Nutzung des NRW-Atlas für OpenStreetMap-Zwecke

Guten Morgen,
Ohne die Verhältnissse vor Ort zu kennen, trotzdem ein paar Anmerkungen.

Grundsätzlich muß man Rückewege von Waldwegen und Waldschneisen unterscheiden.
Rückewege sind temporäre Wege, die im Zuge der Walddurchforstung entstehen und danach wieder verschwinden. Das gehört definitiv nicht nach OSM.
Waldwege als solches sind klar und deren Umgang damit.
Waldschneisen, das ist sicher das, was gemeint ist, dienen neben vielen Waldwegen, zur Unterscheidung von Forstabteilungen. Auch diese werden im Falle einer Durchfostung durch Harvester ect. genutzt. Waldschneisen sind aber keine Wege. OSM bietet aber auch hier eine Lösung: man_made=cutline. Sofern man solche Waldschneisen sowohl im Luftbild, als auch bei der Begängnis im Wald vorfindet, kann man diese eintragen. (Wobei ich ein Vorhandensein eines stimmigen Waldwegenetzes für wichtiger erachte.)

Sven

Ich habe bei den erwähnten Edits eindeutige Beweise für das Abmalen falscher Waldwege gefunden und den User um Stellungnahme gebeten. Aufgrund den leidvollen Erfahrungen aus Baden-Württemberg plädiere ich für eine rasche Bestandaufnahme verdächtiger Wege, d.h. alle Tracks in Version 1.

Verändert bitte diese Woche nichts, denn um so schwieriger wird die Überprüfung.

Joachim

Hier https://www.openstreetmap.org/?mlat=50.8333&mlon=6.0493&zoom=12#map=14/50.5626/6.052 sieht man ein schönes Beispiel wie wichtig korrektes taggen sein kann. Links ein Gebiet mit durchgehendem “Rechteck”-Muster aus “track”, vom Lufbild abgemalt. Rechts sah früher auch so aus, wurde dann aber von einem Mapper begangen und nun erst sieht man das tatsächliche Wegenetz. Man muß dazusagen das in Belgien die Schneisen oft expilzit als Betreten verboten ausgeschildert sind und daher für die Bewegung im Gelände also nur in Ausnahmen zu gebrauchen sind. Wichtig ist aber trotzdem dass sie eingetragen sind: sie geben der Landschaft Struktur - und beugen vor dass irgendwann jemand wieder vom Luftbild oder anderen ungeeigneten Quellen Wege einträgt.

Eine weitere Möglichkeit, die es in NL oft gibt, ist die Landschaftstruktur durch landuse nachzubilden. Ein Beispiel https://www.openstreetmap.org/?mlat=50.8333&mlon=6.0493&zoom=12#map=17/50.91142/6.00551. Das ist zwar dort durch einen reinen landuse-Import entstanden (der eine ganze Reihe Probleme mitbrachte), aber immerhin wird nicht behauptet das da tatsächlich ein Weg ist. Als Nutzer kann man hier erkennen das hier etwas vorhanden sein könnte, verlässt sich aber nicht drauf das es tatsächlich einen Weg ist.

Ich nutze auch Waldschneise und Sektionsnummern (früher Hagen) wie hier. Ich finde es dient auch der Orientierung. Früher waren diese Nummern sogar aus Blech, heute meist Holztäfelchen oder nur noch an den “Eckbaum” gemalt.

Danke für das Beispiel. Ich selbst habe man_made=cutline bisher nicht eingesetzt, da real existierende Waldwege (auch wenn sie für den öffentlichen Verkehr gesperrt sind) für mich wichtiger sind.

Sven

bei uns öfters noch als Stein “Jagenstein”) anzutreffen, ganz früher waren es auch Holzpfähle mit aufgemalter Nummer, hab noch so einen Pfahl in meiner Sammlung.

Sven

Hallo,

Ich habe den Benutzer freundlich gebeten, sich hier mal an der Diskussion zu beteiligen, bevor er weiterarbeitet.

Bye
Frederik

Hallo,
ich hatte die Diskussion hier nicht verfolgt und bin grad etwas zu faul um alle 252 Posts zu lesen. Daher die Frage, wie ich am besten zum Eintragen von Hausumrissen und Adressen in NRW vorgehe. Im Wiki habe ich nichts gefunden. Da steht der NRW-Atlas auch nicht bei den verfügbaren Luftbildern. Soviel habe ich bisher herausbekommen: WMS “ALK Vektor” zusammen mit JOSM Tracer2 zum Abpausen der Hausumrisse. WMS “ALK Raster” für die Hausnummern (sind etwas schwer zu erkennen). WMS “DOP40” zur Korrektur der Hausumrisse. DOP40 sieht Bing sehr ähnlich, Bing ist von 2012. Straßenname und PLZ muss ich schätzen. Alles ist lizenzkonform nutzbar. Gibt es noch eine andere Quelle für die Adressen? Sonst was vergessen?
Danke, Holger

Hallo Holger,

Auf dem DOP40 (Orthophoto mit 40 cm Auflösung) kannst (besser: solltest du nachschauen), ob das Kataster (ALK-Layer) an dieser Stelle noch aktuell sind. Wie in den vorherigen Post erwähnt, werden Gebäude für das Liegenschaftskataster (also die ALK) eingemessen. Bei manchen geschieht das nicht (z.B. weil “verjährt” oder weil die Gebühren zu niedrig wären oder weil das Gebäude nicht einmessungspflichtig ist, Näheres regelt das Vermessungsgesetz NRW).

Irgendwo auf den Webseiten der Vermessungsverwaltung von NRW dürfte sich bestimmt auch eine Übersicht finden, wann das Luftbild aufgenommen wurde. Normalerweise geschieht das alle drei bis vier Jahre. Tipp: Versuch mal in JOSM einen Rechtsklick auf das DOP40-Hintergrundbild und klick dann auf “Kachelinformationen anzeigen”. Wird dir dann das Aufnahmedatum angegeben? Bei Bing (TMS, nicht WMS) funktioniert es.

Viele Grüße

Michael

Genau, mit ALK Vektor und Tracer2 bekommt man die Hausumrisse. Die Hausnummer steht auch im ALK Vektor drin, und auch die Straßennamen! Besser ist es die PLZ wegzulassen anstatt zu schätzen. Im Normalfall brauchen die Hausumrisst nicht korrigiert werden, man kann höchstens DOP40/Bing verwenden um zu überprüfen ob das Haus noch steht.
Hausnummern (incl. Adressen) kann man mit dem HouseNumberTaggingTool-Plugin ganz schnell erfassen. Taste: K

(Bei mir tritt manchmal der Fehler auf, dass in der Hausnummer plötzlich “k” steht. Anscheinend bin ich nicht der einzige: http://overpass-turbo.eu/s/2KX Weiß jemand woran es liegt? Hab grad mal ein Ticket gesetzt.)

Danke für die Tips. Ich hatte bei Vektor scheinbar nur die Hausumrisse ausgewählt um den Tracer2 zu testen. http://www.wms.nrw.de/ scheint gerade tot zu sein, ich bekomme nur Timeouts. Werde morgen noch mal nachsehen.

Streiche “höchstens”. Der Abgleich mit möglichst aktuellen Luftbildern sollte wirklich das absolute Minimum sein, sonst können wir den Import auch gleich komplett automatisieren.

Damit war gemeint, dass man nicht den Gebäudegrundriss mit den Luftbilder “korrigieren” soll, also anhand der Dachfläche ausrichten. Das building=* soll das Gebäude, nicht das Dach darstellen.

Alles klar. Ich bin im eher ländlichen Bereich unterwegs, und da würde ich einfach mal unterstellen, dass es hier und da einen Anbau gibt, der nicht eingemessen/gemeldet ist. Da versuche ich dann die Realität möglichst gut zu schätzen. Inklusive Dachüberstand.

Ist jedenfalls ein eigentümliches Gefühl, wenn man Abmalen vom Luftbild gewohnt ist und manchmal über die Kreativität der Bauherren flucht, weil ein Haus eine komplizierte Form hat mit Anbau hier und Vorsprung da. Also viel geklicke. Und jetzt macht man einen Klick und das Haus steht.

Durch die Übernahme von Gebäudeumrissen mittels JOSM-Plugin aus dem NRW-Atlas bekommen wir in unsere Datenbank auch Gebäude mit über 100 Knoten, wo vier gereicht hätten. Ein Beispiel mit 146 Knoten.

Heute und auch vor vielleicht zwei Monaten hatte ich schon Überflüssige Knoten an solchen Gebäuden entfernt, die ich zufällig in NRW fand.

Wie können wir verhindern, dass Mapper, die den NRW-Atlas als Grundlage verwenden, weiterhin diese unnötigen Knoten mit dem Plugin eintragen.

Franz

Hilfreich wäre eine Wikiseite NRW-Atlas, welche die wichtigsten Informationen enthält. Fehlende und verstreut liegende Informationen sorgen für diese Probleme.

Ich habe die Seite gerade angelegt. Der Inhalt ist derzeit noch dürftig aber das wird sich ja schnell ändern. :smiley: Meine Gedanken zur Grundstruktur sind dort ersichtlich.

http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=372090#p372090

Danke für den Link. :slight_smile:

Ich kann mich gerne darum kümmern einiges zu erstellen - jedoch wäre es hilfreich, wenn mich jemand unterstützt. Ich selber verwende den Atlas erst seit kurzer Zeit und kenne noch nicht das ganze Potential. :slight_smile:

Edit: Heute Abend kümmere ich mich um die Tabellen und ein paar Ergänzungen im Artikel.

Fixed.

Indem man solche Mapper freundlich anschreibt.

Hallo zusammen,

einen User, der am Niederrhein über gaze Dörfer hergefallen ist, hatte ich mal freundlich angeschrieben ob es nicht zielführenderwäre nur kleine beriche zu bearbeiten und das dann nachhaltig.
Ich hatte Ihn auch auf diesen Thred und die Diskussion zu Tracer2 beim Masseneinsatz hingewiesen.

In seiner Statistik bei hdyc sind ca.700.000 Biuldings

Seine reaktion.

"Hallo,

OK, stelle meine Arbeit ab sofort ein.

Gruß"

Gruß
Michael