Hochschulinstitute und andere Forschungseinrichtungen

Du bist herzlich dazu eingeladen zum Wiki beizutragen. Nachdem ich aber in den letzten Wochen schon wieder unzählige Seiten zu undokumentieren Tags erstellt habe, werde ich da nicht jede Seite bis ins letzte Detail ausführen.

Ansonsten…

“university=institute” - Wie sollte ich das abgrenzen, wenn 0 dokumentiert ist.

“research_institution=yes” ist ein nicht akteptieres proposal und die meisten tags stammen von 1 mapper… knaller. (Ist aber eben auch das einzige was man im Wiki zu dem Thema findet)

“office=research” - Von einem Wikipedia eintrag kopiert, der nicht einmal ein Gebäude oder überhaupt etwas physisches Beschreibt.

Ich habe mir angesehen, was in Deutschland als “office=research” bzw. “research_institution=yes” erfasst ist. In beiden Fällen sind dies recht verschiedene Einrichtungen, vom Max-Planck-Institut über Universitätsinstitute bis zu Ingenieurbüros oder sogar Projekten so getaggt. Auch zu “university=institute” und “amenity=research_institute” ergeben sich große Überschneidungen. Mit solchen Daten kann man kaum etwas anfangen.

Es scheint mir sinnvoll, zwischen gemeinnützigen und kommerziellen Forschungseinrichtungen zu unterscheiden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft schließt Einrichtungen “,die nicht gemeinnützig sind, oder Ihnen die sofortige Veröffentlichung der Ergebnisse in allgemein zugänglicher Form nicht gestatten” von ihrer Förderung aus. Dies könnte man als Kriterium übernehmen.

Universitätsinstitute sind organisatorisch meist stark von der Universität abhängig (Verwaltung, Beschaffung, IT, Gebäudemangement) und unterscheiden sich dadurch von anderen, eher eigenständigen Forschungseinrichtungen.

Ein Klassifizierung nach Rechtsform (öffentlich-rechtlich, privatrechtlich), Mitarbeiterzahl oder Gebäudegröße finde ich dagegen nicht sinnvoll.

Ich könnte mir folgende Unterteilung vorstellen:

  1. Institut, das organisatorisch Teil einer Hochschule, einer Universitätsklinik oder eines gemeinnützigen Forschungszentrums ist. Dies gilt auch für Institute, die räumlich nicht auf dem Campus liegen.

  2. Organisatorisch eigenständige Forschungseinrichtung, die gemeinnützig ist und die sofortige Veröffentlichung der Ergebnisse in allgemein zugänglicher Form gestattet. In Deutschland wären dies z.B. An-Institute, Institute der Forschungsgemeinschaften (Max-Plank, Leibniz, Helmholtz, Fraunhofer), Ressortforschungseinrichtungen und Forschungsinstitute gemeinnütziger Stiftungen.

  3. Forschungseinrichtungen, die nicht unter 1. oder 2. fallen. Dies wären z.B. Ingenieurbüros, Forschungseinrichtungen von Unternehmen oder Forschungsstellen für Wehrtechnik.

Wäre eine solche Unterteilung (unabhängig vom Tagging) anwendbar?

Als Tagging scheint mir folgendes am Besten zu passen:

  1. “university=institute”
  2. “amenity=research_institute”
  3. “office=research”

Gibt es bessere Vorschläge?

Alle Einrichtungen werden, wenn dies eindeutig möglich ist, als Fläche erfasst. Wenn eine Flächenzuordnung nicht möglich oder unbekannt ist, wird ein Punkt dort gesetzt, wo ein Besucher sich melden sollte (Empfang, Sekretariat).
Alle Einrichtungen haben ihren offiziellen Namen als name=*.
Universitätsinstitute haben den Namen der Universität als “operator”. Entsprechendes gilt für Institute der Forschungsgemeinschaften und Institute gemeinnütziger Stiftungen.

Das hört sich so weit ganz vernünftig an. Damit hätte man zumindest die grobe Einteilung bis auf Institutsebene, mit der man dann schon einmal das wichtigste abdeckt.

Man kann sich ja danach noch weiter überlegen, wie man noch eine feinere Einteilung hinbekommt, wie von Nakaner vorgeschlagen. Ich habe mir überlegt, den ob man den key university=* aus seinem Post besser durch education=* für Lehreinrichtungen und research=* für Forschungseinrichtungen nutzen sollte, also z.B. research=laboratory (finde ich besser als die Abkürzung lab) für ein Forschungslabor und education=laboratory für ein Schüler- oder Studentenlabor. Labore, die für beides genutzt werden, würden dann beide Tags bekommen.

Hallo,

Die Keys research=* und education=* gefallen mir für die Unterscheidung zwischen Forschung und Lehre.

Ich tue mir schwer, Forschungseinrichtung der chemischen Industrie mit office=research zu taggen. Bei office=*, denke ich an Büros, da gehören keine (großen) Labore dazu. Ich würde die Trennung anders machen:

  1. university=institute – Institut, das organisatorisch Teil einer Hochschule oder einer Universitätsklinik ist. Dies gilt auch für Institute, die räumlich nicht auf dem Campus liegen.
  2. amenity=research_institute – Forschungseinrichtung, die nicht unter 1. fällt und Labore hat
  3. office=research – Forschungseinrichtung, die nicht unter 1. fällt und keine oder nur ganz wenige Labore hat.

Unter 3. fielen also z.B. sozialwissenschaftliche Institute, die man in fast jedes beliebiges Bürogebäude stecken kann. Mit Instituten aus 2. kann man das nicht, da die Labore Anforderungen an das Gebäude (Haustechnik) stellen. Das entspräche eher dem Grundsatz “We map what’s on the ground.”, da man dafür weniger oder keine Internetrecherche braucht. Ob es sich jetzt um eine öffentlich forschende oder vollkommerzielle Forschungseinrichtung handelt, sollte ein weiteres Tag klären, z.B. institute:type=* für die Fachrichtung und institute:=* für die Offenheit/Transparenz.

Mein Schema kann nicht mit “Subinstituten” umgehen. Es kann also nicht die organisatorische Gliederung auf eines Großforschungszentrums (z.B. KIT Campus Nord) abbilden. Das wäre ein großes Objekt (Fläche des Campus Nord) mit den Tags amenity=research_institute + name=KIT Campus Nord. [1]

+1

Das operator-Tag für die Zugehörigkeit von Hochschulinstituten (z.B. university=institute, name=Geodätisches Insitut Karlsruhe, operator=Karlsruher Institut für Technologie) gefällt mir. Das ist schlank (aus Mappersicht). Jeder andere komplexere Datenstruktur wäre in OSM fehl am Platz, schließlich gibt es Wikidata.

Viele Grüße

Michael

[1] Das KIT ist zweigeteilt. Ich bin Angehöriger des “Universitätsbereichs”. Offiziell heißt das schön “Technische Universität des Landes Baden-Württemberg und nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft” (steht so oder so ähnlich auf dem Briefbogen und in der Powerpoint-Vorlage).

Bin grade über diese Seite gestolpert: http://research-explorer.dfg.de/research_explorer.de.html?schritt=profisuche

Könnte bei der Kategorisierung hilfreich sein.

Das KIT hat insgesamt eine sehr interessante geographische Selbstdarstellung:
http://www.kit.edu/campusplan/
Ein mit leaflet produzierte Kombination von Mapnik OSM Kacheln mit KIT eigenen Plänen.

Allerdings sind die OSM Daten z.T. aktueller als die KIT Pläne:
http://www.openstreetmap.org/?mlat=49.09311&mlon=8.42917#map=17/49.09311/8.42917 neue Kantine Campus Norg

Ja, die Kacheln werden nicht von einem eigenen Tileserver oder aus einem selbst gehosteten Cache geladen und sind aus Karlsruher Sicht schrecklich veraltet (siehe Straßenbahngleise).

Das passiert, wenn man genügen Mapper dort studieren oder arbeiten oder in der Nähe sind. :slight_smile:

Vom KIT habe ich noch in Erinnerung, dass ich mich ohne GPS mit OSM-Karte dort ständig verlaufen bzw. nicht die richtigen Gebäude gefunden hätte :wink: Sich dort mit den Nummern zurecht zu finden ist ja wirklich eine Kunst, und das einzige Gebäude, dass ich immer wieder gesehen habe, egal von wo, war das Schloss…

Bei vielen Universitätseinrichtungen ist die Trennung schwierig. Die Gemeinsamkeit von Forschung und Lehre ist dort vorgesehen. Institute, Fachbibliotheken und einige Labore sind kaum einem dieser Bereiche zuzuordnen.

Ich hatte bewusst die Fragen nach Unterteilung und Tagging getrennt. Dieser Kritikpunkt vermischt beides wieder.
Du hast recht, dass “office” für große, private Labore nicht ganz passt.
“amenity” passt aber auch nicht, da solche Labore keine Dienste für die Allgemeinheit anbieten.

Was ist ein Labor? Nur ein chemisches Labor mit Abzügen oder auch ein gentechnisches Labor, ein Laserlabor, ein Akustiklabor, ein EEG-Labor, ein Elektroniklabor oder ein Computerlabor?
Die meisten Laborräume sind leicht modifizierte Büroräume und von außen nicht erkennbar.
Auch Sozialwissenschaften kennen Experimente in Laboren. Google liefert für “sozialwissenschaft labor” fast 20 Millionen Treffer.
Andere Institute betreiben ihre Experimente auf Forschungssatelliten, Meersmesssonden oder in der Natur.
Es fällt mir schwer, einen prinzipiellen Unterschied der Fachrichtungen zu definieren.

Kein Sorge, ich habe das Nummernschema auch noch nicht verstanden.

Na gut, dann ist das doch keine so gute Idee.

Ich hatte bewusst die Fragen nach Unterteilung und Tagging getrennt. Dieser Kritikpunkt vermischt beides wieder.
Du hast recht, dass “office” für große, private Labore nicht ganz passt.
“amenity” passt aber auch nicht, da solche Labore keine Dienste für die Allgemeinheit anbieten.

Ok, amenity=* ist auch nicht das Wahre. Hast du einen besseren Key? Was für Keys haben wir denn beim allgemeinen Gewerbetagging in Verwendung?

Einen Raum würde ich als Labor bezeichnen, wenn er Installationen oder Einrichtungen hat, die über einen normalen Büroraum hinausgehen. Ein normaler Büroraum hat als Haustechnikinstallation Strom, Computernetzwerk (LAN), Heizung und ggf. Belüftung. Trinkwasser + Abwasser, falls er eine Küchenzeile enthält. Sobald aber Arbeitstische, die keine Schreibtische sind, besondere Lüftungsanlagen, Abläufe im Fußboden, besondere Fußböden etc. hat, ist es ein Labor. Auch ein Raum, in dem Probanten schlafen, um während ihres Schlafes Messungen durchzuführen, ist in meinen Augen ein Labor. Von einem Labor spreche ich dann nicht, wenn der Raum nur für Schreibarbeiten, Arbeiten am Computer (Messungsauswertungen sind ein Grenzfall), Besprechungen als Teeküche oder nichttechnisches/harmloses Lager verwendet wird.

Beim Indoormapping am KIT habe ich mich häufig an den Türschildern (ich war selten in den Räumen selbst) orientiert.

Das ist vermutlich das einzig Praktikable. Ein Büro wird idR von der/denselben Person/en genutzt (also Namen auf dem Türschild), ein Labor wechselnd. Das stiimmt aber nicht immer und nicht selten ist die tatsächliche Nutzung eine andere als die der Raumverwaltung gemeldete.
Raumbedarf ist ein beliebter Schauplatz innerbetrieblicher Kämpfe: Da würde ich mich beim Mappen raushalten.

Bei dieser Auslegung des Begriffs Labor dürften auch die meisten sozialwissenschaftlichen Einrichtungen mehrere Labore betreiben.
Ich kenne dort Räume mit EEG, Hautleitwertmessungen, Kamerainstallationen, akustisch abgeschirmte Probandenkabinen und einiges mehr.
Falls ein Institut keine ausführliche Selbstbeschreibung veröffentlicht, wären solche Angaben wohl nur durch Begehung des Gebäudes zu gewinnen.
Mir erscheint eine Unterteilung in Institute, die Daten aus eigenen Laboren gewinnen, und solchen, die Daten aus der Natur, von Großexperimenten oder Satelliten bekommen, nicht sehr relevant.

Gebiete wie Theologie, Jura und Mathematik, die weitgehend ohne Daten der realen Welt auskommen, könnte man natürlich gesondert betrachten :wink:

Ich habe inzwischischen in der Wikipedia eine Einteilung in Fields of Science and Technology gefunden.
Diese könnten wir übernehmen und als
fields_of_science=Computer_and_information_sciences
oder
fields_of_science=Medical_and_Health_sciences
taggen.

Da muss ich mich doch auch mal melden.

Und der Rest ist in Aachen? :slight_smile:

Ich poste hier mal ein Text von mir in der (toten?) Aachener Mailingliste:

Torsten Bronger schrieb am 23.06.2014 08:06:

[Unigebäude sind…]
alle falsch getaggt: Statt
building=“university”
haben die
building=“yes”
amenity=“university”

Das ist aber ein guter Punkt. Das Tagging ist nicht einheitlich in der RWTH.

Sehe ich das richtig, daß die alle geändert werden müssen? Ich habe

Ich bin nicht soo sicher. building=university statt =yes ist prima, ja.
Aber damit ist es noch nicht getan.

Ich habe einige Gebäude oder Hörsaale auch als
amenity=university
university=lecture_hall/institute/seminar_room
http://taginfo.openstreetmap.org/keys/university
getaggt. Da gäbe es dann auch für die RWTH selbst ein
university=campus

Wir könnten uns mal auf ein Tagging-Schema einigen.
Die Universität in Cambridge nutzt für ihre offiziellen Karten auch OSM
und haben daher eine sehr detaillierte Tagginganleitung:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Cambridge/University_of_Cambridge
Die taggen aber auch alle Unigebäude als amenity=university
Das find ich auch nicht so gut.

Vorschlag:
Für die Relationen von RWTH, FH, Musikhochschule ist wohl
amenity=university
university=campus
name=RWTH Aachen University
website=http://www.rwth-aachen.de
ohne Diskussion gut.

Die Institutsgebäude könnte man folgendes nutzen:
name=Institut für Mustertechnologie
building=university
amenity=university
university=institute
website=http://www.im.rwth-aachen.de
ref:RWTH=IM
oder auch ohne amenity.

Nicht jeder Hörsaal oder Institut füllt aber ein ganzes Gebäude,
trotzdem sollte das Tagging einheitlich sein.
http://www.openstreetmap.org/node/1216071588
name=EPh
university=lecture_hall
ref:RWTH=1090|321

http://www.openstreetmap.org/node/829833009
name=Institut für Hochspannungstechnik
university=institute

Da bietet sich ein amenity=university schon an, vor allem da es sonst
nicht auf der Hauptkarte gerendert wird

Holger

Für mich ist amenity das Ganze.
Campus ist die Hauptfläche, idR gibt es aber etliche angemietete Gebäude und Büros, die in der Gegend verstreut sind.
Dafür bietet sich die site-Relation an.
university=* beschreibt eine Unterfunktion (Mensa, Bibliothek, Institute usw.).
Wenn die kein komplettes Gebäude belegen und man kein indoor-Tagging machen will, kommen die als Knoten an den zuständigen Eingang oder in den Umriss.

Das ist aber ein verpöntes Argument :confused:

Hallo Holger,

Da stimme ich dir zu. Bis auf den intensiven Gebrauch von amentiy=university ist das die Beschreibung der guten fachlichen Praxis.

Ja, im Großen und Ganzen stimme ich dem zu, außer dem amenity=university. Es ist eine Universität, keine dreißig. Daher sollte pro Hochschule amenity=university nur einmal getaggt sein – am besten am Campus-Umring, falls es mehrere Campi gibt, am Multipolygon. Als Kompromiss wäre ich aber auch mit einem amenity=university pro Campus (also normale geschlossene Ways und keine MPs) einverstanden. Wenn nämlich das Gebäude allein amenity=university trägt, dann erwarte ich dort drin auch das Studierendenbüro zum Immatrikulieren, das zu jeder Hochschule gehört. Mit building=university (bei reiner/überwiegender Hochschulnutzung) und university=* ist klar, dass es ein Hochschulgebäude ist.

Warum nicht ref=. ref= ist in meinen Augen die Referenznummer, die der Betreiber (RWTH Aachen) vergibt, ref:<Kürzel>=* ist die Nummer, die ein externer vergibt.

Wir mappen nicht für den Renderer. Wenn das Gebäude den Namen trägt, dann wird der Name gerendert.

Viele Grüße

Michael

Hi,

die Uni ist als site-Realtion getaggt, obwohl es da eine entsprechende Fläche gibt. Laut Wiki ist die site überflüssig.

Aber nur, wenn alle Einrichtungen der Uni innerhalb der Fläche sind. Das wäre ungewöhnlich.

Fehlalarm, Asche auf mein Haupt. :frowning:

Sind tatsächlich nicht alle innerhalb.

“amenity=university” war schon im Proposal von 2006 als “University Campus (tertiary education)” definiert.
Seit 2011 steht im Wiki sogar explizit, dass Elemente der Hochschule nicht als “amenity=university” getaggt werden:
“Individual elements of the university should not be tagged with amenity=university
but can be mapped with operator and the name of the university”
Das deutsche Wiki ist inhaltlich identisch.
Ernsthafte Versuche das Tag umzudefinieren kenne ich nicht.

Dem gegenüber steht die von einem einzelnen User für Cambridge beschriebene abweichende Verwendung des Tags.

"Die Redewendung „Don’t tag for the renderer“ (Attributiere nicht für den Renderer!) hat bei OSM eine lange Geschichte und bedeutet:
Nicht absichtlich falsche Attribute vergeben, nur weil diese zur gewünschten Darstellung führen.
Dies ist eine der wichtigsten Regeln bei OSM. " (aus DE:Taggen für den Renderer