Im Sommer 2009 ist in den nord-westlichen Regionen von Nepal eine Durchfallepidemie ausgebrochen. Etwa 100.000 Menschen wurden krank, über 40 sind gestorben. Bei einer Bevölkerung von 23 Milionen hat das Land wenn ich mich nicht irre, etwa 1500 Ärzte. Die meisten davon leben in Goßstädten.
Regione: Humla, Mugu, dolpa, Jumla, Kalikot, Bajura, Achham, Doti, Dadeldhura, Baidati, Darchula, Bajhang haben eine Unterernährungsrate von über 70%!
Meistens sind es vereinzelte Dörfer wo man eine Woche Fußmarsch braucht um eine größere Stadt zu erreichen. Es gilt, solche Dörfer auf Luftbilder zu identifizieren und Fusswege zu kartieren.
Ich habe heute mit KLL u.A. über Ecuador gesprochen. Die Nepalesen machen da mit. Wie ich schon geschrieben habe, die nepalesische Regierung hat sie beauftragt die Schäden nach dem Erdbeben in ganzem Land zu kartieren. Nun arbeiten schon 1700 Leute für KLL. Über 6 Millionen Fotos sind bereits in der Datenbank. Die Zusatzinformationen, z.B. wie viele Menschen in einem Haus leben und was für Einkommensverhältnisse sie haben, Hauszustand, bleiben der Regierung vorbehalten. Die sekundäre Information: Bild mit Koordinaten, können zukünftig, d.h. nach der Beendigung der Schadenerfassung, von der KLL für OSM Mapping verwendet werden.
woher kommen denn diese 1700 leute? kriegen die geld dafür? fest? oder anhand wieviele daten die bringen?
mh und dann sammeln die Daten, die nicht an OSM zurück fließen. Die ich auch garnich haben will, richtig, aber was macht die Regierung damit? Sind die Leute damit einverstanden? Erinnert mich an eine Volkszählung, die man ja auch kritisch sehen kann.
Ich mach hier mal den advocatus diaboli, nimms mir nicht übel! aber interessiert mich auch
Es geht um die Kartierung der Schäden und Schätzung welche Städte und Dörfer wieviel Geld für den Wiederaufbau bekommen sollen. Die Arbeit wird von der Regierung finanziert. Es sind ausschließlich Leute mit Ingenieurabschluß die diese Arbeit machen. Übrig für OSM Community in Nepal bleiben Fotos mit Georeferenzierung.
Gute Luftbilder sind schon positiv, aber nicht alles lässt sich von der Couch mappen. Unterstützung vor Ort zu Sachen wie Straßenzustand, Baufortschritt, Straßen in Wäldern wäre auch auf längere Sicht sehr hilfreich.
Gibt es eigentlich Ansätze zu Kooperationen remote - local?
Leider noch nicht. Für KLL war und ist diese Aufgabe logistisch sehr schwierig und an der Grenze des Machbaren. Eigentlich könnten wir uns was überlegen und der KLL einen Vorschlag machen…
sind in vielen Bereichen schon fast alle Gebäude erfasst (z.B. im Abschnitt http://tasks.hotosm.org/project/1540#task/54)), allerdings offenbar nur grob: die Hausumrisse entsprechen nicht der für diesen Task empfohlenen Imagery. Wenn ich die Änderungshistorie richtig verstehe, wurden diese Gebäude entweder nach der empfohlenen Imagery gemappt, aber nur sehr grob (um nicht zu sagen: schlampig), oder aber nach einem älteren, deutlich schlechteren Luftbild-Stand gezeichnet. Frage:
Soll ich in einem solchen Fall die Gebäude anhand der empfohlenen (recht aktuellen und guten) Imagery neu ausrichten und präzisieren?
Natürlich gilt das nur für von anderen HOT-Couch-Mappern gezeichnete Gebäude (von anderen, ggf. Vor-Ort-Mappern gezeichnete Gebäude würde ich nicht antasten); und natürlich wäre im Changeset-Kommentar darauf hinzuweisen.
Vielen Dank im Voraus, wenn mir hier jemand weiterhelfen kann!
Danke für Deine Antwort! Gut, muss mal sehen, hoffentlich habe ich in diese Tagen (erkältungsbedingt ;)) Zeit dafür. Ich wollte nur vorher mal fragen, wie andere das sehen … Viele Grüße!
Kathmandu Living Labs unterrichtet OSM an der Universität in Thimpu, Bhutan.
Bhutan ist nach Nordkorea am meisten abgeschottete Land der Erde: Visum für 1 tag kostet 100USD wodurch nur sehr wenige westliche Touristen dieses Land besuchen.