Rein mtb-spezifische Tags bei für Radfahrer verbotenen Wegen

Wie schon in einem anderem Post erklärt worden ist,

haben rein mtb-spezifische Tags im Vergleich zu Tags wie incline, surface, tracktype, width, sac_scale keinen signifikanten Wert.

dem ist nicht so.

Nimm mir es nicht übel, die Allgemeingüligeit deiner moralischen Urteile und diese durchzusetzen zu wollen, in einem Projet, was sehr plural ist, macht nur dir das Leben schwer. Du wirst einfach damit leben müssen, dass es viele Ansichten zu dem Thema gibt. Das Projekt für deine Ansichten zu instrumentalisieren, wird nur ein Schuss für dich nach hinten.

Es ist schon öfters ausgeführt worden, was man mit den MTB-Tags vielleicht trotzdem anfangen könnte. Wenn sie für dich keinen Wert haben, bedeutet das noch lange nicht, dass sie für andere keinen Wert haben und zwangsläufig illegales Handeln zur Folge haben. Du scheinst nicht respektieren zu können, was Du nicht verstehst.

Warum soll OSM das erledigen, was der Staat versäumt. Wenn das Land BW nicht fähig ist, seine Gesetze durchzusetzen, dann muss OSM nicht seinen Datenbestand danach ausrichten. OSM ist nicht dazu da gesellschaftlich Unzulänglichkeiten zu reparieren.

Ich nutze MTB Tags zum joggen :slight_smile:

+1.

Ich bin auch sehr für verantwortungsbewusstes Mappen, sehe aber nicht, das man in einem so heterogenen Projekt wie OSM seine Privatmeinung durchdrücken sollte.

Wenn ich finde das man es nicht mappen sollte, dann sage ich das, und mappe es selbst sowieso nicht. Ich lösche nix, was andere wichtig finden.

Warum denn nun ein zweiter Thread? Im anderen war doch alles geklärt.

access schließt mtb nicht aus, mtb ersetzt weitere Beschreibungen nicht, weitere Beschreibungen ersetzen mtb nicht => alles mappen!

@Mod
Vielleicht könnte der Thread hier geschlossen werden, einer reicht.

Einfach weil das Thema nicht nur Baden-Württemberg betrifft, sondern von generellem Interesse. Es wäre wünschenswert, Meinungen rein zur Sache zu hören, nicht zu irgendwelchen Personen.

Hier auch nochmal kurz wiederholt:

  • alles was konfliktfrei nebeneinander stehen kann, darf auch getaggt werden
  • grundsätzlich sollte keine fremde Arbeit gelöscht werden, außer sie ist per se inhaltlich falsch (z.B. mtb=1 für lebensgefährlichen Abschnitt, ford=yes auf trockendem Boden) oder führt zu Problemen (z.B. Mißbrauch von auf Karten üblicherweise gerenderten Tags)

Die OSM Daten sollen möglichst objektiv und vielseitig sein. Es liegt in der Verantwortung des jeweiligen Kartenerstellers was er daraus macht. Ein juristische oder moralische Vorfilterung findet nicht statt.

bye, Nop

Vielleicht hat es was mit der Person zu tun.

Um es kurz zu machen, weil man gegen etwas tun kann, muss man nicht etwas dagegen tun. Die Verpflichtung entsteht durch die Wertigkeit des Gutes. Wenn OSM für schwere Menschenrechtsverletzungen missbraucht wird, dann ist OSM in der Pflicht. Naturschutz ist dazu verglichen dann doch eher niedrigwertig.

Um wieviel sinnvoller wäre deine Zeit eingesetzt, wenn Du für die IS wertvolle Tags löschen würdest als Mountainbikern in BW das Leben schwer zu machen.

Das ist “Unfug”, jedes Datum kann “missbraucht” werden.

Man müsste alle Straßen in Syrien löschen, IS-Terroristen könnten OSM als Kartenmaterial für ihr Navigationsgerät nutzen. In Frankreich am besten auch, möglicherweise haben die Attentäter dort ja OSM für ihre Planungen benutzt. Schulen/Kindergärten/etc. müsste man löschen, die Daten könnte ein Pädophiler für seine Zwecke nutzen. Stromnetz/Flughäfen/Atomkraftwerke/… Die Liste lässt sich beliebig erweitern.

Ich empfehle folgende Disk: http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=384851#p384851

Sorry für den OT.

Gar nicht so OT, würde man der Logik von Wychol folgen, müsste man das aber tun. Es wird Schlimmeres verhindert und die Frage, wo will er die allgemeingültige Schwelle ansetzen. Wirklich bei Naturschutz?

Wären wir in den USA, würde ich nicht ausschließen wollen, dass das Taggen mit Eigenschaften, deren Benutzung einen Schaden nach sich ziehen könnte, zu Schadensersatzpflichten führen könnte. Hier in D halte ich das für unwahrscheinlich. Jenseits der rechtlichen Betrachtung halte ich es aber nicht für ein qualitativ sinnvolle Eigenschaft, einen Weg mit Eigenschaften zu versehen, die de jure aktuell in Leere laufen.

Nehmen wir mal den Fall an, ein bislang erlaubtes Radfahren in den Wäldern eines Landes würde nunmehr verboten werden. Würde ein Pflicht bestehen, diese Daten zu löschen? Und wenn ja, was für eine Pflicht wäre das - eine rechtliche, eine moralische oder eine qualitative? Ich rate mal, dass man aus pragmatischen Gründen in einem Freiwilligen-Projekt dazu tendieren würde, die “alten” Daten drinzulassen. Anders herumfrage ich mich, warum ich meine Lebenszeit damit verbringen sollte, Eigenschaften zu taggen, die faktisch aktuell keinen Mehrwert haben.

Denn den Mehrwert dürfen sie nicht haben: mtb-spezifische Tags gelten aus systematischen Überlegungen heraus für mtb-spezifische Belange; deshalb auch der eigene Namensraum mtb:xxx. Ein mögliches Argument “mtb:xxx trifft eine allgemeingültige Aussage über die Wegbeschaffenheit (oder was auch immer)” deutet drauf hin, dass im “Grundnamesraum” ein Tag fehlt. Das sollte man nicht heilen durch namensraumübergreifendes Tagging. Wenn, dann läuft es anders herum: Der Namesraum muss nicht definieren, was der Grundnamensraum schon abdeckt.

Bei den Frage über “Verantwortung” und “Missbrauch” empfehle ich hier (und auch “drüben” im anderen Thread) kommen mir verantwortungsethischen Sichtweisen zu kurz. Mit einer rein utilitaristischen Sichtweise kommt man bei einem Produkt, das “dem Kunden gefallen soll” nicht weit.

Edit. ich sehe gerade, den Satz habe ich vergessen: Eben weil sich mtb: einen eigenen Namensraum benutzt, sehe ich keine (wie auch immer begründete) Pflicht, sie zu löschen. Jemand der die Daten aus OSM übernimmt, wird sich eh fragen müssen, ob er der Qualität der Daten blind vertrauen will und wo er doch besser eigene QS-Prozesse installiert - indem er etwa mtb: in BW-Wäldern ignoriert, solange es nicht explizit erlaubt ist.

Hallo Wychuchol,

ich denke, vieles zu dem Thema wurde bereits hier
http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=29368
gesagt und viele Argumente lassen sich auch auf Gebiete außerhalb BWs beziehen und somit verallgemeinern.

Persönlich finde ich die Verwendung von einer Skala einer bestimmten Fortbewegungsart auf Wegen, die nicht für diese Fortbewegungsart vorgesehen sind als unglücklich. Für mich impliziert das taggen dieser spezifischen Skala eben auch, dass ich mich mit diesem spezifischen Fortbewegungsmittel dort auch bewegen darf (auch wenn irgendwer, irgendwo festgelegt hat, dass das rein garnichts miteinander zu tun haben soll).
Wie im anderen Thread und hier klar zu erkennen ist sehen andere Mapper das deutlich anders und haben Beispiele gebracht wozu mtb:scale noch genutzt werden könnte und genutzt wird (beispielsweise die sportlichen Ertüchtigungen auf zwei Füßen :wink: ).

Ich könnte mir vorstellen, dass es deinen Zielen (so ich sie richtig verstanden habe) dienlicher sein könnte mit den Auswerten von mtb:scale ins Gespräch zu kommen, um auf eine differenziertere Auswertung hinzuwirken. → Auf Karten könnten Wege mit mtb:scale + bicycle=no beispielsweise farblich anders dargestellt werden.

In der Praxis finde ich häufig das bicycle=no im Sinne von “Radfahren nicht möglich” gesetzt wurde.
Solche bicycle=no werden häufig durch MTBler mit einem mtb:scale bewertet, damit man weiß, was dort möglich ist.
mtb:scale bedeutet in den höheren Stufen für 99% aller MTBler nicht möglich.
Die unteren Stufen sagen aus, dass es hier besonders lohnt, diesen Ort aufzusuchen.
Daher ergänzen sich diese auf den ersten Blick widersprüchlichen Tags.

Leider bedeutet bicycle=no aber manchmal auch, dass es tatsächlich verboten ist, dort zu fahren.
Aber auch hier ist ein mtb:scale angebracht, um die potenzielle Tauglichkeit zu bewerten. So kann man anhand von Karten aufdecken, wo es sich lohnt, gegen Verbote vorzugehen. Aber der scale kann auch als Begründung für das Verbot dienen, ich meine die hohen unfahrbaren Stufen.

Da bicycle=no nicht eindeutig ist, kann man auch nicht automatisiert eine Aussage dazu treffen. Weder eine automatische Korrektur, noch ein verlässliches Routingergebnis lässt sich daraus ableiten.

Ob man da nicht radeln kann oder nicht fahren darf ist einem Router egal. Er stuft Wege mit bicycle=no einfach herunter.

Beduetet es das nicht immer? Where bicycles are not permitted, ensure this is indicated

Von der Definition her bedeutet bicycle=no daß es nicht erlaubt ist. Das ist klar.

Leider gibt es halt auch immer wieder mal falsches Tagging an der Definition vorbei (Wiki nie gelesen, mißverständliches Wiki, andere Auffassung, Schlamperei, merkwürdige Presets im Editor, Fokus nur auf eigene Nutzungsart, Vorurteile gegen eine bestimmte Nutzungsart). Ich stoße z.B. immer wieder auf Feldwege, die mit acces=no, bicycle=yes getaggt sind. Das verbietet fälschlicherweise u.a. Fußgänger und Reiter. Es ist aber nicht zulässig deshalb sac_scale, Wanderrouten oder horse_scale wegzulöschen.

Falsche Tags sollten korrigiert werden sobald sie jemand anders bemerkt. Aber sie führen dann wenigstens nicht zu Folgeschäden durch Löschung weiterer Tags.

bye, Nop

Nicht generell. Ich beachte den Tag nur auf Straßen, nicht auf Waldwegen.

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:access

Da steht beim Wert no "Benutzung nicht erlaubt oder nicht möglich. "
Edit: OK, man muss weiterlesen bei “Bezogen auf Transporttypen, da steht Rad verboten” Trotzdem:

Und das deckt sich auch mit dem, was ich in der Praxis vorfinde. Wie ich oben schon schrieb, dieser Tag beschreibt oft kein Verbot, sondern oft die Tauglichkeit fürs normale Alltagsradeln.

Theorie und Praxis…

Wir mappen, was wir sehen.
Ein Radfahrer (Mountainbiker) sieht die Welt aus der Radfahrerperspektive. Daher ist es nur verständlich und in OSM auch legitim, wenn er seine Sichtweise mit mtb-Tags festhält. Unabhängig von Gesetzen. Was wäre, wenn es der BW-Landesregierung über Nacht einfällt, das Radfahrverbot aufzuheben? Dann haben die mtb-Tags auf einmal einen Sinn. Und es ist gut so, wenn sie schon dastehen.

Hallo zusammen,
als Mountainbiker kann ich sagen das ich die Wege mit anderen Augen sehe. :smiley:
Wo für normale Spaziergänger der Weg “zu schlecht” wird, fängt für mich der Spaß erst an.

Übrigens habe ich abseits der Ballungsgebiete, dort wo nur wenige Unterwegs sind, die nettesten Begegnungen mit Wanderen!

Ich fahre allerdings nicht Querfeldein, sondern nur auf vorhanden Wegen. Der Lenker muss schon durchpassen. :roll_eyes:
Und Wege wo ich einen Anfang sehe, die aber in der Karte fehlen, wecken mein besonderes Interesse.
Oder ob es eventl. nur ein Wildpfad ist sehe ich meist schon am Anfang.

Was ich damit sagen will, die Wege oder Tags zu löschen führt langfristig zu keinem Ergebnis.
Irgendjemand wird es mappen.

Ach ja, die MTBScale kann auch Unfälle verhindern, wenn man seine Fähigkeiten als MTB-Fahrer realistisch einschätzten kann, vermeidet man Wege die einen Fahrtechnisch überfordern. Und vermeidet Stürze.

Man kann nur hoffen das das Fahrradfahrverbot demnächst aufgehoben wird.

Bzw. vielleicht haben fehlende Tags eine kontraproduktive Wirkung. Kinder, da gibt es unerkundete Gebiete, lasst uns mal die besuchen. Jetzt fahren die Leute auf bestimmten Wegen und machen die kapuut, ohne Tags fahren sie vielleicht überall rum. Es entsteht vielleicht deswegen ein größerer Schaden als mit Tags.

Und mal eine Frage an die MTB-ler. Was ist eure Hauptquelle Trails? OSM oder die Mund-zu-Mund-Propaganda. So wie ich in Radreisekreisen erstaunlich vielen Leuten die OCM erklären muss, würde es mich nicht wundern, wenn OSM unter MTBler nicht sonderlich weit verbreitet ist.