Mir ist auch etwas unwohl bei dem automatisierten und gedankenlosen Umgang mit dem Tool. Die Auswirkungen werden wohl nicht so schlimm werden wie in Frankreich.
Ich vermute, dass die Bezirksregierung Köln nicht so ganz glücklich über die Entwickung sein dürfte und dies auch Auswirkungen auf die Bemühungen zur Datenfreigabe von WMS-Diensten (außer Luftbildern) in anderen Bundesländern haben dürften, da der schwammige Begiff “abmalen” jetzt eigentlich durch “kopieren” zu ersetzen wäre.
Persönlich halte ich den Informationsgehalt reiner Hausumringe für OSM-Zwecke eher für gering, solange sie nicht durch die Adresse nach dem Karlsruher Schema veredelt sind. Hierzu ist noch immer einiges an Handarbeit erforderlich verknüpft mit einer Kontrolle vor Ort bei Unklarheiten oder Zweifeln.
Auch bei Maps4BW gab es schon Probleme, weil “Quantitäts-Mapper” in Wirklichkeit nicht existierende Waldwege großflächig nachgezeichnet haben.
OSM profitierte in Deutschland bisher vorallem von der aktuellen Ortskenntnis seiner Mapper und dem daraus resultierenden Datenbestand. Es war zwar nicht alles in der Karte, aber was drin war, darauf konnte man sich verlassen. Wir sollten uns allmählich Gedanken machen, wie wir einen schleichendem Qualitätsverlust entgegenwirken.
Könntest Du da vielleicht noch einmal nachhaken? Wenn man bloß “nicht ganz so glücklich” wäre, aber keinen Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen sähe, wäre es ja halb so schlimm: Bei allzu großer Betrübnis könnte die Behörde die Nutzungsbedingungen ändern und ab dem Zeitpunkt des Inkrafttretens dürfte nicht mehr abgezeichnet werden.
Mehr Sorgen macht mir (abgesehen von den qualitativen Auswirkungen auf OSM, wo ich Deine Bedenken teile) aber die oben angedeutete Möglichkeit, daß das (automatisierte) Abzeichnen schon jetzt gegen die Nutzungsbedingungen verstößt. Es wäre unschön, wenn nach einigen Monaten hunderttausende hereingeklickte Gebäude gelöscht werden müßten, weil sich herausstellt, daß deren Übernahme unzulässig war. Das geschähe dann sowieso wieder nur halbherzig bzw. scheitert auch daran, daß die entsprechenden Beiträge nur teilweise identifziert werden können, und wir hätten jede Menge illegitime Daten in der Datenbank.
Ich hatte bereits vor meinem obigen Beitrag mit der Behörde telefoniert und ausführlich über das Thema diskutiert, allerdings auf privater Basis, so dass es derzeit keine offiziellen Aussagen gibt. Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass wir nachträglich etwas löschen müssen, aber dennoch bitte ich die Power-Mapper um etwas Zurückhaltung. Gegen “haushaltsübliche Mengen” in der Umgebung des Wohn- odert Urlaubsortes dürfte nichts einzuwenden sein. Die durch das Tool gewonnene Zeit sollte für Luftbildvergleiche, Kontrollen vor Ort und sonstige Qualitäts-/Aktualitätskontrollen genutzt werden.
Die Daten des NRW-Atlas und die Möglichkeiten der Tracer2-PlugIns scheinen die Mapper motiviert zu haben.
Innerhalb von 10 Tagen sind die Daten für den Reg.-Bez. Münster um knapp ein Drittel angewachsen:
geofabrik-pbf-File vom 23.11.2013 = 32.5 MB
geofabrik-pbf-File vom 04.12.2013 = 42.3 MB
Auf der Flughöhe (Größe der PBF-Datei) sehe ich weder Häuser noch Hausnummern. Aber als DB-Betreiber kannst du bestimmt entsprechende Statistiken liefern oder ?
ich beobachte auch seit der Freigabe verstärkte Aktivitaten bei den Häusern.
Ich schaue mit http://simon04.dev.openstreetmap.org/whodidit/ ob sich was ändert und wenn sich viele Ways ändern schaue ich auch mal in die Changesets und meistens werden die Gebäude mit Hausnummern usw eingepflegt oder Adressen werden ergänzt.
Ich nehme mir auch bei mir in der Ungebung bereiche vor bei denen Adressen fehlen. Jetzt bei dem Wetter kann man sich so schön beschäftigen.
Ich habe jetzt keinen Extrakt vom 23.11. zur Hand, aber der vom 01.11. war 42395134 Byte (42.4 MB/40.4 MiB) groß und der vom 04.12. 44381402 Byte (44.4 MB/42.3 MiB). Sollte es dazwischen einen mit 32.5 MB (oder eher MiB) gegeben haben, war er mit hoher Wahrscheinlichkeit kaputt.
PS. Gebäude (building=) und Hausnummern (addr:housenumber=) im genannten Regierungsbezirk (die Bewertung sei jedem selbst überlassen).
Nunja, dass die Moral der Eintagung von Hausnummern zurückgeht kann man noch nicht bewerten.
Erstens klickt man eben auch Nebengebäude an, die nicht unbedingt eine Hausnummer bekommen (weil die meisten dann doch den NRW-Atlas abzeichnen, ohne Nebengebäude in ein großes Gebäude zu verschmelzen).
Zweitens zeichne ich persönlich erst alle Häuschen ab und reiche irgendwann, wenn ich Lust habe, die Hausnummern nach.
Ich nehme an, du hast die lizenzrechtlichen Belange so nebenbei geklärt und gibst uns die Freigabe für die Übernahme der Daten.
Als nächstes wäre der hessenviewer auch ganz nett; da warte ich nämlich schon lange drauf.
Eine der wichtigsten Grundregeln bei OSM ist daß Du nur Dinge eintragen darfst, die frei von Copyrightbeschränkungen sind. D.h. Dinge die Du selbst erfaßt hast (bei denen hast Du selbst das Copyright) oder Abmalen/Abschreiben aus Quellen bei denen der Rechteinhaber es ausdrücklich und mit einer zu OSM passenden Lizenz erlaubt hat.
Was Du vorschlägst, einfach irgendwo abzuschreiben, wäre höchstwahrscheinlich ein Copyrightverstoß. Das ist 1. illegal und 2. müßten alle Deine so eingetragenen Daten dann wieder aus OSM rausgelöscht werden. Die Datenbank darf keine illegal abgeschriebenen Elemente enthalten.
@Wambacher: Bitte gegenüber einem planlosen Neuling nicht ausschließlich Ironie verwenden sondern auch einen konkreten Hinweis worin das Problem besteht.
Richtig, für eine eindeutige Beurteilung ist es zu früh, wenn sie auf Basis eines solchen Diagramms überhaupt möglich sein sollte. Dafür spielen zu viele gegenläufige Effekte eine Rolle, deren jeweilige Stärke sich nur schwer abschätzen läßt.
Ohnehin sehe ich selbst, wie früher schon erläutert, die Gefahren des Klickimportes gar nicht so sehr in Gebäuden ohne Hausnummern.
Allerdings fällt schon auf, daß der relative Zuwachs bei den Hausnummern bisher (d.h. seit Beginn der Geofabrik-Archiv-Extrakte) stets größer war als bei den Gebäuden. Mit der Verfügbarkeit von Tracer2 scheint sich die Hierarchie umzukehren. (Die dünne matschgraue Linie liegt bisher stets unterhalb der dünnen roten Linie, holt aber neuerdings stark auf.) Ob dies nun gut oder schlecht ist (d.h. folgerichtig aufgrund anderer/besserer Daten oder eine Konsequenz schnellen Importgeklickes ganz ohne Hausnummern), läßt sich dagegen allein aus den nackten Zahlen nicht beurteilen.
Falls übrigens jemand zufällig noch einen NRW-Extrakt aus dem Intervall zwischen dem 20. und 28. November herumliegen hat: dieser könnte helfen, den Knick in den Graphen noch besser aufzulösen.