"Wegeheld" nutzt OSM

Moin,
ich habe gerade über einen Artikel* in meiner lokaler Zeitung die Wegeheld-App* entdeckt. Die App dient mir scheinbar dem Anscheißen von Falschparkern. Was es alles gibt. Die Zeitung und die App nutzen OSM Daten.

*http://www.nwzonline.de/oldenburg/umstrittene-app-macht-buerger-zu-ordnungshuetern-umstrittene-app-macht-buerger-zu-ordnungshuetern_a_14,6,3965520429.html

*http://www.wegeheld.org/index.php?id=322

Na ja, Mappen temporärer Hindernisse klingt doch viel passender hier :slight_smile:

Den einzigen Sinn dieser App sehe ich darin, eine Häufung von solchen “Vergehen” herauszufinden und damit die Verkehrsplanung zu beeinflussen.
Allerdings eignen sich diese Daten auch wohl für soziologische Untersuchen über das “Petz-Verhalten” der Bevölkerung :wink:

Gruss
walter

Auf der Webseite irritieren mich die rosa Kacheln bei den Zoomleveln 21-25, soweit ist unser Tileserver ja noch nicht. Werden in der App die Adressen von Hand eingetippt oder macht die App das reverse geocoding?

Prinzipiell ist es eine gute Idee Fehlverhalten zu melden. Nicht weil es bestraft gehört, sondern weil es den Stadtplanern klar machen kann, dass Verbote auch hinterfragt werden und bei gehäuften Übertreten das Verbot wohl nicht schlüssig scheint. Es gibt ja die Versuche, dass man über eine neuangelegte Grünfläche erst mal keine Wege legt und dann sieht, wie die Menschen die Fläche queren. Sowas kann sinniger sein, als teure Wege anzulegen, die dann nicht genutzt werden, sondern die Leute weiterhin auf Trampelpfaden die Fläche queren.
Andererseits haben ich hier so ein Fall, dass immer der Gleiche auf einem Fußgängerweg parkt, der hat einfach kein Problem andere zu behindern und festgestellt, dass die Strafe zu bezahlen günstigerist, als immer einen Parkplatz suchen zu müssen. Da wäre eine solche App auch nicht schlecht, das Petzen von jemanden der sich bewust - ich habe ihn schon mal deswegen angesprochen - gegen die Gesellschaft stellt ist auch nicht wirklich falsch.

Das Anprangern von Mitbürgern in digitaler Form geht halt echt nicht. Das Problem ist die Selbstjustiz, die den Anschwärzer auch noch anonym lässt. Dadurch sinkt die Hemmschwelle.
Wer ein Problem mit Falschparkern hat, kann diese auch bei der Polizei anzeigen - persönlich. Dass das auch (für Außenstehende) ulkige Auswüchse gibt, zeigt besonders ein Fall in Südbayern oder der strafrechtliche Fall aus Augsburg. Mit dem Unterschied, dass diese Personen nicht zu feige waren, mit ihrem Namen zu ihren Taten zu stehen.

Wege"held" soll wohl ein Euphemismus sein, denn anonyme Denunzianten sind keine Helden! Es beschämt mich als OpenStreetMap-Mitwirkender, dass die von mir erfassten OSM-Daten von diesem Projekt verwendet werden. :rage:

Ich finde es recht amüsant, daß in so einem Fall gerne die Falschparker in Schutz genommen werden. Kann mir vorstellen, daß das eine Mutter, die mit ihrem Kinderwagen auf die Straße ausweichen muß, vielleicht etwas anders sieht.

Aber es ist doch völlig egal, was man von diesem Wegeheld hält.

OSM behauptet von sich, es sei ein Projekt für freie Daten. Aber frei ist es nur dann, wenn man die Daten auch für Zwecke verwenden darf, die anderen nicht in den Kram passen.

bye, Nop

Digital ging das schon lange, Ordnungswidrigkeitsanzeigen sind auch per E-Mail erlaubt.
Anonym ging es aber noch nie und auch bei Wegeheld nicht. Anzeigen erfordern die Angabe von gültigen Personendaten, sonst dürfen die nicht bearbeitet werden.

Zumindest im Ruhrgebiet wäre die Polizei aber der falsche Ansprechpartner, für Ordnungswidrigkeitsanzeigen ist hier das Ordungsamt zuständig.

Was mich bei wegeheld verwundert ist deren Ansicht von “korrektem Verhalten und fairem Miteinander”. Hat jemand von euch da schon den Copyrightvermerk gesehen?
Hatte die mal angetwittert, da kam sowas wie “machen wir irgendwann”

Steht und stand auch vor einigen Tagen im Impressum.

Gruss
walter