Geheime Orte (Moral und Standard)

Leute… das driftet mir hier gerade zu sehr in eine persönliche Richtung ab, daher erstmal zu “mir” grundsätzliches:

Grundsätzlich (ich): Ich will hier weder was löschen, noch irgendwem vorwerfen das er/sie irgendwas nicht mappen soll.
Grundsätzlich (aus meiner Sicht): Darf und soll hier jeder machen was er will - so weit es mit den OSM-Grundsätzen übereinstimmt.

Ich persönlich habe lediglich die Fragen ins “Tretminenfeld” geworfen um mich selbst bei der ganzen Sache irgendwie positionieren zu können. Das mir hier quasi unterstellt wird (wenn auch in Anführungszeichen) das ich “meine” Höhlen nicht mappen will ist völlig falsch und zieht das Thema auch auf eine persönliche Ebene, auf der es von mir gar nicht gestartet wurde.

Die Strukturen innerhalb des OSM-Community sind sehr - offen - (OpenStreetMap) eben. Aber immer wieder lese ich halt “wir mappen das so und so …” und andere schreiben “wir mappen das aber “so” und “so””. Das verunsichert auch! Zudem ist es schon lustig, das es aus der Sicht “dieser” Schreiber einerseits ein “wir” gibt, das sich de facto dann aber gar nicht als ein “wir” sieht - sondern als völlig frei handelnde Individuen - gegen die, die es anders sehen. Ist ja schon fast religiös hier :slight_smile: MP’s gegen Nicht-MP’s, Detailmapping gegen Nicht-Detailmapping, StraßenAlsFläche gegen StraßenAlsLinien… usw. (und ich bin erst ein paar Tage hier!)


Also ist es demnach immer so, das die Renderer entscheiden was gerendert wird? (Weil ich hab hier auch schon gelesen, das manche irgendwelche “admin-level” nutzen, um irgendwas nicht sichtbar zu machen. (Inzwischen weiß ich das “admin” sich hier nicht auf OSM-administrative Dinge bezieht sondern auf den Tag Administration, richtig?) Dann wäre es ja in der Tat das von brogo zu recht verteufelte “verbiegen” der Tags. Ich dachte anfangs, dass über solche “admin-tags” Sichtbarkeiten vorgegeben werden können hehe, wie naiv

Im übrigen sehe ich in einem Tag (für solche Zwecke) der den Renderern signalisiert, dass diese Daten besser nicht gerendert werden “sollten”, so wie es der razed-tag ja im Prinzip auch ist, immer noch nichts schlechtes oder schädliches. Angenommen irgendwem passt dieser Tag nicht und er hätte es gerne für alle Sichtbar, dann könnte er das ja einfach ändern. So wird es (anscheinend) ja auch oft bei Ruinen und nicht mehr vorhandenen Bahngleisen/trassen gemacht. Die einen Taggen diese Sachen als “noch da” die anderen als “nicht mehr da” (razed) - was ja irgendwie beides stimmt, auf den jeweiligen Standpunkt bezogen.

Najaa der Begriff ist wirklich blöd gewählt gewesen - ich meine sowas wie mit den Proposals, also wo irgendwas beschlossen wird - und die User bringen vorher ihre Meinungen dazu ein - und dann hält man sich am Ende “größtenteils” dran.

Aber ich merke schon, das die OSM-Community deutlich weniger strukturiert ist als ich zu Anfang gedacht habe. Ich z.B. finde das gut im Gegensatz zum Negativbeispiel Wikipedia, in die ich viel sehr sehr viel Mühe und Zeit investiert habe, und bei der es heute aus meiner Sicht extrem schlecht läuft (hinter den Pforten) was den “open”-Gedanken angeht. So hat hier jeder für sich die Freiheit - aus moralischen Gesichtspunkten - das zu mappen was er möchte.

Daher ja auch meine Ausgangsfrage - was gibt es hier an Strukturen, und wie geht die Community mit sowas um. Denn da findet man irgendwie nicht viel im Wiki, oder sonst wo. Oft ist es ja auch so, dass es in Foren ein paar Leute gibt, die generelle Meinungen ein bisschen vorgeben und prägen - Also Mitglieder die schon lange dabei sind und die entsprechendes an Erfahrung mitbringen, denen man dann zuhört.

Ich hoffe das erklärt den Grund meiner Fragen auch denjenigen die es … ein … klllein … biiiischen … zu persönlich… genommen haben :wink:

Mein Scherflein dazu:
Was würde es nützen, sensitive Daten womöglich nicht in OSM zu haben, wenn sie an dutzenden anderen Stellen gefunden werden können wie Google Maps, wikimapia, wikiloc, gpsies und spezifischen Foren?

Kommentar zur Moral-Kommission: Wir haben ja schon Probleme, (Spiel)Straßen weltweit relativ einheitlich zu mappen. Wie sollen es dann Amis, Australier, Araber, Beduinen, Isländer, Feuerländer, Kanadier, Kongolosen, Vietnamesen, Südsee-Insulaner usw. schaffen, einheitliche Moral-Standards zu schaffen? :slight_smile:

Ja das ist leider immer die Gefahr bei solchen Diskussionen, hab auch schon oft erlebt, dass eigentlich nur eine Frage in den Raum geworfen wird über die man sich Gedanken macht, aber dann Leute das schnell als ein “ich will das machen” verstehen und entsprechend harsch reagieren. Muss man mit rechnen, mit Entspannung auf beiden Seiten klappt es aber meistens.

oohhja, wenn man erstmal hinter die Kulissen schaut, überrascht es wie das ganze überhaupt funktionieren kann :slight_smile:

ja richtig, allerdings verschreckt das chaos leider auch viele Leute, wissenshierarchien entstehen und es ist sehr schweirig neue Prozesse entstehen zu lassen → OSM in Freiheit erstarrt

Das meine ich z.B. mit Wissenhierarchien, ins Wiki und die ganzen Seiten muss man sich einfach einarbeiten. Bei vielen Dingen merke ich immer wieder, die kann ich nicht nachschlagen, da muss ich richtig nach suchen und das mach ich vor allem dann, wenn ich noch irgendwie weiß, dass ich da mal was drüber gelesen habe. Entscheidungsprozesse sind ganz ganz schwierig, die Proposals sind da so das wichtigste was es gibt, die Beteiligung ist aber auch meist marginal (50 Votes wenn man ganz viel Glück hat?!). Einerseits schränkt das halt alles ein, andererseits erzeugt es natürlich auch dieses “open”.

So und nochmal zu diesem Thema, ich find das auch immer wieder interessant. Und ja, es kommt vor, dass ich Sachen nicht mappe weil ich nicht unbedingt will, dass sie in der Karte vorkommen. Wenn es aber nun jemand macht, tja pech gehabt. Speziell auf die Höhlen bezogen, ist mir das spätestens seit dem CRE Podcast klar geworden, wie wichtig diese Geheimhaltung der Höhleneingänge für die einzelnen Lokalgruppen ist. Ich denke, das läuft schon auf dieser Ebene und von da wird niemand einfach so einen nicht-öffentlichen Höhleneingang taggen. Dieses “nicht rendern” tag, würde meiner Meinung nach ejtzt nicht soviel sin machen, da die Karten ja nicht prinzipiell alles rendern nur manche Sachen weglassen, sondern nur bestimmte Sachen zum rendern rauspicken. Und dann kann man einfach hoffen, das niemand heimlich Höhleneingänge sammelt und dann eine Karte erstellt. Verhindern könnteste das eben nicht.

Diese Diskussion hatten wir tatsächlich in verschiedener Form schon ein paar mal. Mal ging es um Frauenhäuser, bei denen ich es völlig berechtigt finde zu verhindern, dass sie getaggt werden. Da ihr Haupt-Existenzgrund ja eben diese Heimlichkeit ist und deshalb auch nicht von außen einfach so erkennbar sind.
Dann gab es die Förster, die wollten dass ihre Hochsitze nicht mehr angezeigt werden. Tja, da find ich Pech, die kann man ohne Probleme sehen und das ist dann nur ein Sammeln von Daten.
Dann gab es da mal die unsägliche Moraldiskussion, dass Bordelle auf der osm.org Karte nicht mehr mit einem Icon angezeigt werden sollen oder sowas? Hab das nicht mehr so ganz auf dem Schirm.

Es wäre sinnlos. Wer Höhlen sabotieren will, um im Bild zu bleiben, der wird auch den Aufwand betreiben können, die Elemente, die auf die Abfrage ausgegeben werden, aber wegen norender nicht auf der Karte erscheinen, bezüglich ihrer Koordinaten abzufragen und in sein eigenes Kartenwerk einzuspeisen. Wir können der Datenbank meines Wissens nicht verbieten, Koordinaten zu Suchtreffen auszugeben.

Ich wurde tatsächlich schon gefragt, wieso ich es sinnvoll finde, einem hypothetischen Invasor sämtliche Feldwege Deutschlands mit Daten zur Befahrbarkeit kostenlos frei Haus zu liefern. Ich antwortete mit dem berühmten Dialog zur Mitarbeiterfortbildung: „Was, wenn wir unsere Mitarbeiter fortbilden und sie uns dann verlassen?“ – „Was, wenn wir sie nicht fortbilden und sie bleiben?“

Natürlich kann freies Wissen immer auch mißbraucht werden. Aber der positive Nutzen überwiegt meiner Ansicht nach bei weitem.

–ks

Also ich finde ein “nicht rendern”-Tag super, dann kann ich mit einem Query alle die interessanten Orte finden, die nicht für die Allgemeinheit bestimmt sind. Man könnte dann ja sogar spezielle Rundreisen zu den exklusiven no-render-Orten anbieten :wink:

Ja, da haben sich einige Leute auf unsere Kosten empört (“schaut mal hier, diese OSMer haben drei verschiedene Tags für Sexclubs und keinen für Kindergärten”) oder so ein Blödsinn. – Allerdings muss man bei diesen Diskussionen auch bedenken, dass Bordelle in den USA schlicht illegal sind - für den gesetzestreuen Amerikaner ist das also so, als ob hier jemand im Forum eine Diskussion anfangen würde, welches Icon wohl für einen Shop zum Ankauf von Hehlerwaren geeignet ist oder sowas. Hmm… vielleicht leg ich mir schon mal eine Sockenpuppe an, um am 1. April genau danach zu fragen :wink:

Bye
Frederik

Also wegen möglichem Vandalismus etwas nicht eintragen bringt denke ich nichts. Die Leute suchen sich nicht einen “schönen Ort” zum randalieren aus, sondern machen das einfach wo sie gerade sind. Es ist immer wieder irgendwie ein wenig enttäuschend, wenn man sich Mühsam einen Ort gesucht hat, aus Literatur, alten Karten, etc. und dann kommt man hin und die Vandalen waren schon vor einem da. Sprich: ich bin mir ziemlich sicher, dass Karteneinträge den gemeinen Vandalen nicht auf den Plan rufen.
:wink:

Anders sieht es natürlich bei Leuten aus, die gezielt sich für etwas interessieren und dann Höhlen schädigen, Pflanzen entnehmen oder dergleichen. Allerdings wissen die in der Regel auch, wo sie solche Informationen auch ohne OSM herbekommen. Da mag es dann auch sinnvoller sein, dies auch in OSM einzutragen, so dass auch “Unbeteiligte” wissen, dass dort und dort dieses und jenes ist und quasi auch einen Blick darauf haben, falls sich dort Leute zu schaffen machen.

Was ich eine überlegenswerte Idee fände: in die Nutzungsbedingungen reinschreiben, dass man mit den Daten nichts “Böses” machen darf. Vielleicht weniger um Leute tatsächlich an irgendwelchen Taten zu hindern, als einfach darauf aufmerksam zu machen, dass auch scheinbar neutrale Daten zu diesem oder jenem missbraucht werden können.

Vielleicht noch ein interessanter Punkt den ich mal mitbekommen habe. In Wikipedia gab es mal einen Artikel zu einem Journalisten. Als er von Terroristen, wohl ohne genau zu wissen wer er war, entführt wurde, wurde der Artikel kurzerhand gelöscht, damit den Terroristen eine Identifikation schwerer fiel und/oder sie sich nicht des Wertes des Mannes bewusst werden konnten. Ich weiß nun nicht, inwiefern dies auf OSM übertragbar wäre, aber wäre vielleicht auch noch eine Idee sich Gedanken zu machen, ob und wenn ja wie, evtl. Daten auch schnell vorübergehend entfernt werden könnten (wobei bei den vielen Kopien der Daten es deutlich weniger sauber wäre als bei Wikipedia).

Geheime Orte… meint ihr damit so etwas wie diese Selbstschussanlage in Kibo?

Was wir nicht mappen dürfen ohne uns strafbar zu machen sollten wir auch nicht mappen. Das ist zumindest meine Meinung.

tja, so eine no-military-use klausel fänd ich ja sowieso auch gut.

Eben weil wir uns schon so schwer tun, technische Regeln aufzustellen, sollten wir uns bei ethische Fragen als völlig frei handelnde Individuen sehen.

Diskutieren und Überzeugen geht natürlich immer. OSM ist ja kein rein technisches Abbild der Welt, sondern wird beim mappen gefiltert und verzerrt und beim Rendern dann nochmal. Da Löschen von Einträgen weitgehend verpönt ist (das ist mal eine der wenigen ziemlich breit akzeptierte Ansichten), gewinnt im Zweifel aber immer derjenige, der etwas einträgt.

Die Entwickler der Renderer hätten dann alle Verantwortung für Dinge die aus allen möglichen Gründen nach Ansicht des letzten Mappers nicht gerendert werden sollen. Diese Aufgabe werden sie nicht annehmen, weil sie bestenfalls 10% der Gründe fürs Nicht-rendern akzeptieren (und zwar jeder andere 10%). Also entscheiden sie sich dafür, alles darzustellen. Damit hat man am wenigsten Konflikte mit sich selbst und den Nutzern.

Ich glaube sogar, es wäre auch aus Sicht des Höhlenversteckers eher schädlich: Statt mir zu überlegen, ob ich eine Höhle eintrage oder nicht, setze ich einfach ein nicht-zeigen-Tag und bin alle Verantwortung für mein Mappen los. Dass es trotzdem überall dargestellt wird, liegt halt am Renderer, nicht an mir.

Grüße, Max

Ich sehe bei solcher Selbstbeschränkung folgende Probleme:
Wie einigen wir uns auf Dinge, die wir nicht taggen? Und wer ist wir?
Wie vermeiden wir den Streisandeffekt?
Und als letztes bleibt die Frage nach der Verantwortung, wenn Dinge, die wir nicht erfassen wollen doch in der Datenbank landen.

… und andere würden gern nur christliche Nutzungen zulassen, so wie dereinst die Typo3-Lizenz :wink: all das ist aber dann keine “offene Lizenz” im Sinne der allgemein anerkannten “Open Definition” mehr, da diese vorschreibt, dass keine Nutzungsfelder (“fields of endeavour”) ausgeschlossen werden dürfen. (Daher ist auch keine “noncommercial”-Lizenz in diesem Sinne “Open”.)

Bye
Frederik

was soll der sinn der aktion sein? wer legt dann fest was moralisch oder standard ist? für mich ist das zensur in reinkultur!!!
wie soll jemand ohne detailierte kenntnisse wissen, ob es sich um eine “geheimes” objekt handelt? höhle guggt aus wie höhle für die meisten. ich kenn den krampf schon länger auch von unseren wandervorschlägen. da versucht auch immer wieder das landratsamt, irgendwelche überaktiven naturschutzheimer oder sonstige bedenkenträger zu verbieten solche orte in der natur zu “er-wandern”. mal sind es die märzenbecher, dann der bärlauch, dann höhlen, dann quellen oder aber auch gerne lost places … alles am besten geheim halten. leute so geht das nicht, aufklären statt geheimhalten. ich lass mich jedenfalls nicht abhalten von einem zweifelhaften aufruf an meine moral.

Wer war es nochmal, der uns einreden wollte, wir dürften keine Hochsitze mappen, da diese Information von oberaffenmilitanten Jagdgegnern dazu verwendet würde, die Hochsitze umzusägen? :wink:

Ich will mich ganz kurz fassen:

Ich erfasse, was ich sehe. Das Verschweigen der objektiven und ohnehin für Jedermann erfassbaren Wahrheit wäre ohnehin zwecklos.

Gruß Uwe

Ich traf mal einen Archäologen im Wald. Er sagte mir es gäbe hier noch zwei weitere Höhlen, die viel interessanter wären als jene die ich aufsuchen wollte. Meine Karte zeigten jene aber nicht. Vor diesen steht auch kein Verbotsschild. Denn die paar Besucher die von diesen Kenntniss erlangen oder sie zufällig finden stellen kein Problem dar. Das sieht aber anders aus wären diese auf der Karte ersichtlich - ich hätte diese Höhlen zielsicher angesteuert; Und sie wären sicher aus wissenschaftlichen und aus Naturschutzgründen nicht frei zugänglich. Ich fände es sehr schade, wenn die paar Besucher auch nicht mehr in diese Höhlen dürften, weil Verbotsschilder oder Türen notwendig würden. Es gibt Objekte, die ich nicht in OSM eintrage. Diese beiden Höhlen kennt OSM auch heute noch immer nicht. Und ich trage diese nicht nicht ein, weil ich gegen freie Geodaten wäre. Sondern weil jedes Tun auf dieser Erde schlicht Verantwortung einfordert und ich mir dessen bewusst bin.

Das war kein zweifelhafter Aufruf an deine Moral, sondern ein Wunsch mal darüber zu reden und herauszufinden was die Leute so denken, bei dir ist jetzt genau wieder das hier passiert, was ich nur ein paar Posts früher geschrieben habe:

Und was hättest du getan, wenn der Archäologe dir dort nicht begegnet wäre? Ich habe da so meine Zweifel, ob alle vor der Erfassung eines POI über Schutzbedürfnisse nachdenken!

Wo bitte sollte da die Hemmschwelle liegen?

…fragt Uwe

Persönliche Grenze. Ich mappe auch nicht alles was ich kenne. Ich habe da für mich eine Schutzbedürftigkeitsklassifikation, die wende ich an. Was du machst ist mir “egal”, solange wir nicht die gleichen Objekte kennen und du es einträgst, während ich es rauslassen will. In dem Fall trage ich allerdings korrekte access-Tags ein.

Das will ich doch hoffen, denn ich bin alt genug um zu wissen was ich darf oder nicht und halte mich an die “Regeln” eines vernünftigen Zusammenlebens. :wink:

… das hätte ich auch nicht anders gemacht.

ABER: Woher soll ich ohne entsperchenden Hinweis (Schild …) mittem im Wald wissen, ob die Höhle betreten werden darf oder nicht (nur um das Beispiel mal aufzugreifen).

DENN: Grundsätzlich gilt doch erst einmal: Was nicht verboten ist, ist erlaubt.

ABER:

Dahin ging meine Frage. Wie sieht denn diese aus? Viellecht kann man ja einen Konsens formulieren. So habe ich zumindest den Ersteller des Themas verstanden.

Gruß Uwe

Das ist nicht ganz richtig.
Es ist nämlich viel mehr verboten, als mancher glaubt.
Man sollte sich mal Art. 14 Abs. 1 des Grundgesetzes (http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/gg/gesamt.pdf) genau anschauen. Das bedeutet nämlich, dass man mit fremden Eigentum (und das ist selbst für Großgrundbesitzer der größere Teil der Welt) >maximal< das machen darf, was dem Eigentümer durch Gesetz genommen wurde oder der Eigentümer mir erlaubt. Beispiel wäre das Betretungsrecht bei Wald: https://de.wikipedia.org/wiki/Betretungsrecht_%28Erholung,_Sport%29 Den privaten Wald darf man in D daher nur deshalb betreten, weil es per Gesetz erlaubt wurde.

Die richtige Formulierung ist meiner bescheidenen Meinung nach daher:
Wenn es mir gehört ist alles erlaubt, was nicht verboten ist. (Absatz 1 Satz 1)
Wenn es mir nicht gehört, ist alles verboten, wenn es nicht erlaubt wird. (Absatz 1 Satz 2 in Verbindung mit dem entsprechenden Gesetz, z.B. dem Waldgesetz in Bayern)