Update OSM Carto

Einspruch. OSM ist ein weltweites Projekt, und Mapnik ist fĂŒr den 08/15-Besucher die Visitenkarte des Projekts. Wenn da JETZT, nach 10-11 Jahren Projektlaufzeit, die Rendering-Regeln von Mapnik so geĂ€ndert werden, dass die bisher nach weitverbreitetem Usus nicht ausgestanzten Seen mit BĂ€umchen bestĂŒckt werden, vergeigt Mapnik seinen Anspruch, auf der Visitenkarte prĂ€sent zu sein.

In Deutschland mit seiner hohen Zahl von “Berufsmappern” mag das nachtrĂ€gliche Multipolygonisieren und Ausstanzen noch funktionieren, andere Weltregionen kriegen da richtige Probleme. Skandinavien und Polen wurden erwĂ€hnt, an Afrika mag ich gar nicht denken. Außerdem ist das Multipolygonisieren fĂŒr Laienmapper in EntwicklungslĂ€ndern eine zusĂ€tzliche HĂŒrde.

Kinners, lasst den Quatsch! Entweder das Forest-GrĂŒn mit den BĂ€umchen verknĂŒpfen, so dass die Seen wieder frei werden, oder die BĂ€umchen weglassen.

Ende 2008 wurden Multipolygone noch einmal genauer definiert (tagging an die Relation statt an den outer). SpĂ€testens seit dieser Zeit ist es ein Fehler, FlĂ€chen mit Aussparungen nicht als MP zu erfassen. Das ist mehr als die halbe Lebensdauer von OSM her. Es wird höchste Zeit, daß die Renderer pingeliger werden.

Baßtölpel

Das Problem ist nur, dass unsere “Visitenkarte” kunstvoll Mappingfehler verschleiert(e), anstatt prĂ€gnant darauf hinzuweisen. Solange hier nur das “gilt”, was auf Mapnik korrekt aussieht, wird unsere Datenstruktur von den - nennen wir sie mal “GIS-Leuten” - belĂ€chelt bzw. mit KopfschĂŒtteln zur Kenntniss genommen.

gruss
walter

+1
Diese Änderung im Mapnik-Style ist wohlĂŒberlegt und eine wesentliche Verbesserung fĂŒr Auswertungen.

Sehe ich genauso. Das Definieren von outer und inner ist wohl die leichteste Übung beim Multipoligonisieren und kein wirkliches Argument, als HĂŒrde gegen saubere Erfassung in NĂ€he der außerhalb von OSM geltenden Standards zu dienen.

Na dann hoffe ich, dass die Advokaten der Änderung jetzt auch das weltweite Nachbessern auf sich nehmen. :sunglasses:

Nö.

ok, wenn ich drĂŒber stolpere, mag sein, dass ich das verbessere aber nach suchen werde ich nicht.
Denn nur, wenn es jemanden stört und er selber aktiv was dagegen tun, lernt er wie es richtig erfasst werden sollte.

Gruss
walter

Es ist nicht Aufgabe eines Kartenstils, die QualitÀt des Datenbank bzw. deren Auswertbarkeit zu lenken.

Leider ist der Kartenstil fĂŒr einen Großteil der Mapper das einzige QualitĂ€tssicherungstool, deswegen muß er das leider mit erledigen.

Baßtölpel

Kann es sein, dass die Namen von Schulen und UniversitĂ€ten nicht mehr gerendert werden? Das wĂ€re ein massiver RĂŒckschritt, wenn das so wĂ€re.

Sieht so aus, als wĂŒrde zur Zeit die Hausnummer gewinnen, wenn die Schule als Node erfasst ist
 aber ich glaube, das kommt bald wieder in Ordnung: https://github.com/gravitystorm/openstreetmap-carto/issues/1800

Multipolygonisieren und Ausstanzen ist doch nicht so schwer. Der weit verbreitete Usus, den Du ansprichst, ist nunmal nicht richtig und liegt auch daran, dass Mapnik solche FlÀchen richtig angezeigt hat.
Von Multiploygonen, die einfache Polygone ersetzen, halte ich nichts. Dies ist neuerdings eine Seuche in manchen Gegenden in DE, angeblich um den Datenbestand kleiner zu halten und weil es in Zukunft nur noch MP-Relationen anstatt Polygone geben soll. Aus diesem Grund wurden z.T. MPs mit 1 Element erzeugt.

Bisher hat man halt fĂŒr den Renderer gemappt, der jetzt endlich gefixt wurde. Sei froh!

Multipolygone mit nur einem Element sind vermutlich mal wieder ein iD-Bug oder dessen Überreste?

WohlĂŒberlegt mag sie ja vielleicht sein, wohl diskutiert eher nicht.

Eine Verbesserung der Auswertungen gibt’s nur dann, wenn auch tatsĂ€chlich jemand die Multipolygone eintrĂ€gt!

Wie schon einer der Vorredner erwÀhnte, in Deutschland mag das ja vielleicht aufgrund der vielen Mapper noch funktionieren, aber was ist mit dem Rest der Welt?
Wer sich den TIGER-Mist in den USA oder den in Teilen Asiens immer noch massenhaft vorhandenen Landsat-Schrott anschaut, weiss, dass das in absehbarer Zeit so niemals passieren wird


Oh ja. Auf einer Insel, die seit einem Vulkanausbruch in den 1980er-Jahren unbewohnt ist, gab es immer noch ein komplettes Straßennetz aus einem TIGER-Import, bis ich es vor kurzem entfernte. Das scheint echt niemanden zu interessieren.

Eine Sache lÀsst mich dabei nicht los:
Arbeitshypothese Nr. 1: Jemand, der Auswertungen durchfĂŒhren will, verwendet dazu vermutlich Shapefiles
Arbeitshypothese Nr. 2: Dieser jemand interessiert sich nur fĂŒr ein spezielles Gebiet (bspw. Deutschland) und verwendet daher aus pragmatischen GrĂŒnden nicht den Planet-Dump, sondern lĂ€nder-/regionenspezifische Geofabrik-Extrakte

ABER


Auf den ersten Blick sieht das fĂŒr mich so aus, als ob unser Forscher fĂŒr seine Auswertungen demnĂ€chst
a) entweder einen eigenen Server anschaffen muss, um sich die Multipolygone selbst aus dem Planet-Dump zu lutschen, oder
b) 500 € fĂŒr einen kostenpflichtigen Geofabrik-Dump inkl. Multipolygonen investieren muss

In anderen Worten, wir haben dem Forscher seine Arbeit erschwert oder verteuert


Korrigiert mich bitte gerne, ich hab wirklich keine Ahnung, wo die Umstellung auf Multipolygone praktische Verbesserungen bringen soll


Absichtlich, wie hieraus ersichtlich:

seh keinen Grund die zurĂŒck umzuwandeln, da der Datenbestand eher wĂ€chst als schrumpft werden langfristig sowieso Multi-Polygone notwendig. Denke der Diff der Änderungen ohne sichtbare Änderung belastet die Systeme mehr als ein Rendern von Multipllygonen mit einem Element.

Einen Teil davon hatteich geÀndert.

Gerne, weil ich sicher sei, hier sind einige MissverstÀndnisse


ESRI inc., der Entwickler des Format “Shapefile”, hat sich schon zehn(!) Jahre her verabschiedet von dieses Data Format, weil es nicht lĂ€nger ausreichte (nur 2GB max, die Name der Felder nur 10 Karakter, keine RDBMS “relations” möglich). Stattdessen, gibt es File Geodatabase, mit 1TB/Feature Class Limit und altere “Goodies” fĂŒr GIS.

Ich weiß wirklich nicht, warum Shapefile in Open Source Community, bisher so viel genutzt wird. ESRI hat ein kostenlose API (fĂŒr Software Entwickler, sehe auch diesen ESRI Blog Beitrag) zur VerfĂŒgung, zum arbeiten mit File Geodatabase
 QGIS unterstĂŒtzt File Geodatabase heute, aber viele andere Projekte nicht. Keine Ahnung warum, obwohl File Geodatabase offensichtlich ein Bißchen mehr Kompliziert ist (dafĂŒr ist aber auch der API).

Möglicherweise
, aber ESRI hat der kostenlose ArcGIS Editor for OpenStreetMap, und kann damit auch selbst einfach Extrakte einer Region machen. Auch unterstĂŒtzt es dem EinfĂŒgen von ein *.osm XML file in ein File Geodatabase, und produziert dabei auch Multipolygonen.

Nachdem ich ESRI auf einige “issues” mit das Bearbeiten Multipolygonen aufmerksam hatte gemacht (hier und hier auf Github), hat ESRI sogar dieses Jahr ein neuer Version gemacht, die Multipolygonen fast so gut wie osm2pgsql verarbeitet
 (aber nicht so schnell).

Offensichtlich, hat Geofabrik mehr getan mit diesen Shapefiles, dann nur OSM “nodes” und “ways” verarbeiten. Sie sind optimiert mit Attributen fĂŒr jedes Thema.

Aber fĂŒr die ArcGIS Editor for OpenStreetMap zahlen Sie nicht, und ESRI hat fĂŒr nicht Kommerzielle Zwecke, das ArcGIS for Home Use Program, 100 euro/Jahr fĂŒr ArcGIS for Desktop Advanced
 damit macht man auch vieles.

Nutzt die File Geodatabase intern nicht auch Shapefiles? Das ist doch nur ein Verzeichnis mit (vielen) Shapefiles und etlichen Metadaten-Dateien.

Nein, absolut nicht. Dass ist ein sehr großes - und ziemlich weit verbreitet - MissverstĂ€ndnis.

EDIT: File Geodatabase basiert sich offensichtlich auf Enterprise Geodabases, und ist ein Art “File Varianz” fĂŒr ESRI basierte Oracle / SQL Server / DB2 / PostGIS Geodaten Speicherung (und nein, auch die speichern kein Shapefile in RDBMS System, ein anderes hartnĂ€ckig MissverstĂ€ndnis).

Sehe auch (Deutschsprachige ESRI Help):
Was ist eine Geodatabase?
Die Architektur einer Geodatabase
Kurzer Überblick ĂŒber die Geodatabase