Abstimmungsplattform wie LiquidFeedback für OSM

Man sollte das Stimmrecht auf “aktive Accounts” im Sinne der Contributor Terms beschränken.

Was ist besser - ein User, der sich wenigstens einmal überlegt hat, wem er sein Stimmrecht übertragen soll, oder ein User, der überhaupt nicht in der Abstimmung auftaucht?

Es gibt Länder, in denen Englisch mehr verbreitet ist, und Länder, in denen es weniger verbreitet ist. Derzeit haben die Länder mit besserem Englisch mehr Gewicht, weil sich mehr Mapper aus dem jeweiligen Land in einer Diskussion beteiligen. Würde diese Situation denn durch so ein System schlechter?

Bye
Frederik

Ich habe auch so meine Probleme damit. Ich bin eher der Meinung, dass diejenigen über ein Thema abstimmen sollten, die sich mit der Materie näher beschäftigt haben.

Bei der Delegation sehe ich das Problem, dass aktive Mitglieder der Community ein sehr großes Stimmgewicht haben werden und kann somit mit seiner Meinung recht viele einzelne Expertenmeinungen blockieren.

Wobei das letztlich natürlich komplett egal ist, weil die Abstimmung sowieso nur ein Meinungsbild ist. Ob es dann verwendet wird steht auf einem ganz anderen Blatt.

Naja, wenn wir die “nice to have”-Features nicht wollen, warum nehmen wir dann nicht einfach polls.cc, das ist schon da und braucht keine Infrastruktur. Da kann jeder eine Umfrage machen und jeder dran teilnehmen, und es geht ja im Grunde wirklich eher um Stimmungsbilder als um Wahlen, bei denen man jetzt eine Stimmberechtigung prüfen müsste.

Und zum Thema “gibt es von der Stange” - die OSMF kriegt es im Moment mangels Manpower nicht mal hin, ihre Mitgliederverwaltung auf ein halbwegs ordentliches System (geplant ist CiviCRM statt derzeit Google-Spreadsheet) umzustellen, obwohl es das auch “von der Stange” gibt…

Bye
Frederik

Ich bin der Meinung es sollte so laufen wie in der Schweiz. Es ist dein Recht eine Stimme abzugeben. Aber du musst nicht. Warum sollte jemand seine Stimme deligieren? Das mag wichtig sein, wenn du irgendwohin fährst und dort mit anderen diskutierst. Aber doch nicht für Online abstimmungen?
Wenn ich der Meinung bin das du kompetent bist, dann reicht es zu fragen warum du wie abstimmst und ich setze mein Häkchen an der gleichen Stelle. Der Aufwand ist wirklich nicht groß. Aber du musst jedes mal deine Unterstützer suchen überzeugen und kannst dich nicht auf einem Haufen deligierter Stimmen ausruhen.

Ich habe keine Ahnung. Hat sich für das public transport überhaupt jemand aus anderen Ländern interessiert?

Moin,

eine Abstimmungsplattform für OSM zu schaffen, finde ich sehr sinnvoll.
Neben dem Tagging wäre ein Meinungsbild der OSM-Community auch für Fragen zur Lizenz,
zu Importen, Webseiten oder Kartendarstellung nützlich.

Ob LiquidFeedback dafür geeignet ist, kann ich schwer beurteilen. Ich habe es noch nie genutzt.
Die Mechanismen, Vorschläge über einen mehrstufigen Prozess bis zur Entscheidung zu bringen,
wirken ausgereift und demokratisch, sind aber evtl. für unsere Zwecke zu komplex.
Das Konzept der Delegation finde ich für OSM ungeeignet. Dafür braucht man eine Politikerkaste,
die ihre Meinung zu verschiedenen Themen veröffentlicht und um Stimmrechte wirbt.
Es würde mich auch von der Beteiligung abschrecken, wenn andere mehrere Dutzend Stimmen
halten.

Vielleicht würde es zunächst genügen, wenn ein kleines Team regelmäßig eine Webseite
erstellt, wo man zu aktuellen Themen verschiedene Thesen auf einer Skala von 1-5 mit je einem
Mausklick bewerten kann.

Viele in diesem Forum diskutierte Themen sind für Mapper aus einem anderen Kulturkreis
unverständlich oder irrelevant. Für solche Themen wäre ein Meinungsbild der deutschsprachigen
(oder sogar regionalen) Aktiven sinnvoller, als ein internationales Ergebnis.
Bei Bedarf kann man dieses Meinungsbild immer noch in die internationalen Diskussionen
einbringen.

Um mal eine Alternative zu LiquidFeedback einzuwerfen:

http://www.mediawiki.org/wiki/Category:Poll_extensions
Das sind verschiedene Abstimmerweiterungen fürs Wiki.

Im Schweizer Kanton Schaffhausen kann Nichtwählen mit einer Geldbuße von 3 Franken belegt werden. Ansonsten ist, was Du schreibst, aber jetzt keine Spezialität der Schweiz; nur in ganz wenigen demokratischen Ländern muss man zur Wahl gehen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Wahlpflicht)

Doch.

Wir haben in OSM jetzt bereits da Problem, dass Tagging-“Abstimmungen” zu irgendwelchen obskuren Sachen eben genau die 10 Leute anziehen, die sich für diese obskuren Sachen interessieren, und am Ende heisst es “das Projekt hat beschlossen, lateinische Gattungsbezeichnungen für Bäume zu taggen” oder so. Wir haben sozusagen eine Wahlbeteiligung von irgendwo bei 0,01%. Das ist nicht gesund. Selbst wenn alle, die hier im Forum mitlesen, abstimmen würden, hätten wir immer noch eine Wahlbeteiligung von unter einem Prozent.

Nun wäre es natürlich ideal, man könnte einen größeren Teil unserer Mapper dazu bewegen, in Abstimmungen und Umfragen ihre Meinung zu sagen, nachdem sie sich gründlich durchgelesen haben, worum es geht.

Aber das ist total illusorisch; wir haben nun mal eben sehr viele, für die allein schon das Verfolgen des Forums oder der Mailingliste eine Überforderung darstellt. Unser derzeitiges System beraubt diese Leute praktisch ihres Mitspracherechts, weil wir die Mitsprache so kompliziert gemacht haben. Allein schon herauszufinden, was gerade wo diskutiert wird, ist schwierig.

Wenn wir die Möglichkeit hätten, Stimmen zu delegieren, dann könnten die Leute wenigstens indirekt Einfluss nehmen. Jemand, der zum Beispiel zu OSM gekommen ist, weil er ein überzeugter OpenCycleMap-Nutzer ist, könnte dem Macher der OpenCycleMap seine Stimme übertragen und auf diese Weise seine Interessen wahren. Oder eine lokale Community in Brasilien könnte ihren Stammtisch-Organisator oder den Macher der brasilianischen OSM-Webseite oder so beauftragen, in ihrem Namen abzustimmen.

Mir es letztlich egal, wie wir das hinkriegen, aber ich würde schon gern irgendwann ein System zur Meinungsbildung im Projekt haben, das mir erlaubt, zu sagen: 10% der aktiven Mapper haben sich in irgendeiner Weise an diesem Meinungsbild beteiligt. Bei 10% fängt es an, halbwegs interessant zu werden. Abstimmungen, an denen von 10.000 aktiven Mappern 50 teilnehmen, sind witzlos.

Bye
Frederik

Sie sind bedingt witzlos. Ich denke es ist erstmal sinnvoll, wenn sich die Experten etwas ausdenken und dann quasi unter sich abstimmen, ob es das ist, was man benötigt, um die Thematik in OSM abzubilden. Als unwissender kann man diesen (wichtigen) Punkt nicht bewerten.

Dafür kann man aber als unwissender sehr gut bewerten, ob das Tagging Community-verträglich ist. Derzeit findet die zweite Abstimmung mit den Füßen statt. Das ist zwar nicht optimal, aber besser als beide Abstimmungen zu vermischen.

Nein es ist unwichtig! Wenn es eine Abstimmung gibt die Woodpeck am Herzen liegt Dann sollte Woodpeck seinen “Anhängern” Bescheid sagen ich habe aus diesem und jenem Grund so abgestimmt und bitte Euch das auch zu tun. Dazu einen Link. Jeder der deine aktuelle Meinung und die Begründung vertritt klickt da drauf und hat abgestimmt.

Wenn die Stimmen delegiert werden, dann kümmert sich keiner mehr darum warum der Woodpeck was ablehnt oder etwas anderes befürwortet. Das ist wie mit unserem Parlament. Die machen 4 Wochen Wahlkampf und dann 4 Jahre was sie wollen. Das ist kein System was wir bevorzugen wollten.
Was ist denn eine Hohe Wahlbeteiligung wert, wenn keiner weiß wofür er die Stimme abgegeben hat.
Natürlich ist es ein Fortschritt wenn man seine Stimme für verschiedene Bereiche unterschiedlich deligieren darf. Aber das war es dann auch schon.
Wenn du das richtig machen willst bekommt jeder die Chance und wer sie wahrnehmen will der tut es und andere tun es nicht. Aber denen die es nicht tun wollen auch noch eine indirekte Stimme zu geben ist unsinnig oder gar kontraproduktiv.
Abgesehen von der Verbindlichkeit der Abstimmung.
Stell dir einfach vor jemand sammelt sich ein paar tausend Stimmen mit dem Standpunkt eine Veränderung zu verhindern. Na dann hast du wirklich den Vogel abgeschossen.
Jetzt sagst du man kann seine Stimme der Cyclemap geben, weil man Fahrradafin ist. Aber was passiert wenn die Cyclemap gegen BRouter stimmt und der das Tag vorschlägt um mich auf dem Fahrrad besser zu routen. Und wenn wir OSM dann erst aufgeteilt haben in ÖV MIV und Fahrrad, wer kommt dann noch mit Nieschenthemen wie Stromleitungen oder Wasserouting weiter? Der muss ersteinmal 1000ende Stimmen sammeln damit er Abstimmungen erfolgreich durchführen darf.
Und nicht zu letzt halte ich das deligieren deshalb für Falsch weil es die “Macht” konzentriert. Nachher reicht es den woodpeck von irgendwas zu überzeugen, weil der auf Grund seiner Verdienste einfach genug Stimmvieh eingesammelt hat. Das wäre keine Bereicherung! Und eine demokratisierung auch nicht.

Man kann ja mit kleinen Schritten anfangen:

1. Eine Umfrage wie 2010, welche Verbesserungen wirklich gewünscht werden
Soweit ich weiß, waren Maßstab und Routing damals die meistgewünschten Verbesserungen, während Edwins christliches Kreuz nicht so viele Anhänger hatte. Leider finde derzeit keinen Link zu dieser Abstimmung.
2. Ein zentrale Wahlkommission (Voting Group), die alle Abstimmungen mindestens 14 Tage vorher ankündigt und zentral dokumentiert
Derzeit werden Abstimmungen im Wiki durchgeführt, aber nicht auf der Hauptseite angekündigt. Wenn eine Gruppe alle Abstimmungen sammelt, dann wäre das schon einmal eine großer Schritt vorwärts. Falls sich einmal mehr als 100 Personen an einer Abstimmung beteiligen sollten, dann können wir über neue Tools reden.
3. Ein zentrales Meldesystem für alle Renderer
Renderer haben einen entscheidenden Einfluss darauf, was gemappt wird und was nicht. Z.B. wird route=coach bei öpnvkarte dargestellt, bei openptmap jedoch nicht. Derzeit kann man sich als Nutzer nur auf zwei Kanälen (Github und trac.openstreetmap.org) über EINEN Renderer (Mapnik) beschweren.
4. Bestehende Instrumente wie OSMF-Mitgliederentscheid nutzen
Selbst im April 2012, als die gefühlte Temperatur der OSM-Gemeinschaft etwa 100°C betrug, gab es keine Mitgliederbefragung. Heute liegt die gefühlte Temperatur der OSM-Gemeinschaft bei etwa 15°C und ich glaube nicht, dass eine Abstimmung über Baumbezeichnungen große Emotionen hervorrufen wird.
5. Länderrat
Aus jedem Staat beteiligt sich ein Delegierter an diesem inoffiziellen Gremium, z.B. per Chat. Mal sehen, ob etwas Ernsthaftes dabei herauskommt.

Gruß #42429

Ja, man kann ein Projekt auch mit Bürokratie zum sterben bringen. Muss man aber nicht. :wink:

Solange jeder Taggen kann, was er möchte, kannst du Abstimmen so lange du willst. Die letzte Instanz ist immer der Mapper, der das Objekt einträgt.

Nahmd,

Wie wäre es mit der Organisation als anarchistisch-syndikalistische Kommune?

Da können wir uns in der Leitung abwechseln und jeder darf mal für eine Woche Exekutive spielen. Natürlich müssen alle Entscheidungen des jeweils Verantwortlichen in einer Sitzung, die alle zwei Wochen einberufen wird, bestätigt werden, mit einfacher Mehrheit im Falle internen Angelegenheiten, jedoch durch Zweidrittel-Mehrheit bei schwerwiegenderen Angelegenheiten.

Gruß Wolf

+1, genau das wollte ich auch schreiben. :slight_smile:

und was kommt nach den abstimmungen?
die vollmacht, sachen zu löschen, die die abstimmer nicht brauchen oder nicht verstehen?

grüße von lutz

Vielleicht, vielleicht auch nicht. Bei Wikipedia hat’s zumindest vor 3 Jahren ganz gut funktioniert.

Ich denke das Problem liegt daran, dass sich zuwenig Mapper dafür interessieren. Sowohl aktiv, was gute Proposals angeht als auch passiv, was die Beachtung von angenommen Proposals angeht.

Ich glaube es liegt weniger am Medium. Vielleicht liegt es daran, dass wir zu viele haben: Forum, mailing listen, Wiki.

Ich fände es auf jenden Fall schön, wenn das mit dem Proposal einfacher gehen würde, mir schwirren auch noch ein paar Änderungen im Kopf rum, die mir beim Kartieren auffallen, aber ich habe dann doch keine Lust mich da reinzulesen.
Auch gibt es Bereiche z:B. Healthcare, die es noch nicht in die Wiki geschafft haben, weil die vorgeschlagenen System keine Mehrheit fanden. Die Folge ist, dass seit Jahren (das eine Proposals ist von 2010) es nichts verbindliches gibt, und so sich jeder sein eigenes sucht. Natürlich ist das grundsätzlich so, weil keiner an das Wiki gebunden ist, aber man liest dort doch erst mal nach, wenn etwas neues beim Kartieren auftaucht.

Ich bezweifle, dass du da so schnell eine Lösung finden wirst. z.B. hast du da schon generell das Problem, dass viele die ; Trennung von Tags nicht mögen und dann geht da schon wieder eine Grundsatzdiskussion los.

Ich räume z.B. grade vending= auf und hab das Problem da auch dauernd.

Ich mag den Film! :slight_smile:

Ich schließe mich da viw an, halte Stimmdelegation ebenfalls für kontraproduktiv. Ich würde vermutlich mit meiner einzelnen Stimme nicht mal bei interessanten Themen abstimmen, wenn es “Platzhirsche” (nicht böse gemeint) gibt, die einige hundert oder vielleicht auch tausend Stimmen auf sich vereinen.

Das ist auch für mich der richtige Schritt, es wäre gut wenn man bei denen die etwas neu einführen wollen, einen User geben würde, der sich verantwortlich für die Dokumentation macht. Ich fände es auch gut wenn die Dokumentation erst in der Muttersprache und dann erst eine Übersetzung gemacht würde. Ich finde immer wieder Dokus die extra für ein breiteres Publikum in englisch verfasst werden, aber dann leider bei einer Rückübersetzung eine andere Bedeutung haben.
Leider werden diskussionen auch fast alle in englisch geführt und da habe ich mit meinem sprtanischen Grundwortschatz erhebliche Probleme, noch dazu weil man nicht erkennt welcher Text Muttersprachlich ist und bei welchem ein Übersetzer am Werk war.
Auch da wäre es gut wenn darauf gedrängt wird den Diskussionstext erst in der Muttersprache zu verfassen und dann erst die Übersetzung.
So wären die Diskutierenden gleichberechtigter und man würde in der Diskussion schon die unterschiedliche Wortbedeutung erkennen.

Danke für den Link,
Taginfo finde ich insgesamt gut, auch wenn es irgendwann dazu führt, dass Tags die eigentlich schlecht sind benutzt werden, weil es ja viele dieser schlechten Einträge gibt.

dem kann ich auch zustimmen, eine extra Abstimmungsplattform wäre nicht umbedingt erforderlich eher eine Doku über geplante Abstimmungen und Info an die Mitglieder.