Straßennamen Doktor - Dr.

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Die Straße heißt eben Dr.-Müller-Weg und nicht Müller-Weg oder Doktor-Müller-Weg.
Das ist doch sonst Tagging für Nominatim oder TTS.

In Namen keine Abkürzungen zu verwenden, macht schon Sinn, wenn die ausgeschriebene Form auch gebräuchlich ist. Wenn die ausgeschriebene Form der Eigenname ist, sollte nur das unter name=* stehen und die Kurzform höchstens (auch als Suchhilfe) unter short_name o.ä.

Bei St./Saint/Santa/Sankt ist das mE ein Grenzfall, aber auch hier könnte das Aufführen von Kurz- und Langschreibweise den Werkzeugen eine Hilfe sein.

Wir taggen nicht für die Renderer (und andere), aber auch nicht gegen sie.

Dass eine Suchmaschine gut beraten ist, neben Dr.- auch noch nach Doktor- zu suchen (und umgekehrt), sollte sowieso selbstverständlich sein.

Es gibt eben doch Anwendungsbereiche, für die eine ausgeschriebene Schreibung hilfreich ist. Spontane Beispiele:

  • Suchfunktionen (Jemand, der nach der Doktor-West-Straße sucht, soll nicht beim West-Drive landen)
  • Text-To-Speech (Wer will Drrrpunkt-Müller-Weg hören?)

Ich könnte jetzt darauf verweisen: Wenn du wirklich Wert auf die offizielle Schreibung legst, gibt es immer noch official_name. Mag ich aber genauso wenig wie ein “spoken”-Suffix, denn mehr als ein Tag für derart gängige Straßennamen ist in der Praxis unrealistisch.

Insofern ist das eine Abwägung zwischen verschiedenen Faktoren und es gibt m.E. keine Regelung, die eindeutig besser ist. Aber ich tendiere bei so einer Ermessensentscheidung eben dazu, bei der bisherigen Regelung zu bleiben, statt sie jedes mal zu ändern wenn sich die Meinung dreht. Dann bräuchte man gar keine Regel.

“Tagging für X” bedeutet den Verstoß gegen festgelegte Taggingregeln zugunsten einer bestimmten Anwendung. Das liegt hier nicht vor, denn die Vermeidung von Abkürzungen ist derzeit die festgelegte Taggingregel.

Sehe ich nicht ganz so.
Vermeidung von Abkürzungen ist zwar eine zweifellos sinnvolle Regel, daneben gibt es aber auch eine Regel “Wir mappen die Realität”. Der letzteren würde ich persönlich die höhere Priorität einräumen.

Wenn eine Gruppen von Anwendungen unbedingt noch Zusatzinformation zur Realität (Straßenschild) braucht, sollte sie bereit sein, diese aus Zusatztags zu gewinnen.

Für das oft erwähnte Dr.-Beispiel müsste es aber sogar möglich sein, das wenigstens im deutschen Sprachraum (vermutlich sogar in Europa) automatisch zu expandieren. In DE taucht Dr.- ja nur am Anfang des Namens auf.

Bei Doktor ist es vielleicht noch halbwegs einfach, aber bei den restlichen Titeln gibt es eine große Auswahl weltweit betrachtet und die alle zu berücksichtigen ist nicht unbedingt einfach.

Naja, deshalb wird ja in der Abkürzungsliste versucht, genau das alles abzubilden. Sooo schwierig sollte es nicht sein, alles zu berücksichtigen, zumal das unabhängig davon, ob wir Doktor oder Dr. schreiben ja ein Problem ist.

Wie sprichst Du denn den Namen der Straße aus? Ich habe noch niemanden “Dr.-Müller-Weg” sagen gehört, genauso wenig wie “St.-Florian-Kirche”, sondern gesprochen wird doch nur die ausgeschriebene Variante.

Christian

manchmal aber nach anderen Namenszusätzen: Landrat-Dr.-Frey-Platz

Ich kann Beispiele mit Pfarrer, Bischof, Prälat, Pater, Bürgermeister, Professor, Geheimrat, Medizinalrat, Sanitätsrat und Primarius liefern (nebst deren Abkz: Prim, Prof, Med.Rat …). Der automatische Expander müsste Name und -zusätze erkennen können.

(Edit: Noch ein paar Titel mehr gefunden…)

Ja. Aber das hat mit der Problematik, ob wir nun Doktor oder Dr. schreiben, nicht direkt etwas zu tun, da der automatische Expander unabhängig davon diese Zusätze erkennen muss, weil wir nicht wissen, nach was der Benutzer sucht: Dr.-X oder Doktor-X. Ob der Benutzer nun nach Dr.-X sucht und wir Doktor-X in der Datenbank haben oder umgekehrt macht da keinen Unterschied.

Taggen wir, was wir hören oder was wir sehen?
In 99+ % der Fälle reichen vermutlich wenige automatische Regeln, den Rest kann man mit alternativen Tags erschlagen, damit TTS und Co. es leichter haben.

Zur Klarstellung: Es geht nicht darum, Abkürzungen einzuführen, sondern darum, ob man sie lassen darf, wo sie definitiv auf dem Straßenschild vorhanden sind. Und selbst dann gibt es keine hunderprozentige Sicherheit: Es gibt Gemeinden, die es fertig bringen, unterschiedliche Varianten auf den Straßenschildern anzubringen, Gemeinderatsbeschlüsse, die die Rechtschreibregeln missachten etc.

OSM wird nie perfekt sein (die Welt ist es übrigens auch nicht).

Laut den hier mehrfach zitierten Dudenregeln, dürfen Straßennamen von den speziellen Regeln der Rechtschreibung für die Bildung von Straßennnamen abweichen. Insoweit sind diese Regeln nicht verbindlich sondern nur Empfehlungen.

Wenn eine Gemeinderat meint, eine abweichende Schreibweise bevorzugen zu wollen, so ist das eben so. Letztlich handelt es sich bei Straßennamen um Eigennamen, für die es keine bindenden Regeln geben kann. Insoweit können wir uns bei OSM in DE auch nicht auf ein festes Regelwerk berufen.

Edbert (EvanE)

… und wir bilden die Welt mit OSM möglichst gut ab. Wir können uns nicht anmassen sie selbst zu verbessern.
Google hat das in der Schweiz auch schon probiert (Ortsnamen in Graubünden).
War eine ziemliche Lachnummer…

Ich glaube der Zweck von OSM ist auch nicht sich möglichst gut an “TTS & Co” anzupassen.

Dass in OSM sich viele nicht an diese “allgemeine” Regel halten sieht man auch an folgenden Abkürzungen, die ebenso weit verbreitet wie akzeptiert sind:

AG, GmbH, FC, ADAC, Co KG, DJK, SV, “&” et cetera.

Demnach sind Abkürzungen nur dann Abkürzungen, wenn man sie nicht aussprechen kann - oder? :wink:

So war meine Bemerkung auch gedacht: Regeln für Eigennamen (die zu abweichender Schreibweise führen) können strikt angewendet nur in die Irre führen.
“Bindende” Regeln (nicht abkürzen) können in vielen Fällen hilfreich sein, in strittigen Bereichen plädiere ich für Angabe von Varianten.
Theoretisch wäre auch eine Angabe in Lautschrift denkbar. Wer weiß schon, dass “Owen” (unter Teck) wie “Auen” ausgesprochen wird? :wink:
Bei Namen von Städten habe ich schon ellenlange Listen für die unterschiedlichsten Sprachen gesehen, ohne dass mir Proteste aufgefallen sind.

Habe gerade etwas zum Thema gefunden. In Gänserndorf gibt es den “Exner-Platz”, bis jetzt stand überall (Gemeinde, Straßenschild, http://atlas.noe.gv.at) Dr.-Wilhelm-Exner-Platz. Jetzt gibt es ja die neue basemap.at und dort scheint er plötzlich als Doktor-Wilhelm-Exner-Platz auf, geschieht hier auch eine Umstellung? (Der Kreisverkehr links oben ist falsch, der heißt seit ein paar Jahren Volksbankplatz inkl. Adressänderung der Volksbank und Bezirksgericht):

http://www.basemap.at/application/index.html?zoom=19&lat=6163490.76273&lon=1862263.95744&layers=B000000TF

Auf den Straßenschildern steht allerdings nicht unbedingt der Name so, wie er von der Gemeinde vergeben wurde, auch wenn das als Anhaltspunkt in Ordnung ist, so ist der tatsächliche Name der, wie er in der Gemeinderatssitzung (oder ähnlich) beschlossen wurde (= offizielle Widmung). Details dazu findet man in den jeweiligen Protokollen.

In der Nähe von mir gibt es eine Straße mit 3 Straßenschildern. Jedes mal ist sie anders abgekürzt.
Ein Straßenschild gibt nicht umbedingt die Wirklichkeit wieder.

Beweisfotos bitte! :roll_eyes:

eher glaube ich das nicht!

Ich wurde zwar nicht gefragt und mangels Fotos hab ich mal Google Street View bemüht. Voila, drei verschiedene Schreibweisen.
Frankenberg-Strasse
Frankenberg-Str.
Frankenbergstr.
Wobei die erste offensichtlich falsch ist und die dritte die richtige.

Gruß Thomas

Och mann, ich wollte drei Abkürzungen von Doktor sehen. :roll_eyes:

Aber deine gefundene Straße ist auch nur zwei mal abgekürzt :slight_smile:

Die sind aber ni selbstgemacht oder?

Ich darf mich mal selbst zitieren

Wobei ich schon dort war, sonst hätte ich ja nicht gewusst wo ich suchen muss.