Deutsche OSM-Vertretung sinnvoll?

Hmm,
ich fände es schade, wenn wir ein Teil von einer übergreifenden Organisation als eine Arbeitsgruppe sein sollten.
OSM hat eigene Ziele und fungiert unabhängig.

Bitte nicht falsch verstehen: Ich schätze FOSSGiS, die Leute machen dort tolle Arbeit. FOSSGiS hat auch viel Gutes für OSM in Deutschland gemacht.
Es ist aber auch kein Problem ein Verein auf die Beine zu stellen in dem es sich nur um OSM handelt und mit einer Satzung die für OSM Zwecke zugeschnitten ist.

Grüße,
Marek

Einen Verein zu gründen, ist kein Hexenwerk (ich habe schon mehrere mit gegründet). Ihn am Leben zu erhalten, schon eher, denn das ist mit viel Verwaltungskram verbunden (Satzung erarbeiten, Gang zum Amtsgericht, Finanzen organisieren, Jahresversammlung abhalten, Informationen verteilen usw.). Wenn es um die Vorstandswahlen geht, hält sich die Begeisterung oft in Grenzen.
Die Arbeit bleibt da sehr schnell an einigen wenigen hängen.

Ich fände es doof, wenn wir Verwaltungsstrukturen doppeln und uns um den blöden Vereinskram (Gerichte, Steuererklärungen, …) selbst kümmern müssen, bloß weil wir “eigenständig” sein wollen - vorallem weil die möglichen Probleme ja erst rein theoretischer Natur sind.

Wenn es in der Konstruktion als AG im FOSSGIS Probleme geben sollte, kann man sich doch immernoch abspalten.

Solange wir nicht hinbekommen, eine OSM Arbeitsgruppe mit eigenem Marketing in der Fossgis zu haben, und unser Webauftritt auf der Fossgisseite eher als “zurückhaltend” bezeichnet werden kann, glaube ich nicht, das wir die Manpower haben, das Grundrauschen für einen Verein hinzubekommen.

Was fehlt - das sagt auch Frederik - sind mehrere die aufstehen, und sagen das mache ich, Hindernisse wird es keine geben.

Ich persönlich stelle meine Freizeit im stark schwankenden Masse dem Projekt zur Verfügung, und möchte eine “offizielle” Bindung vermeiden, damit hab ich die Lizenz zum sitzenbleiben :-).

Christoph

Nahmd,

was ist das denn für ein lahmer Haufen hier? Wo bleibt das:

Yes we can!!!

Tief erschüttert: Wolf¹

——————
¹) Der gerne helfen würde, aber leider absolut nicht teamfähig ist. :roll_eyes:

Aber im Ernst: wenn im Rahmen einer neu zu gründenden Institution signifikante Arbeit geleistet werden soll, ist die Verwaltung einer juristischen Persion “Verein” im Vergleich dazu vernachlässigbar. Wird keine signifikante Arbeit geleistet, kann man sich auch die Arbeitsgruppe im Fossgis schenken.

Wenn man aber signifikant Arbeit leisten will, warum sollte man das unter der Fuchtel des Fossgis tun?

Ich klebe mir mal Teufelshörner auf und lesen den Beitrag von Frederik aus der Sicht eines Advokatus Diaboli:

Wer ist in diesem Zusammenhang “man”? Der Vorstand des Fossgis?

Ich — als das Teufels Anwalt — lese das so: die OSM-Arbeitsgruppe darf arbeiten, aber das letzte Wort sowohl was die Finanzen angeht als auch bei allen Entscheidungen hat der Fossgis-Vorstand. Missfällt ihm was, so wird der Stecker gezogen (oder wie habe ich “Bremse ziehen” zu verstehen?)

Wenn das Konstrukt in der Öffentlichkeit tätig ist, wird es auch Vereinbarungen mit Partnern z.B. aus der Verwaltung eingehen. Das kann juristisch bindend aber nicht irgendeine Arbeitsgruppe, sondern nur der Vorstand. Damit kann/muss auch hier der Fossgis wieder reinreden.

Will man sich nachträglich vom Fossgis lösen, so erzeugt man bei der Vereinsgründung eine neue juristische Person, und die darf alle Vereinbarungen noch einmal abschließen. Ob das bei den Partnern so gut ankommt?

Ich schon: es können nur die reinreden, die auch mitmachen. Man muss nicht darauf vertrauen, dass der Fossgis vernünftig entscheidet. Man muss nicht betteln² gehen.

Das gilt 1:1 auch für eine Arbeitsgruppe: will man nichts machen, braucht man auch kein Konstrukt. Nur im Fall, in dem das Projekt stirbt, ist die Arbeitsgruppe schneller aufzulösen als ein Verein. Aber auch letzteres ist kein Hexenwerk.

Auch hier stellt sich die Frage: was genau bringt die Eigenschaft als Local Chapter? Falls nichts oder nichts relevantes, hat ein Fossgis- und OSMF-freier Verein “Freunde von OpenStreetMap” die größten Freiheiten.

So, jetzt aber runter mit den Teufelshörnern, die jucken schon.

Gruß Wolf

²) in der Tat ist mein frustrierendstes Erlebnis im Zusammenhang mit OSM, dass nach dem kürzlichen Serverausfall ich nach der Einrichtung einer netten Fehlermeldungsseite darum betteln musste, eine Subdomain zu delegieren, damit die Besucher der Geschichtskarte die nette Fehlerseite und keinen kryptischen Techspeak zu sehen bekämen. Erfolglos. Das muss ich nicht zweimal haben.

Nun,soweitiches richtig verstehe, braucht man nur 7 Mitglieder um ein Verein zu gründen. Ist doch nichts in Angesicht der Anzahl der aktiven OSM-ler in Deutschland.
Ich bereite eine erste Arbeitsversion der Satzung vor. Das polnische OSM Verein das ich gegründet habe, funktioniert nach dem EU-Recht, ich denke also, dass wir nach der Apassung dieses Satzung als Diskussionsgrundlage nehmen können.

Dort funktioniert es wunderbar,man muss sich keine Sorgen um Mitglieder machen und der Erfolg ist dort sichtbar. Dabeisit es so, dass (nur um Dich, Christoph, und wohl einige andere OSM Freunde zu beruhigen) einige in demVerein arbeiten und Spaß daranhaben, andere wiederum gar nicht. Und es ist ok so. Es gibt Leute, die bereits jetzt gute Vertretungsarbeit für uns machen, jedoch mehr oder weniger als Privatpersonen. Wenn wir ein Verein haben, werden wir viel einfacher Überzeugungsarbeit für OSM bei bestimmter Menschensart erreichen können.

Genug Spenden um arbetsfähig zu bleiben, ist glaube ich auch durchaus machbar.

In Polen hat sich die Community durch das Vorhandensein eines Vereines positiv entwickelt: Mehrere Serverspenden, mehr Zusammenarbeit mit Behörden, Änderung des Geodatengesetzes etc.

Ich hätte halt gesagt - erstmal die Arbeit leisten, und dann (bei Bedarf) eine Hülle dafür schaffen. Statt eine weitere Hülle zu schaffen, die niemand mit Arbeit füllt. Ein Verein ist schnell gegründet, aber die Gemeinnützigkeit ist durchaus etwas mehr Arbeit, und die Steuererklärung schreibt sich auch nicht von allein (den FOSSGIS kostet allein die mehr pro Jahr als z.B. ein ordentlicher Server). Was man aber als Verein vorallem braucht, sind Mitglieder, die mitmachen (und wenn sie nur einmal im Jahr zur MV kommen, um dem Vorstand auf die Finger zu schauen).

Ich sags mal so - wenn auch nur ein Bruchteil der in Deutschland in OSM Aktiven in den FOSSGIS eintreten würden, dann würde sicherlich der FOSSGIS unter der Fuchtel von OSM stehen und nicht umgekehrt, und im FOSSGIS dürfte nur noch Vorstand werden, wer der OSM-Community behagt :wink:

Damals, als wir unser OSM-Aktiventreffen im Linuxhotel hatten, hatten wir uns für die FOSSGIS-Lösung auch deshalb entschieden, weil wir den Eindruck hatten, dass uns da eben keiner reinredet (und das ist auch bisher, soweit ich sehen kann, in keinem einzigen Fall passiert). Einige von uns fürchteten, dass es sonst sehr schnell dazu kommen könnte, dass ein paar Leute, die gerne auf Posten sitzen, sich zum “Deutschen OSM-Vorstand” küren und der Community im Weg herumstehen könnten. Es gibt ja immer so Leute, denen das liegt. Vor unserem inneren Auge sahen wir die, die mitmachen (die OSM-Community), und die Wichtigleute, die auf den Posten sitzen und der Presse ihre Visionen ins Mikrofon sprechen (die zehn Leute, die den Verein gegründet haben). Die FOSSGIS-Variante ist zwar, da hast Du recht, im Grunde auch nicht anders, aber der FOSSGIS war damals schon als harmlos bekannt. Das sind Geeks und keine Karrieristen da.

Ich will mich hier nicht so weit aus dem Fenster lehnen, aber ich möchte da schon ein bisschen warnen. In der internationalen OSMF haben wir das gerade wieder gesehen: Da ist ein heisses Projekt, für das sich die Presse und die Industrie interessiert, und plötzlich zieht es lauter Leute an, die große Visionen haben und die gern der Chef sein wollen, um ihre Ideen durchzusetzen. Das, worum es eigentlich geht (meiner Ansicht nach), kann dabei leicht unter die Räder kommen, besonders dann, wenn die meisten sich nicht so sehr dafür interessieren, was der Verein macht.

Also man sollte damit nicht leichtfertig umgehen. Ein mal eben schnell “man braucht ja nur sieben Leute” gegründeter Verein, der von der Community weitgehend ignoriert wird und daher schalten und walten kann, wie er will, ist sicherlich die schlechteste aller Lösungen. Wenn, dann muss der Verein von einem großen Teil der Community gewünscht und getragen werden. Sonst funktioniert das alles nicht mit der Demokratie, und die Leute wirtschaften sich in die eigene Tasche, geben sich schöne Job-Titel, sammeln Geld ein und beschäftigen Gehilfen, die mit dem Geld dann das vierfarbige Mitgliedermagazin drucken, und in Nullkommanichts haben wir einen ADAC oder eine FIFA :wink:

Der Unterschied ist im wesentlichen, dass man die Arbeitsgruppe praktisch mit einem Fingerschnipp ins Leben rufen kann und die dann schon arbeitsfähig ist, ohne Gang zu Amtsgericht, Finanzamt, Bank und Steuerberater.

Ja, klar. So operiert der FOSSGIS derzeit ja auch gegenüber der OSMF. Streng genommen ist es halt so, dass die OSMF die Rechte am Namen “OpenStreetMap” hat, daher ist man auf der sicheren Seite, wenn man mit der OSMF einen Deal macht, aber man muss nicht. Ich hatte das hauptsächlich erwähnt, weil Dietmar in seiner Mail davon sprach, dass ihm die Anerkennug durch die OSMF wichtig sei.

Bye
Frederik

Ich habe nichts gegen einen OSM-DE-Verein. Nach meiner Ansicht sollte man nur wissen, worauf man sich einlässt. Wenn es genug gibt, die sich da engagieren wollen, kein Problem.
Die Vereinsarbeit ist nicht so gewaltig, aber nach meiner Erfahrung nimmt die Zahl der Leute, die bereit sind, sich längerfristig zu binden, tendenziell immer mehr ab.
Aber wenn es klappt, um so besser.

Ich tendiere zu Frederiks Vorschlag. In meinen Worten: “Auf einen fahrenden Zug springen und erst mal kleine Brötchen backen”. (*)

Gruss
walter

*) ja ich weiss, das Beispiel ist etwas schräg, aber ihr wisst schon was ich sagen will.

Nahmd,

mangels Absicht zu einer Vereinsmitarbeit hab ich kein Stimmrecht.

Ich würde mich aber an einem OSM-DE e.V. als Karteileiche beteiligen, sowie die Leutchen, denen ich kleinere Sachen baue, nicht mehr zu Spenden an den Fossgis verdonnern, sondern zu Spenden an den OSM-DE.

Sofern sich allerdings die Befürchtung von Frederik bewahrheitet:

wäre ich an einem Vorstandsposten interessiert, aber nur, wenn der mit einem Dienst-Heli ausgestattet ist.

Gruß Wolf

Na ja, man könnte böshaft sagen, einen ADAC haben wir schon, nennt sich FOSSGIS und macht Broschüren sowie schöne Job-Titel :P.

Scherz aber beiseite:

Diese durchaus begründete Befürchtung hat sich in Polen nicht bewahrheitet. Ganz im Gegenteil. Die Leute in OSM sind zum Glück schon ganz anders geschnitten als in einem Fußballverein. Die Mapper, die sich in dem Verein angagieren, sind diejenigen, die sich ohnehin in dem OSM als aktive Mapper angagiert haben. Auch der administrative Aufwand hält sich in Grenzen. Sonst hätte man dies längst aufgegeben.

Die Titel: Ja,die hat man. Die helfen uns ja auch bei der Datenbeschaffung. Kein Mapper, auch die Leute in dem Verein selbst, nehmen sie aber besonders ernst. Höchstens als Verpflichtung. Man wird ja mit der Visitenkarte anders wahrgenommen bei einem Behördengang. Wir haben beispielsweise als eine nützliche Lösung die “Regionalkoordinatoren”, die praktischerweise jeder sein kann, der in dem Projekt aktiv ist.
Somit kann jeder der eine Visitenkarte für die OSM Arbeit in seiner Gegendbraucht auch ein bekommen. Auch beim Daten sammeln wirkt ein Kärtchen manchmal wunder. :wink: Das ist ein Verein konzipiert von uns und für uns. Und es funktioniert.

Ich glaube Ihr solltet die Diskussion mal weg von Fossgis oder OSM e.V. verschieben hin zu:

Wer möchte da mitmachen. Bisher sehe ich in diesem Thread nur 3 Leute die gesagt haben, ich stehe nicht zur Verfügung (Frederik, Netzwolf und ich), etliche Leute, die sich in Deutschland gerne vertreten fühlen würden, und eine Person die HIER gesagt hat (Marek).

Ich halte Frederik Voschlag: Im Rahmen des vorhandenen Frameworks loslaufen und (wenn dann immer noch Bedarf besteht) später ausgründen für die bessere Vorgehensweise, nebenbei hat die Fossgis ja sogar schon Gelder für OSM, die - mangels Arbeitsgruppe und Ideen - nicht abgerufen werden.

Christoph

Hallo,

ich gehöre zum Personenkreis die sich gerne vetreten fühlen würde.
Für ein aktives Engagement auf Dauer fehlt mir selbst die Zeit.

Als Regionalkoordinatoren könnten ja auch die Stammtische fungieren.

Gruß Matthias

Exakt das geschieht ja in Polen. Wir haben sozusagen für Status Quo ein Mantel gefunden.
Zunächst hatten wir Zwiefel,ob´sfunktioniert. Es funktioniert aber gut.
Die Vereinsarbeit ist auch weniger als man befürchtet hat. Praktischeweise treffen sich die meisten Vereinsmitglieder einmal im Jahr und man macht zugleich eine kleine OSM Konferenz dazu.

Nahmd,

Wenn das denn funktioniert. Eine Aufgabe des Konstrukt ist es, Kontakt zu Verwaltungen aufzubauen und da Vertrauen zu schaffen. Das braucht Verlässlichkeit. Ein Umfirmieren ist dabei nicht wirklich hilfreich.

Wichtig ist, wen das Konstrukt repräsentiert. Um die OSM-Community halbwegs glaubhaft zu repräsentieren, denke ich, braucht es eine mindest dreistellige Zahl an (zumindest passiven) Mitgliedern.

Der Fossgis-Vorstand repräsentiert zur Zeit weniger die OSM-Community als drei Major-Player der Geoinformatik. Ob das gut oder schlecht ist, muss jeder für sich entscheiden.

Ich werd mal wieder zu Teufels Anwalt und konstruiere ein Konflikt-Szenario:

ein schlauer Mensch entwickelt eine schlaue Software zum Vorteil der OSM-Gemeinde und bittet den Fossgis|den OSMeV um finanzielle Zuwendung zur Fertigstellung. Dummerweise erlaubt diese Software Anwendern, Aufgaben selbst zu lösen, die bisher eine Unterstützung durch Dienstleister erforderlich machte. Schädigt also Unternehmen der Geoinformatik. Wie entscheidet der Fossgis|der OSMeV?

Ja, ich weiß, weit hergeholt.

Wenn ich aber die gerade laufende SchlammschlachtDiskussion bei der OSMF ansehe, halte ich die Vermeidung von Interessenkonflikten oder zumindest das Aufzeigen aller möglichen Interessenkonflikte für wichtig.

Just my 2.38¢

Gruß Wolf

Genau das. In Polen gibt es ja auch etablierte Organisationen /Verbände die mit GIS bzw. OpenSource unterwegs sind. Die Mapper haben sich gegen die Mitgliedschaft unter einem solchen Dachverband entschieden, auch wenn deswegen zu Anfang ein organisatorischer Aufwand auf uns zukam.

Jetzt arbeitet man eng mit diesen Organisationen zusammen, keiner ist deswegen Böse und die Mapper müssen niemandem lange erklären, warum sie ein Teil von einer anderen Organisation sind.

Hallo,

ich hätte Interesse an einem Treffen, bei dem wir uns mal austauschen und Ziele definieren könnten und dann fangen wir mal an, inhaltlich zu arbeiten.
Mir scheint die Fossgis-Konferenz im März als möglicher Treffpunkt fast schon etwas spät, oder?

Das Kleid, in dem wir dann mal richtig aktiv sind, können wir immer noch aussuchen oder wechseln.

viele Grüße

Dietmar

Welcher Ort und Datum schlägst Du vor?
Am besten noch im Dezember, oder?

Grüße,
Marek

Wir brauchen noch mehr Leute, die zum Treffen dazu kommen würden.

Dezember wäre bei mir beruflich etwas eng. Wenn, dann erst nach dem 10.12., ich würde aber Januar bevorzugen.

viele Grüße

Dietmar

Drei Mapper aus dem Frenkenland waeren schon dabei.
Andere OSM Bekannte Frage ich auch. Mal sehen…