Kreisstraße / Landstraße / Bundesstraße: was denn nun ?

Das würde ich nicht tun. Ich komme grob aus der gleichen Ecke wie Streckenkundler und kann ihm nur zustimmen. Der Ausbauzustand ändert sich mitunter im 100m Takt und wir würden hier vor einem heillosen Chaos stehen. Die Zuordnung zu Bundes-, Staats- und Kreisstraßen ist eindeutig, da gäbe es nichts zu diskutieren. Alles andere läßt sich über weiterführende Tags lösen.

Eindeutig: Ja. Immer sinnvoll: Nein. Die Gründe sind im Wiki an verschiedener Stelle beschrieben. Also bitte nicht so “deutsch” denken.
Siehe die “Kreisstraße” N 4: http://osm.org/go/0D6zkZsF1-?m=
die als Autobahn gemappt ist.

Es gilt ja nicht allein der Ausbauzustand, sondern eher die Verkehrsbedeutung (die natürlich auch etwas vom Ausbauzustand abhängt). Außerdem werden die Straßen eh mind. bis zur nächsten (größeren) Kreuzung/Abzweigung mit dem selben highway-tag versehen. Also so nicht:
http://www.openstreetmap.org/?mlat=51.4504&mlon=13.3887#map=14/51.4504/13.3887

Das ist aber wirklich Quatsch. Das motorway-Tag sollten auch wirklich nur Bundesautobahnen erhalten, denn da gibt es bestimmte rechtliche Konsequenzen die sich aus dem Tag ableiten (z. B. LKW-Mautpflicht). Wenn, dann wäre highway=trunk hier angebracht.

Ne, muss nicht sein. Stell dir eine Straße vor, die durch ein Dorf führt. Am Ende des Ortes führt der Weg weiter zu einem einsamen Hof und dann geht er als Weg weiter zu einigen Feldern. Im oben beschriebenen Verlauf ändert sich die Klasse ohne Kreuzung, einfach weil sich die Bedeutung des Weges ändert.

+1

Der Vergleich hinkt gewaltig.

Sagst du auch wieso?

  1. siehe Posting #11
  2. Ausbauzustand entspricht IMHO nicht einer durchgehend einer Autobahn (Bing).

Ich bezog mich auf MasiMasters Aussage: highway-Klassen ändern sich nur an Kreuzungen.

Zu highway=motorway kann ich nur sagen: Das sind Straßen, die als Autobahn ausgeschildert sind. Straßen, die eine ähnliche Verkehrsbedeutung haben, aber keine Autobahnen sind, wären trunk mit einem eventuellen motorroad=yes

Dann ist ja alles klar.

Antworten ohne Zitat sind manchmal nicht zuzuordnen.

Das Stück ist als Autobahn beschildert (mittels Zeichen 330) und somit berechtigter Weise als motorway gemappt.

Die OSM ist keine amtliche Verwaltungkarte zur Einsicht der Straßenbaulast, sondern eine (Straßen-)Karte für den “normalen” Nutzer bzw. Verkehrsteilnehmer.
Man kann einem Verkehrsteilnehmer ja nicht zumuten, dass er vor oder während der Straßenbenutzung sich bei der zuständigen amtlichen Behörde nach dem Baulastträger erkundigt.
Es ist stattdessen für ihn die Beschilderung gem. StVO maßgebend.

Bei der LKW-Mautpflicht verhält es sich wie folgt: Die leitet sich eben nicht daraus ab, ob eine Straße “Autobahn” ist, sondern nach der Festlegung in der Mauttabelle von der BASt.
Zur Berücksichtigung in der OSM (auch viele Bundesstraßen unterliegen mittlerweile der LKW-Mautplicht) gibt es das toll:n3-Tag.

Übrigens gibt es in Deutschland auch als Bundesautobahnen gewidmete Strecken, die allerdings als Kraftfahrstraße gewidmet sind.
Die als motorway zu taggen wäre falsch und darum werden diese in der OSM als trunk+motorroad getaggt… auch wenn ref=A xy.

Die straßenbaurechtliche Widmung findet im ref-Tag Berücksichtigung.
Das highway- (und evtl. motorroad)-Tag richtet sich nach der Verkehrsbedeutung, Straßenausbau und Beschilderung.

PS: Abschließend ein richtiges Kuriosum: Es gibt Feldwege, die als Landesstraße gewidmet sind - diese mit highway=secondary zu versehen, hätte böse Folgen :sunglasses:

Ja, das ist richtig. Aber in meinem Beispiel gestern geht die Straße ganz normal weiter, nur wegen der Grenze ist es keine Kreisstraße mehr, so dass der Abschnitt als unclassified getaggt wurde. Da ändert sich nichts am Weg, nur an der amtlichen Einstufung.

Allerdings wenn von 2 (oder mehr) Zufahrtsstraßen zu einem Dorf eine “besser” ist, also diese hauptsächlich genutzt wird/werden soll, ist dort auch eine höhere Klasse sinnvoll. Beispiel:
http://www.openstreetmap.org/?mlat=51.7511&mlon=13.5540#map=13/51.7511/13.5540
Wiederum bei Kleinkrausnik (süd-östlich vom Marker) läuft über die tertiary nach nur Anwohnerverkehr (kein Durchgangsverkehr), so dass ich eher unclassified setzen würde. Hier wurde wahrscheinlich auch anhand der amtlichen Einstufung getaggt. (Wobei es bei “endständigen” Straßen nicht ganz so schlimm ist.)

Da müsste man prüfen, ob die Verbindung Kleinkrausnick - Schwarzenburg anstatt “track” nicht doch “unclassified” bekommen sollte. Das würde das ganze in einem anderen Licht erscheinen lassen. Diese Verbindung ist so etwas, was durchaus einen Ortsverbindungscharakter hat. In den Weiten Südbrandenburgs doch zuweilen antreffend, ist aber nicht direkt Vergleichbar mit dichter besiedelten Regionen. Es gibt fast keine Situationen, wo eine Kreisstraße in ein “endständiges” Dorf führt. Wenn es ein Endständiges Dorf ist, dann ist es i.d.R. eine Gemeindestraße. Wenn es kein Endständiges Dorf ist und man von diesem in ein weiteres kommt, dann ist mindestens die Verbindung zum ersten Dorf eine Kreisstraße: Lamsfeld - Groß Liebitz - Klein Liebitz. Hier hat dann aber der Abschnitt Lamsfeld - Groß Liebitz eine höhere Bedeutung da die den Verkehr von 2 Dürfern aufnehmen muß (Ok, ok, … Klein Liebitz hat nur eidrei Häuser und vier Spitzbuben…:smiley: und vor der Wende sind das öfters Granaten eingeschlagen… :rage:
Gerade bei den Straßen der Werte secondary, tertiary, unclassified passt meiner Ansicht nach die Abstufung Landesstraße, Kreisstraße, Gemeindestraße (oder sonstige…) doch hinreichend gut, in Hinblick auf Ausbauzustand und Verkehrsbedeutung.

Das ist aber eben das Problem am Tagging nach Ausbauzustand und Verkehrsbedeutung… woran will man das festmachen: was für den einen ein guter Ausbauzustand einer Straße und eine für die Region hohe Verkehrsbedeutung hat, ist für den anderen, der (salopp gesagt) besseres gewohnt ist und nur viel Verkehr kennt ein schlechter Ausbauzustand und geringe Bedeutung.
Ich persönlich kann (vor allem auf ländliche Gegenden bezogen) dem Tagging der Straßen nach den beiden schon oft genannten Kriterien nur wenig abgewinnen. Ich sage damit aber nicht, daß ich das für falsch halte. Es gibt auch im ländlichen Bereich, durchaus Situationen wo auch das ein Gratmesser sein kann.

z.B.: http://www.openstreetmap.org/?mlat=51.7511&mlon=13.5540#map=15/51.8461/14.0757
Die Verbindungsstraße zwischen Leipe und der Kreuzung L 541/513
Geographisch bedingt hat diese Straße nur 1,5 Spuren, an diversen Stellen Ausweichtaschen. Im östichen Teil (Landkreis Spree-Neiße) ist sie eine einfache Gemeindestraße. Im westlichen Teil (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) ist sie die Kreisstraße K 6632. Von Leipe kommt man nur noch mit dem Kahn, Fahrrad, Paddelboot, schwimmend oder zu Fuß weiter (oder wenn die FLieße zugefroren sind mit Schlittschuhe). Für den Spreewald und für die Touristen ist diese Straße aber verkehrlich von hoher Bedeutung… Sage ich. Ausbauzustand wäre gemessen an anderen Straßen schlecht…
Wenn man nun aber rein nach “Kreisstraße gleich tertiary” gehen würde wäre der östliche Abschnitt “gelb” der Rest bis zur oben genannten Kreuzung “weiß”. Wenn man rein nach “Ausbauzustand und Verkehrsbedeutung” erfassen würde, käme gar nicht zu einen einvernehmlichen Ergebnis. Ausbauzustand, gemessen an vergleichbaren Straßen, ist schlecht… Tja, was sind hier aber vergleichbare Straßen??? Verkehrsbedeutung… Für die Leute vor Ort, für die Touristen hat diese Straße eine sehr hohe verkehrliche Bedeutung. In Hinblick auf Aufnahme von Zuläuferverkehr oder Durchgangsverkehr absolut keine…

Für mich ist in unseren Breiten eine Straßeneinstufung rein nach Ausbauzustand und Verkehrsbedeutung Unsinn, es gibt keine Kriterien, die eine Einstufung danach Vergleichbar machen, dazu ist die Straßensituation zu unterschiedlich. Ich denke, man kann sich Landesstraße=secondary, Kreisstraße=tertiary, Gemeindestraße (oder sonstige…)=unclassified sehr gut orientieren und spiegelt vor allem im ländlichen Bereich sehr gut die Situation vor Ort wider. Das schließt eine Höhergruppierung eines Straßenabschnittes (wie im o.g. Beispiel) nicht aus.

Sven

Hier herrscht eine klare Grenze: Straßen, die üblicherweise nicht für den Kfz-Verkehr vorgesehen sind (Feld und Waldwege etwa) bekommen ein highway=track. Wenn die Straße aber wirklich dem öffentlichen Verkehr dient, ist immer allermindestens highway=unclassified zu benutzen. Der Grund ist, dass highway=track von Routern ignoriert wird, d. h. man wird nie über solch einen Weg geführt.

Richtig. Wer fährt hin?

Sven

(mal sehen, ob ich mal die “Rochsche Heede”, Lokalnamefür Rochauer Heide, mogen durchfahren will)

Das stimmt so nicht. OSRM routet drüber, wenn der track ein access=yes hat. Genau aus dem Grund habe ich Letzteres (selbst gemappt!) schon mal rückgängig gemacht (schäm), weil man über den Weg zwar fahren hätte dürfen, aber ich niemandem diese Abkürzung empfehlen würde.

Mappt doch bitte nicht nach irgendwelchen Auswertern. Ein Tag ist mit Sicherheit nicht so definiert, weil ein Auswerter dann etwas spezielles macht, was man gerne hätte (oder auch nicht hätte)! Eher andersrum wird ein Schuh draus.

Dann soll er doch auch drüber routen dürfen? Störender ist da OsmAnd: Der routet über highway=track wenn die Beschränkungen nicht explizit getaggt sind (was man imo machen sollte, aber oft nicht gemacht wurde).

Hast Du das schäm übersehen?
In diesem Fall war mir das aber zu wichtig. Die scheinbare Abkürzung ist nicht praxistauglich. Den Router müsste man anders ausbremsen. Ein maxspeed=100 für Feldwege würde ich auch für extrem fraglich halten, weil das so nicht umsetzbar ist. Ein anderes maxspeed wäre frei erfunden.
Letztendlich habe ich ja nicht für den Auswerter gemappt, sondern eben kein access gesetzt, so wie es für Feldwege ansonsten üblich ist. Nachdem meistens keine Schilder am Feldweg stehen (oder widersprüchliche, je nach dem, wie man da hinfährt), ist die Frage, ob man da fahren darf häufig nicht sicher feststellbar.