4000 gelöschte place= in Deutschland

Deinen Changesetkommentar zum Löschen von Ober- und Unterneubrunn finde ich bezeichnend.

Dass die Einwohner meinen, noch in Unter- oder Oberneubrunn zu wohnen oder zumindest die Ecke, in der sie wohnen so nennen zu müssen macht ja nix. Wenn die von dem einen zum anderen Eckchen fahren, sagen sie bestimmt “Ich fahre jetzt von Schleusegrund nach Schleusegrund.”. :slight_smile:

Hier um die Ecke gab es von etwa 1770 bis etwa 1920 eine Mühle, die “Krausens Mühle” hieß. Die Mühle gibt es schon lange nicht mehr, es stehen jetzt zwei Wohnhäuser dort. Die Bewohner der umliegenden Ortschaften kennen den Fleck noch immer als “Krausens Mühle”. Ich käme mir blöd vor, den place mit der Begründung zu löschen: “Den Flecken gibt es offiziell gar nicht (mehr), nur die Leute nennen ihn bloß noch so – seit etwa hundert Jahren”
Wenn jemand in OSM danach sucht, soll er ihn auch finden können.

Bei Verwaltungsgemeinden gibt es auch das Problem, dass für die Untereinheiten oft keine Grenzen (mehr) vorhanden sind. An ein/das landuse=residential den Ortsname zu schreiben ist eine ähnliche “Krücke” wie den Ort als Node zu mappen.
Oder wir lassen einfach keine Ortsnamen mehr rendern :slight_smile:

Und einen neuen Nodes als “Ortszentrum” eintragen?
Den alten Node umzutaggen würde weniger Mühe machen.

Ja, das war einer der Gründe, die Karte zu erstellen.

Ich habe anhand der Karte mal mein direktes Umfeld gesichtet.
Teilweise wurden doppelte oder falsche Eingaben gelöscht, meist aber der Place-Node gelöscht und die Angaben auf den landuse übertragen (und später teileiise wieder zurück). “Fehlende Place-Daten” konnte ich nicht finden.

Grüße aus Oberschwaben
Peter

Für admin-Gebiete, insbesondere mit außergewöhnlichen Formen, gibt es die Möglichkeit, einen node dorthin zu setzen, wo der Renderer den Namen setzen soll und den mit der Rolle “label” in die Relation aufzunehmen. Damit wird dem Renderer geholfen, ohne Nominatim zu verwirren.
Ob die Renderer diese Hilfe annehmen, steht leider auf einem anderen Blatt.

Der Meinung bin/wäre ich zwar auch, aber dann geht es wieder auf eine andere Grundsatzdiskussion zurück: “Was wollen wir in/mit OpenStreetMap abbilden?” Die aktuelle gerade im Moment existierende Realität? Oder wären das vielleicht Daten für eine “Historische Map”? Usw.

Und ja, ich wäre definitiv dafür, dass man die Eisfelder Straße 111 egal mit welcher Ortsangabe (Schönau, Schönbrunn, Schleusegrund) findet … was nominatim ja durchaus beherrscht, OsmAnd und andere aber leider nicht.

Aber wie auch schon hier und anderswo angesprochen ist der place-Node halt sehr unscharf, besser wären definitiv Flächen wie z.B. admin_level boundaries

Was für einen Node? Einfach nur name=Schleusegrund? Dann spucken doch wieder sämtliche Validatoren?!

Die schimpfen doch auch schon, weil sie die Rolle label nicht kennen. Allen kann man es nie recht machen :wink:
Kommt trotzdem je nach Gegend international nicht selten vor.

Ach malenki, hättest du denn einen Vorschlag, wie ich Schönau, Unter-/Oberneubrunn taggen könnte? Es gäbe da ja auch noch place=locality (auch wenn es bewohnt ist), oder admin_level=12 (auch wenn es nicht mehr existent ist) oder die residentials teilen und denen ein entsprechendes name verpassen?

Nachtrag: wobei residential name hier den Nachteil hätte, das es ja in der Tat eventuell Wohnsiedlungsgebiete geben könnte, die einen Namen haben und somit der frühere Ortsname am residential nicht mehr möglich wäre

place=municipality ist passend. Das steht nicht für eine Siedlung, sondern für die bloße Verwaltungseinheit “Gemeinde”.

Es ist halt nicht jede Siedlung administrativer Natur. Daher geht doch für dann im ländlichen Raum alles, was für place unter “Populated settlements, urban and rural” definiert ist. da es hier so nebeneinander liegt, viell. besser als way.

Was ist denn eigentlich Schönbrunn heute? Der WebAtlas zeigt das nicht (mehr) an, sondern nur Schönau, Unter-/Oberneubrunn.

Diese gibt es durchaus. Bin z.B. in der “Blumensiedlung” aufgewachsen und in Wiesbaden gibt es wohl auch ein “Dichterviertel”. Alle benannt nach der Namensgebung der dortigen Strassen. Dort und nur dort halte ich ein name=* an Residentials für ausnahmsweise sinnvoll.

Gruss
walter

So was ähnliches haben wir in Dortmund auch, und davon kenne ich nur einen Bruchteil.

Gartenstadt, Kirdorf-Siedlung, Asselburg, Kolonie Holstein, Funkturmsiedlung, Berghofer Mark, Siedlung Rotkehlchenweg, Holte-Kreta, Germania, Jungferntal, Alte Kolonie, Droste-zu-Vischering-Siedlung, Grotenkampsiedlung und so weiter.

WTF? Dann ist der WebAtlas aber richtig alt: Schönbrunn = Schön(au) + (Unter-/Oberneu)brunn, d.h. Schönbrunn ist die aktuelle schon seit vielen Jahrzehnten gültige Ortsbezeichnung.

Schönau, Unter- und Oberneubrunn ist aber halt hier im allgemeinen regionalen Sprachgebrau noch immer sehr stark verankert und deshalb würde ich ja doch irgendwie diese “ehemaligen” alte Ortsteile (aber eben offiziell keine sind), welcher früher mal eigenständige Ortschaften (village) waren, erhalten. Also wohl dann neighbourhood?! Und das ist ja wohl mit ein Anliegen dieses Threads

Und mit dem Zusammenschluss der ehemaligen nicht mehr vorhandenen Gemeinde Biberau ist jetzt eben der politische Gemeindename “Schleusegrund” entstanden, was ich dann wohl in der Tat als place=municipality taggen könnte.

Du hast nun schon genannt, was ich auch vorschlagen würde: place=neighbourhood.
Lieb wäre mir ja ein unschärferer Begriff und in der Klassifikation etwas höher greifender wie “Ortsteil”, aber dessen englische Übersetzung “district” hat mehrere Bedeutungen.

Du hast auch richtig erkannt, dass es mir nicht allein um die history von Objekten geht, sondern auch um die Namen von Orten. Das war mir zu Beginn des Threads selbst nicht so klar. Da war ich noch der Auffassung, dass alle Mapper wie ich vorgehen und Orte nur dann löschen, wenn sie aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden sind (also 1-200 Jahre nach deren "Verschwinden) (;

place=neighbourhood verwende ich für ehemalige Gemeindeteile (Gemarkung), die bei einer Zusammenlegung nicht mehr existieren würden.

Z.B gibt es bei uns viele ehemaligen Gemeindeteile mit Nieder-, Ober-, Mittel-, … die früher bekannt waren - http://de.wikipedia.org/wiki/de:Niederpesterwitz?uselang=de

place=locality würde ich eher für jetzt unbewohnte Orte nutzen. Teilweise sind auch die letzten Ruinen verschwunden, weil die Natur sie wieder “übernommen” hat.

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Ich weiß nicht. Gemarkungen oder nicht bewohnte Ländereien, möglicherweise in früheren Zeiten genutzt oder bewohnt, wodurch ja auch Namen entwickelt wurden sind eindeutig place=locality. Diese Diskussion hatten wir schon oft und sollte sich auch so etabliert haben.

place=neighbourhood ist noch nicht so lange in der Diskussion. Für mich sind das eigenständige, mitunter durch Trennung von Straßen, Zuwegsbeschränkung oder Sicht- oder anderen Gewerken abgetrennte Siedlungen innerhalb eines Ortes. Der Hauptort, dann die oft historische Mitte des Ortes ist halt Stadt, Stadtteil oder Dorf. Der neighbourhood bekommt innerhalb der Grenzen des Ortes einen eigenen Node oder den Umring als Fläche. Bei der Löschung von Ortsteilen wurde diese Auffassung bei mir in der Gegend geteilt mit meiner Meinung und entsprechend umgetaggt.

Das ist dann aber nur für AL7 und vielleicht noch AL8 passend, die label-Rolle ist dagegen bis hinauf zu AL2 zu finden.
Das Konstrukt ist alleinig als Hilfe für die Renderer vorgesehen, um die “renderer-place-nodes” zu vermeiden.

Theoretisch brauchen die label-nodes weder Attribute noch Namen, da sie ja Mitglied einer Relation sind.
Wenn das nicht erkannt wird, gibt es halt Fehlermeldungen.

Werden die labels denn inzwischen berücksichtigt? Hab das vor mehr als einem Jahr ausprobiert und da klappe es - zumindest bei mir - nicht.

Gruss
walter

na schauen wir mal, was demnächst daraus wird, auf der karte, bei nominatim und osmand … https://www.openstreetmap.org/changeset/37335436

Verstehe nicht, warum es dir nicht gefällt.

Niederpesterwitz war ein Ortsteil von Pesterwitz. Durch das Zusammenwachsen von Freital wurde es dem Stadtteil Potschappel zugeschlagen (räumliche Lage näher zu Potschappel als zu Pesterwitz). Ist jetzt noch als Niederpesterwitz (bewohnt) ausgewiesen - lediglich in der Verwaltung zu Potschappel gehörend.

Eine Ausweisung als eigenen Stadtteil halte ich für falsch und habe deshalb Nachbarschaft (Gemarkung) gewählt.

Solche Gemarkungen (bewohnt) gibt es einige, die mittlerweile anderen Stadtteilen zugeschlagen sind.

EDIT: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:place%3Dneighbourhood

Eine Gemarkung, die bewohnt ist und sonst keinen Ortsteilnamen mehr hätte. Ja sorry, Niederpesterwitz usw hatte ich mir nicht angeschaut.
Ja, eine alternative ist das schon und trifft ja auch den Sinn von neighbourhood, eine eigenständige Wohnsiedlung, die einen gewissen Abstand (wie auch immer) zum eigentlichen Ort hat. Hier ist es eine alte eingemeindete Siedlung, es können aber auch Neubausiedlungen sein, die einen umgangssprachlichen Namen erhalten, der vielleicht nicht überall offiziell zu finden ist, wie z.B. Wahlscheid Nord.