Wenn die blaue Straße den Spezifikationen der Wiki entspricht, weil sie z.B Verbindungsfunktionen zwischen zwei Siedlungen oder zu Gewerbegebieten erfüllt oder ein für KFZ erlaubter Schleichweg ist, dann sollte die oben anschließende Straße, wenn sie die verkehrstechnisch oder gewidmet tatsächliche Anbindung an die K 14 ist, auch unclassified sein, weil nur über diese eine Verbindung zum gleichwertigen oder höherem Straßennetz besteht. Ansonsten würden Router, die unclassified für die Suche des schnellsten Weges nicht berücksichtigen, die residential nur auswerten, wenn keine andere Möglichkeit besteht, das Ziel zu erreichen. Gerade beim Routen in ländlichen Gebieten kann das zu erheblichen Umwegen führen.
bei OSRM ist es allein die Gewichtung, wie Jojo4u glaubhaft dargelegt hat. Wenn die OSRM Entwickler diese starke Spreizung zwischen unclassified und secondary von 54/31 = 1,74 so gewählt haben, dann WOLLEN die auch dieses Ergebnis, dass ja in der Streckenlänge nur Faktor 11km/7,4km = 1,48 weg ist
bei Mapfactor ist es aber wohl wirklich das Berechnungsverfahren. Die finden die kurze Verbindung nicht weil sie nicht danach suchen, um Rechenzeit zu sparen. Da ist nur einmal rauf in der Hirachie und dann wieder runter erlaubt. Aber nicht zweimal. Aber solche Fehler “weg-zu-mappen” wäre doch taggen für den Router?
ich schlage vor, diese Regel im Wiki von wegen “highway=unclassified sollte … fortgeführt werden” zu streichen. Meiner Ansicht ist das, was hier diskutiert wird, keine Qualitätsverbesserung, sondern ein halb-blindes Massen-Editieren. Eine “unclassified”, die aus der Stadt irgendwo ins Gewerbegebiet führt und da dann aufhört, ist völlig ok - was soll es denn sonst sein, eine Residential ohne Häuser oder ein 2km langer service-Weg? Bei fast allen dieser rot/blau-Kombinationen in der Karte zucke ich die Achseln und sage: Na und, find ich richtig so!
Bei Verbindungsstraßen, die im Wohngebiet “versickern”, ohne dass eine klare Fortsetzung zur höher klassifizierten Straßen vorhanden ist, kann ich zustimmen. Da finde ich eine erzwungene Verlängerung künstlich und nicht durch die Verhältnisse vor Ort (on the ground) gedeckt.
Etwas anderes ist es für mich, wenn die Fortsetzung klar und eindeutig von angrenzenden Straßen unterscheidbar ist. Die Information ist zwar irgendwie auch aus Informationen über Straßenbreite und parkende Autos ableitbar (so denn vorhanden), eine Unterscheidung von gewissermassen Wohnstraßen 1. und 2. Klasse halte ich aber für sich sinnvoll.
Nebenbemerkung: Die Unterscheidung fände ich sogar ohne die “unclassified”-Problematik hilfreich. Solch eine Kennzeichnung wäre nicht für Router hilfreich, sondern auch für andere Gesichtspunkte wie Schulwegsicherheit.
Sehr schön!
Verbesserungsvorschlag: Alle unclassified Endknoten, die auf eine residential treffen (nicht nur auf einen residential-Endknoten). Und die unclassified Endknoten die nicht Teil einer höherklassigen Straße sind herausnehmen.
Wenn die unclassified direkt von der höherklassigen Straße in der Stadt ausgeht ist ja alles ok. Aber wenn sie durch residentials unterbrochen ist, ist die entsprechende Verkehrsbedeutung nicht mehr erkennbar und es gibts möglicherweise Routingfehler.
Und ja, viele der blau/roten sind false positive. Es hilft aber dennoch ein wenig zum Aufspüren der echten Falschen.
Dann sehe ich das auch so, war wohl ein typischer Fehler nach dem Muster “keine Ahnung also unclassified”. Ein Blick in die Wiki könnte helfen. Wenn der Erfasser das mehrfach in deiner Gegend “verbrochen” hat, kannst du ihn ja mal auf einen höheren Wissensstand hieven.
Das Streichen der Empfehlung ist im Gegensatz zu deiner Ansicht eine Qualitätsverschlechterung, denn wie willst du dann verkehrsreichere Straßen. welche den Ortskern oder Durchgangsstraßen mit anderen Ansiedlungen o.ä. verbinden und dafür ausgebaut, beschildert oder sogar gewidmet sind, von reinen Wohnstraßen unterscheiden? Auch im Interesse der Beurteilung für die Sicherheit als Schulweg ist das wichtig, weil mit höherem Verkehrsaufkommen zu rechnen ist. Was deine Ansicht, hier würde halbblindes Editieren “provoziert”, betrifft weise ich auf eine meiner früheren Aussagen hin, in der ich Mapper mit Ortskenntnissen bat, diese Stellen zu überprüfen. Meine bisheriger Eindruck ist, dass vielen die tatsächliche Bedeutung von unclassifidd in der OSM-Welt nicht bewusst ist.
Das scheint in der Tat so zu sein. Steht doch auf der englischen Wikiseite, also dem Original, dass highway=unclassified sowohl für die hier oft zitierte Verbindungsfunktion vorgesehen ist als auch für den ganzen Rest, der nicht klassifiziert (!) ist. Z.B. Straßen in Industriegebieten und/oder welche ohne Wohnbebauung.
Um die muttersprachliche Auslegung ohne Übersetzungsfehler zu begutachten, empfehle ich mal einen Blick z.B. in die Innenstadt von Birmingham oder andere.
Der Zwang zur tertiary-Anbindung erscheint mir auch seltsam. Mindestens eine Anbindung an unclassified oder höher scheint mir ok.
Wenn dort aber nur Anlieger frei erlaubt ist, kann es keine Verbindungsstraße sein.
Das ist jetzt das erste Mal, das ich höre, dass eine “unclassified” verkehrsreicher sein soll als eine reine Wohnstraße. In meinen Augen galt schon immer: “unclassified” ist überall da, wo man normalerweise “residential” taggen würde, aber niemand wohnt
Die “Empfehlung” scheint mir hier (a) nicht der OSM-Realität zu entsprechen und überdies (b) ein deutscher Sonderweg zu sein. Wir sollten prüfen, wer diese “Empfehlung” wann aufgrund welcher Diskussion ins Wiki gesetzt hat, und falls wir uns entscheiden, sie zu behalten (ich würde für entfernen votieren), dann müssen wir zumindest dazuschreiben, dass das nur für Deutschland gilt, denn bekanntlich mappen die Deutschen ja gern auf der halben Welt, und wir sollten den anderen so eine eigenwillige Sonderregel nicht aufzwängen.
@ Woodpeck:
Der Ursprung von unclassified ist die britische Straßenklassifizierung, wonach es die unterste Klasse von Verbindungsstraßen ist. Deine Vermutungen treffen in Gänze nicht zu. Die Wiki ist zwar etwas unübersichtlich, aber das lässt sich herauslesen. Leider ist Recherche mit smartphone im Zug etwas öde. Und mit dem Mäuseklavier ist umfassende Antwort unter Würdigung aller Aussagen auch nicht spaßig. Deshalb muss das hier jetzt erst einmal reichen.