Hallo,
sofern man unclassified als Straßen mit Verbindungscharakter auffasst, stehen sie aus meiner Sicht in der Hierarchie über residential, denen der Verbindungscharakter i.d.R. fehlt. Und dann macht es durchaus Sinn, Wohnstraßen mit Verbindungscharakter als unclassified zu taggen, also genauso durch Wohngebiete hindurch fortzusetzen wie tertiary und darüber (natürlich nicht blind und nur da, wo der Verbindungscharakter tatsächlich gegeben ist).
Ein genauerer Blick auf die Situation an zwei mir bekannten Orten:
In Berlin sind praktisch alle kleineren Verbindungsstraßen als tertiary getaggt. Sowohl Vorfahrtsstraßen mit Tempo 50 (Regelfall) als auch eine mit Rechts-vor-Links und Tempo 30 (allerdings nicht Zone 30), die ich eher als unclassified gesehen hätte. Trotzdem würde sich ein Blick auf die verbleibenden unclassified m.E. durchaus lohnen. Einige auf Privatgelände wären möglicherweise mit service besser beschrieben, und ob es so sinnvoll ist, wegen einer beidseitigen Baulücke (<- leichte Übertreibung) eine Straße aufzutrennen und den Teil als unclassified zu mappen, würde ich auch dahingestellt lassen.
Auf dem Land dagegen sind zumindest viele der unclassified tatsächlich Verbindungswege, z.B. hier zwischen Gellmersdorf und Crussow:
http://www.netzwolf.info/kartografie/karten/qs-ur.htm?zoom=15&lat=48.31788&lon=7.86296&layers=BT
Hier plädiere ich für die Fortsetzung bis in den Ortskern und Anschluss an die jeweilige Kreisstraße. Schließlich ändert sich die Verkehrsbedeutung sicher nicht deshalb, weil Häuser an der Straße stehen.
Meine 2 ct…