Nepal?

Die Mitarbeiter meiner Firma haben vor Weihnachten für die Mapper in Nepal Geld ein Quadrocopter gesammelt. Der Phantom 2 Vision+ wird in Kürze geliefert.

Wir werden von dort also Testbilder von einem schwierigen Gelände haben können.
Es kommen auch zwei Mapper aus Polen mit: Sie möchtenmit einer Dashcam vor-Ort experimentieren.

Grüße,
Marek

Hey Marek,
das freut mich zu hören!

Irgendwie ist mir dieser Post komplett durch die Lappen gegangen und ich beisse mir jetzt total in den Hintern… Nepal war schon immer ein Traum und momentan kosten die Flüge auch nur so um die 600€.
Naja, jetzt ist sowieso zu spät mit Urlaub nehmen, ggf. noch ein paar Dinge vorbereiten/lernen/auffrischen, trainieren, … :wink:

Ich wünsch euch viel Erfolg, lass uns ein paar Bilder zukommen und viel Spass!

Gruß
Julian

Die Einstellung “Zeitlupe” der Dashcam braucht Ihr in Nepal/Kathmandu nicht. Bei dem Verkehr steht oder schleicht Ihr sowieso nur durch die Gegend! :laughing:
Viel Spaß!

Hi Julian,
vielleicht ist nichts verloren. Die Nepal Freunde haben überlegt,ob sie in Herbst eine kleine SOTM Asia organisieren.
Ich versuceh sie dazu zu ermuntern. Bei der Gelegenheit könnte man in Kathmandu eine große Mapping Party machen und die Schüler aus einigen Schulen in Kathmandu bei der Gelegenheit in OSM unterrichten. Da ist jeder herzlichst wilkommen. Ich gehe also davon aus, dass wir uns im Sept. / Okt. 2015 nochmal in Kathmandu treffen.

Viele Grüße,
Marek

Oh, das klingt interessant! Bis dahin sollte ich auch wieder so fit sein, dass ich nicht gleich beim ersten Abstecher in die umliegenden Hügelchen am Wegsrand krepiere :smiley:

Dann spare ich schon mal ein bisschen Urlaub… Sicher ist Sicher :sunglasses:

Gruß
Julian

Zwei Mapper aus Polen die seit gestern vor-Ort sind, haben bereits in Kathmandu die ersten Befliegungen mit der Drohne gemacht.
Ab Sonntag befliegen wir mit zwei Drohnen.

In dem Zusammenhang entstand eine hochinteressante Idee.
Die Tatsache ist, dass in Nepal über 80% der Straßen keinen Namen hat. Die Mehrzahl der Gebäude hat keinen Namen.
Die Navigation ist also nur über Eigennamen möglich und das betrifft die wenigsten Objekte.
Der Staat wird in dem kommenden Jahrzehnt nicht dazu kommen, eine Nummerierung durhzuführen.

Daher die Idee, die OSM-eigenen, temporären Namen und Hausnummer einzuführen. Diese könnten speziell in einer anderen Farbe als die “echten” Nummer und Namen gerendert werden und als Adressen verwendet. Mehr noch. Der Staat könnte solche Daten als Grundlage für die Erzeugung eigener Nummerierung verwenden. Die Post dort hat Interesse an der Idee.

Besteht eigentlich Bedarf an Unterstützung aus der Ferne ähnlich den HOT-Tasks?
Für fast ganz Nepal liegen ja hochauflösende Bing-Aufnahmen vor. Kathmandu und größere Städte sind einigermaßen dicht bis auf Hausniveau gemappt, außerhalb wird es aber mit zunehmender Entfernung immer dünner.

Drohnen haben ja einen begrenzten Operationsradius: Führt das dazu, dass die sowieso einigermaßen zufriedenstellend gemappten städtischen Gebiete nur noch genauer erfasst werden?

Ja. Weil sich fast das ganze wirtschaftliche Leben dort konzentriert.

Unterstützung aus der Ferne:
Durchaus. Es gibt Städte, wo noch viel zu tun ist.

Hallo Marek,

schau Dir das [1] mal an, es war ein Posting am 20.12.2014 auf der Hot Mailingliste [2].

Es ist ein kommerzielles Projekt [3], aber die Idee an sich ist schon gut.

Ich hatte damals aber nicht verstanden, ob die das für OSM kostenlos anbieten würden (aber bestimmt dann nicht offizielle für Nepals Post).

viele Grüße

Dietmar

[1] http://spatialbits.blogspot.de/2014/12/assigning-what3words-addresses-to-osm.html
[2] https://lists.openstreetmap.org/pipermail/hot/2014-December/006986.html
[3] http://what3words.com/

Den Nutzwert dahinter für diesen Anwendungsfall sehe ich nicht: Da werden aus Wörterbüchern zufällige 3-Wort-Kombinationen ohne eine für mich ersichtliche lokale Systematik vergeben. Da könnte man fast genauso gut OSM-IDs verwenden.
Dann schon lieber Ort oder Gegend mit temporär durchnummerierten Häusern und Straßen als Tags der Art
addr:city=Irgendwo & xy-addr:street=s12 & xy-addr:housenumber=123

Nahmd,

Wenn Zuordnungsvorschrift und Wortliste unter Verschluss gehalten werden, riecht das äußerst unangenehm nach “ShowView”. Ich halte es für keine gute Idee, sich für einen banalen und letztendlich beliebigen Algorithmus in eine Lizenzfalle zu begeben.

Übrigens sind bereits alle Gebäude in Kathmandu benannt. :stuck_out_tongue:

Gruß Wolf

Nachtrag: warum benennen die Nepalesen ihre Gebäude zumeist nach Europäern?

Marek, bitte bitte: wenn du deine Drohne mitnimmst, häng’ auch mal eine GoPro oder besser dran und nutze die App, über die wir kommuniziert haben. Wie besprochen, können die Bilder voraussichtlich entgeltfrei berechnet werden, mehr per Mail.

Hallo Netzwolf,

mir geht es um die Idee, ich will auch keine Bindung an einen kommerziellen Anbieter.

@Seichert: Ich finde die Idee einfach toll, Geokoordinaten in Form von 3 Wörtern zu codieren, die man sich merken kann.

Die müssen keine Systematik haben, um sich die zu merken, aber die Geschwindigkeit, ein Gebiet in kurzer Zeit mit Hausnummern zu versehen, dürfte unvergleichbar hoch sein.

Nachteil ist natürlich u.a., das dann eine Adresse ohne die Auflösung 3 Wörter → Geokoordinaten nicht auffindbar (das ist natürlich das Geschäftsmodell der o.g. Firma), also diese “Hausnummervergabe” ist nichts nachhaltiges, eher zur kurzfristigen schnellen Adressierung geeignet.

viele Grüße

Dietmar

TobWen,
wie wird eine GoPro angeschlossen?
Ist sie dann via app steuerbar?

Lieber Netzwolf,
großartig!

Könntest Du einige Nummer visualisieren? Ich möchte die Post vor Ort zu der Idee überzeugen.

Die Nummerierung könnte so laufen:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/File:House_temporarily_numbering_rules.jpg
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/File:Street_numbering_example.jpg

Viele Grüße!
Marek

Nahmd,

Nein, das war grober Unfug. Ich hab aus der Wikipedia Namen von Komponisten abgegriffen und in Vornamen und Nachnamen zerlegt, und im Raster von um die 3 Meter ordne ich Länge und Breite einen Namen aus einer der beiden Listen zu. Die Namen wiederholen sich natürlich modulo Größe der jeweiligen Liste.

BTW: die weltweite Eindeutigkeit aus what3word ist nicht erforderlich – und auch viel zu teuer.
Die Welt hat ca. 500.000.000 km², also 500.000.000.000.000 m². Wenn ich je 10m² eine Id vergeben will, brauche ich 50.000.000.000.000 Ids, das entspricht ~45½ Bit. Bei drei Wörtern muss jedes Wort 15 Bit codieren, jede der drei Wortlisten muss also ~32.000 Wörter enthalten. Das ist signifikant mehr als auch ein erweiterter Grundwortschatz.

Die Codierung von Koordinaten als Text zum Merken einer Koordinate nützlich (Stichwort: Mnemotechnik); wenn ich sie als Adressangabe benutze, muss ich jeden Eintrag rücktransformieren, um zum Ziel “routen” zu können.

Für schnelle Haus-Ids würde ich dreist die Japaner kopieren:

(1) Die Stadt wird entlang großer Straßen in Stadtteile/Bezirke aufgeteilt und diese Bezirke werden durchnummeriert.

(2) Jeder Bezirk wird durch die in ihm verlaufenden Straßen in Häuserblöcke aufgeteilt und diese Häuserblöck durchnummeriert, je Bezirk wieder bei 1 beginnend.

(3) Je Block werden die Häuser durchnummeriert.

Ein Haus wird addressiert als 5-13-61, zu lesen als Haus 61 im Block 13 im Bezirk 5.

Der Vorteil: die Hausnummern und ihre Komponenten sind “sprechend”, schon mit der ersten Komponente kann ich den Brief in den richtigen Bezirk bringen, und bei die zweite wählt bereits den Briefträger. Durch die Baumstruktur können bei manueller Vergabe der Hausnummern die Blöcke parallel und dezentral bearbeitet werden, das eignet sich für Crowdsourcing.

Für eine erstmalige Initialisierungzuordnung der Hausnummer gibts verschiedene Verfahren, jeweils mit Vor- und Nachteilen: man kann zwischen kurzen Zahlen, konsistenter Erweiterung und Abbildung der Topografie abwägen. Bei Bedarf kann ich dazu noch was schreiben.

Gruß Wolf

Bedarf besteht. Bitte beschreib mehr. Vielleicht mit einem Beispiel wie die Japaner dies gelöst haben.
LG,
Marek

Ein weiterer Vorteil der von Netzwolf angesprochenen Nummerierung besteht darin, dass man nicht zwingend Straßennamen benötigt.
Nachteil ist allerdings das Auffinden eines Hauses in einem Block, sofern man nicht die Blockzahl (Änhlich der nummerierten Straßen in den USA) mit jeder Querstraße erhöht. Wenn wir aber kein schönes Raster haben, gibt es aber auch dabei einige Problemchen.

@Marek: Wie Adressiert man den bisher in Kathmandu eine normale Familie und wie findet die Post das dann auch noch?

Danke für das Thema, über die Adressierung habe ich noch nie so wirklich nachgedacht, aber ohne Straßennamen ist das ja doch ein recht komplexes Thema. Wie es aussieht, wird man aber in keinem Fall um eine Karte/Liste herum kommen.

Hmm,
keine Ahnung. Ich frag Mal wenn ich dort bin. Ich weiß nur, dass man die Briefe nicht in den Briefkästen werfen soll, wenn man will, dass sie ankommen. Man sollte direkt bei der Post abgeben, und darauf bestehen, dass der Brief sofort abgestempelt wird. Sonst werden Briefmarken geklaut. Es ist ja eine andere Welt…

Nahmd,

Nehmen wir die Adresse der Deutschen Botschaft:

Deutsche Botschaft in Tokyo - Japan
4-5-10
Minami-Azabu
Minato-ku
Tokyo
106-0047

Wir suchen also im Großraum Tokyo die “Stadt” Minato und darin den Stadtteil Minami-Azabu, und da im Bezirk 4 im Block 5 das Gebäude 10.

Ich hab leider nur eine grobe Karte; darauf in schwarz die Stadtteilnamen und in Klammern die Bezirksnummern. Blocknummern und Hausnummern erscheinen erst in detaillierteren Karten. Die Hausnummern je Block werden in J in der Reihenfolge des Baus, also nach Alter, vergeben. Das sollte man nicht nachmachen. :slight_smile:

BTW. sind durch die siebenstellige Postleitzahl die meisten Angaben obsolet, ich nehme an, dass die PLZ bereits blockgenau ist.

In Kathmandu ist mir die im Vergeich zur Zahl der Gebäude geringe Zahl an Straßen aufgefallen: die Gebäude stehen relativ ungeordnet auch recht weit von den Straßen weg. Deshalb erscheint mir eine Adressierung über eine Block-Id geeigneter als über eine Straßen-Id. Und wenn man schon bei Blöcken ist, dann clustert man die in geeigneter und mit den Menschen verträglicher Weise zu größeren Einheiten.

Die hierarchische Struktur ermöglicht dann dezentrales lokales Arbeiten.

Gruß Wolf