Offene Geodaten in Sachsen - Leider inkompatible Lizenzbestimmungen

Auch wenn Bayern jetzt etwas OT ist:

In Bayern auf jeden Fall: Ja. Die Vermessungsverwaltung ist hier gar nicht für die Adressvergabe zuständig und übernimmt mehr oder weniger fehlerfrei die Daten der Gemeinden. Bei kleinen Gemeinden kann es aber sein, dass diese ihre Pflicht/ihr Recht nicht wahrnehmen, dann ist es praktisch umgekehrt.

Wie man auf dem BayernAtlas unter “Feedback zur Karte” erkennen kann, verbessern die ihre Daten/Adressen, wenn man Fehler meldet. Das würden die doch nicht tun, wenn die Daten fehlerfrei wären. (Im Übrigen kann man bei ausreichender Ortskenntnis dadurch auch die Mitmapper erkennen, die vom BayernAtlas abmalen…)

Nach Rücksprache mit einigen OSM-Lizenzexperten besteht, zwar vereinzelt mit etwas Bauchschmerzen, die Auffassung, dass die Daten für OSM nutzbar sind. Ich werde heute Abend die Wikiseite der Beitragenden anpassen und die Namensnennung nach Rücksprache mit GeoSN festlegen. Falls von dort kein Widerspruch kommt, kann es dann morgen Nachmittag losgehen.

Ebenfalls werde ich noch die Wikiseite zur Datenfreigabe anpassen
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/GeoSN_Open_Data

Joachim

Hmm, wie erklärt sich der plötzliche (?) Sinneswandel? Und welche, womöglich weitreichenden Konsequenzen ergeben sich daraus?

Gruß Klaus

Naja, skeptisch bin ich schon, aber dennoch ein Weg in die richtige Richtung.

Könntest du bitte bei tatsächlicher Freigabe nochmals (?) “laut und deutlich” klarstellen, was danach erlaubt ist und was nicht? Ich hatte bisher keine Zeit - und ehrlich gesagt auch wenig Lust - mir die Daten anzusehen, insbesonders in welcher technischen Form die “erlaubten” Daten angeboten werden. Die Hausumrisse bleiben ja weiterhin tabu aber wie werden eigentlich die Adressen/Strassen, … angeboten? Als Datenfiles für einen Import, Shapes oder auch als WMS-Layer?

Und dann möchte ich meine Sorge äussern, dass demnächst einige “Schubladen-Uploads” erfolgen mit Daten, die uns alle schon sehr bekannt sind. Insbesonders da der Kollege sich bisher nicht zur Frage der Quelle für die Hausumrisse geäussert hat - und es wohl auch nicht wollen wird.

Gruss
walter

edit: tüpo

Hallo,

(@Joachim: bitte zweiten Absatz beachten)

wenn das explizite ok von Joachim kommt, könnten der angebotene Adressbestand inkl. Hauskoordinaten verwendet werden, um die Adressen direkt zu importieren.

Die Frage ist, ob wir dann wirklich importieren wollen und wenn ja, wie. Dazu die Bitte an Joachim, spätestens dann einen extra Thread zu erstellen, in dem wir die diversen Aspekte noch diskutieren können und bei der Freigabe einen Hinweis ergänzen, das wir ob/wie noch diskutieren, also möglichst nicht sofort planlos importiert wird.

viele Grüße
Dietmar

Gute Idee, damit Joachim von dem Mapping-Geschäft entlastet ist und sich auf “seinen Job” konzentrieren kann :wink:

Gruss
walter

Wenn die INSPIRE-konform sind, dann kommen sie als GML-Dateien, die einem bestimmten Schema entsprechen (unter http://inspire.ec.europa.eu/schemas/ , die Kürzel sind die Anwendungsschemata, die kriegt man über http://inspire.ec.europa.eu/data-model/approved/r4618-ir/html/ ff raus.

Aber für Hausumringe finde ich kein Anwendungsschema. Katasterparzellen ja, aber Hausumringe sehe ich nicht.

Hausumringe sind derzeit nicht im Angebot. Es geht jetzt erstmal um Hausnummern und Verwaltungsgrenzen.

Heute Abend habe ich dann mehr Zeit um auf alles einzugehen.

Bitte denkt daran, dass ein Import den Import Guidelines unterliegt. Diese schreiben eine Diskussionsphase (Import-Mailingliste, nationale Mailingliste), Dokumentation, Nutzung von zusätzlichen Accounts usw. vor. Wenn Joachim also sagt, es gehe lizenzrechtlich in Ordnung, heißt das noch lange nicht, dass das auch der Startschuss zum Importieren ist! https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Import/Guidelines

Ich bin ja so stolz auf Euch - mal eine Frage: wer sind den die OSM-Lizenzexperten und was zeichnet sie aus?

Unter anderem Geduld. Ich möchte dich eindringlichst bitten auf folgendes Statement von heute Rücksicht zu nehmen:

Gruss
walter

Die vorherrschende Meinung bisher war doch, dass wir eben doch eine Erfordernis für “eine über die Lizenz hinausgehende ergänzende Erklärung des GeoSN zur Nutzung der Daten” sehen. Dass die vergebene Lizenz mit unserer nicht kompatibel ist, waren wir uns denke ich einig. Die Aussage, dass jetzt auf einmal doch die Datenübernahme erlaubt ist sehe ich sehr kritisch. Oder hat es nochmal eine Rücksprache mit der Koordinierungsstelle gegeben?

Hallo,

GeoSN hat hier alles verfolgt und sich aufgrund der geführten Diskussion mit den OSM Hintergründen tiefergehend beschäftigt. Dabei wurde allen Beteiligten klar, was alles erforderlich ist, um so einen wirklich freien Datenbestand zusammenzustellen und ihn unter der ODbL veröffentlichen zu können. in dem anschließenden heutigen Mailwechsel und zwei Telefonaten wurde dann das Szenario von der Veröffentlichung unter Datenlizenz Deutschland - Namensnennung, der Interpretation von GeoSN, der Interpretation durch die Community, Der Datenübernahme in die OSM-Datenbank, der Veröffentlichung unter ODbL und der Weiterverarbeitung der OSM-Daten durch Dritte und Vierte durchdacht. Wir mussten dann leider übereinstimmend feststellen, dass es momentan doch nicht geht, die “offenen Geodaten” von GeoSN für OSM-Zwecke jeglicher Art zu benutzen.

Davon ausgenommen ist der Hausnummernabgleich von Dietmar. Dieser ist zulässig, da das aggregierte Ergebnis unter Beachtung aller Lizenzbedingungen veröffentlicht wird.

U.a. wurde nochmals ausdrücklich auf die Nutzungsbedingungen des Geoportals hingewiesen:

Bemerkenswert war für GeoSN, wie die Community die aus dem Geoportal illegal eingeflossen Hausumringe erkannt und diese wieder gelöscht hat.

Ich bedauere diese Achterbahnfahrt auch meiner Aussagen zur Verwendung der Geodaten aus dem Open Data Angebot von GeoSN. Normalerweise lasse ich mir die nötige Zeit, um alles gründlichst zu bewerten, gegenzuprüfen und bei den Behörden nachzufragen. Durch die von einem Communitymitglied vorzeitige veröffentlichte Antwort, deren eigenmächtige Interpretation und gleich geschaffenen Tatsachen im Datenbestand ging zunächst mal alles drunter und drüber.

Der Dialog mit der Koordinierungsstelle geht natürlich weiter und vielleicht schaut ein Mitarbeiter auch mal beim Dresdner Stammtisch vorbei.

Joachim

Das ist wirklich sehr bedauerlich. Ich hoffe die Koordinierungsstelle überlegt nochmal, wie die Daten für uns nutzbar gemacht werden könnten. Entweder duch eine Lizenzänderung oder durch eine Zusatzerklärung, dass für die Verwendung in OSM die Nennung auf http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Contributors ausreichend ist. Dabei sei noch erwähnt, dass eine Zusammenarbeit auch für GeoSN Vorteile bringt. Ich Verweise hier mal auf die lange Liste, die die OSM-Community in Köln erstellt hat und die Unstimmigkeiten zwischen OSM-Daten und offizeiellen Daten aufzeigt. http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Cologne/Adressimport/Feedback Dies ermöglicht beiden Seiten ihre Daten zu prüfen und ggf. zu korrigieren. Eine ähnliche Liste könnte mit Sicherheit auch für Sachsen erstellt werden.

Überlegungen zu Syergieeffekten einer lockeren Zusammenarbeit zwischen amlicher Seite und Community wurden in Sachsen wie auch in Rheinland-Pfalz diskutiert und stießen auf großes Interesse. Es wird aber noch einige Zeit dauern. bis sich da was ergibt.

Danke für Deine Mühewaltungen Joachim, dann sehen wir jetzt ja etwas klarer.

Da taugen die Lizenzen aber auch ni viel, wenn sich zwei einig sind und feststellen das ihre eigenen Lizenzen dafür ni geeignet sind.

Bei Dresdner Stammtisch ist jeder gerne gesehen, (fast) immer erster Donnerstag im Monat 19:00 Uhr.

Wobei solche Gespräche in der Vergangenheit meist mit der Erkenntnis geendet haben, dass entweder die Datenbesitzer die Daten nicht freigeben können, weil sie die rechtlichen Belange nicht überblicken, oder die Daten wegen inkompatibler Lizenzen und Nutzungsbedingung nicht nutzbar sind. Unsere Daten sind eben auch nicht “offen” im Sinne von “jeder kann damit machen was er will”. Warum sollten andere Datenbesitzer da offener sein als wir?

Ich fand übrigens unsere Herangehensweise im Fall GeoSN etwas grenzwertig. Es kam zu Beginn so rüber als ob eine Sperrfrist und die Möglichkeit des Einspruches durch GeoSN ausreichen würden, um die Daten legal in unseren Datenbestand zu überführen. Ich bin daher froh, dass jetzt Klarheit herrscht. Nur eine klare Genehmigung ist eine Genehmigung, alles was interpretiert werden kann ist keine.

Zum Titel Offene Geodaten in Sachsen - Leider inkompatibel zu OSM: Die Daten an sich sind schon kompatibel. Lässt sich alles prima z.B. in JOSM (opendata Plugin) öffnen.

Naja, der Begriff “inkompatibel” kann auch i.S.v. “juristisch inkompatibel” verwendet werden, und das ist hier gemeint: technisch sind diese Geodaten durchaus mit OSM kompatibel, nur eben lizenzrechtlich gesehen nicht. Oder wenn man es lieber so formuliert: Die Inkompatibilität besteht nicht zwischen den Daten, sondern zwischen den Lizenzen und den durch diese eingeräumten Nutzungen.

Lasst uns hoffen, dass – ähnlich wie im eigentlich so konservativen Baden-Württemberg – eine Sonderregelung für OSM zustande kommt …

Es war wirklich extrem grenzwertig. Die Sperrfrist war eine schnelle Notlösung. Ein anderer Mapper hatte auch eine Anfrage gestellt und die Antwort zeitgleich mit mir bekommen. Er erstellte sofort eine Wiki-Seite mit der Antwort und seiner Schlussfolgerung, dass die Daten benutzt werden dürfen. Zudem stellte er mit Verweis auf die erste Antwort trotz vorheriger mehrfacher Bitte um Zurückhaltung seine im Januar wegen Lizenzverletzung revertierten Changesets wieder her und erstellte einen Neuen.

Da Rohdaten des gesamten Landes zur Verfügung stehen, bestand die Gefahr, dass andere Mapper unter Berufung auf bereits erfolgte Edits sofort hunderttausende Datensätze hochladen.

Ich habe den Titel entsprechend angepasst.

Joachim