Neues von der OSM Foundation

Hallo,

vermutlich ist das an der deutschen Community weitgehend vorbeigegangen, aber in den letzten Tagen hat es doch einigen Sturm im Wassserglas der osmf-talk-Mailingliste gegeben.

Vermutlich war ich nicht ganz unschuldig, ich hatte mich zur Wiederwahl im Vorstand gestellt und dabei auf eine Reihe von Missständen hingewiesen, die leider immer noch bestehen. Daraufhin entstand eine größere Diskussion, die teils auf osmf-talk und teils auf talk geführt wurde. So die alten Themen, wie viel Führung braucht die OSMF, wozu sind wir eigentlich da, sollten wir nicht lieber viel mehr Adressen importieren, blabla. Jeder hat mal wieder alles gesagt, was er oder sie scheisse findet und was man vielleicht schon längst hätte besser machen sollen. Dann trat wieder unser grosser alter Vorsitzender Steve Coast auf den Plan und kündigte an, für den Vorstand zu kandidieren. In Folge hat unser aktueller Vorstandsvorsitzender, Simon Poole, seinen sofortigen Rücktritt erklärt.

Das heisst also, bei der anstehenden Wahl gibt es nun drei Posten zu besetzen.

Es steht auch die Diskussion im Raum, ob man nicht den kompletten Vorstand neuwählen sollte oder sonst irgendwelche radikalen Massnahmen ergreifen, aber das wird vermutlich nicht so kurzfristig passieren, eher, wenn überhaupt, dann über eine spezielle Vollversammlung oder so.

Die wesentlichen Beiträge sind wohl alle auf https://lists.openstreetmap.org/pipermail/osmf-talk/2014-October/thread.html, bis auf einige, die nur auf der talk-Liste erschienen sind (zum Schreiben auf osmf-talk muss man OSMF-Mitglied sein).

Bye
Frederik

Hmm, (zu) viel zu lesen in dem Link. Sieht sich jemand in der Lage die Sachverhalte neutral (oder mit etwas Abstand) und abstrakt zusammenzufassen? Zwischen den Zeilen könnte man herauslesen, daß es dem Vorstand (noch) nicht gelungen in einen kooperativen und konstruktiven Arbeitsmodus zu kommen. Rücktritte und das Auftauchen neuer Protagonisten, die sich als Heilbringer verstehen, lösen das Problem dann aber auch nicht. Hier sollte man eher über eine zweitägige Vorstandsklausur nachdenken …

Gruß Klaus

Hallo toc-rox,

zumindest die OSMF-Mitglieder (und damit potentielle Wähler) sollten sich besser ungefiltert die ganzen Posts (und möglichst auch noch die Bewerbungs-Manifeste [1]) durchlesen.

Ich denke, es geht sowohl um inhaltlich unterschiedliche Vorstellungen als auch in wohl großem Maß um persönliches nicht-miteinander-können/wollen.

Ich sehe das OSMF-Board schon in der Krise, die Frage ist nur, wie schwer die ist. Durch die Aufstellung von Steve Coast zur Wahl, verbunden mit dem direkt darauf folgenden Rücktritt von Simon Poole, wurde die Situation auf jeden Fall verstärkt.

Das ist alles meine subjektive, eigene Meinung

Grüße
Dietmar

[1] http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Foundation/AGM14/Election_to_Board

Ich nicht, dazu bin ich zu parteiisch.

Aber im Grunde hast Du es schon richtig gesagt - kein kooperativer und konstruktiver Arbeitsmodus, verbunden mit dem Fehlen gemeinsamer Zielvorstellungen und eines gemeinsamen “Ethos”. Eine Vorstandklausur gab es 2013 und wurde von einigen Vorstandsmitgliedern für 2014 gewünscht, von anderen (darunter mir) abgelehnt.

Wie es nun weitergehen soll, ist unklar. Einige rufen nach einem starken Führer, der bitteschön alle Probleme lösen möge. Andere sagen, dass die aktuellen Probleme im Vorstand genau die Nachwehen dieses Personenkults sind, den wir lange Jahre hatten. Sarah hat das ja hier ganz nett zusammengefasst https://lists.openstreetmap.org/pipermail/osmf-talk/2014-October/002778.html.

Bye
Frederik

Das wäre ideal; allerdings sind das hunderte Mails auf englisch. Ich habe irgendwann abgeschaltet, ging schon vor ein paar Wochen los, als es um die Diversität im Vorstand ging. Da wurde viel nur angedeutet und andere polterten gleich los. Das macht echt keinen Spaß, das zu lesen.

Ich werde mich da wohl raushalten und nach Bauchstimmung abstimmen.

Bei internationalen Projekten ist die Kommunikation generell ein Problem. Viele haben schon Probleme, sich in ihrer Muttersprache richtig zu verständigen, wenn man das dann noch in einer Fremdsprache macht, gehen immer irgendwelche Details verloren (beim Übersetzen in die Fremdsprache und beim Rückübersetzen in die Muttersprache); egal wie gut man die Fremdsprache beherrscht.

Was ich immer vor den Wahlen mitbekomme, sind die unterschiedlichen Ansichten, was die OSMF überhaupt machen/leisten soll. Ich sehe da zwei Hauptaufgaben: die OSMF ist der Lizenzinhaber und die OSMF betreibt die Server. Daneben hat er für mich noch eine gewisse Repräsentationsaufgab. Der OSMF benötigt wie z.B. ein deutscher Verein einen Vorstand, der eben sicherstellen soll, daß diese Hauptaufgaben vom Verein erledigt werden können. Die anderen Aufgaben werden in den Working-Groups (z.B. Kommunikation, Technik) erledigt. Diese Working-Groups stehen allen, also auch nicht OSMF-Mitgliedern offen.

Sowohl OSMF-Vorstand und Working-Groups-Mitglied ist ein undankbarer Posten; man hat (mal mehr, mal weniger) Arbeit und wirklichen Dank erhält man dafür nicht. Von mir geht hiermit an Dank an alle, die zu OSM beitragen und das Ding man laufen halten. Ich denke immer, OSM hat eine riesige weltweite Community, die OSMF ist Verhältnis dagegen winzig, ebenso ihr Budget. Ich finde es erstaunlich und toll, aber auch ein wenig beängstigend, daß wir den Laden mit so wenig Geld betreiben. Jeder der meint, die OSM-Website solle in Konkurrenz zu Google-Maps und Co. treten, sollte erstmal klären, wie der massive Hardwareausbau und dessen Betrieb gewährleistet werden soll. So eine Kursänderung kann nicht die OSMF bestimmen, sie muß von der Community kommen.

In der OSMF gibt es, wie in jedem Verein oder jedem Unternehmen, die unterschiedlichsten Leute, mit unterschiedlichten Ansichten und Arbeitsweisen. Die einen machen leise ihren Job, andere kümmern sich gar nicht und andere stellen sich in der Vordergrund und wollen den großen Max markieren. Man soll nicht immer auch die hören, die am lautesten schreien. (Das gilt generell im Leben)

Eigentlich ist es doch immer am besten, wenn alles läuft und alles ruhig ist. Dann machen der Vorstand und die Working-Groups ihre Arbeit gut. Ich habe im letzten Jahr nicht schlechtes gehört.

Die Wahl von Simon fand ich gut. Ich habe ihn so eingeschätzt, er nicht abgehoben war und über viele Dinge bescheid wußte. Er machte den Eindruck eines Kosmopoliten, der sich als “Repräsentat” der OSMF und somit von OSM gut machte. Schade, daß er jetzt zurückgetreten ist.

Christian