Historisches geplantes Objekt in der Karte?

Ich habe hier in Rösrath auch eine “geplante” und in der Trasse damals schon umgesetzte Autobahnabfahrt der A3 aus den 30’er Jahren. (50-100m nördlich der Brander Str. )
Diese wurde damals, wie gesagt, als Erdtrasse gebaut. Heute sind dort Sportplätze, Spielwälder und mittlerweile auch Haussiedlungen drauf.
Aber es ist interessant, wie, wann und warum diese Trasse entstanden ist. Mittlerweile weiß das nur noch unser Geschichtsverein.
Habe aber starkes Interesse daran, das “Entstehen” für die Nachwelt zu dokumentieren. Also bitte diesen Thread nicht einfach ‘abhaken’, sondern ausdiskutieren. Danke.

Meiner Meinung nach gehören historische Objekte oder Planungen für lange abgeblasene Projekte grundsätzlich nicht in die OSM-Datenbank.

Wenn sie so getaggt sind wie echte, reale Objekte oder Planungs/Bauprojekte in Umsetzung sind sie irreführend, damit direkt schädlich und sollten sofort entfernt werden.

Auch wenn sie mit eindeutigen Maintags wie das vorgeschlagene historic:highway entschärft werden, können sie immer noch mit ihren anderen Tags Auswertungen verfälschen oder die Bearbeitung der echten Objekte an der Stelle behindern. Aber so eine Lösung halte ich für einen akzeptablen Kompromiß wenn man aus irgendeinem Grund nicht existierende Objekte nicht löschen will.

bye, Nop

Als präfex sollte man in diesen Fällen historic: nehmen, damit kann man es ggf. irgendwann auf der Geschichtskarte darstellen.

Das sehe ich völlig anders. Gerade für Geschichtskarten unterschiedlichster Prägung ist es mehr als sinnvoll solche Projekte zu erfassen. Sicher ist nicht jeder an historischen Karten und Informationen interessiert, aber es gibt genügend, für die dieses interessante Informationen sind.
Auch teile ich nicht die Auffassung, dass durch das präfix historic: irgendwelche Auswertungen gestört werden würden.
Ich bin sehr daran interessiert, wie es früher einmal aussah und wie sich dieses auf Karten auswirkt, bzw. wie sich historische Planungen in die damalige Umwelt eingefügt hätte. Andere Möglichkeiten für einen Freizeithistoriker, dieses georeferzeniert darzustellen gibt es ausser mit OSM nicht. Zudem bietet OSM gerade dafür die Möglichkeit, deshalb gehört so etwas definitiv mit dazu!

Nur weil es keine andere Möglichkeit zur Ausübung eines Hobbys gibt, muss OSM ja keine gute Lösung sein.

Wenn wir die steigende Komplexität durch immer detaillierteres Micromapping noch durch die Zeitachse erweitert, dann werden wir deutlich zu komplex, ich habe nicht den Eindruck, das die Editoren schon die Lösung gefunden haben, unser immer detaillierter werdendes Datenmodell auch für Einsteiger einfach zur Bearbeitung anzubieten.

Wenn wir das mappen, heisst das in der Konsequenz, das wir jede geplante und nicht umgesetzte Umgehungsstrasse erfassen, und alle Strassen, die durch Umgehungsstrassen abgelöst wurden auch.

Wie gesagt, mit den OSM Tools kann man eine historische DB sicher gut aufbauen, aber man sollte das in einer anderen Datenbank tun.

Wenn Reste der Planung erkennbar sind, dann kann man das gerne in OSM Dokumentieren (on the ground). Ansonsten bin ich
strickt gegen die Erfassung solch historischer Daten.

Damit möchte ich die Leistung und den Nutzen der Geschichtskarte nicht in Abrede stellen, ich selber nutze diese Tags, um entsprechende Orte in meiner Mapping Gegend dort zeigbar zu machen.

Christoph

Welche DB?

Trasse mit angeschrägter Erhohung. Ein historischer Flächentag? Die Leute, die sich dort ein Haus gebaut haben, haben schwer investiert, um die “Schräge” ins Grundstück zu integrieren. Also natürlicher Ursprung ist das nicht. Warte eigentlich auf unsere “Historie” Leute, um zu erfahren, ob da irgendein Interesse besteht.
Als Way würde ich sowas auf keinen Fall taggen, da dies nicht (on the ground) nachvollziehbar wäre.

Edit: @Thoschi: +1

Wäre noch zu erstellen.

Anders als bei OSM vor 11 Jahren, gibt es jetzt aber schon Tools (und sogar Daten) um diese zu füllen.

es besteht immer interresse an historischen objekten :wink: .
es ist nur müßig mit leuten zu diskutieren, für die es keine probleme gibt,
jede dachgaube und ref-nummer eines stromverteilerkastens in osm aufzunehmen, aber keine
geschichtlich relevanten ereignisse :frowning: .

genau, das würde zb. auch auf die mountenbikern zutreffen, die ja auch die waldwege mit ihren taggs zupflastern :sunglasses:

die “on the ground” regel, ist eine lüge, da wurde in deutschland aus zwei vernünftigen regeln,

  1. gemappte objekte müßen nachprüfbar sein, und
  2. vor ort gesehenes hat vorrang vor allen anderen quellen schnell mal die lüge gemacht:

wir mappen nur vor ort nachprüfbares :frowning: .

das ist mit verlaub gesagt schwachsinn, weil vieviele externe db soll es dann den geben?
wie finde ich die?
wie werden die integriert?
wer entscheidet welche dann die offizielle ist?

es existiert alles schon irgendwo als datenbank im netz, warum machen wir eigentlich osm?

eine geodatenbank verdrägt auch geschichtliche ereignisse, und eine zeitleiste!
osm verträgt auf dauer keine intoleranten mapper!!!

grüße von lutz

Dem was Lutz gerade gesagt hat, ist kaum was hinzuzufügen, außer vielleicht: Wenn man diese Trasse sieht, gibt es in jedem Fall eine Berechtigung das auch zu mappen. Punkt. Mit proposed kann ich nicht viel anfangen, für mich ist das eher highway=abandoned oder abandoned:highway=… Wenn der im Verfall ist, spielt es keine so große Rolle, ober vorher fertig war oder nicht. Jedenfalls nicht, so lange es noch keine Lifecycle-relation in großem Stil gibt.

Ein weiteres schönes ähnliches Beispiel ist der Donau-Oder-Kanal bei Wien.

Gruß,
Zecke

Das nehme ich jetzt mal nicht persönlich.
Die Tatsache, das ich versuche eine weitere Dimension aus OSM rauszuhalten, heist ja nicht, das ich das Mappen jedes Steines gutheisse.
Ich bin z.B. auch der Meinung, das die 3D Daten in der aktuellen Form nicht wirklich in OSM reingehören.

Aufnehmen der Zeitachse hiesse, das ich z.B. mein Wissen über den Zustand des Grundstückes in dem ich Wohne BEVOR es gebaut wurde in OSM Aufnehme. Das ist zwar nicht historisch, aber konsequent.

Und wie man dann 3D Mapping, Zeitstrahl Mapping, Mikro Mapping sinnvoll editierbar unter einen Hut bringen soll, kann ich mir nicht vorstellen.

Christoph

wenn auf deinem grundstück vorher ketzer verbrannt wurden, gehört das in die db, ansonsten ist es nicht konsequent, sondern krümelkackerei…

irgendwie fehlt noch die goldene regel:

vor dem mappen hirn einschalten!

grüße von lutz

Schönes Beispiel ( Heute kennt kaum noch einer diese Stätte ): https://www.openstreetmap.org/node/2242853542

Historisches kann IMMER mit der OSM in Verbundenheit getaggt werden, wenn irgendein Hinweis, Geologie, Landschaftsbild usw. noch vorhanden ist!

absolut +1

im übrigen zu TheFive: nur damit wir über das Gleiche sprechen, die Zeitachse ist 4D !!

On the Ground sind ein Biotop und Informationsschilder, der Rest in Open Hisorical Map

a) Wenn die o.a. Planung mehr als eine Planung ist, und bereits teilweise ausgeführt würde, so sollte das wie jede zugewuchterte Bahntrasse behandelt werden (nur mit anderen Tags :-))

b) Können wir uns zumindest auf den Nenner einigen, das der Stadtplan von Köln um 1450 NICHT in OSM erfasst wird.

Ich glaube dann sind wir näher beieinander, als es gerade den Anschein hat.

Christoph

Ich danke Euch für Eure Beiträge. Ich werde mal den Historiker dieser Autobahn nett anschreiben und auf diese Diskussion verweisen. Hauptsache das Ding verschwindet aus der SlippyMap.

Ich tagge FÜR den Renderer! Jawoll! :D*

*Ich hoffe die Ironie trieft aus dem Satz.

Edit: Benutzer angeschrieben

man_made=embankment

Wenn nicht mehr davon umgesetzt wurde, gibt es eben nicht mehr zu mappen.

Es hat keinen Sinn, Planungen zu mappen, die nie umgesetzt wurden. In Wien gab es Pläne für sicherlich hunderte verschiedene U-Bahn-Trassenführungen. In Niederösterreich gab es Pläne, die Neue Welt zu fluten und darüber (auf der Hohen Wand) eine Großstadt mit 100000 Einwohnern anzulegen. Und so mancher Herrscher hatte den Plan, die Welt zu erobern.

das ist nicht unsere absicht, jedoch objekte die um 1450 schon bedeutsam waren, also nachweislich geschichte geschrieben haben,
sind perfekte kandidaten für eine geodatenbank mit zukunftsausrichtung…

sehr kurz gedacht, warum soll ich mit verlaub, den grund des embankments nich angeben können?
eigendlich ist das die wirklich interressante information!
denn die kannst du auf keinem luftbild erkennen…

grüße von lutz

Geht nicht. Schade. Die erhaltenen mittelalterlichen Gebäude in Köln sin meißt aus dem 16-17 Jhdt. Vielleicht noch das eine oder andere Stück Stadtmauer.
Ich stelle sowieso fest, das gerade in Köln die historischen Gemäuer und Türme tlw. so gar nicht richtig “Historisch” getaggt sind, eher als Domizil für die Karnevalsvereine, die mich dann weniger interessieren. (Obwohl: Karnevalsvereine sind tlw. auch schon “historisch”). Da werde ich demnächst einiges “erweitern” müssen.

Unsere alte “Autobahnauffahrtsrampe” Rösrath habe ich mal als man_made=embankment mit historic und description getaggt. Mal sehen, ob ich das so stehen lassen kann.

Schadet nicht, erst recht nicht für den Mehrwert der OSM, wenn man sich beim örtlichen Geschichtsverein so einige Informationen abholt und die dann mit den (noch vorhandenen) Örtlichkeiten in tags umsetzt.

Kannst du eh:
description=“1944 für die damals geplante, aber nie fertiggestellte Autobahn angelegte Trasse”

Aber normalerweise mappen wir nur, was ist, und nicht warum etwas ist. Wir mappen ja auch nicht, warum die Staatsgrenzen so sind, sondern nur dass sie so sind. Sogar bei historic=* geben wir normalerweise keinen Grund an. Es gibt z.B. kein Tag (außer description) um anzugeben, warum ein historic=wayside_cross errichtet wurde. Und ich denke, das ist ok so. OSM ist kein Lexikon. Der nächste taggt vielleicht die Schuhgröße der Schwiegermutter des zweiten Besitzers.

start_date=*
barrier=city_wall
historic=citywalls (sieht allerdings nicht ausgereift aus, da fehlt der Underscore).