sind doch Missverständnisse die Ursache einer dann folgenden “Auseinandersetzung”. Und meistens ist das, zumindest für den Außenstehenden recht schnell klar. Wenn sich die Beteiligten die hitzigen Antworten dann mal für einen Moment aufsparen würden, die ganze Sache zwei Mal lesen und vielleicht einmal darüber schlafen würden, dann könnten die das auch gut erkennen.

Würde es denn dann nicht einfach genügen zu sagen: “Ich habe das falsch verstanden”. Das wäre sicher deeskalierender als “Du hast das falsch formuliert” (und würde sogar noch einen Buchstaben sparen :smiley: ).

Wie ich schon mal sagte: Haben wir nicht andre Probleme als uns hier zu streiten?

Beste Grüße
Uwe

Wenn ein höfliches “Du hast das falsch formuliert” schon als Beleidigung betrachtet wird, ein aggressiv beleidigendes und auch noch ungerechtfertigtes “Setzen 5!” als Antwort auf einen kompetenten Hilfeversuch dagegen als akzeptabel, dann bewirkt das aber genau das Gegenteil. Solche Umkehrungen fördern zukünftig noch mehr Aggressivität.

Richtig. Ich habe zwar einmal in meinem Studentendasein eine „1+“ bekommen (rechnerisch also 0,7), und auch 15 Punkte waren in der Oberstufe rechnerisch (IIRC) 0,7, also eine „1+“, aber eine „+1“ gibt es mW an keiner Schule oder Universität. :wink: Auch hier im Forum gibt es eher ein „–1“, um anzuzeigen, dass man anderer Meinung ist. Und daher habe ich auch meine Probleme mit dem Vergeben von 5en oder 6ern in OSM … und halte das, ja, für sehr unhöflich, jedenfalls wenn es als Reaktion auf einen sinnvollen Hinweis geschieht, wie im angesprochenen Fall. Es geht hier nicht darum, wer das wo geschrieben hat, egal, es geht darum, ob wir so etwas nicht künftig vermeiden sollten.

Ich wußte es. Ich bin der Idiot.

Erstens habe ich niemals „falsch formuliert“ gesagt (das wäre ein Urteil nach absoluten Maßstäben, das mir nicht zusteht), sondern „unklar formuliert“ (oder sinngemäß). Zweitens sehe ich nach wie vor die Gefahr, dass das jemand ebenso falsch wie ich versteht und auf die mißverstandene Äußerung hin etwas Falsches tut (nämlich die Spuren als Ways einzeichnen). Das wollte ich vermeiden.

Aber ich fürchte, das werde ich niemandem in der Welt jetzt noch klarmachen können. Also bitte, wenns euch glücklich macht, ich habe das komplett falsch verstanden und mein Hinweis war das Hinterletzte. Setzen, 6 wäre eher angemessen gewesen, über die 5 kann ich noch froh sein. Und ich gelobe, nie wieder einen Hinweis zu kommentieren, wenn ich keine Lösung anbringe, nur weil ich der Meinung bin, dass etwas klargestellt werden sollte.

Jetzt besser?

–ks wie kopfschüttel

Nein, schlechter. :wink: Kurz:

  • Wir haben durchaus kapiert, was Du sagen wolltest, und warum.

  • Dein Hinweis war richtig und sinnvoll, um die Gefahr zu vermeiden, dass jemand die Spuren einzeln als Ways mappt. Den ursprünglichen Text der Note konnte man nämlich durchaus als Aufforderung dazu missverstehen, genau das zu tun. (Meine Wenigkeit hätte den Text jedenfalls so verstanden, und wenn mich jemand dafür einen Idioten nennen will, kann er das tun.)

  • Wenn der Lehrer fragt (wir sind bei dieser Diskussion ja offenbar in der Schule gelandet): „Was ist 7 x 6?“ und der Schüler x antwortet: „Keine Ahnung, aber, Herr Lehrer, es brennt“, und die Schule brennt wirklich – dann würde zwar ein Schulmeister schlimmster Art dem Schüler eine 5 oder 6 geben, aber jeder vernünftige Mensch würde trotzdem feststellen, dass der Schüler alles richtig gemacht hat, und ihn belobigen. (Ich weiß, der Vergleich ist übertrieben, OSM brannte ja nicht, aber es geht ums Prinzip: Antworten, die nicht die Frage im Wortsinne beantworten, können trotzdem sehr sinnvoll sein.)

Hier ist also niemand ein Idiot, aber am allerwenigsten ist es kreuzschnabel.

Hoffentlich ist allen Lesern klar, dass das nicht ernst gemeint ist… :slight_smile:
Inzwischen bin ich mir da nämlich nicht mehr so sicher, das könnte wieder zu neuen Missverständnissen führen.
Die Interpretation scheint doch teilweise (regional?) sehr starken Schwankungen unterworfen zu sein. :wink:

Guten Morgen in die Runde,

“Setzen 5” ist für mich kein Tadel sondern die Bezeichnung für eine Fehlleistung und als solche sehe ich die Antwort von kreuzschnabel auf meine Frage in dem Note auch immer noch an.
Ich bitte hier nicht irgdent etwas hinein zu interpretieren, es geht auschließlich um die Antwort auf eine Frage und nicht um eine Einschätzung oder Wertung einer Person.
Zur Klarstellung, eine Frage im deutschen Sprachraum endet mit diesem Zeichen ? .

Während meiner Schulzeit gab es keine 6 und während des Studiums auch keine 4 und rechnerisch hätte man auch nie eine 0,7 erhalten
( eine mathematische Unmöglichkeit ) .

Senni

Inzwischen gibt es das durchaus, hilft aber auch nicht immer:
http://www.sueddeutsche.de/karriere/bester-abiturient-im-interview-abi-mit-aber-keinen-studienplatz-1.1050439
Ist eine 1+, nicht zu verwechseln mit +1. :slight_smile:

@kreuzschnabel, du bist auf keinen Fall ein Idiot.

Mir ging es nur um die Antwort auf meine konkrete Frage und da hat mir deine Bemerkung, Hinweis oder wie immer das auch genannt werden kann zur Verwendung des Wortes “einzeichnen” nicht im geringsten geholfen.
Für dich muß da eben etwas getaggt werden, für mich reicht der Begriff “einzeichnen” , denn ich habe mit dem Skribent, Tusche und Schablonen tatsächlich noch in topographischen Karten gezeichnet um Veränderungen oder Ergänzungen zu erfassen.
Für dritte liegen wir dann beide falsch, da wir tatsächlich Einträge in eine Datenbank machen.

Tief im Süden des deutschsprachigen Raumes wurde ich an einer Tankstelle an der ich auch einen kleineren Einkauf erledigt habe von der Verkäuferin gefragt ob ich ein kleines Säckel haben will.
Meine Antwort : Wie bitte ?
Erneute Frage von der Verkäuferin : Wolln’s ein kleines Säckel ?
Meine Antwort: Ich versteh sie nicht !
Die Verkäuferin zeigt mir darauf eine Plastetüte und wir lachen.

Senni

Zum achtundsechzigsten Male: Meine Bemerkung hatte gar nicht die Absicht, dir zu helfen. Sie hatte vielmehr die Absicht, einem ortskundigen Anfänger, der deine Aufforderung zum Einzeichnen falsch verstehen könnte, dieses falsche Verständnis zu nehmen. Profülacktisch.

Aber da ich mich offenbar nicht mehr verständlich auf deutsch ausdrücken kann (was schlecht ist, wenn man damit sein Geld verdient), verabschiede ich mich hier lieber erstmal nach nebenan. In der Wikipedia tut man wenigstens noch so, als arbeite man miteinander.

–ks

So schnell enststehen Missverständnisse! :frowning:

@ Kreuzschnabel
Keinesfalls bist du der Idiot, ich hatte dich überhaupt nicht persönlich ansprechen wollen. Meine Formulierung sollte ganz allgemein in die Runde geworfen sein. Keinesfalls war es meine Absicht, dich anzugreifen.

Ich denke diesmal hab ich mich nicht verständlich genug ausgedrückt und ich muss es anders formulieren: Fall man merkt, dass die Kiste verfahren ist (oder die Gefahr besteht), dann sollte man mal ein wenig deeskalierend wirken. Ein “Ich habs falsch verstanden” kommt beim Gegenüber viel besser an als “du hast dich falsch ausgedrückt”. Manche fühlen sich da auf den Schlips getreten und schon ist der ungewollte “Streit” in vollem Gange. Beide Sätze bedeuten quasi das selbe und es tut doch nicht weh, es einfach anders zu formulieren.

Beste Grüße
Uwe

Die obige Kommunikation ist ein gutes Beispiel dafür, wie leicht eine gut gemeinte Botschaft in das sogenannte Appell-Ohr rutscht und als “Angriff” gewertet wird.
"Du hast … " kommt psychologisch im sog. Appell-Ohr an und wird (unbewusst) sofort als Forderung/Angriff durch den Angesprochenen interpretiert. Dabei interpretiert man ja selbst in eine vorige Aktion oder Aussage des Angesprochenen erst einmal die Annahme, er hätte etwas falsch gemacht, hinein. Eine Ansprache wie z.B. “…vielleicht habe ich es ja falsch verstanden, aber wenn…” oder “…ich habe Dich jetzt so verstanden, dass…” wirkt hingegen deeskalierend, bzw. wird von dem Angesprochenen (meist) freundlich aufgenommen und birgt die Chance dass er über seine Aussagen nochmal nachdenkt ist größer als wenn man mit dem von vornherein sinngemäß ausdrückt (hier jetzt überspitzt!) “Du doof, ich besser”.

Und man selbst verschenkt ja nichts, wenn man erstmal nachfragt, ob man das was man für falsch hält, richtig verstanden hat.

Aber wie spreche ich dann jemand von vornherein an, wenn ein eindeutiger Fehler erkannt wird (obwohl der auch immer noch subjetiv sein kann)? Eben auch nett und freundlich darauf hinweisen, dass man dies oder jenes entdeckt hat und dies z.B. gem. Wiki Seite XY eigentlich anders sein müsste und ob er sich das vielleicht nochmal anschaut. Selbst die erfahrensten Mapper machen mal Fehler aus Flüchtigkeit oder weil die letzten Entwicklungen nicht registriert wurden etc. Daher sollte man auch weniger erfahrenen Mappern gegenüber entsprechend vorsichtig auftreten.
Und was ich manchmal vermisse, es wird nicht immer genug Zeit gegeben zu reagieren. Manche Mapper, die fast täglich online sind, gehen davon aus, dass andere dies auch müssen. Dass man aber mal ein paar Tage oder eine Woche sich nicht mit OSM beschäftigt scheint anderen manchmal nicht akzeptabel. Auch hier wäre etwas mehr Gelassenheit und Ruhe ganz schön, denn die Datenbank hat derart viele Fehler, dass es oft nicht darauf ankommt, ob z.B. ein Taggingfehler innerhalb von Stunden behoben ist. Da kann man auch gut mal eine Woche verstreichen lassen, damit der Angesprochene Zeit hat, sich das anzusehen. Und wenn man dann selbst aktiv wird, finde ich es höflich, den jeweils anderen nochmals persönlich darauf aufmerksam zu machen, dass man es geändert hat.
Wenn jemand z.B. meine Fehler berichtigt, fühle ich mich sogar bestätigt, wenn derjenige mich nochmal kurz auf diese Ungereimtheit aufmerksam macht und mir so nochmal Gelegenheit gibt, mich sozusagen fehlerbezogen “posthum” dazu zu äußern.

Dies sind alles “Regeln”, die aus meiner Sicht kein gesondertes Regelwerk benötigen, sondern einen guten Kommunikationsstil ausmachen.

Schönes WE
Thoschi

Danke Toschi, so gut konnte ich es nicht ausdrücken. Und dass es dafür sogar wissenschaftliche Belege gibt, freut mich.

Ehrlich: Ich musste das auch erst lernen. In meinen Jugendjahren hatte ich mit Sicherheit keinen Kommunikationsstil, der bei meinem Gegenüber Begeisterung ausgelöst hat. Ich hoffe meine Mitmenschen schätzen mich zwischenzeitlich besser ein.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende

Uwe

Keine Ahnung, ob das nun hierher gehört, oder noch irgendwie von Belang ist, aber mir fiel eben zufällig ein User auf, der von sich behauptet, früher “ulilu” geheißen zu haben:

http://www.openstreetmap.org/user/osm_saint-louis

wo er schreibt

[…] mon nom d’utilisateur a été “ulilu”; je l’ai fait effacer à cause de discussions peu amusantes avec des utilisateurs allemands qui - selon moi - se comportaient et qui avaient détruit mon travail cartographique; et me revoilà sous ce nom ci :wink: ).

Übersetzung:

[…] mein Benutzername war “ulilu”; ich ließ ihn löschen wegen wenig amüsanter Diskussionen mit deutschen Benutzern, die sich meiner Meinung nach aufführten und die meine kartografische Arbeit zerstörten. Und hier bin ich wieder unter diesem Namen :wink:

FYI.

http://whosthat.osmz.ru/?id=16881 und http://whosthat.osmz.ru/?id=4719901

Sven

“ulilu” … siehe hier: https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=55992

Danke! Er multipolygonisiert nämlich wieder rum…

Wenn er auf weißen Flächen rummultipolygonisiert, kann er das von mir aus tun, auch wenn es unschön ist. Aber wenn er, wie damals, bereits vorhandenes Mapping löscht und durch seine MP-Teppiche ersetzt, dann gehört ihm wieder einer vor den Latz geknallt.

Er schien damals zu denken, MP-Verhaue seien die höchste Kunst des Mappens, und wenn andere das nicht auch anwenden, dann seien sie nur zu doof, um MPs zu verstehen, und sollten gefälligst froh sein, dass er als der Oberchecker das endlich mal anständig mappt.

–ks

Ich bin mir nicht ganz sicher und habe jetzt nicht die Zeit, mich so detailliert damit zu beschäftigen, aber auf den ersten Blick kommt mir zumindest http://www.openstreetmap.org/changeset/51534273 so vor, als hätte er die residential-Fläche von Habkirchen verpolygonisiert. Er macht also genau so weiter wie damals.