Höhleneingänge vom Landratsamt? gelöscht

Ich glaube, das Rendern wird nicht so als Problem gesehen, deshalb funktioniert “in der Karte vom Landesamt ist es auch drin” auch nicht so gut als Argument: Dank OSM und Nachnutzern landet jeder noch so unbedeutende Ort leicht auffindbar im Web (mal das eher unbedeutende Reitköpfl als Beispiel).

Diese leichte Auffindbarkeit mit scheinbar genauer Positionierung und garniert mit scheinbaren Hintergrundinformationen (Gemeinde, Postleitzahl, Hotels in der Nähe …), die ich nur noch in mein Smartphone eingeben muss, ist schon eine andere Dimension als ein Icon im Wald.

Ich weiss aber auch nicht, wie man das Problem löst. Der Witz an OSM ist ja eben, dass wir nicht nur eine Karte machen, sondern eine nutzbare Datenbank.

Grüße, Max

Vielleicht wäre so etwas ein Kompromiß: natural:disused=cave_entrance

Durch das “:disused” taucht die Höhle in der “gesperrten” Zeit auf der Karte nicht mehr auf, und ließe sich anschließend wieder leicht aktivieren.

Gruß Klaus

Stimmt, da hast du Recht. An die ganzen Nachnutzer, die automatisiert zu POIs Webseiten bauen hab ich nicht gedacht. Hm. Mist…

Ich hab auch keine Patentlösung, außer “jeder Mapper muss sich seiner Verantwortung selbst bewusst sein”.

Nee, das wäre “breaking for the renderer”, da bin ich gegen. Und alle halbe Jahr umtaggen…

Sehe ich auch so, das wäre schlichtweg falsches Tagging. Es ist ja keine “außer Betrieb genommene” Höhle, sondern eine, deren Zugang verboten ist - und das wird eben durch access=no bzw. durch ein entsprechendes conditional ausgedrückt. Das korrekt auszuwerten und darzustellen ist Sache des Renderers. Und wenn jemandem nicht gefällt, wie eine bestimmte Höhle auf einer bestimmten Karte angezeigt wird, dann kann er sich natürlich gerne an den Betreiber dieser Karte wenden und eine Nachbesserung des Stils anregen, statt mutwillig korrekt getaggte Daten zu fälschen oder einfach zu löschen - und das auch noch, obwohl ihm die Funktionsweise von OSM und die Korrektheit des Taggings erklärt wurden.

In der Tat ist das unangemessen. Jedoch tendiert das Verhalten auch in Richtung StGB §303b. Das “erheblich” ist zwar sicherlich nicht erreicht, aber es geht so in die Richtung. Von daher ist eine Empörung da schon sehr verständlich.

Schön das ich mich klar genug ausgedrückt habe. Etwas anderes als Zensur ist das nicht.

Das hier erst Kontakt zu Osm gesucht wurde ist zwar löblich, lässt aber das folgende Verhalten (Löschung trotz besseren Wissen) nicht besser erscheinen.
Ich stell mir gerade ein entsprechendes Verhalten bei einem kommerziellen Anbieter vor.

Wie solche Sachen am Ende gehändelt werden wird hier ja schon diskutiert, aber ein löschen ist mit Sicherheit nicht angebracht.

Gruß Christian

Die gleiche Diskussion gab es vor ein paar Monaten auch in der Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Portal_Diskussion:Berge_und_Gebirge#Hinweis
Auch dort wollte jemand die Koordinaten der Höhleneingänge gelöscht haben, angeblich aus Naturschutzgründen.

Nach überfliegen der dortigen Diskussion: Dürfen wir die Höhlen überhaupt mit “zeitweise Betreten verboten” kennzeichnen, wenn vor Ort kein deutlicher Hinweis darauf ist? Das ist doch Privatwissen. Im Gegensatz zu der Information, dass dort eine Höhle ist. Die hat ja wohl jemand dort gefunden. :sunglasses:

Das ist keine Privatwissen. Im Bundesnaturschutzgesetz wird die Fledermausschutzzeit (1.10.-31.3) genannt. Das gilt hier wohl auch.

Bundesnaturschutzgesetz

So ganz apodiktisch, wie das einige hier gerne hätten, gilt das wohl doch nicht.

Gruß,
Zecke

Es scheint sich ja nicht um touristisch erschlossen oder stark genutzt zu handeln.
Daher braucht es schon einen triftigen Grund der unaufschibbar ist. Und selbst das reicht nicht aus, denn es darf auch nur geringfügig störend sein.

Das gilt doch für alle Höhlen, Stollen und Keller, von ein paar Besucherhöhlen und Besucherbergwerken mal abgesehen.

Sprich: Solange die Höhle in Deutschland (und vermutlich auch im Bereich der EU, wo es dazu wohl Flora/Fauna/Natura/Habitat-Sonstwas-Richtlinie gibt, die in nationales Recht überführt wurde) könnte man das gleich per Bot an alle drankleben.
(oder sagen: Parkverbot für PKW schreiben wir auch nicht an highway=track, selbst wenn es deutschlandweit gilt…)

Selbsternannte(!) Fledermaus- und Eulenschützer gibt es nicht wenige. Manche vertreten ihr Anliegen durchaus angemessen, vor allem innerhalb der bekannten Naturschutzorganisationen. Andere verfolgen ihre private Mission mit religiösem Eifer.

genau, dafür exisiert auch ein name:

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kofaschismus

grüße von lutz

Im konkreten Fall gehe ich davon aus, dass irgendwer auf die Idee gekommen ist:
“Wie steht es denn mit der Verkehrssicherungspflicht?” bei uns?

Und dabei hat man dann festgestellt, dass man Gefahrenstellen angemessen sichern sollte. Und dass der Bekanntheitsgrad und der Besucherfrequenz mit den notwendigen Vorkehrungen korrespondieren sollte.

Im Rahmen der Haushaltsdisziplin -jeden Kämmerer wird es freuen- ist natürlich der Ansatz clever, sich das Geld für Schilder oder gar teure Gitter zu sparen und stattdessen die Bekanntheit und damit die Besuchsfrequenz zu reduzieren.
Ausserdem ist es doch lobenswert, wenn sich auch Verwaltungen in sozialen Netzen und Collaborativen Platformen engagieren.
</wild guesses>

hallo,

sicher, aber wenn landratsamt und höhlenfreund dieselbe person sind:
https://de.wikipedia.org/wiki/Portal_Diskussion:Berge_und_Gebirge#Hinweis

dann sprechen die drohungen dort eine andere sprache…

ist dies nicht der fall, dann besteht ja noch hoffnung.

grüße von lutz

Hier im Forum hab ich von dem Landratsamt aber noch nix vernommen. Wie ich schon vor einigen Tagen schrieb: “Registrieren, 3 Nodes kommentarlos löschen und dann verduften”

Gruss
walter

EDIT: Ja ich weiss inzwischen, es waren 3 Changesets mit “nur” 2 Nodes.

Vermutlich nicht, denn dort ging es vor allem um die Frankenalb.
Die grundsätzliche Problematik ist aber die selbe.

Im Grunde heisst es nur, dass mit der Attraktivität von OSM auch die Wahrscheinlichkeit für Vandalismus (egal ob nun aus jugendlichem Leichtsinn, Missionierungsdrang oder schlicht Selbstherrlichkeit) steigt.

Da kann man jetzt nach “mehr Tools” rufen.
Oder sagen “was benötigt wird, das wird auch wieder von anderen erneut eingetragen”.
Denn bis auf wenige Ausnahmen (Stichwort “Motorways/Kraftfahrstraßen”) gibt’s ja keine Vandalen, die zum Hausmeistern und zu Sockenpupperei neigen. (Und wenn doch, dann haben sie sich geschickt genug getarnt.)

Muss doch mal meinen Senf dazugeben. Vandalismus ist nicht davon abhängig, ob auf einer Karte oder Datenbank Hinweise auf Objekte oder Orte zu finden sind. Zum einen bin ich der Überzeugung, das Transparenz viel besser zur Verhinderung von mutwilliger Zerstörung beitragen kann. Zum anderen verhindert die Nichtdarstellung nicht den Vandalismus, sondern fehlender oder unzureichender Schutz, z.B. in Form von Türen, Toren etc. Selbst das ist allein kein Schutz vor Vandalismus. In Hagen wurde in einer mit Gitter und Schlössern gesicherte Höhle trotzdem Vandalismus getrieben, weil diese die Absperrungen nur alle 6 Monate kontrolliert wurden. Und die Leute, die das getan hatten, hatten keine Karten oder waren Geocacher sondern einfache Jugendliche, die durch die Wälder der Stadt streiften und Drogen und Alkohol konsumierten.
M.E. gehört die Höhle auf die Karte mit entsprechenden Access-Tag. Für einen ausreichenden Schutz haben die Behörden zu sorgen, und da reicht Geheimhaltung nach meiner Erfahrung nie aus.