Tag gesucht für Wege die es eigentlich nicht geben darf

Menschen, und damit auch Mapper, zeichnen stets erantwortlich für ihr Handeln oder Unterlassen. Es ist nicht möglich, die Verantwortung für die Folgen der Handlung auf höhere, nachgeordnete oder fremde Ebenen (Vorgesetze, Router, Leser, Nachwelt etc) zu verlagern oder sich durch die Hoffnung auf die eine Situation, in der die Handlung ein größeres Unglück vermeidetn könnte, zu exculpieren.

highway=path + access=no

highway=service/… + access=private

Trampelpfad bis zum Gleisbett einzeichnen und das Ende mit noexit=yes kennzeichnen. Über das Gleisbett (Schotter) selbst führt hier kein eigener Weg.

Nein, wir mappen die Realität. Wenn sich in der Realität irgendwo ein Weg befindet, der nicht oder nur von bestimmten Personen betreten werden darf, dann zeichnen wir ihn ein und kennzeichnen ihn entsprechend mit access=no/private. Damit wird deutlich, dass der Weg nicht benutzt werden darf.

In der Quintessenz hiesse das grob verallgemeinert, dass wir jetzt alle access=private oder access=no-Wege löschen müssten, weil Menschen, Router und Aliens unterwegs sind, die das nicht interessiert.
Du irrst, wenn Du meinst, dass das unser Problem und unsere Verantwortung wäre. Ich geh da mal plakativ etwas übertrieben noch bisschen weiter: wenn ich einen vorhandenen Weg OHNE Access über eine Bahnschiene male, ist das immer noch nicht mein Problem. Mit der selben Argumentation könnte man nämlich auch reguläre hochlegale Fußwegkreuzungen (und einen ganzen Schwung anderer “normaler” akzeptierter Dinge “on the Ground”) NICHT mappen, Schliesslich könnte ja jemand beim Queren der Strasse überfahren werden.

Verantwortung auf Mapper zu schieben ist hier imho fehl am Platz. Weil kaputte Router oder kaputte Renderer oder kaputte Menschen vor eine fahrende Bahn springen sollen wir uns einschränken? Schere im Kopf heisst das. Hab ich zumindest keinen Bock drauf.
Und die anderen sind für ihr Tun und lassen selbst verantwortlich.

Alle Wege sind begehbar … alle Flüssigkeiten trinkbar … alle Pilze essbar … nur zu.

Gruß Klaus

Ein Wildwechsel ist m.E. nicht einmal ein “highway=path” (dessen Wiki-Beschreibung sich stets auf die Nutzung für Menschen bezieht), sondern nix wofür es im OSM Tagging-Schema bislang etwas gäbe. Ich halte es auch nicht für dienlich diese erfassen zu wollen…

Siehste, ich hab die Schere im Kopf, weil ich sie für bestimmte Anwendungen für weniger schlimm als das Gegenteil (“Ich mappe alles, mir doch egal was das für Auswirkungen hat!”) halte. Aber ich lösch halt auch nix, bloß weil ich es nicht selbst mappen würde.

Ich sag auch nicht das das allgemeingültig sein muss. Aber ich mache es so, und halte es auch für richtig.

„Alle Ding’ sind Gift und nichts ohn’ Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding’ kein Gift ist“ (Paracelsus)

Trink 10l Wasser und Du bist tot. Also besser keine Trinkwasserstellen, Wasserläufe und Seen mappen, die sind lebensgefährlich… Und keine Türme und Brücken mappen, das könnte “Selbstmörder” verleiten.

Ciao
Ryu

Hey, da hab ich aber schwer was dagegen!!! Im übrigen, gab es schon in den 80’ern Lebensmüde , die auf z.B. Fernmeldetürme und Brückenpfeiler geklettert sind. Auch ohne OSM.

Neue Frage: Was mache ich mit bridle_ways. Ist da das Verbot für Fußgänger impliziet? Auch wenn kein besonderes Schild dort hängt?.
So gesehen bekommt man in der “Wahner Heide” schon mal schwer Ärger, wenn man abseits der offiziellen Wege auf nicht gekennzeichneten Reiterwegen zu Fuß unterwegs ist.

OT: Zu dem Thema kann ich nur den erschütternden Artikel über DHMO (Dihydrogen-Monooxid) empfehlen: http://www.dhmo.de/ :wink:

Gruss Walter

Ja, werden auch aktuell noch aufgestellt! Die Richtlinien sind da sehr eindeutig und verlangen das Aufstellen auch heute noch.

Des Weiteren ist das laufen auf Kabelkanälen auch für Bahnmitarbeiter untersagt! Daher ist unter der Brücke kein Weg, sondern nur ein Kabelkanal!

Der Zugang zu diesem Bereich sollte mMn dringend durch einen Zaun verhindert werden. Neue Richtlinien verlangen grundsätzlich nur noch den Neubau von “vollstahl/guss”-Zäunen (oder wie das heißt). Das Beste ist, wenn Anwohner eine sogenannte “Anwohnerbeschwerde” bei der zuständigen PD (Produktionsdurchführung) der DB Netz AG einreichen. Der Mangel wird aufgenommen und nach Entscheidung abgestellt.
**Edit: **
DB Netz AG, Regionalbereich West, Hansastraße 15, 47058 Duisburg
Edit 2:
DB Netz AG, Regionalbereich West, Produktionsdurchführung Düsseldorf, Schlägelstraße 12, 40227 Düsseldorf

Du Armer.*
Im Übrigen habe ich das so weder (nur) gesagt noch gemeint. (Zumindest is der Schnippsel wenig repräsentativ…) Wenn man mein Statement dazu nicht aus dem Zusammenhang reisst wird ein Schuh draus.

Dito. Ich halte reichlich viel Tagging für Unfug, trotzdem muss ich mich nicht damit befassen. (Jippie, wieder ontopic…)

  • Allerdings muss ich zugeben auch schon reverts/edits veranlasst oder mich selber überreden lassen zu haben bei realen Dingen, die ich oder jemand zu “grenzwertig” fand. Ja, es ist ein schmaler Grat, wo man da anfängt und aufhört. Ich mappe, genau wie andere auch “whats on the ground” und kann sachlich diskutieren. Ein allgemeines Pseudoverbot (Schere) bei Wegen über Schienen oder dergleichen Kladderadatsch halte ich für Quatsch.

Interessanter Ansatz. “Die anderen” sind verantwortlich. “Der Mapper” aber nicht?

Es geht stets um einzelne Entscheidungen. Deshalb müssen wir jedesmal einzeln abwägen und uns entscheiden. In den allermeisten Fällen führen wird den Diskurs mit uns selbst, wenn wir einen bislang weißen Fleck auf der Karte ausfüllen. Manchmal z.B. hier im Forum. Und manchmal mit dem Mapper, der vor uns die Situation gemappt hat. Und jedesmal suchen wir nach dem jeweils besseren Argument. Die “grobe Verallgemeinerung”, die “Good practice” des mappens wird auf den Einzelfall angewandt abgewogen. Manchmal wird das Ergebnis prinzipiell konsensual sein (“Wir haben uns darauf geeinigt, keine Seeadlerhorste zu mappen, weil …”). Manchmal wird der Diskurs dazu führen, dass es bei Einzelfallabwägungen bleibt (“Führt ein Trampelpfad über einen Bahndamm, dann …”). Und weil mappen kein Windhundrennen ist (“ich habe das jetzt aber so gemappt, folglich müssen alle anderen das dulden”) sondern ein Prozess, wird auch der vorhandene Weg mal bleiben, mal verändert, mal verschwinden.

Sind allgemeine Pseudogebote (Good practice) auch Quatsch?

Ist dies in der Realität wirklich deutlich?

Ein Weg, der mit einem Schild “Privatweg” gekennzeichnet ist, ist IMO ohne ein Verkehrsschild (Z. 250) öffentlicher Verkehrsraum und somit nutzbar. Das access=privat ist ohne eine vorhandene Absperrung des Weges Nonsens.

An vielen highway=path klebt oft ein bicycle=no ohne ein entsprechendes note-Tag (2m-Gesetz in BaWü). Wenn der Grund dafür ist, dass der Tagger meint, für Radfahrer gefährlich, ist dies in der Form falsch, IMO. Da sollte dann smoothness getaggt werden.

Ich würde diesen Weg taggen, aber die gefährliche Stelle entlang des Bahndamms auslassen. Diese Stelle würde ich ohne highway=* aber mit note=* versehen.

Es geht vielleicht nicht um Verantwortung, sondern um Vertrauen. Ich weniger ich bei einer Informationsquelle gegenchecken muss, ob sie mir nicht doch Ärger machen könnten, desto mehr vertraue ich der Informationquelle. Je mehr ich ihr vertrauen kann, desto lieber nutze ich sie. Ab einem bestimmten Punkt des Vertrauensverlustes nutze ich diese Quelle nicht mehr.

Ich übersetzte jetzt mal dein Posting. Wenn ich dir durch Informationen helfe, vertraue mir nicht, komm nicht mal auf die bescheuerte Idee mir zu vertrauen. Dann wäre es doch besser, wenn Du die Hilfe unterlassen würdest. Oder deine Hilfe taugt nur zur Notnagelhilfe, wenn es keine bessere Alternative gibt. Nicht sehr wertvoll, was Du da für andere machst.

Weg ohne highway=*. Was soll das?

Was anderes wollte ich auch nicht sagen. Mein Grat ist eben (eventuell?) anders als dein Grat. Und das ist auch gut so, finde ich. Da bleibt das Projekt schön divers :slight_smile:

Sehr sinnvoll, wenn man möchte das ein anderer Mapper nicht erneut einzeichnet, aber den Gedanken bemerken soll.

Auf der Meta-Ebene geht es um den Kategorischen Imperativ und Diskursethik. Es geht um den Mapper und seine Handlung.

Deine “Übersetzung” erschließt sich mir nicht. Wo genau in dem Absatz endet die “Übersetzung” und beginnt Deine Krittik?

Ich denke, es ist sinnvoll zwischen legal existierenden Wegen, die nicht genutzt werden dürfen, und Wegen, deren Existenz nach den lokalen Gesetzen illegal ist, zu unterscheiden.
Erstere möchte man vielleicht eher mit einer speziellen Markierung auf Karten darstellen, während es wahrscheinlich viele Renderer gibt, die letztere Wege nicht darstellen möchten.

Deshalb plädiere ich dafür, dass man zusätzlich zu den Tags, die die Nutzbarkeit beschreiben, ein Tag hat, mit dem illegale Wege identifizierbar sind.

Gruß
Daniel