Update OSM Carto

Sieht so aus, als würde zur Zeit die Hausnummer gewinnen, wenn die Schule als Node erfasst ist… aber ich glaube, das kommt bald wieder in Ordnung: https://github.com/gravitystorm/openstreetmap-carto/issues/1800

Multipolygonisieren und Ausstanzen ist doch nicht so schwer. Der weit verbreitete Usus, den Du ansprichst, ist nunmal nicht richtig und liegt auch daran, dass Mapnik solche Flächen richtig angezeigt hat.
Von Multiploygonen, die einfache Polygone ersetzen, halte ich nichts. Dies ist neuerdings eine Seuche in manchen Gegenden in DE, angeblich um den Datenbestand kleiner zu halten und weil es in Zukunft nur noch MP-Relationen anstatt Polygone geben soll. Aus diesem Grund wurden z.T. MPs mit 1 Element erzeugt.

Bisher hat man halt für den Renderer gemappt, der jetzt endlich gefixt wurde. Sei froh!

Multipolygone mit nur einem Element sind vermutlich mal wieder ein iD-Bug oder dessen Überreste?

Wohlüberlegt mag sie ja vielleicht sein, wohl diskutiert eher nicht.

Eine Verbesserung der Auswertungen gibt’s nur dann, wenn auch tatsächlich jemand die Multipolygone einträgt!

Wie schon einer der Vorredner erwähnte, in Deutschland mag das ja vielleicht aufgrund der vielen Mapper noch funktionieren, aber was ist mit dem Rest der Welt?
Wer sich den TIGER-Mist in den USA oder den in Teilen Asiens immer noch massenhaft vorhandenen Landsat-Schrott anschaut, weiss, dass das in absehbarer Zeit so niemals passieren wird…

Oh ja. Auf einer Insel, die seit einem Vulkanausbruch in den 1980er-Jahren unbewohnt ist, gab es immer noch ein komplettes Straßennetz aus einem TIGER-Import, bis ich es vor kurzem entfernte. Das scheint echt niemanden zu interessieren.

Eine Sache lässt mich dabei nicht los:
Arbeitshypothese Nr. 1: Jemand, der Auswertungen durchführen will, verwendet dazu vermutlich Shapefiles
Arbeitshypothese Nr. 2: Dieser jemand interessiert sich nur für ein spezielles Gebiet (bspw. Deutschland) und verwendet daher aus pragmatischen Gründen nicht den Planet-Dump, sondern länder-/regionenspezifische Geofabrik-Extrakte

ABER…

Auf den ersten Blick sieht das für mich so aus, als ob unser Forscher für seine Auswertungen demnächst
a) entweder einen eigenen Server anschaffen muss, um sich die Multipolygone selbst aus dem Planet-Dump zu lutschen, oder
b) 500 € für einen kostenpflichtigen Geofabrik-Dump inkl. Multipolygonen investieren muss

In anderen Worten, wir haben dem Forscher seine Arbeit erschwert oder verteuert…

Korrigiert mich bitte gerne, ich hab wirklich keine Ahnung, wo die Umstellung auf Multipolygone praktische Verbesserungen bringen soll…

Absichtlich, wie hieraus ersichtlich:

seh keinen Grund die zurück umzuwandeln, da der Datenbestand eher wächst als schrumpft werden langfristig sowieso Multi-Polygone notwendig. Denke der Diff der Änderungen ohne sichtbare Änderung belastet die Systeme mehr als ein Rendern von Multipllygonen mit einem Element.

Einen Teil davon hatteich geändert.

Gerne, weil ich sicher sei, hier sind einige Missverständnisse…

ESRI inc., der Entwickler des Format “Shapefile”, hat sich schon zehn(!) Jahre her verabschiedet von dieses Data Format, weil es nicht länger ausreichte (nur 2GB max, die Name der Felder nur 10 Karakter, keine RDBMS “relations” möglich). Stattdessen, gibt es File Geodatabase, mit 1TB/Feature Class Limit und altere “Goodies” für GIS.

Ich weiß wirklich nicht, warum Shapefile in Open Source Community, bisher so viel genutzt wird. ESRI hat ein kostenlose API (für Software Entwickler, sehe auch diesen ESRI Blog Beitrag) zur Verfügung, zum arbeiten mit File Geodatabase… QGIS unterstützt File Geodatabase heute, aber viele andere Projekte nicht. Keine Ahnung warum, obwohl File Geodatabase offensichtlich ein Bißchen mehr Kompliziert ist (dafür ist aber auch der API).

Möglicherweise…, aber ESRI hat der kostenlose ArcGIS Editor for OpenStreetMap, und kann damit auch selbst einfach Extrakte einer Region machen. Auch unterstützt es dem Einfügen von ein *.osm XML file in ein File Geodatabase, und produziert dabei auch Multipolygonen.

Nachdem ich ESRI auf einige “issues” mit das Bearbeiten Multipolygonen aufmerksam hatte gemacht (hier und hier auf Github), hat ESRI sogar dieses Jahr ein neuer Version gemacht, die Multipolygonen fast so gut wie osm2pgsql verarbeitet… (aber nicht so schnell).

Offensichtlich, hat Geofabrik mehr getan mit diesen Shapefiles, dann nur OSM “nodes” und “ways” verarbeiten. Sie sind optimiert mit Attributen für jedes Thema.

Aber für die ArcGIS Editor for OpenStreetMap zahlen Sie nicht, und ESRI hat für nicht Kommerzielle Zwecke, das ArcGIS for Home Use Program, 100 euro/Jahr für ArcGIS for Desktop Advanced… damit macht man auch vieles.

Nutzt die File Geodatabase intern nicht auch Shapefiles? Das ist doch nur ein Verzeichnis mit (vielen) Shapefiles und etlichen Metadaten-Dateien.

Nein, absolut nicht. Dass ist ein sehr großes - und ziemlich weit verbreitet - Missverständnis.

EDIT: File Geodatabase basiert sich offensichtlich auf Enterprise Geodabases, und ist ein Art “File Varianz” für ESRI basierte Oracle / SQL Server / DB2 / PostGIS Geodaten Speicherung (und nein, auch die speichern kein Shapefile in RDBMS System, ein anderes hartnäckig Missverständnis).

Sehe auch (Deutschsprachige ESRI Help):
Was ist eine Geodatabase?
Die Architektur einer Geodatabase
Kurzer Überblick über die Geodatabase

Das Problem, dass die Geofabrik in ihren Shapefiles keine Multipolygone darstellt, existierte schon lange vor dem letzten Mapnik-Update (1, 2).

Die Lösung exstierte auch: Datenbank aufsetzen und dort auswerten, oder von dort Shapefiles erzeugen. Gerade wenn ich nur eine kleine Fläche brauche, ist das auch kein kostspieliges Vorgehen. Wenn ich den Planeten brauche, ist es auch nicht teuer, nur zeitraubend. Shapefiles können auch schon lange (schon immer?) Flächen mit Löchern darstellen, so wie andere Formate für geometrische Daten auch (svg z.B. oder kml oder geojson).

Unser Forscher musste auch schon immer seit der Erfindung des Konzeptes “Flächen können Löcher haben” entweder mit Daten arbeiten, die diese Löcher berücksichtigen oder geometrische Abfragen machen, um die Löcher aus übereinander liegenden Flächen rauszurechnen. Bei OSM musste er schon immer beides machen, er weiss ja nicht, was sich der Mapper dabei dachte.
Falls er den Standpunkt “Ein Tümpel/Spielplatz/Friedhof… im Wald ist Teil dieses Waldes” teilt, muss er nur MPs berücksichtigen, übereinander gemappte Flächen nicht. In diesem Fall wird er sich sogar über den neuen Mapnik-Stil freuen. Das ist einer der wenigen Stile, die diese Zugehörigkeit auch grafisch ausdrücken können.

Grüße, Max

Ich kann nicht ganz nachvollziehen warum die Änderung bezüglich Wald/Wasser auf Zustimmung stößt. Landuse ist großflächig. Kleine Parkplätze, Springbrunnen, Weiher werden ja auch nicht aus landuse=residential ausgeschnitten, oder?

Moin,

hier finden sich sehr viele Kommentare von Leuten, die das Update begrüßen. Sie betonen, dass die bisherige Datenstruktur falsch sei und von GIS-Leuten belächelt würde. Was darüber aber total vergessen wird - und das finde ich in keinem Posting gewürdigt - , dass wir keine Behörde oder Industrieunternehmen mit geschulten Angestellten sind, sondern unsere Karten durch Freiwillige erstellen. Und davon haben wir immer noch viel zu wenig. Selbst im hochgelobten Deutschland ist die Grunderfassung, sprich Straßenerfassung nach über zehn Jahren Bestehen des Projektes miserabel und da ist jede andere Karte deutlich besser. Es gibt hier jemand, der sich einmal spaßeshalber als der Mapper aus Mecklenburg-Vorpommern bezeichnet hat, was bezeichnend für diesen Zustand ist.

IMHO scheinen die Befürworter der Multipolygone beim landuse einer deutlichen Fehleinschätzung darüber zu unterliegen, was unsere derzeitigen bzw. potentiellen Mapper zu leisten imstande sind. Seid ihr schon einmal zu Treffen von örtlichen Wander-, Fahrrad-, Bootfahr- Angler- oder Geocacher Vereinigungen etc. gegangen und habt versucht, Mapper einzuwerben? Ihr werdet feststellen, dass nur wenige mit Mühe und Not imstande sind, einfache Wege einzuzeichnen und zu taggen und sich in dem Infowust rund um OSM zurechtzufinden. Spätestens bei den Relationen ist dann Schluss. Da wird die Suche nach Beherrschenden schon zur Nadel im Heuhaufen. Man bedenke, dass diese Leute tagsüber z.B. Brot backen oder verkaufen und sich nicht mit Datenstrukturen beschäftigen.

Bisher konnte man bei einer Mapperwerbung argumentieren, dass nahezu alle Basisfunktionen, die man zur Erfassung der Homearea benötigt, ohne die Relationen, die sie nicht verstehen. erschlagen werden können. Jetzt ist mit dem landuse erstmals auch eine der Basic-Eigenschaften dem Zugriff von Otto Normalmapper entzogen, wenn er von eifrigen Usern ohne Vor-Ort-Kenntnissen umgewandelt wird. Die Aufgabe, aus den vorhandenen einfachen Daten komplexere Strukturen zu generieren, sollte also beim sie beherrschenden Anwender liegen und nicht beim Mapper… Dass dies möglch ist, beweist der alte Renderer, der einfach strukturierte Daten offenbar richtig interpretieren konnte.

Man kann also nicht die Vorteile eines Community-Projektes loben, ohne auch den Nachteilen entsprechende Würdigung zukommen zu lassen. Dem Wunsch nach einer sauberen Datenstruktur steht also die Durchführung im Wege, die mit der alten, “falschen” Datenstruktur offensichtlich funktionierte. Der Ruf nach der sauberen Datenstruktur bedeutet also gleichzeitig ein Herausdrängen bzw. eine schlechtere Rekrutierung von Mappern. Und ob wir uns das leisten können, wage ich mal zu bezweifeln.

Es ist eigentlich nicht das erste Mal. Bewohner von Städten wurden vom Mapnik-Stil schon letztes Jahr zu Relationen in ihrem Homearea gezwungen, als Verkehrsflächen über Häuser gemalt wurden.

Ich kenne das so, dass landuse und natural, egal in welcher Reihenfolge, ausgestanzt werden, amenity und leisure dagegen nicht.
Genauso sind Gebäude auf einer Fläche highway=* + area=yes auszustanzen. Das dies auch für landuse und natural gilt ist selbstredend.

Danke für den für Hinweis auf ArcGIS Editor for OpenStreetMap und die ausführlichen Erklärungen!

Wenn du möchtest, kann du das ja als Highlight von OSM begreifen. Dieses Alleinstellungsmerkmal der Geometriebehandlung gibt es wohl nur bei uns.
Versuche das mal jemanden begreiflich zu machen, der sich täglich mit GIS-Systemen beschäftigt. Dem schlackern dann nur die Ohren und er muss sich die Augen reiben.

Das einzige Argument, was ich hier von den “Verteidigern” höre, ist “das war schon immer so”. Toll, damit gewinnt man selbstverständlich jede Diskussion.

Gruss
walter

Ich verteidige hier gar nichts. Was ist denn die Alternative? Die Flächen wieder per layer zu stapeln, was man immer noch findet.

BTW, warst Du nicht mal der große Zampano in Sache touching_inner?

Ich find das Problem liegt einfach an den Grunddatenstrukturen. Multipolygone sind halbherzig über Relationen gelöst und noch viel halbherziger in den Editoren unterstützt. Ein Flächentyp als eine der Grunddatenstrukturen neben Nodes und Linien wäre da meiner Meinung nach sinnvoller. Auch versteh ich nicht so ganz warum die Punkte von einer Linie selbst wieder Nodes sein müssen, aber das ist eine andere Diskussion.

Darüber ist keine (lange) Diskussion notwendig. Ist ganz einfach: Nur die Nodes besitzen Koordinaten und stellen so den Verlauf der Linie dar.