SEO-Einträge durch WinLocal und NavAds

Ein kurzer Zwischenbericht:

Die Einträge erfolgten nicht direkt durch WinLocal, sondern durch den beauftragten Dienstleister NavAds. Diese Firma hatte letztes Jahr den ARAL-Import durchgeführt. Ankündigung, Diskussion und Durchführung wurden perfekt durch zwei weitere von NavAds beauftragte Unternehmen erledigt. Auf der Import-Mailingliste wurde die Community nach dem Interesse an weiteren Geodaten gefragt. Wie von zahlreichen Mitwirkenden bemerkt, befindet sich NavAds allerdings selbst immer noch auf dem Niveau eines OSM-Anfängers.

Vergangenen Freitag gab es eine Telefonkonferenz mit WinLocal und NavAds auf Geschäftsführungsebene. OSM wurde dabei von Frederik und mir vertreten. Die beiden Firmen bedauern das Chaos. Frederik hat die Funktionsweise und die Erwartungen der Community bezüglich Einhaltung von Teilnehmervereinbarung, Mapping-Qualität, Import-Policy, Transparenz und Dialog erklärt. Vor allem wurde klargestellt, dass nervige Werbung tabu ist und großer Wert auf korrektes sachliches Mapping gelegt wird. Die beiden Firmen möchten sich dieser Herausforderung stellen und zunächst die noch vorhandenen Fehler korrigieren.

Die Frage nach der Herkunft der Geocodierung und deren Nutzungseignung für OSM konnte noch nicht abschließend beantwortet werden.

Grüße
Joachim

-snip- unpassender Zusamenhang, daher gelöscht.

Vielen Dank für das Feedback! Klingt doch schonmal gut.

Wobei das doch eigentlich das wichtigste ist. Mit ungenauen, schlecht getaggten Daten könnten wir leben, auch wenn sie unschön sind. Daten aus einer inkompatiblen Quelle sind aber ein wirkliches Problem.

Hat NavAds die eigentliche Erfasssungsarbeit wiederum delegiert oder sie dieses mal selber (mit eigenem Personal) ausgeführt?

Ubrigens sehe ich hier noch eine Quelle zukünftige “Freuden”:

Dass sich die Firmen an OSM “rantasten” ist natürlich verständlich - aber mir graut es davor.

Gruss
walter

Wir brauchen da die feste Regel, dass ein Editwar zwischen Bot und realem Mapper immer zur (temporären, im hartnäckigen Falöl dauerhaften) Sperre des Bots führt.

Handerfasste Daten müssen immer vorrang haben!

Das wird derzeit das Hauptproblem sein. Der Nachweis eines lizenzmäßigen sauberen Geocodings muss erbracht werden, auch wenn ein Kunde von WinLocal fertig codierte Daten anliefert.

Die Anfrage wurde gestellt.

Die Messlatte liegt ziemlich hoch und viele Mapper schauen sehr genau hin. Für die beiden Firmen ist dies natürlich ein erheblicher Mehraufwand, mit dem sie bestimmt nicht gerechnet hatten. Wir reden miteinander und im Gegensatz zu der Berliner Firma letztes Jahr herrschst eine große Offenheit.

Da es zum Thema passt:
https://www.openstreetmap.org/node/3980701789/history

Es gibt auch zunehmend andere Firmen, die sich selbst eintragen. Ein reiner Online-Shop sollte natürlich nicht in die Datenbank rein. Falls es ein Ladengeschäft wäre, fände ich die ganzen Tags für facebook, google_plus, pinterest, rss, twitter und youtube auch etwas zuviel des Guten. Oder bin ich da etwas zu altmodisch?

Aha, ein Ladengeschäft auf dem Bürgersteig :wink:

Die speziellen Tags stören mich nicht allzusehr, nur es kommt immer wieder das Problem mit der eindeutigen Zuordnung “Kundendaten” <—> OSM-Objekt auf:

  • die OSM-Id ist nicht gesichert und dadurch ein späterer Update nicht garantiert möglich
  • der Node kann - und wird - öfters mal verschoben werden
  • Node mit Addr in bestehendem Building (ok, machen wir selber ja auch so)
  • Dateninhalt jederzeit von jedermann änderbar - auch vom Mitbewerb

Alles Probleme, die es bei den anderen Anbietern wohl nicht gibt, da deren Daten ja nicht für jedermann änderbar sind.

Die Kundendaten gehören in eine firmeninterne Datenbank und nicht nach OSM. Wenn die Adresse in OSM fehlt, sollte sie als neutrales Objekt eingetragen werden. Verknüpfung dann über die Adresssuche.

Fazit: Als “SEO”-Firma - und auch als deren Kunde - würde ich mir eine solche “Lösung” nicht zumuten wollen.

Gruss
walter

tl:dr: Alles einfach in OSM reinzuklopfen und dann anzunehmen, dass das funktioniert, ist nicht.

Leicht OT:

Als “Kunde” hast Du weder einen Plan noch eine Wahl, wer Dich:
bescheisst und/oder
Dir das Blaue vom Himmel runterlügt
und/oder Dir mangels technischem Durchblick ohne bösen Willen irgendeinen Scheissdreck erzählt.

tl:dr: SEO ist in aller Regel dummes Geschwätz oder Betrug oder beides.

So hart würde ich es nicht formulieren - wenn die Sache Hand und Fuss hätte, könnte es sogar OSM was bringen: Vernünftige, sauber überprüfte Adressen mit ein paar Zusatztags, die jeder Auswerter einfach ignorieren könnte. Oder mit einem Link auf die SEO-Datenbank.

Aber leider kann das so mit OSM nicht funktionieren. Zudem haben unsere Erfahrungen gezeigt, dass die Datenqualität der Basisdaten (Lage, korrekte addr-Tags, Lizenzfrage) bereits grottenschlecht ist.

Gruss
walter

Es sind bei NavAds angestellte Teilzeitkräfte, die das Schiefgegangene wieder korrigieren sollen.

Ein Teil der Adressen wurde auch von WinLocal falsch geliefert. Die Überprüfung und Korrektur läuft gerade.

NavAds möchte sich hier direkt melden, kann dies aber mangels Deutschkenntnissen nur in Englisch tun. Ich habe angeboten, ihren ersten Beitrag nach einer maschinellen Übersetzung ins Deutsche sprachlich zu glätten und NavAds überprüft gerade, ob sie mit einer maschinellen Übersetzung des Forums klarkommen.

Mal abwarten bis morgen.
Joachim

Hallo zusammen,
das die Daten sehr schlecht sind habe ich erst heute wieder gemerkt, da war eine Firma, in G…gle Maps, in einem völlig falschen Gebäude eingezeichnet. “Eigentlich” sollte man es schon an der Hausnummer merken.
Das sieht man öfters wenn man die Gegend kennt.

Die SEO-Firmen sollten der OSM Community sehr dankbar sein das sie “einfach so” solche Fehler korrigieren.
Und sehr hohe Qualitätsanforderungen an die Importe stellt.
Wie sieht es den da mit einer Geldspende, neben der “Datenspende” aus?

Ich erwarte von jedem Mapper - ob nun aus Hobby oder kommerziell - dass er eben nicht “seine” Daten in OSM reinkippt und uns dann die Feinarbeit überlässt: “Die werden das schon richten :)”

Ganz im Gegenteil bin ich für strikte Löschung, wenn nach mehrfacher Aufforderung die Qualitätsnormen immer nicht eingehalten werden.

Im konkreten Fall wird ja hinter den Kulissen heftig drüber diskutiert - hoffe ich zumindest.

Gruss
walter

Inzwischen ist die Geocodierung geklärt. WinLocal hat nur Adressen geliefert. NavAds hat diese mit Hilfe “multipler Quellen” wie HERE API, verschiedener Kartendienste (Google, Apple, Yandex und andere) sowie Google Streetview in Geokoordinaten umgesetzt, die sich nun sicherlich nicht mehr lange in unserer Datenbank befinden werden.

NavAds hat nun vorgeschlagen, dass die Geocodierung von WinLocal und deren Kunden vorgenommen wird.

Fortsetzung folgt …

“von WinLocal und deren Kunden” - und womit die das machen werden, kann man sich ja denken.

Wie ist das weitere Vorgehen bezüglich Revert geplant?

Ich hab ja schonmal vorgeschlagen, dass die eine Liste mit Straßen rausgeben, für die sie gerne Hausumringe hätten. Ich wäre auch bereit, da dann prioritär Hausumringe zu zeichnen, wo es auch anderen nützt. Die Idee ist, das man sich bei fehlenden Hausnummern auf einer Straße besser selber verorten kann, wenn er wenigstens Hausumringe gibt (“meine Firma ist im 3. Haus rechts” wird jeder wissen).

Die Hausumringe brauchen wir eh in OSM, ob ich die dann hier oder da erfasse ist mir wurscht.
Also:
SEO gibt Liste mit Orten+Straßen raus
OSM-Community erfasst prioritär Hausumringe an diesen Straßen
Kunden von SEO verorten sich selbst auf OSM-Daten
SEO trägt an so erzeugter Position seine Daten ein

Dann noch klare “Mensch vor Maschine” und “nur Standard-OSM-Tags, kein Werbetext” Regeln, und ich denke das könnte zur gegenseitigen Fruchtbarkeit kommen.

Ich würde einfach alles revertieren. Wenn ich es revertiere, mache ich mir nicht noch die Mehrarbeit, die Änderungssätze genauer anzuschauen. Wenn die Firma mit dem Eintagen Geld verdient, aber schlampig schafft, sehe ich nicht ein, weshalb ich kostenlos Mehrarbeit über das absolut notwendige Maß leisten sollte.

tl,dr Ich revertiere pauschal alle Edits dieser User.

Dass die Firma unsaubere Quellen verwendet hat, überrascht mich nicht. Der Verdacht bestand von Anfang an. Im Nachhinein frage ich mich, warum ich nicht eigenmächtig viel früher vollendete Tatsachen geschaffen habe. (Dieeses Hinhalten durch Navads & Co. in den letzten Tagen hätte es IMHO gerechtfertigt).

Wir brauchen eine Richtlinie für bezahltes und organisiertes Mapping, die es uns erlaubt deutlich früher zu revertieren, wenn eine Firma nicht die Regeln einhält.

Und die Geschäftsleitung der SEO-Firma reibt sich die Hände und sagt: “Geil, diese Mapper schaffen kostenlos für uns. Da kann ich doch gleich mal zwei drr drei Teilzeutkräfte kündigen und habe auch noch Geld gespart.”

Hallo, geht’s noch? Ich will mir als freiwilliger, Spaß- und Freude-getriebener Mapper nicht von Kaufleuten sagen lassen, wo ich zu mappen habe! Was ich mappe, wann und wo, entscheide ich. (Anwendungen, die die Daten nutzen, beeinflussen meine Entscheidung)

Ich habe meist genausoviel Spaß, wenn mir jemand sagt “Wenn du Straße XY mappst, dann hilft mir das”, als wenn ich mir Ort Z suche, und da aus eigenem Antrieb Häuser in allen Straßen mappe.
Ist natürlich die Frage, wie lange.

Bin schon dabei und fast fertig.

Und wir brauchen eine Lösung für das eigentliche Problem:

Wie kann man erreichen, dass OSM-Objekte (POI, egal ob Node, Way oder Rel), die von irgendwelchen Personen/Firmen erfasst und getaggt wurden, für einen späteren Update garantiert und einfach auffindbar sind?

Dann und nur dann ist eine automatische Pflege der Tags möglich.

Ich spreche hier nicht von den OSM-üblichen Informationen wie GeoLocation, building=*, Adressen oder ähnliches sondern von den Tags, die der “Besitzer” ändern kann und darf (Telefonnummer, Öffnungszeiten, Firmenname, Operator, SEO-Daten, …)

Realisieren lässt sich das, indem das Objekt eine UUID-Tag bekommt und auch behält. Open Source-Software dafür gibt es genug.

Klar, OSM kann und wird nie garantieren, dass dieses Objekt immer vorhanden ist und dass da niemand dran rumpfuschen kann, aber so ermöglichen wir eine einfache (Overpass?)-Abfrage wie “Seid ihr noch alle da?” , “Steht ihr noch immer am selben Platz?” oder “Habt ihr alle noch die gleichen für mich wichtigen Tags?”.

Diese Abfragen wären auch für “normale” Mapper interessant, die auf einige kritische Objekte achten wollen.

Wenn jemand an den UUID-Tag eines Objektes rumfummelt, was ja auch jederzeit möglich ist, kann man das als Vandalismus definieren und entsprechend eingreifen.

Gruss
walter

tl;dr; uuid=* an kritische Objekte und man findet die relativ einfach wieder.