Frage zur Veränderlichkeit von WayIDs

Hallo, ich würde gerne die existierenden Way IDs dauerhaft als Schlüssel für mich nutzen.
Da es wie bei allem, sicherlich auch bei OSM eine Abweichung von Soll/Ist gibt, würde ich gerne nach Eurer Einschätzung fragen.

Durch welche Events kann es doch - auch ungewollt - mal passieren, dass eine Way ID abgeändert wird?

unkritisch sicherlich:

  • wird die Straße durch ein Baugebiet verlängert, kommen sicherlich nur neue Nodes dazu, auch wenn in neuem PLZ Gebiet. ID bleibt, oder?
  • bei Umbennung rutscht alter Name in “old_name”, ID bleibt immer gleich
  • Eingemeindung spielt auf dieser Ebene keine Rolle, ID also gleich

Aber wie gesagt, wenn Ihr beobachtet habt, dass es in Theorie wie oben geschildet laufen sollte, in der Praxis aber oft anders gemacht wird, wäre ich für Hinweise dankbar.
Vorstellbar wäre ja als Fehler, wenn lange Straße doch zwei Namen enthält (also 2 Straßen) und der eine bei der Wayanlage übersehen wurde.
Der alte Way wird versehentlich durch den Tagger auf den neu entdeckten Namen umgewidmet wird und ein neuer Way mit dem alten Namen aber neuen ID geschaffen?!

Oder ein Tagger hat viel Mist gemacht, es wird automatisiert auch die Way Neuanlage rückgängig gemacht und der nächste macht die gleiche Straße mit neuer ID?

Hab Ihr sowas mal beobachtet?

Danke,
Götz

Ein Weg kann jederzeit aufgeteilt werden. Das passiert schnell, wenn sich irgendeine Eigenschaft (Höchstgeschwindigkeit, Breite, Höchstgewicht, Bescahffenheit etc.) im Wegverlauf ändern. Wenn die entstehenden Fragmente danach mit anderen zusammengefaßt werden, kann die ursprüngliche ID danach weg sein.

Baßtölpel

Neeeeein, echt?!
Wenn ich also auf einer 50kmh Straße eine neue Unterbrechung durch 30kmh Strecke bekomme… dann bekomme ich unter Umständen 3 Ways und einer von denen behält eventuell die alte ID der Rest ist aber neu?!.
Shitshitshit…was kann man erstazweise nehmen?!

vieleicht das: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Overpass_API/Permanent_ID

Ja… ist so…

wenn ein hinreichend sauberes Tagging vorliegt, kann man systematisch anhand des Taggings die Straßen identifitieren (ref, operator, ect…) Für Bundes- und Landesstraßen sollten in vielen Gegenden auch Straßenrelationen existieren, es eine Pflege einfacher macht. Deren osm-IS’s sind zwar auch nicht fix, haben aber in der Regel eine größere Halbwertzeit.
Bei SoDa(*)-Straßen, wie unclassified, service, residental wird es hingegen schwierig, wenn sie Gemeindestraßen sind. Zwar haben auch Gemeinden weitestgehend ihr Straßenkataster mit Straßennummer ect. deren Erfassungsquote dürfte aber äußerst gering seien…

SoDa-Straßen: Straßen, die einfach so da sind, ohne daß zum Beispiel Name oder ref vergeben ist.

Sven

Und das geschieht nicht nur unter Umständen, sondern ganz bestimmt. Mit dem Unterschied, daß nicht eventuell, sondern in aller Regel einer die alte ID behält (JOSM fragt beim Aufteilen, welcher).

Es geht aber technisch nicht anders, solange wir Eigenschaften wie Tempolimits, Spuranzahl, Abbiegespuren, Fahrbahnbelag, Fahrradspuren etcetera way-weise abbilden. Ein Way hat immer einen festen Satz von Eigenschaften; wenn sich nur eine davon ändert, muß ein neuer Way dran. Außerdem muß aufgeteilt werden, wenn Buslinien oder Wanderwege nur Teile der Straße nutzen, weil dann nur diese Teile in die entsprechenden Relationen kommen. Es ist gar nichts Ungewöhnliches, wenn ein innerstädtischer Straßenkilometer aus 20 bis 30 OSM-Ways besteht. Können auch mal 50 werden.

–ks, der viel turn:lanes mappt und entsprechend viel aufteilt

Zum bereits gesagten (das Thema wurde schon öfter mal angerissen) eine
Idee:
Die Nodes mit ihrer ID auch in der eigenen DB speichern.
Dann kann man mit mehr Heuristik aus den Node-IDs
die neuen way-ids finden. Da muss man noch bisschen Nachdenken,
aber ich denke es ist klar.
Ein way mit seiner id ist ja geografisch durch die Nodes (mit deren
lat/lon) definiert. Beim ändern eines way werden die meisten nodes
unverändert bleiben, das wäre also einen Konstante. Und auch wenn
die Nodes ihre Koordinaten etwas ändern macht das nix.
Es wird wohl sehr selten vorkommen das ein Mapper die Nodes
massiv wiederverwendet und dabei Zweckentfremdet (also z.B.
Strassen nodes als Waldrand nutzt und die Strasse neu erfasst)

Ja, dass ist ein riesen Ärgerniss. Ganz banale Aufgabenstellung wie “dieser Bus fährt jetzt 20 km auf dieser Strasse lang” werden dadurch zur Puzzelaufgabe, die Stunde dauert, weil Du jede Scheissbrücke Und jedes Segment jedes Kreisverkehrs einzelnen auswählen musst…

Produziert nach meiner Meinung jede Menge Datenmüll Und Inkonsistensen.

Gute Idéen wie man das Verbessern känn hab ich aber leider auch nicht

Eine Möglichkeit, das Einzelauswählen zu umgehen, gibt es ggf. schon:
Wenn die Straße als Relation oder ein Teil davon erfasst ist, die Member der Relation auswählen und in die Routenrelation kopieren. Da könnte sogar die “heißgeliebte” associated-street-Relation eine ungeahnte späte Verwendung finden.

Theoretisch könnte man sogar die geometrischen Ways von den Eigenschaften (Tags) trennen und diese in eigenen Entitäten (Relationen, “Tag-Ways”) erfassen. Die Aussichten einer solchen Revolution möge jeder selbst abschätzen.

Das klingt ja intressant. Aber wie kann ich in einer solchen Relation dann das relevante Stück auswählen?

… bis man die Selektionsfunktion „Unverzweigte Wegsequenz“ in JOSM entdeckt.

–ks

Da man nach meiner Erinnerung im Relationseditor das Auswahlfenster nicht editieren kann: Endpunkte der relevanten Ways merken, alles kopieren und dann die überflüssigen Teile wieder löschen.

Zur unverzweigten Wegsequenz: Tut halt nur bis zur nächsten Verzweigung. Bei einer unverzweigten Strecke mit vielen Brücken, Tempolimits oder sonstigen Stückelungen erspart es aber etliche Auswahlklicks. Auch für Anlegen von Wanderrouten gut geeignet.