Rechtlicher Hinweis zur Benutzungsberechtigung von Wegen in Waldgebiet

Hallo,

ich habe über einen Thread bei mtb-news hergefunden:
http://www.mtb-news.de/forum/t/aenderung-des-betretungsrechts-in-baden-wuerttemberg.626462/
Ich bin einer derjenigen, die sich dafür einsetzen eine in DE einmalige Regelung, die nur wenige kennen und fast niemand beachtet und außerdem das Betretungsrecht für Radfahrer im Wald unangemessen und unbegründet einschränkt, abzuschaffen. Das vorab als Vorstellung.

Mit dem Kompromiss, beide Tags (bicycle=no sowie mtb:xxx) nebeneinander stehen zu lassen, kann ich leben, wobei ich das bicycle=no auf Wegen im gewöhnlichen Wald überflüssig finde. In Schutzgebieten mit Einschränkungen für das Radfahren dagegen wäre das bicycle=no ausgesprochen hilfreich; im Gegensatz zur 2-Meter-Regel im Waldgesetz ist diese Information nämlich nicht einfach jedermann zugänglich, da die Schutzgebiete ein Flickenteppich mit unterschiedlichsten Regelungen und Formulierungen sind und die Planung einer MTB-Tour ohne genaue Orstkenntnis also praktisch unmöglich.

Zu einigen hier diskutierten Punkten folgende Anmerkungen:

  • Die Formulierung “geeignete Wege”, die in vielen Waldgesetzen benutzt wird ist nicht geeignet, objektiv zu entscheiden, ob ein Weg mit dem Rad befahren werden darf oder nicht; die Einschätzung ob ein Weg geeignet ist oder nicht ist von den konkreten Umständen abhängig, die sich praktisch ständig ändern können. Mit Bezug auf diese Formulierung sollte also kein bicycle=no gesetzt werden
  • Im §37 (3) LWaldG BaWü wird der Forstbehörde die Möglichkeit eingeräumt, Ausnahmen von der 2-Meter-Regel zuzulassen. Über Form und Umfang, ob weg- oder personenbezogen und wie die Kennzeichnung/Bekanntgabe erfolgen muss steht da nicht; ein Schild “hier gilt die 2-Meter-Regel nicht” ist mir noch nie untergekommen.
  • Radfahren an sich schadet weder Wegen noch Natur mehr als Zu-Fuß-Gehen; schon gar nicht ist das von der Wegbreite abhängig. Die große Mehrheit der Radfahrer im Wald verhält sich so, dass weder andere Nutzer noch Natur geschädigt werden. Das Bearbeiten einer Geodatenbank mit dem Ziel, missliebige Nutzergruppen von nach subjektiver Einschätzung ungeeigneten Wegen fernzuhalten, kann nicht im Sinn von OSM sein. Zumal es auf lange Sicht ziemlich dumm ist: OSM ist bei MTBikern beliebt, weil Informationen enthalten sind, die auf anderen Karten nicht erfasst werden (wie z.B. mtb:scale). Wenn diese nicht mehr enthalten sind bzw. willkürlich gelöscht werden, wird das der allgemeinen Akzeptanz von OSM und der Bereitschaft mitzuarbeiten schaden.

De jure gibt es keinen Unterschied zwischen “verboten” und “eigentlich verboten”, de facto haben wir uns (so verstehe ich das) auf ein “note” geeinigt.
Damit kann man ja die Grundlage des Verbots deutlich machen.
Ansonsten liegt es in der Verantwortung des Einzelnen, ob er sich an Gesetze hält, seien es nun Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Befahrverbote.

Schilder “MTB-Trail” gibt es in BW übrigens sehr wohl, wenn auch nicht so häufig. Die MTBler und deren Verbände in BW könnten mMn ruhig in der Richtung etwas aktiver werden, statt sich Machtkämpfe mit dem Albverein zu liefern. In Südtirol gibt es (anspruchsvolle) Wege, die für MTB und Wandern zugelassen sind, mit Verpflichtung an die MTBler, Rücksicht zu nehmen - und es funktioniert sogar.

Darauf wollte ich nicht hinaus. Ich meine nur, das für die Wege, die wegen 2-Meter-Regel für Radfahrer tabu sind, ein bicycle=no überflüssig ist, da man dass vor Ort erkennen können sollte.

In einem Naturschutzgebiet dagegen können - warum auch immer - sogar Waldstraßen für Radfahrer gesperrt sein, ohne das dies auf einer Karte oder vor Ort erkennbar wäre; daher halte ich gerade für die Planung eine deutliche Kennzeichnung der Sperrung für hilfreich.

Erholungssuchende sind im Wald in der Regel per Gesetz verpflichtet, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Um zu sehen, dass das anderswo klappt, hat man in DE allein genügend Beispiele; spezielle “MTB-Trails” braucht es dafür nicht. Es würde reichen, alle Wege freizugeben und nur die zu sperren, bei denen das tatsächlich nötig ist.

Mit der Argumentation kann man aber ne ganze Menge aus der OSM-Datenbank wieder löschen, denn praktisch alles was da drinn steht kann ich vor Ort erkennen… Doch eine Kernanforderung an Kartendaten ist, dass ich mir damit Infos über etwas holen können sollte, ohne vor Ort sein zu müssen - planen zu können.

Genau umgekehrt. Bei OSM mappen wir gerade das, damit es nicht nur vor Ort, sondern auch auf einer Karte und für einen Router erkennbar ist.

bye, Nop

Wenn bicycle=no auf Grund der 2 m Regel vergeben wird, dann sollte das immer mit dazu geschrieben werden. Wochochol hat angefangen mit note=‘Verbot für Fahrräder und Reiter nach Landeswaldgesetz Baden-Württemberg’. Das ist aber zu lang, das ist schwer konsistent zu bekommen. Es muss was kurzes sein, was man fehlerfrei schreiben kann, und das muss ins Wiki, damit es jeder gleich schreibt.

Eine Unterscheidung zwischen Waldgesetz und Schild vor Ort muss es geben. Wenn es zu viele bicycle=no ohne Quelle gibt, nutzen die Leute das gar nicht mehr zum routen finden, und stehen dann vor einem Fahrrad verboten Schild, das da vielleicht sinnvoll ist wegen empfindlicher Natur, aber da steigt man dann auch nicht unbedingt ab.

Ich hatte bisher immer gedacht, dass access restrictions nur eingetragen werden, wenn sie vor Ort angeschrieben sind. Und sowas wie die 2 m Regel hätte ich algorithmisch durch prüfen ob Weg in Baden-Wuerttemberg, im Wald und kein bicycle=yes dran, gelöst. Ist etwas aufwändiger als auf ein source tag zu schauen, aber machbar, und ist die bessere Variante, wenn es kein einheitliches Tag zur Quellenangabe des Verbots gibt.

Ich bin spät auf das Thema aufmerksam geworden, aber ich möchte trotzdem noch loswerden, dass Wuchuchol auch viele Stunden meiner Arbeit vernichtet hat. Er hat übrigens nicht nur mtb spezifische tags gelöscht, sonder z.B. smoothness=impassable (laut Wiki: Keine Radfahrzeuge) von einem Pfad gelöscht. Und bei einem Weg >2m hat er mtb:scale drangelassen, aber smoothness, surface und sac_scale gelöscht. Ich weiss nicht, was ich denken soll.

Bei Tempolimits für Straßen ist source:maxspeed=DE:rural/DE:urban in Gebrauch. Warum nicht einfach bicycle:source=DE:BW:Landeswaldgesetz? Das wurde, glaube ich auch schon vorgeschlagen.

Die Prüfung, ob ein Weg im Wald ist kann scheitern, wenn der Wald entlang des Weges aufgeteilt ist (d.h. Weg nicht in der Waldfläche), damit die Waldfläche noch eine handhabbare Größe hat oder weil eine Schneise parallel verläuft. Das Tagging mit bicycle=no und bicycle:source=* ist deutlich ressourcenschonender als Boundary- und Wald-Abfragen. Da bisher auch noch kein Fall bekannt ist, dass jemand mit seinem OSM-bestückten Garmin falsch unterwegs war und ein Strafe kassiert hat, lohnt sich der hohe Aufwand auch nicht.

achavi - Augmented OSM Change Viewer  [attic] und dann einen Moment warten. Das muss man halt mit allen Changesets machen und von Hand übertragen. Ansonsten kann ich nur eins predigen: Achte auf dein “Revier” (mit einem RSS-Feed bei WhoDidIt), wenn dir deine Edits etwas wert sind, damit solche Sachen früher auffallen.

Mein Vorschlag wäre - generell:
source:bicycle=implicit
– wenn es wo Konflikte gibt kann man auch source:bicycle=sign oder source:bicylce=explicit verwenden (ja so richtig glücklich bin ich auch nicht mit explicit, aber für eine Zone wie Naturpark würde das Sinn machen).
oder für BW spezifisch.
source:bicycle=2mRegel (oder 2mregel) - da es sich hier um eine rein Baden Württemberg bezogene Regel handelt - macht es Sinn den Tag auf deutsch zu haben - und diesen möglichst kurz/prägnant zu halten.

Sorry nochmals meinerseits an alle anderne Mtbiker dass mir derzeit die Zeit fehlt um hier aktiver zu sein… Wird in ein paar Wochen wieder besser.

Achso - wenn jemand nachweisen kann das der Vandale bei Forst oder Jagd arbeitet - dann wäre ich über Hinweise per PM sehr erfreut. Ich glaub da könnten wir was machen - erst recht wenn das beruflich war. Aber bitte nicht öffentlich.

Ah - falls jemand da was wiederherstellen möchte - da ich schon zweimal nach alten Karten gefragt wurde - hier zwei Versionen. Leider eine recht alt, eine eher zu neu:
Datenstand wenn ich mich nicht irre - März 2014: openmtbmap.org/gmapsupp_march.img
Datenstand 21. Oktober: openmtbmap.org/gmasupp_23_october.img

Die gmapsupp sind mit gmaptool zerlegbar und als Karte in Basecamp/Mapsource installierbar. Sollte sehr großflächig der gesamte betroffene Bereich inkludiert sein.
(bitte speichern unter - nicht versuchen als Bild zu öffnen - sind Garmin gmapsupp.img Karten)

Anleitung hier: http://gmaptool.eu/en/content/install-map-mapsource

Stimmt natürlich. Sorry, war dumm von mir.

Für die note: Warum nicht “note=§37(3)LWaldG” (Sonderzeichen wenn nötig geeignet ersetzen)? Gebräuchliche Schreibweise, und wen es wirklich interessiert, kann das leicht googlen…

Ich kann die openmtbmap_germany vom 23.6.2014 anbieten.

Ich kann zu wenig programmieren, als das ich das im Nebenbei machen könnte.

Aber ich glaube es müsste gehen.

In einem Changeset die veränderten Weg auslesen.
Überprüfen (Deep History), ob ein mtb-Scale oder ähnliches dran war, bevor wychol zugeschlagen hat
Überprüfen, ob der Weg noch identisch ist mit dem jetzigen Weg (Wychol hat ja meist nur zerschnippelt.)
Falls zerschnippelt, die Wege herausfinden, die entstanden sind. (Optisch ist es kein Problem die Überlappung festzustellen. Via Programmieren halte ich das für den schweren Teil)
An diese Wege die MTB-Tags falls fehlend anfügen.
Hochladen.

Auch wenn dieser Thread mit einem Kompromiss geschlossen und es OT wird ich möchte ich eine sachlich falsche Aussage korrigieren. Auch wenn sie so oft öffentlich wiederholt wird wird es nicht wahr: Radfahrer - hier MTB - fahren nicht Querfeldein. Und dies nicht weil es verboten ist sondern es geht schlichtweg nicht.

Korrekt an der Aussage ist jedoch die Aussage mit der Erosion, gerade bei technisch unerfahrenen passiert dies. Leider auch vorsätzlich, z.B. in Videos von Youtube: dann auch gerne in Grossaufnahme und slow motion. Es ist halt spektakulär, wenn der Schotter hochspringt. Dass Wanderer, Reiter und andere Waldnutzer Schäden verursachen soll dieses Verhalten von MTB Fahrern nicht relativieren.

-trekki

Geschweige denn den lieben Harvestern!
So genug OT

Wychuchol, wenn Du Dich schon angeblich so gut juristisch auskennst, dann weisst Du ja wohl auch dass die 2m-Regelung in BaWü gerade Objekt heftigsten politischen Streits ist und demnächst wahrscheinlich gekippt wird.
Solche Regelungen kommen und gehen je nach Landesregierung, bzw. welchen Lobbyisten sie zuhört.
Wer soll Deine access-Tags dann wieder alle löschen?
Du möchtest keine Radfahrer und Reiter sehen, das ist Dein Problem. Es sind aber nicht Deine Wege.
Hast Du immer einen Zollstock dabei? Haben Deine Wege alle Bordsteine, dass Du sie überhaupt messen kannst?
Ich lösche Alle offenkundig unbegründeten Access-Tags.
Ich tagge auch keine bicycle=no wenn das ein Vz.250 steht (bei uns an jedem 2. Feldweg) u.ä. Schwachsinn.
Als Mapper sollte man sich nicht mit juristischen Dingen überheben!

Viel Spaß beim Mappen. Es gibt noch genug Wege die fehlen, sicher auch bei Euch. Die Attribute highway, tracktype und surface zu taggen ist Arbeit genug, und in 99% der Fälle voll ausreichend!

Deswegen sollte man das mit source:access entsprechend taggen.

Bitte nicht, das würde für dich eine Sperre bedeuten.

Schade, das wäre eine wichtige Information in OSM.

Das hat Wychuchol nie gesagt. Und Deine Wege sind das auch nicht. Die Rechtslage ist augenblicklich unverändert und ebenso augenblicklich (Datum des folgenden Zitats ist der 30.01.) liest sich das auch nicht so, als ob da was kippt:

Diese konstruktive Herangehensweise ist in meinen Augen einer Kommunikation auf Augenhöhe förderlicher als Deine “Drohung” Tags zu löschen.

Nach meiner Kenntniss wurde die Regel vor kurzem bestätigt.

Bei nunmehr rund 20 Jahren als ältester gefundener Beleg würde ich solche Argumente nicht verwenden…

Gerade wurde bundesweit Tempo 80 für viele Landstraßen angedacht - wer soll das mappen? Sorry, aber das ist ein Nullargument, denn jede gesetzliche Regelung muss eben gemapt werden, ebenso wie es bisher geschieht. Und natürlich kann sich eine Regelung ändern. Damit wird OSM leben müssen.

Abgesehen davon, dass ich eine recht gut nutzbare Methode ohne Zollstock bereits beschrieb: Es gibt Menschen, die +/-5% per Augemaß recht gut hinbekommen. Man muss nur beruflich mit Maßen in dieser Größenordnung zu tun haben… Und in den meisten Fällen stellt sich die Frage, ob ein Trampelpfad nun 2 Meter hat oder nicht, nicht.

Traurig, was Du da schreibst. Lies bitte die Wikiseite. Das Wort “legal” ist da sogar fett. Access beschreibt nicht das Vorhandensein eines Verkehrsschildes. Und mir sind bislang beim Mappen auch keine access-Tags mit einer Begründung aufgefallen. Ziehst Du durch was Du da schreibst, dann zerstörst Du wissentlich Daten.

Ich habe nicht gesagt dass er es gesagt hat, Swen.

Nein, meine sind es auch nicht. Ich komme aber mit andern Nutzern klar, spiele mich nicht mit Pseudojuristerei auf, setze selber normalerweise keine access-tags und habe für dem Versuch, andere qua access-tags auszusperren, bloss ein Lachen übrig.

Schaff Dir einen eigenen Garten an, da darfst Du taggen was Du möchtest.

Viel Spass beim Versuch mich zu sperren.

Im übrigen hatten wir das Thema hier schon x-mal (auch zum Vz.250), Wiederkäuerei und Wiederholungen sind beides unnötig und verschwendete Zeit. Bis auf das eine: Immer hübsch mit dem Zollstock ausmessen den Weg bevor ein Access-No gesetzt wird:D

Wenn der TE gern eine bestimmte Mappingpraxis in Ba/Wü durchsetzen, promoten oder für sich rechtfertigen will, ist ein Forumspost grundverkehrter Ansatz.

Davon abgesehen, die Lobbyarbeit des Schwäbschen Albvereins hat sich bald altersbedingt erledigt (so wie in anderen Bundesländern schon geschehen) spätestens dann ist die “2m Regel” erledigt.

So genug geschrieben dazu, schönen abend und tschüss bis zum x+y.ten Thread zum selben Thema