"tracks" für Bahngleise überflüssig

Neben der Karte von ITO steht klar und deutlich und in nicht ganz kleiner Schrift:

Heißt das, dass alle, die tracks>=2 in falscher Art und Weise verwenden, das nicht gelesen haben? :slight_smile:

Ist ja schon gut …

Mich bringt gerade das aber noch auf eine andere Spur: Der Zweck von tracks=* muss ja doch irgendwie auch mit der Anzahl der Streckengleise zu tun gehabt haben, sonst wären die Jungs von ITO wohl nicht auf die Idee gekommen, diese Karte zu machen. Denn deren Zweck scheint ja doch zu sein, die Streckengleisigkeit anzuzeigen und nicht dem Mapper zu zeigen, wo er noch ein zweites Gleis dazu zeichnen kann. So interpretiere ich das “Leider klappt es jetzt beim Mappen des gesamten Gleisnetzes nicht mehr.”

Dann hätte tracks=* ursprünglich zwei Bedeutungen gehabt (1. Anzahl der Gleise pro Weg, 2. Anzahl der Streckengleise). Beim Mappen des Streckennetzes war zufällig beides dasselbe. Als mit dem Mappen des Gleisnetzes angefangen wurde, ging die zweite der Bedeutungen verloren.

Wenn es nicht tracks sondern tracks_per_way geheißen hätte, wäre klar, dass es nur um die erste Bedeutung geht und niemand würde auf die Idee kommen, das anders zu verwenden. Dann gäbe es auch diese ITO-Karte nicht oder es würde verschämt dabei stehen: “Wir versuchen mal diese Information für einen etwas anderen Zweck auszuwerten.”

Diese Variante scheitert bei zwei parallelen, eingleisigen Strecken, die es in der Umgebung von Bahnhöfen häufiger gibt.

Aber warum sollte man ausgerechnet zu diesem Zweck auf eine explizite Angabe verzichten und einen komplizierten und fehlerträchtigen Algorithmus einsetzen?

Wenn man Speicherplatz sparen will, sollte man auf >10.000.000 “addr:country”-Tags verzichten, die sich trivial berechnen lassen.

Es ist sicher in Prinzip richtig, diese Info einer Route zuzuordnen. Ich sehe aber außer dem von seawolf genannten noch zwei Probleme:

  1. Wenn das gerendert wird entsteht ein Linie in der Mitte wo dann kein Gleis ist und zum Beispiel mittige Inselbahnsteige überdeckt werden.
  2. Da gerade die Ausnahmen und Besonderheiten interesssant sind, müsste diese Route zerstückelt werden, z. B. der eingleisige Abschnitt der Frankenbahn

Ein alternatives tag für die Zahl der Streckengleise gibt es schon, nur mit sehr verkorkstem Namen: passenger_lines (dazu gibt es sogar eine eigene ITO-Karte und eine kurze deutsche Forumsdiskussion). Vom Erfinder habe ich mittlerweile eine Antwort bekommen. Ihm ging es genau so wie mir.

Dann hat es noch jemand mit “lanes” versucht. Das wird aber offenbar gerade m.E. zu Recht wieder rückgängig gemacht.

Den Vorschlag von GeorgFausB mit line_tracks finde ich nach wie vor am besten. Das muss nur den Weg ins wiki finden und es muss eine Karte geben, sonst wird da wieder nichts richtiges draus.

Hallo jaimemd,

passenger_lines kannst du von mir aus taggen, line_tracks auch, da das kein existentes Tagging umdefiniert.

Ich werde dieses Tag vorerst nicht taggen, Signale, Höchstgeschwindigkeiten fürs Rendering und Hektometertafeln fürs Geocoding machen mehr Spaß.

Viele Grüße

Michael

Gut. Dann sollte nur niemand anderes was dagegen haben und ich würde versuchen möglichst schnell alle meine tracks=* in passenger_lines=* umzuwandeln mit einer Erläuterung, dass ich das für ein Provisorium halte.

Also bitte noch nicht weiter reverten oder löschen!

Ich bin mittlerweile in Diskussion mit noch einem Schweizer und einem Engländer, die sich mit der Ein-/Mehrgleisigkeit oder tracks=* beschäftigt haben und habe bei ITO angefragt, was man dort von der Sache hält.

Ich sehe den Sinn von OSM unter anderem darin, dass jeder das bearbeitet, was ihm Spaß macht.

Viele Grüße

Ich entnehme dem die Information, dass sich da sehr wahrscheinlich ein Orts- oder Bahnkundiger schon eingehender mit beschäftigt hat. Bei einem Gleis ohne tracks ist das weniger eindeutig. Implizierte Tags haben wir reichlich, trotzdem sind die aus verschiedenen Gründen nicht gleich unsinnig. (Autobahn+oneway=yes und dergleichen)

Wenn man kennzeichnen möchte, dass ein osm way genau ein Gleis repräsentiert, kann der mit track_detail=yes gekennzeichnet werden. Außerdem gibt es landuse=railway. Dieses Gelände und auch Eisenbahngleise sind nicht öffentlich zugänglich. Anders als bei Straßen ist deswegen OSM keine Grundlage, um Eisenbahninfrastruktur zu benutzen oder eine Nutzung zu planen (soweit ich weiß). Deswegen ist es eigentlich egal wie viele Gleise da liegen. Die in OSM hinterlegten Informationen zu Eisenbahnen legen zwar die Vermutung nahe, dass man nur ein Schienenfahrzeug beschaffen, beim Netzbetreiber Fahrplanrassen bestellen und losfahren bräuchte, aber dem ist in der Realität sicher nicht so.

tracks=* ist bei gleisgenauem Mapping von zweigleisigen Strecken schlicht nicht anwendbar: tracks=1 würde bedeuten, dass die Strecke eingleisig sei, tracks=2 würde bedeuten, dass da zwei zweigleisige Strecken seien.
Stattdessen gibt es detail=track, was imo inzwischen so wie oneway=no anwendbar ist.

Doch, so ungefähr läuft das. Ist halt nur nicht so einfach ein Eisenbahnfahrzeug zugelassen zu bekommen. (Suchbegriffe: EIBV, EVU-Sicherheitsbescheinigung)

Nachdem jetzt schon wieder ein User großflächig (in Deutschland und den Niederlanden) tracks>2 missbraucht hat, habe ich bei ITO per Mail um die Abschaltung der tracks-Karte gebeten. Gegen passenger_lines=* habe ich nichts, die Freunde dieses Tags sollen machen, was sie wollen. Aber sie sollen nicht existierende Daten beschädigen (auch nicht indirekt durch Tag-Missbrauch).

Anhand der Changesets meines Putz-Accounts Nakaner-repair kann man erkennen, welcher User schuld ist.

Die ITO-Karte zu tracks=2 wurde mittlerweile entfernt. http://www.itoworld.com/map/group/1

Die falsche Verwendung von tracks=2 ist mittlerweile auch ein Thema auf der Talk-Mailingliste. https://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk/2015-October/074453.html

In diesem Moment gibt es einen Vorschlag, alle tracks tags in den Niederlanden zu entfernen. Der Grund dafür ist, dass alle Spuren in den Niederlanden schon da sind. JOSM zum Beispiel sagt, dass man layer=0 nicht muss taggen. Was ist Ihre Meinung als Deutscher Community?

Im Namen der Niederländische Community, bereits vielen dank für Ihre Meinung.

Wenn ihr (NL community) euch darauf geeinigt habt, spricht nichts dagegen, diese redundante Info zu entfernen.

Genau. Wir waren nur neugierig, wie Sie dies bereits gelöst haben.

Ich bin gegen regionale Alleingänge oder Abweichungen. Der brasilianische Eisenbahnfan wird das dann vermutlich nicht wissen und vielleicht eine “missing tracks”-Karte erstellen.

Außerdem finde ich default-Definitionen nicht gut. Weglassen einer Eigenschaft (hier: tracks) bedeutet nach meiner Meinung, dass die Eigenschaft unbekannt ist und nicht die Zusicherung einer bestimmten Eigenschaft (hier: tracks = 1). Über fehlende Angaben können nur Vermutungen oder Annahmen gemacht werden.

Bernhard

Sehe ich genau wie Bernhard W.
Layer (und andere Eigenschaften) mögen zwar redundant, überflüssig und Murx sein, aber wo fängt das an und wo hört das auf?

+1 sehe ich genauso

wie wäre es alle Strecken dir tracks=1 besitzen stattdessen mit detail=track zu taggen. Dann könnte man eine Prüfregel für Josm machen die das auswertet und meckert wenn tracks=1 vorhanden ist, Taggingänderungen über die Josm-Prüfung “abzuarbeiten” finde ich recht elegant…

Warum eine neue Ausnahme generieren, um eine andere Ausnahme abzufangen?

tracks = 1 dranschreiben und gut ist’s.

tracks ist bereits definiert und man braucht weder eine Ausnahme noch eine neue Prüfregel.

Bernhard

tracks=1 ist überflüssig und der Default-Wert. Das stammt aus Zeiten, als wir zweigleisige Strecken als ein Way gemappt haben. Legitime Anwendungen sind noch Gegenden, wo es Ways mit tracks>=2 gibt.

Man sollte dennoch nicht blind/wild tracks=1 löschen. Wenn man es doch tun will, dann ersetze man es bitte durch detail=track.