Erfassen / Einzeichnen von Hydranten?!

Nicht jede Feuerwehr hat Hydrantenpläne. In kleinen Ortschaften wissen die Feuerwehrleute auswendig wo die Hydranten sind. Außerdem sind an markanten Punkten (z.B. Straßenkreuzungen) die Hydrantenpositionen auf Schildern markiert. Als Feuerwehrmann sieht man diese Schilder i.d.R. sehr schnell und findet dann anhand der Entfernungsangaben auf den Schildern den Hydranten. Man hat auch kein GPS-Gerät dabei als Feuerwehrmann.

So sehen die Schilder aus: http://www.fwnetz.de/wp-content/uploads/2008/09/h1.jpg Die hat jeder schon mal gesehen, aber die wenigsten wissen, was sie bedeuten. Im Prinzip steht oben die Leitungsart (Wasser), der Leitungsdurchmesser (für die Wassermenge wichtig) und unten stehen Entfernungsangaben (Die Schilder stehen immer gleich an Kreuzungen oder Hauswänden, die Hydranten immer möglichst an der Wasserleitung)

Zur den Hydrantenarten:
Es gibt erstmal Hydranten zu Druckwasserleitungen. Da ist der Leitungsquerschnitt wichtig um zu wissen, wie viel Wasser aus der Leitung raus kommt. Das gilt natürlich nur, wenn eine Pumpe an einem Hydrant hängt. Hängt 100 Meter weiter die nächste Pumpe, können nicht beide die Maximalmenge Wasser bekommen. Die Pumpen der Feuerwehr sind in der Lage die Wasserleitungen zu zerstören. Sie würden in den Leitungen ein Vakuum saugen, die Leitungen würden wie Strohhalme zusammenklappen und dann ist es vorbei mit Wasser. Daher muss immer eine Person an der Pumpe stehen und die Leistung regeln. Um das Thema zu entschärfen werden oft flexible Schläuche vorher angebracht, ein Vakuum würde den Schlauch zusammenklappen lassen so daß die Wasserleitung in den ersten paar Sekunden keinen Schaden nimmt. Die Hydranten werden nochmal in Oberflur und Unterflur unterteilt. Im Prinzip ist das nur die Bauform. In der Straße versenkt oder am Straßenrand als Roh sichtbar.

Zum andern gibt es Hydranten zu Saugwasserleitungen. Hier muss die Pumpe ein Vakkuum saugen um selbst an Wasser zu kommen. Die Leitugnen enden entweder an einem Teich oder sie haben Grundwasserzugang. In letzterem Fall gibt es schriftliche Aweisungen zu z.B. Mindestnutzungszeiten damit das Erdreich nicht verschlammt sondern stabil gehalten wird.

In Ortschaften nimmt die Feuerwehr bevorzugt Teiche oder Flüsse als Wasserquelle, da hier mehr Wasser zur Verfügung steht. Außerdem ist ein dauerhafter Abzug von Wasser aus dem öffentlichen Netz nicht optimal, da das Wassernetz dafür nicht gebaut ist. Z.B. ist bei uns im Dorf das Problem, da, daß wenn die Feuerwehr ans Limit geht, ein Dorf weiter kein Wasser mehr da ist. Da tröpfelt es nur noch. In der Praxis ist das so, daß die erste Feuerwehr an den Hydranten geht um schnell Wasser zu haben. Die 2. + 3. Feuerwehr geht dann an den nächsten Teich oder Fluss und legt eine Wasserversorgung. An der 1. Feuerwehr wird dann beides Kombiniert, bzw man geht weg vom Trinkwasser. Bei Übungen gibt es die Regelung, daß man nur 50% vom Wasser nimmt, dann müssen die Anwohner ein Dorf weiter nicht auf dem trockenen hocken.

Hier in der Nähe gibt es z.B. das THW mit einer “Monsterpumpe”. Da kann keine Wasserleitung mithalten, um die betreiben zu können muss ein Vorratsbehälter gefüllt werden aus dem die Pumpe sich dann versorgt. Als hier mal ein großer Schrottplatz gebrannt hat wurde mit der Pumpe das Wasser alle anderen Feuerwehren wieder in den Kreislauf zurückgebracht, da einfach viel, viel zu wenig Wasser da war. 5000 Liter Wasser flossen minütlich von dem Grundstück herunter. Es wurde ein Loch gegraben und die Pumpe hat das Wasser von hier zurück zu einem Sammelbecken befördert. Aus diesem Sammelbecken haben dann alle anderen Pumpen ihr Wasser geholt.

Und es gibt noch Einspeiseleitungen. Die sehen aus wie Hydranten, sind aber gedacht um Wasser einzuleiten. Große Gebäude haben so etwas, dann gibt es im Gebäudeinneren Gegenstücke. Hier sind quasi Rohre vorverlegt damit die Feuerwehr nicht in den 5. Stock Leitungen legen muss.

Alles in allem ist das Thema also komplexer als was man denkt, aber komplett ohne Elektronik handelbar, da alles über Straßenschilder oder über einfache Logik geregelt ist. Und wenn es wirklich brennt, steht ein Mann an der Pumpe und geht ans Limit. Das Limit ändert sich aber sekündlich.

Grüße
Dennis

Wasser (qualität)=Trinwasser (frisch/trinkbar), altes Trinkwasser (ohen Schwebstoffe aber verkeimt), klares Wasser, Schmutzwasser (Partikelgröße?), See-/Teichwasser, Salzwasser, gechlortes Wasser, Brackwasser

Das fehlte noch.

nicht so pauschalisierend… Ausserdem brauch man kein Handgerät um OSM daten zu nutzen

jeder autofahrer sollte wissen was das schild bedeutet… wird zumindest in den beiden Fahrschulen die ich kenne explizit abgefragt.
Ist auch bei der Fahrprüfung beliebt um durchzufallen :wink:

Das ist so nicht richtig. Es hängt noch von ein paar anderen Faktoren ab (Aufbau des Leitungsnetzes etc)

Nur nochmals zur Klarstellung für alle Mitlesenden. Aus dem Hydrantennetz wird nicht gesaugt. Aufgrund des Einsatzes von flexiblen Schläuchen sollte das Hydrantennetz keinen Schaden nehmen wenn doch mal ein Unterdruck aufgebaut wird.
Das gefährliche für die Leitungen sind eher die Druckstösse die man allerdings kaum vermeiden kann (ausser man fährt über den Tank)
Die Pumpenleistung muss nur aufgrund der Gefahren für die Pumpe (Kavitation) im Auge behalten werden. Inzwischen gibts wohl auch schon entsprechend vollautomatische Systeme…

Mag für deine Feuerwehr hinkommen… ist aber keinesfalls für das gesamte Bundesgebiet so.

Dann brauchen wir ja auch keine Hydrantenpläne mehr…

Ketzerische Grüße
Isla
:wink:

Ja, klar ein Hydrantenplan ist für viele Feuerwehren sicher sinnvoll. Wie ich geschrieben habe, die Feuerwehrpumpen dürfen kein Vakuum in Trinkwasserleitungen saugen. Sie sind aber dazu in der Lage. Und wenn sie es machen würden, würden alte Leitungen kollabieren. Dann gibts aber mächtig, mächtig ärger für den Maschinisten…

Aber doch nicht in OSM, wo jeder was ändern kann!
Bei der Feuerwehr geht’s um Leben und Tod und wenn die sich auf OSM-Pläne verlassen würden, könnte das zu sehr kritischen Situationen führen.
OSM kann einfach nicht alle geoinformatischen Aufgaben übernehmen, vor allem nicht solche mit einer dermaßen mächtigen Wichtigkeit.
Wenn, dann sollte die Feuerwehr ihre Daten direkt in OSM importieren und diese müssten dort vor jeglicher unautorisierter Änderung geschützt sein.
Dann wäre es allerdings keine OpenStreetMap mehr.

Soweit meine Meinung zum Thema.

warum nicht

Deswegen verlässt man sich ja NIE in KEINER Situation blind auf Pläne.

[
Warum nicht ?

Und ich sage es nochmal. Kein Feuerwehrman wird aufgrund eines Hydranten der in der OSM eingezeichnet ist in der Realität aber nicht vorhanden ist sich im Einsatz weinend auf den Boden werfen und mit den Füßen strampeln.
Es geht dadrum um ein Hilfsmittel zu haben so das ich mich während der Anfahrt ein Grobes Bild machen kann. (Auf welcher Straßenseite sind die Hydranten / In welche Richtung ist es sinnvoller ersteinmal zu gehen).
Und es ist um längen besser als das was einige Feuerwehren heuzutage haben. Ich kenn da so ein paar vergilbte Bücher mit Straßennamen die garnicht mehr existieren. Bzw steht dann drinen vor Haus XYZ. Das die Leitung da heute nicht mehr existieren steht dann aber erst auf einen der diversen handschriftlich eingefügten korrekturblätter… Kartendarstellung von Hydrantendaten ist mir bisher noch nicht begegnet…

@isla Dito!

Ich kann überhaupt nicht verstehen warum sich Leute so vehement gegen die Aufnahme von Hydranten wehren? Wir nehmen Hundekottütenspender und Kondomautomaten auf, (ok bei letzterem gehts auch um Leben und Tod) aber solch wichtige Einrichtungen wie Hydranten sollen nicht rein?

Da kennst du die Kameraden aber schlecht wenn du denkst das eine Änderung (Vandalismus?) bei den “Hydrantenplänen” lange unentdeckt bleiben würde. Wenn die zuständigen Kameraden etwas in die Hand nehmen, dann funktioniert das auch. Inclusive der Datenpflege und Überwachung.

Für die “Feuerwehr-Kenner”; denkt doch einfach mal an die Situation der nachbarschaftlichen Hilfeleistung. Kennt jeder Zug-, Gruppen- oder Fahrzeugführer alle Hydranten bzw. Löschwassereinrichtungen in den Nachbarorten der eigenen Stadt- / Großgemeinde? Das wage ich zu bezweifeln.
Sollte eine FW aus A-Stadt nun zu einer Unterstützung nach B-Stadt gerufen werden, was heute durch unterschiedliche Gründe nicht mehr so selten ist, kann es durchaus von Vorteil sein einen Hydr.-Plan der Nachbargemeinde zu haben. Natürlich bekommt die “Gastfeuerwehr” ihren Einsatzauftrag von der örtlichen TEL, kann aber dann sofort ohne große Nachfrage oder Einweisung loslegen.

Zum importieren der Daten kann ich ebenfalls nur sagen, dass mir in fast 30 Jahren FW, noch kein offizieller Hydrantenplan in die Finger gekommen ist. Klar haben die Städte und Gemeinden (meistens) DIN A0 / A1 bestenfalls A2 Pläne ihrer Wasserversorgung, nur eben keine die nur die Hydranten darstellen. Häufig ist es noch so das die “Wasserversorgungspläne” von externen Dienstleistern vor X Jahren für viel Geld erstellt wurden und jetzt darf man mal nach der Aktualität fragen. :frowning:

Wenige andere (reiche) Städte und Gemeinden haben die komplette Wasserversorgung mittlerweile auf EDV-Technik umgestellt, in erster Linie jedoch um Wasser- / Pegelstände ihrer Gewinnungsanlagen zu überwachen oder um diverse Steuerungsmöglichkeiten (Pumpen, Ventile usw.) durchzuführen. Auch aus diesen hochmodernen Anlagen bekommst du keine Karte heraus, die sind für ganz andere Anforderungen geschaffen worden.

Georg

Servus

Würde mich dafür interessieren wie man so einen Server einrichtet… gibts hierfür anleitungen?

Hallo zusammen,
ich bin auf jeden Fall auch für die Hydranten!

Ich habe mal die alte “Proposed features/Fire Hydrant”-Seite in die englische Variante unserer WIKI-Seite umgewandelt: Proposed features/Fire Hydrant und sie in die “Proposed features”-Liste eingetragen.
Ich habe es noch im Status “Draft” gelassen, Hobby Navigator kann/wollte es ja nun in “Proposed” überführen.

In der deutschen Seite gibt es den Abschnitt “sonstige offene Fragen”. Den könnte man meiner Meinung nach rausnehmen, da diese Frage nach Löschteichen ja mit dem Value “pond” bereits beantwortet ist. Löschteiche ohne feste Ansaugstelle aufzunehmen macht keinen Sinn, dazu würde jedes Gewässer zählen.

Ich wär dafür, dass der Hydrant nun den Status “Proposed” annimmt und der Vote gestartet wird.

Viele Grüße
Schlumpf

Hallo Schlumpf, gut gemacht!
Ich fühle mich geehrt das du mir das Weitere Bearbeiten überlassen möchtest. Allerdings habe ich im Laufe der verschiedenen Treads schon öfter darauf hingewiesen das ich mit den Proposal(en)? auf Kriegsfuß stehe.
Ich würde dir das gerne überlassen, habe keinen Drang mich mit dem P zu befassen.
Es geht nicht um das Thema Hydranten, dass finde ich nach wie vor wichtig und es ist gut das es jetzt mal “geregelt” wird. Also raus mit meinem Namen oben im Kopf und übernimm die Regie für den weiteren Ablauf. :slight_smile:

Achja, herzlich willkommen im Forum. :slight_smile:

Ich finde weder im deutschen noch englischen Proposal eine Begründung, warum amenity=fire_hydrant nicht mehr verwendet werden soll.
Wenn man von etwas abweicht, was bereits 3289 mal in Europa eingezeichnet ist, dann wird es sich auch mit noch so vielen Proposals kaum mehr durchsetzen.

Walter

Man kann ja das amenity=fire_hydrant weiter verwenden hier geht es doch darum um zusätzliche Eigenschaften des Hydranten einheitlich eintragen zu können.
Beim auswerten der Daten wird einfach eine Oderverknüpfung gemacht amenity=fire_hydrant || fire_hydrant=*

Hallo badger,

das wäre durchaus sinnvoll, aber so steht es leider nicht in den proposed features.

Walter

Der steht doch in den Map_Features schon lange drin wollen die ihn jetzt da wieder löschen?
Ich kann ja verstehen das man gerne noch zusätzliche Informationen dazu haben will, und dies ist auch sinnvoll. Aber etwas etabliertes zu löschen finde ich nicht als zielführend.

Es ist in der Tat ein Problem mit dem “verfrüht” eingeführten amenity-Tag. Die alte “Proposed features”-Seite ist nie in den Proposal-Status und somit nie zu einer Abstimmung gekommen. Ich finde es auch irgendwie unsinnig für Hydranten “amenity” zu benutzen. Meiner Meinung nach ist die neue Variante wesentlich sinnvoller.
Die 3000 Einträge zu ändern empfinde ich nicht als Problem, nur wie sieht es mit JOSM aus? Ich nehme an, dass daher die meisten Einträge kommen, da müsste die Vorlage dann auch geändert werden. Und die Map_Features natürlich.
Trotzdem bin ich dafür die Änderung einzuleiten.

Wenn es keine Einwände gibt werde ich die Hydranten morgen mal in den Proposal-Status überführen.

@Walter Schlögl: Beitrag #22 Da stehts nochmal. Ich trags mal in die “Proposed features”-Seite ein.

Ich hätte noch 2 Verbesserungsvorschläge:

  1. Sollen wir als optionalen Tag noch “count” für die Aznahl aufnehmen? In meinem Zuständigkeitsbereich sind die Hydranten häufig auf Straßenkreuzungen und da gibt es schon mal 2 oder 3 Hydranten auf einer Kreuzung. Ach bei Trockenen Hydranten an zB. Seen gibt es schonmal mehrere nebeneinander.

  2. Beim Hydranttyp würde ich vielleicht “pond” in “dry” ändern. Ist vielleicht verständlicher da solche Hydranten auch an Flüssen zu finden sind.

Gruß
Schlumpf

Also der amenity=fire_hydrant wurde am 15.01.2008 eingepflegt.
Es wird also schon 2,5 Jahre gelebt und ist in diversen Tools übernommen worden.

Die 3000 Einträge kannst du, wenn du dich an die Vorgaben vom Proposed features halten würdest nicht ändern sondern nur löschen. Ausser jemand begutachtet die POIs und trägt dann ein um was für Hydranten es sich handelt. Ein einfaches Vorhandensein eines Hydranten unabhängig von der Art des Hydranten ist mit dem Proposed features nicht möglich!

Was spricht dagegen das amenity=fire_hydrant zu lassen und einfach weitere Eigenschaften mit dem Proposed features einzutragen?

Warum findest du das “amenity” unsinnig?

Gruß
badger

1.) Mach euch mal unabhängig von den 3000 Einträgen… das sind noch wenige. Wenn ich dürfte wären da morgen 3200 mehr die anders getaggt wären.

2.) Weil amenity wie folgt beschrieben wird: "This is the primary tag for useful and important facilities for visitors and residents: toilets, telephones, banks, pharmacies (to buy medicines), schools … "

es gibt da einige das besser passt z.b. man_made oder evtl sogar service

  1. Gibt es meines erachtens hinreichende Gründe das Schema zu erweitern und zu Überarbeiten.
    Heute taggt ja (hoffentlich) keiner mehr Bus routen nach diesem schema: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Bus_stop (location / towards) …

Warum nicht dann mal ein paar alte Zöpfe abschneiden. Coexistenz ist ja auch möglich… irgendwas wird sich schon durchsetzen…

Also ich finde useful and important facilities passt schon ganz gut ob man Feuerwehrleute jetzt als Anwohner oder besser Besucher bezeichnet sei mal dahingestellt.
Wobei es für die Anwohner schon wichtig ist dass die Feuerwehr den Hydranten findet.

Warum man_mad “A tag for identifying man made (artificial) structures and buildings added to the landscape.” besser geeignet sein soll kann ich nicht verstehen. Als eine art Bauwerk würde ich ihn nicht bezeichnen.

Service wird wohl hauptsächlich für Strassen oder Schienen benutzt.

Und damit wir uns nicht falsch verstehen ich finde es gut was ihr vorhabt.
Blos würde ich zusätzlich noch amenity zulassen.

z.B.
amenity=fire_hydrant
fire_hydrant=underground