Hintergrund ist die Idee, informelle und inoffizielle Pfade, deren Nutzung angeblich Sicherheits- und Umweltrisiken bergen, aus Karten die auf OSM Daten basieren, verschwinden zu lassen: “For most public purposes (custom maps based on OSM data), these trails should not be rendered at all.”
Abgesehen davon, dass für inoffizielle Pfade bereits zwei Tags existieren (hw=path + path=desire und hw=path + informal=yes)
halte ich die Motivation, vor Ort vorhandene Informationen aus Partikularinteresse zu verstecken, für fragwürdig.
Ich habe mal in einem changeset Kommentar zu diesen hw=social_path vorgeschlagen, den Weg nicht mit einem highway tag zu versehen,
wenn er nicht als Weg benutzt werden soll. In OSM kann man den Weg z.B. nur mit einem note versehen,
der darauf hinweist. So verhindert man vielleicht, dass der nächste Mapper den Weg wieder zum highway=* macht.
Keine gute Idee. Vor allem dann, wenn er als Folge davon nicht gerendert wird. Denn das hält der übernächste, der den Weg optisch zu sehen bekommt, für eine Lücke im Datenbestand, was den Wunsch weckt, genau diese Lücke zu erforschen.
– highway=* drückt den Sachverhalt „da geht ein Weg lang“ aus. Und das ist der Fall, deshalb ist das richtig getaggt.
– Der davon unabhängige Sachverhalt „darf nicht benutzt werden“ wird mit access=no ausgedrückt.
Alles andere ist eine Vermischung von physischem Tagging (was ist nachprüfbar da) und Nutzrechten (für wen ist es da). Bitte laßt uns das sauber getrennt halten! access=* ist nun wirklich weit genug entwickelt, um fast alles an Nutzrechten für Wege etc. abzubilden.
(Zugegebenermaßen haben wir eine ähnliche Vermischung schon bei hw=service vs. hw=track, die nicht nur nach Aussehen, sondern auch nach Nutzung unterschieden werden.)
Dem schließe ich mich an. Wenn Wege physisch vorhanden sind, dürfen Sie auch gemappt werden (ich gehe sogar soweit, dass ich Trampelpfade über Gleise mappe). Wenn die Nutzung nicht erlaubt ist, gibt es dafür access (und beim Beispiel mit den Gleisen hazard).
Das find ich in diesem Fall aber ziemlich passend gelöst: War früher ein Weg und ist jetzt nicht mehr so wirklich passabel. Da passt das abandoned zeug ganz gut.
Verstehe die ganze Sache ehrlichgesagt überhaupt nicht.
Wenn ein Weg da ist, dann ist mir als Nutzer doch egal ob da vor 10 Jahren jemand von der Stadt mit dem Bagger durchgeschoben hat oder es 5000 Mountainbiker erledigt haben, Fakt ist dass er existiert und nutzbar ist.
Und es gibt mit footway/path/track und grades ja wohl bereits genug Klassifizierungen?
da müsste er aber längst zugewachsen und nicht mehr als Weg erkennbar sein.
Auch bei den Zustiegen zu Kletterfelsen in der Sächsischen Schweiz sollte ein access=* ausreichend sein. Eine Löschung ist nicht der richtige Weg, wenn der Weg noch da ist.
Vielleicht triff auch die Beschreibung von Kevin Kenny zu. Der schreibt eher von nicht (mehr) vorhandenen Wegen.
Eigentlich bin ich ein Anhänger von “was ich als Weg erkenne, ist auch einer und ob ich drauf rumlaufen darf, regelt access=*”, in diesen Fällen weiss ich aber nicht, ob ich den Weg erkennen würde
Da ich mir unter einem gesellschaftlichen Pfad beim besten Willen nichts vorstellen konnte, habe ich heute mal einen Muttersprachler gefragt, was er sich vorstellt, wenn er “social path” hört. Er hatte keine Idee, was das sein könnte und fing an zu raten.
Wenn ich es richtig verstehe, sollen damit Trampelpfade, auf denen nicht unbedingt jeder rumlaufen soll, bezeichnet werden. Da sollte doch access=no reichen.
Im proposal ist ein mit social trail bezeichneter link, der nach desire path leitet. https://en.m.wikipedia.org/wiki/Desire_path
Das wäre ein Trampelpfad, soweit ich weiß. Warum nicht gleich der oder ein vergleichbarer Begriff, mit dem man was anfangen kann.
highway=desire_path würde ich sogar in unser DB akzeptieren, um inoffizielle Wege um Schranken oder über Grünflächen etwa in Parks oder so zu erfassen.
Edit: link
Die Initiatoren haben sich aufgrund der eindeutigen Meinungsäußerungen entschieden, das Proposal für highway=social_path zurückzuziehen. Stattdessen soll die bekannte und im Wiki dokumentierte Kombination highway=path, access=no, informal=yes verwendet werden.
Das ist doch schönes Beispiel für ein kleines Stück Demokratie bei OSM