Anpassung Keypad (Friedhof) Mapper 3

Kennst du schon so etwas? Gibt sicherlich auch noch andere ähnliche Websites…

http://www.findagrave.com/

Kannte ich nicht. Danke! Ich möchte sowas für OSM haben :slight_smile:

Also die Idee finde ich grundsätzlich nicht schlecht. Zum eine gäbe es aber evtl. die pietätischen Gründe, zum anderen aber muss man auch schauen, ob die OSM-DB dafür wirklich der richtige Ort ist. Meiner Meinung nach nur sehr eingeschränkt. Man stelle sich mal vor, da ginge dann mal jemand einen großen Friedhof ab und trüge tausende Gräber ein. Jeder Punkt einen Meter vom nächsten entfernt und mit Namen, teils mehreren, Lebensdaten, Inschriften und einem Bild vom Grab. Das wäre ein Chaos. Auch wenn das jetzt sicherlich nicht geplant ist, aber prinzipiell könnte es ja darauf hinauslaufen.

Da fände ich es irgendwie schon sinnvoller, so etwas wie Find a Grave (gibt sogar einen Wikipedia-Artikel dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Find_a_Grave ) aufzustellen, vielleicht nicht-kommerziell, als Wikipedia-Schwesterprojekt oder so und mit direkter Anbindung an OSM. Aber direkt in OSM…hm, ich weiß nicht.

Ich bin für eine strikte Trennung der Daten:

  • in OSM: Friedhof mit allen wichtigen topologischen Informationen (Mauern, Zäune, Wege, Pfade, Grabreihen, ausnahmsweise bestimmte Sondergräber (Monumente, Gruften) als Building
  • außerhalb OSM: “Belegung” der Plätze mit Namen, Daten, Fotos?, …

OSM-Daten werden von der Cloud gemacht - “Belegungsdaten” nur von der Friedhofsverwaltung.

Gruss
walter

ansonsten:

"Man könnte viele Beispiele für unsinnige Ausgaben nennen, aber keines ist treffender als die Errichtung einer Friedhofsmauer. Die, die drinnen sind, können sowieso nicht hinaus, und die, die draußen sind, wollen nicht hinein. " - Mark Twain

Bitte entferne denn in Hamburg alle Stolpersteine für ermordete Juden… (z.B. http://www.openstreetmap.org/node/679657340 ) :expressionless:
Wir haben schon Mal den Schritt in Vergangenheit gemacht, Walter. Jetzt ist es vorbei, solche Daten werden erfasst. Auch wenn wir dagegen sind.
Wir bilden die Realität ab. Dei Gräber sind auch Realität. So werden viele argumentieren. Wenn wir Platz für einfache Bäume haben, warum denn nicht für Menschen.
Und geibt es bessere oder schlechtere Menschen? Darf der eine, weil er wichtiger war verewigt und der andere nicht verewigt werden?

Grüße,
Marek

Moin Moin Marek,

ich halte diese Reaktion ein wenig für übertrieben. Stolpersteine sind mMn markante Punkte im Stadtbild (wenn man drauf achtet), die einen Bezug zum Ort haben: “hier hat derjenige/diejenige gelebt”. Aber die Info: “Hier ruht die und die Person” ist mfür mich irgendwie OSM-fremd.

Wenn ich dann noch über Persönlichkeitsschutz und Datensicherheit (Vandalismus) nachdenke, hätte ich das wirklich nicht gerne in OSM eingetragen. Abgesehen davon: Wer will, kann und soll das (in OSM) pflegen?

Gruss
walter

ps: für mich geht aus deinem Post nicht hervor, ob dort einige oder alle Grabstädten erfasst werden sollen. Bei einigen (prominenten) oder architektonisch herausragenden Gräbern wäre ich nicht so “pingelig”.

achja: wie kommst du ausgerechnet auf Hamburg? Stolpersteine gibt es deutschland- oder gar europaweit. Ich selber habe einige im Taunus eingetragen.

Gibt’s doch schon längst in OSM, siehe Père Lachaise in Paris.

Wobei, auf einem “normalen” Friedhof würde man bestimmt nicht soviele Wikipedia-Einträge finden, womit wir wieder bei der Relevanzdiskussion wären…

Die Relevanz für einen Poi ergibt sich für mich aus einem entsprechenden Wikipedia-Eintrag.

Gruß Klaus

+1

genau. Meine Aussage bezieht sich auf einen Standard-Friedhof mit ganz normalen Gräbern. Da halte ich so eine Aktion für übertrieben.

Das Grab von Jim Morrison in Paris haben wir auch nur mit einer (Papier-)Karte gefunden. Und das könnte OSM natürlich erledigen (Monument?)

Gruss
walter

sorry, aber jetzt werde ich mal sarkastisch: Mehrfachbelegungen in 3D?

Sind die Gräber dauerhaft?
Nein, eben nicht. Die meisten Gräber werden am Ende der vorgeschriebenen Ruhezeit platt gemacht um Platz zu schaffen für die/den nächsten. Oder wenn für ein Familiengrab die Miete nicht mehr bezahlt wird. So ist die Realität, etwas salopp ausgedrückt.
Wer soll das in OSM >auf Dauer< pflegen?
Mal ganz zu schweigen von Datenschutz.
Ich bin dagegen einfache Gräber / Grabsteine zu erfassen.

Das ist ein sehr deutscher Blickwinkel, der der hohen Bevölkerungsdichte und schlichtem Platzmangel geschuldet ist. In vielen Ländern sind Gräber sehr viel dauerhafter. Nicht umsonst kommen die kommerziellen Ansätze, sämtliche Gräber auf Friedhöfen zu mappen, überwiegend aus den USA, wo man eben noch viele Gräber aus den Einwandererzeiten findet.

Gruß,
Zecke

+1. Genau so ist es auch in Polen.

Ich lebte dort 20 Jahre. ICh wußte nicht, dass sie auch woanders eingetragen werden. Interessant, danke!

: Facts are free. Auf einem Privatfriedhof würde ich auch nicht mappen wollen. Noch Mal zum Anfang der Diskussion: Die Initiative kam von einer Stadtverwaltung die nichts dagegen hat, dass die Daten gesammelt und veröffentlicht werden.

Ich selbst glaube dass in der Praxis werden sowieso nur die Gräber bekannter Persönlichkeiten erfasst.
In Polen gibt esseit zwei Jahren eine OSM Grabkarte. Zu finden sind dort nach einigen Mappingaktionen lediglich Grabsteine bekannter Menschen.
Ruhig Blut also. :wink:

Ich komme auf meine Anfangsfrage zurück. Kann hier jemand Was beitragen?

Bei uns sind “Privatfriedhöfe” verboten.

Wenn es sich um einen oder auch mehrere Friedhof/-höfe einer Stadt handelt, sollten die Handvoll an Prominenten doch leicht von der lokalen Community zu schaffen sein. ich sehe keinen Handlungsbedarf.

Gruss
walter

ps: ich meine, für mich ist das Thema gestorben :wink:

http://regio-osm.de/stolpersteine/index.html

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Hierzu würde ich OSMTracker verwenden, wahrscheinlich mit der Fotofunktion, da das Eintippen von Namen auf dem Handy etwas mühsam ist.

Diese Funktion ist in OSMAND vorhanden, unter Suche POI / Sehenswürdigkeiten werde memorial=historic angezeigt. Mit der Filterfunktion
kann man dann nach einem speziellen Namen suchen.

OSMAND hat auch den Vorteil, dass man sich Karten aus lokalen OSM Daten erzeugen kann (mit getrennter Gräber Datenbank) und
damit die ganze Relevanz/Datenschutzproblematik umgehen kann.

Interessant.Das wußte ich auch nicht :slight_smile:
Und bitte lieber Walter nicht als verbale Attacke verstehen: Die Stolpersteine sind wohl das bekannteste Beispiel für die Erfassung der Namen in OSM. Und “hier hat derenige gelebt” ist in vielen Kulturen dieser Welt sogar deutlich weniger wichtig wie “hier ruht er”. Denken wir an den Totenkult in Mexiko oder anderen Länder.
Wir sind einglobales Projekt und anscheinend ist das Thema in einigen anderen Länder eben wichtig.
Ich gebe zu, ich habe mich gewundert, als die polnische Community mit dem Mapping der Grabsteine angefangen hat, auch wenn es sich damals um berühmte Persönlichkeiten handelte. Nun war das,erstaunlicherweise für mich, eine Mappingaktion durch die die OSM in Polen zum ersten Mal in vielen Massmedien erwähnt wurde.

Ich selbst habe nicht vor, Gräber zu mappen. Ich werde es allerdings aus o.g. Gründen nicht verbieten wollen.

& Fx99: Vielen Dank :slight_smile:

Für die Situation in Deutschland kann ich nur Folgendes sagen: Ich sehe keine datenschutzrechtlichen Bedenken beim Mappen von Gräbern. Dies greift in keiner Weise die Würde des Toten an. Somit können die Daten erfasst und veröffentlicht werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Postmortales_Pers%C3%B6nlichkeitsrecht

Die Pflege dieser Datenbank ist natürlich etwas anderes und in OSM brauche ich das auch nicht wirklich. Von Leuten, deren Gräber ich besuchen will, kenne ich den Ort und die anderen interessieren mich nicht.

Dieser Aussage kann ich nur zustimmen!
Wie auch schon in den Wortmeldungen oberhalb möchte ich jedenfalls das Personenstandsgesetz und das Datenschutzgesetz zur Sprache bringen. In AT ist es z. B. möglich, in die Tauf-, Trauungs- und Sterbebücher einzelner Pfarren via Internet Einsicht zu nehmen. Mit einer Sperrfrist von 100 bzw. 70 Jahren. Warum wohl?

http://grabsteine.genealogy.net/
Ist auf jeden Fall nichtkommerziell, vielleicht kann man irgendwie zusammenkommen.
Ganz interessant übrigens der Absatz “Dürfen wir das”. Und die FAQ vielleicht auch: http://wiki-de.genealogy.net/Grabstein-Projekt/FAQ

Ich wäre eh dafür, für fast alle Sachen eigene Datenbanken zu haben, die gut miteinander verknüpft sind. Zum Beispiel fände ich eine extra Datenbank für Grenzen aller Art gut, und vielleicht eine für Straßen und eine für landcover und eine für Adressen und eine oder mehr für POIs und eine für Gräber und so weiter. Und dann alle als Layer für die Hauptkarte einschaltbar…

Aber das ist wohl ferne Zukunftsmusik. Momentan gibt es halt alles in der einen Datenbank, was irgendjemand interessant genug fand. Und Grabsteine mit Inschriften passen da IMHO schon auch dazu.

PS & OT: der CompGen Verein hat auch eine tolle Orts-Datenbank: http://gov.genealogy.net/search/index