Wären wir in den USA, würde ich nicht ausschließen wollen, dass das Taggen mit Eigenschaften, deren Benutzung einen Schaden nach sich ziehen könnte, zu Schadensersatzpflichten führen könnte. Hier in D halte ich das für unwahrscheinlich. Jenseits der rechtlichen Betrachtung halte ich es aber nicht für ein qualitativ sinnvolle Eigenschaft, einen Weg mit Eigenschaften zu versehen, die de jure aktuell in Leere laufen.
Nehmen wir mal den Fall an, ein bislang erlaubtes Radfahren in den Wäldern eines Landes würde nunmehr verboten werden. Würde ein Pflicht bestehen, diese Daten zu löschen? Und wenn ja, was für eine Pflicht wäre das - eine rechtliche, eine moralische oder eine qualitative? Ich rate mal, dass man aus pragmatischen Gründen in einem Freiwilligen-Projekt dazu tendieren würde, die “alten” Daten drinzulassen. Anders herumfrage ich mich, warum ich meine Lebenszeit damit verbringen sollte, Eigenschaften zu taggen, die faktisch aktuell keinen Mehrwert haben.
Denn den Mehrwert dürfen sie nicht haben: mtb-spezifische Tags gelten aus systematischen Überlegungen heraus für mtb-spezifische Belange; deshalb auch der eigene Namensraum mtb:xxx. Ein mögliches Argument “mtb:xxx trifft eine allgemeingültige Aussage über die Wegbeschaffenheit (oder was auch immer)” deutet drauf hin, dass im “Grundnamesraum” ein Tag fehlt. Das sollte man nicht heilen durch namensraumübergreifendes Tagging. Wenn, dann läuft es anders herum: Der Namesraum muss nicht definieren, was der Grundnamensraum schon abdeckt.
Bei den Frage über “Verantwortung” und “Missbrauch” empfehle ich hier (und auch “drüben” im anderen Thread) kommen mir verantwortungsethischen Sichtweisen zu kurz. Mit einer rein utilitaristischen Sichtweise kommt man bei einem Produkt, das “dem Kunden gefallen soll” nicht weit.
Edit. ich sehe gerade, den Satz habe ich vergessen: Eben weil sich mtb: einen eigenen Namensraum benutzt, sehe ich keine (wie auch immer begründete) Pflicht, sie zu löschen. Jemand der die Daten aus OSM übernimmt, wird sich eh fragen müssen, ob er der Qualität der Daten blind vertrauen will und wo er doch besser eigene QS-Prozesse installiert - indem er etwa mtb: in BW-Wäldern ignoriert, solange es nicht explizit erlaubt ist.