Fernbuslinien

Per Bug habe ich soeben entdeckt, dass jemand die Fernbuslinie von London nach München eingetragen hat: http://www.openstreetmap.org/relation/3220374

Spätestens seit der Liberalisierung des Fernverkehrsmarktes sprießen diese Linien ja wie Pilze aus dem Boden. Ist das etwas, was wir haben wollen, da diese Linien ja, im Gegensatz zu Bus und Bahn, nicht reguliert sind und sich jeden Tag ändern können. Ich meine, bei Linien, die schon vor der Liberalisierung existierten, kann man das ja noch akzeptieren (die BerlinLinienBus-Linien oder die ganzen Zubringerbusse zum Flughafen Hahn), aber bei den heutigen Linien weiß ich nicht, ob da uns nicht der Aufwand, die Linien ständig aktuell zu halten, über den Kopf wachsen wird. ÖPNV ist ja ok, aber bei Fernbuslinien ist mir nicht wohl.

Ich bin da absolut dagegen. Diese Fernbusse fahren vermutlich keine eindeutige Route ab, sondern sind da gewissermaßen flexibel. Zu dem, wie du schon sagst, kann sich das Angebot sehr schnell ändern. Was man machen kann ist, die Haltestellen für diese Fernbusse aufzunehmen (sofern die recht stabil sind).

Fernbusse fahren wie alle anderen jedenfalls innerdeutsch brav auf einer (und zwar der genehmigten) Route. Das Gleiche gilt für Fahrplan und Relationen die man käuflich erwerben darf. Auch wenn der Markt liberalisiert wurde heißt das nicht das jeder machen darf was er will.

also ich werde wohl keine eintragen, ich meine auch, daß sie nichts für OSM sind…

sie haben es aber schon nach OSM geschafft:

http://www.openstreetmap.org/relation/3389905
http://www.openstreetmap.org/relation/3389906

Sven

Also wenn ich eine ÖP?V-Karte anschaue, würde ich es begrüßen, diese Linien dort zu finden. Die genaue Route ist auch bei jeder NV-Buslinie unerheblich, es interessieren nur die Haltestellen und der ungefähre Bereich, den die Linie abdeckt. Die Route dient nur dazu, den Zusammenhang auf der Karte leichter auffindbar zu machen.

Auch Fähren fahren nicht immer exakt die gleiche Strecke und sind dennoch in OSM.

Eintragen tut ohnehin jeder nur das, was er für wichtig/interessant hält. Aber eine Daseinsberechtigung haben sie sicherlich. Mehr als manch anderes Schleifchen. :wink:

Gruß,
Zecke

+1
Damit man die Alternative zur Bahn auch gleich sieht.

Christian

Ok, wenn das tatsächlich so ist, dann spricht außer dem evtl. Aktualisierungs- und Übersichtsproblem nichts entgegen.

Aber was meinst du mit käuflich erwerblichen Farhplänen und Relationen?

Das ist sehr mißverständlich ausgedrückt. Sorry. Ich meinte es ist festgelegt für welche Relationen man (käuflich) Fahrkarten erwerben darf. Es ist zum Beispiel nicht erlaubt in Berlin vom ZOB mit dem Fernbus zum Flughafen Schönefeld zu fahren. Dies ist bereits in der Genehmigung untersagt. Anderen Linien zum Beispiel Budapest Prag Dresden Berlin ist der gesamte innerdeutsche Verkehr also auch Dresden Berlin untersagt.

Sollten sie zumindest…

Wegen dem Genehmigungs-Zeug (genauer: wegen des festgelegten offiziellen Linienweges) finde ich auch, dass man die in OSM lassen kann. Aber wie schon in der OSMNote geschrieben als route=coach :wink:

Und wer diese Routen erfasst, darf sich dann mit Fug und recht als Coachmapper bezeichnen (lassen). :smiley:

Gruß,
Zecke

Edit:
@Lutz: Vielleicht sollten wir mal drüber nachdenken, auch historische Coach-Routen (= Postkutschen) für die historische Karte zu erfassen? :slight_smile:

Ich bin dagegen.

  1. “Ich will das gern auf der ÖPNV-Karte sehen” ist kein Grund → die ÖPNV-Karte könnte diese Daten auch anderswo hernehmen als aus OSM. OSM kann nicht der Sammelbehälter für alles sein, wass irgendjemand gern auf irgendeiner Karte sehen würde, und je früher wir das klarstellen, um so besser.

  2. Gerade weil die genaue Route unerheblich ist, ist es doch völlig bescheuert, wenn am Ende jedes Stückchen von der Autobahn A3 in 40 verschiedenen Fernbusrelationen ist.

  3. Es fehlt die Überprüfbarkeit. Wie soll ich mich als Mapper denn davon überzeugen, wo eine Fernbuslinie genau langfährt?

Mir ist schon klar, dass diese Punkte ebenso auch für Fernbahnstrecken und Nahverkehrsbuslinien gelten, aber bei OSM wird viel zu oft nach der Devise “es ist schon Mist in der Datenbank, also darf man auch noch Mist dazutun” argumentiert.

Die vernünftige Art, mit solcherlei Linien umzugehen (wenn man sie denn haben will), ist, die verschiedenen Haltepunkte in einer Relation zu sammeln, und Anwender wie die ÖPNV-Karte müssen dann eine Routing-Engine bemühen, wenn sie partout eine Linie zwischen den Punkten zeichnen wollen. Die Haltepunkte sind nämlch sehr wohl überprüfbar (dort befindet sich ein Anschlag/Schild), und sie ändern sich auch sicherlich nicht so oft wie die tatsächlich befahrene Wegstrecke.

Bye
Frederik

Gut. Dein gutes Recht.

Moment stop. Jetzt heißt es plötzlich “wir”? DU stellst klar, daß DU das nicht möchtest.

Das Datenmodell ist nicht das Gelbe vom Ei. Wissen wir. Aufsplitten von Strecken macht keine Freude.

Genauso, wie ich überprüfe, ob die Linie 27 in Hintertupfingen am Schwimmbad hält. Gar nicht. Ich glaube es, weil es jemand eingetragen hat, der es besser weiß oder wenigstens so tut. Ich überprüfe aber auch nicht, ob an der Landstraße 4711 ein Schild Tempo 30 steht, das ist auch nicht überprüfbar - kann ja gerade geändert worden sein, wenn ich meinen Kontrollgang mache. Man muss den Mappern in vielen Dingen vertrauen.

Frage mich allerdings schon, was man eigentlich drin lassen sollte, wenn der ganze ÖPNV “Mist” ist. Zum Beispiel 25cm Dachüberstand? Bravo! DAS braucht die Welt? Vielleicht. Ich nicht. Macht aber nix. Ich lasse den Modellierern ihr Vergnügen, nehme mir aber auch die Freiheit, das zu mappen, was ich für nützlich halte. Die Vielfalt von OSM wird doch immer so hoch gepriesen.

Vernünftig, klingt so. Niemand wird aber gezwungen, die Wegstrecke in seiner Karte darzustellen, wenn er sie für fragil hält. Wir mappen ja schließlich nur für eine Datenbank.

Ich frage mich schon wer eigentlich immer alles bestimmen will, was eigentlich in OSM reingehört und was nicht. Überprüfbarkeit ist ein sehr dehnbarer Begriff. Busrouten gehören da sicher zu den leichteren Aufgaben. Im übrigen, hoffe ich, daß der Ton deines Postings der späten Stunde geschuldet ist. Aber auskotzen müssen wir uns alle mal. Es befreit, sich die Dinge nochmal durch den Kopf gehen zu lassen.

Im übrigen klingt das, als wärst du für striktere Mapping-Regeln. Da bin ich der letzte, der widersprechen will. Dann bitte mit einem sauberen Taggingschema anfangen und einen funktionierenden und verpflichtenden Reviewprozess einrichten. Oder doch lieber Doocracy?

Guter Einwand, aber es gibt immer noch keine verlässliche Möglichkeit der Verknüpfung von Daten miteinander!

Schön das du dir die ÖV-Relationen rausgreifst. Aber schau doch mal weiter. Du zerteilst straßen wegen surface-änderungen, Für Geschwindigkeitsattribute und für Parkstreifen. Vielleicht ist das Model der Linie einfach überholt, welche ja auch nur eine Relation von Punkten ist!

Ok ein gutes Argument. Aber das trifft auch auf unterirdische Bäche zu. Das trifft vor allem auf Grenzen und Postleitzahlen zu. Aus meiner Sicht trifft das auch auf Stromleitungen zu. Also scheint es wieder kein spezifisches Phänomen zu sein.

Ich weiß nicht wie oft du dich damit bereits befasst hast, aber wenn du es getan hättest, wüsstest du das der Teufel im Detail steckt. Bestimmt kann man wie beim TMC den Großteil automatisch machen. Vielleicht sogar 90%. Aber wie willst du die letzten 10% abbilden? Das wäre dann etwa so wenn due die Autobahnen und Bundesstraßen hast, aber keine Links zwischen beiden. Was sind die Daten dann noch wert? Nichts!

Fernbusse fahren nicht wie behauptet immer auf den gleichen Strecken. Wenn auf der Strecke Stau ist, fahren die auch mal von der Autobahn runter und dann über die Landstraße. Selbst gesehen

Wie kommst Du zu der Aussage?

Im Prinzip dürfen Fernbusse fahren, wie sie wollen. Es sind nur die Halte festgelegt. Alle anderen dürfen sie nicht bedienen.
Übrigens: Fernbuslinien in einer ÖPNV-Karte? :laughing:

http://www.service-bw.de/zfinder-bw-web/processes.do?vbid=1575756&vbmid=0

Das in Ausnahmen davon abgewichen wird, wenn außergewöhnliche Umständen es erfordern ist klar. Das passiert dir im übrigen Linienverkehr auch! Nur ist es aufgrund der Kleinräumigkeit der Haltestellen nicht immer möglich. Aber im Regionalbusverkehr habe ich das schon öfter erlebt, dass dort nach Absprache Staus umfahren werden.

Moin,

das bisherige ÖPNV-Datenmodell hat eine Reihe von Nachteilen:

  • viel Arbeit beim Erstellen und Pflegen der Relationen
  • viele Varianten einer Linie sind nicht praktikabel zu erstellen
  • Lücken/Widersprüche durch Bearbeitungen des Straßennetzes
  • Konflikte beim Upload möglich und für viele Mapper nicht behebbar

Diese Probleme sind bei Fernlinien nochmals größer als im Nahbereich.

Ein streckenloses, haltestellenbasiertes System würde diese Probleme
vermeiden oder zumindest erheblich entschärfen. Es könnte parallel zu
Relationen im alten ÖPNV-Modell existieren. Nur für die Kartendarstellung
wäre eine Vorverarbeitung durch einen Router nötig.

Ich komme mit anderen Argumenten zur gleichen Einschätzung wie Frederik:
Fernbuslinien sollten nur als streckenloses Modell erfasst werden.

Moinsen,

ich bin auch total dagegen:
-Wer informiert sich bei OSM über Fernbusverbindungen?
-Lohnt sich daher der Eintrag und die Pflege?
-Wen interessiert die Streckenführung überhaupt?

Abfahrts- und Ankunftsstelle sind interessant, da steht (wie Frederik schon bemerkte) ein Schild, das kann jeder sehen und somit in die DB aufnehmen.
Dort wird auch eine weiterführende Internetadresse mit aktuellen Infos vom Veranstalter zu finden sein (heute hat doch jeder ein internetfähiges dingensbums)

Wie oft bitte hast du versucht Fahrpläne mittels Routing auf ein Streckennetz zu bringen?
Wie groß war der Bereich in dem du es probiert hast? Landkreis Bundesland?
Wenn du diese Fragen beantwortet hast, kann ich mich mit deinen Argumenten beschäftigen. Ansonsten glaube ich das ihr einer Wunschvorstellung erlegen seid, welche in der Realität nicht umsetzbar ist.

Stimmt und deshalb ist heute keiner mehr in der Lage Fahrpläne zu lesen, oder?