FYI: Garmin Monterra angekündigt

Dann wirst du mit dem Monterra wohl nicht glücklich werden. Er ist viel zu breit und liegt schlecht in der Hand. Der GPS Empfang ist wie bei den aktuellen Oregons eher durchwachsen, eher schlechter als bei bei diversen Smartphones. Zudem ist das Teil noch empfindlicher wie die neuen Oregons, es ist eben “nur” gepolsterte Smartphone Hardware.

Die GPS Laufzeit ist ebenfalls nicht so besonders. Aus meiner Sicht macht der Monterra nur Sinn wenn man nebenbei nur ein normales 3g Handy anstelle eines Smartphones hat. Die Software machte aber durchaus schon einen guten Eindruck, ich hoffe das Garmin den ganzen Kram auch mal Tablets usw freigibt.

Es ist aber eine “Entweder-oder-Liste”. Will man aber aus beiden Listen Funktionen haben, muss man zwei Geräte kaufen. Und zu 650 Euro noch einen dreistelligen Betrag, der vielleicht nicht sehr hoch ist, dazu zu legen, ist das Problem des Konzeptes. Da ist man mit einem billigerem herkömmlichen GPS-Gerät und Smartphone wahrscheinlich billiger dran.

Es gibt vielleicht ein anderes Problem. Android. Kann eine Situation entstehen, dass die Androidversion mit vielen Apps nicht mehr kompatibel ist? Wie wird die Updatepolitik von Garmin sein, bzw. das Angebot von CustomRoms für das Gerät?

Das Scenario ist aus Sicht von Garmin ein anderes:

  • Die meisten Leute haben bereits ein Gerät zum telephonieren
    Das mag ein Smartphone oder nicht, groß oder klein sein.
  • Viele Nutzer eines Outdoor-Navis fühlen sich wahrscheinlich wohler,
    wenn ihr neues Gerät das gleich Betriebssystem hat wie ihr Handy.

Es gibt auch kleine Smartphones (ca. 3 Zoll) mit geringer Auflösung. Nicht jedes Smartphone hat die Maße und Auflösung eines iPhones. Von daher sollten vernünfig entworfene / entwickelte Apps mit vielen Auflösungen umgehen können. Weiter handelt es sich beim Monterra um Android 4.x, also relativ neu. Bis Android 4 von den Apps nicht mehr unterstützt wird, werden wohl noch einige Jahre ins Land gehen. Hätte das Monterra Android 2.3.1, dann wäre dein Einwand sicher berechtigt.

Edbert (EvanE)

Aber wenn ich mir ein Gerät dazu kaufe, ist die Frage, was gewinne ich mit was für einem Betrag dazu? Und ich vermute, dass die Leute, denen dann mit einem normalen Outdoor-GPS genügend weitergeholfen ist, die Mehrzahl ist. Bei 300 Euro Endpreis sähe die Bilanz schon anders aus. Ich glaube, die zu erreichende Marktnische ist zu klein.

Unter https://buy.garmin.com/de-DE/DE/outdoor-freizeit/handgerate/monterra-/prod113522.html steht:

Nachdem ich drei Wochen in Lappland mit Zelt und Fahrrad das Jedermannsrecht nutzend unterwegs war, würde ich sagen, dass Gerät ist etwas für den hotelbasierten Outdoorgenießer, weil Telephon und damit Internet zu häufig fehlt. Das Monterra macht einen infrastrukturabhängiger als vielen vielleicht lieb ist.

Nun ja, das vergleichbar große Montana kostet auch 500 Euro Liste. Und das scheint sich durchaus zu verkaufen, sonst hätte Garmin kein noch teuereres Gerät heraus gebracht.
Über Verkaufszahlen und Marktnischen soll sich Garmin Gedanken machen, uns kann das egal sein.

Montana / Monterra sind größer und deutlich teuerer als Oregon x50/6x0.
Wer die Größe braucht/will, muss den Mehrpreis einkalkulieren.

Mir ist der Bildschirm meines Oregon 450 eher zu klein. Andererseits wäre ein Montana/Monterra ein ziemlicher Klotz am Radlenker. Da ich bereits ein Geräte besitze, stellt sich mit die Frage zum Glück nicht. Ob ich bei einem Neukauf ein Oregon 600 (kleiner, ca. 370 Euro) oder ein Montana/Monterra (groß, ca. 500/670 Euro) wählen würde vermag ich heute nicht zu sagen. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. (Jeweils Listenpreise)

Nur bedingt, vieles lässt sich vorab zur Offline-Nutzung laden (Flora/Fauna, Packlisten, Ausrüstung, Erste Hilfe, Reise-, Kletter- und Wanderführer).
Wetterinfos/Lawinenberichte/Pollenflug/usw. sollte man öfter mal aktualisieren. Das Problem hätte man aber auch bei einem Smartphone.

Edbert (EvanE)

Nicht unbedingt. WLAN hatte ich in den drei Wochen nur einmal auf einem Hurtigrutenschiff. Internet irgendwo im Wald abseits der Fahrbahn ging nur einmal nicht.

Mit dem Monterra kannst du dich ja auf mehrere Arten (WLAN, Bluetooth, NFC) über ein Handy/Smartphone (was man meist sowieso dabei hat) mit dem Internet verbinden. Möglicherweise kommt irgendwann auch eine Variante, die direkt telephonieren kann.

Allerdings waren Garmins bisherigen Versuche ein Navi mit einem Handy zu kombinieren (Nüvifone) kommerziell wohl nicht besonders erfolgreich. Es gab dafür keine Nachfolger.

Edbert (EvanE)

… hach, endlich spricht’s mal jemand aus! Ich fühlte mich beim Lesen der Spezifikationen auch spontan an einen SUV ohne Allradantrieb erinnert.
Oder sind solche Anforderungen an high-end Geräte wie “Bedienbarkeit mit Handschuhen” nur so eine Art “Lagerfeuerlatein”?

Gruss Christian

Ich habe noch eins davon, das M10.

Eigentlich wäre das Hyperdypergerät ein Zwitter. Auf einer Seite hochauflösender Bildschirm, auf der anderen Seite einen der gut ablesbaren, aber energiesparende Outdoorbildschirme plus Telephon.

Das Problem ist der Energiefraß des Bildschirmes. Mit meinem Xperia V komme ich ohne Bildschirm bei GPS-Betrieb schon auf 15-Stunden.

Mit (Schladminger) Handschuhen kann der Monterra einwandfrei bedient werden. Im Vergleich zum eTrex geht es sogar deutlich besser, da sind die Knöpfe ja nur für Kinderhände geeignet.

Garmin versucht halt eine Marktlücke zu füllen, den Tablet/Smartphone Markt hat man ja bisher verpennt.

Das Display ist nicht wirklich hochauflösend. Aber die um WELTEN schnellere CPU und ein deutlich Ressourcenhungrigeres Betriebssystem brauchen halt auch mehr Strom.

Für mich ist Bedienbarkeit mit Handschuhen sogar ein K. O. Kriterium für Outdoor-Geräte. Aber so weit ich weiß ist das Monterra doch Handschuhtauglich.

Übrigens: Auch wenn manchmal anderes behauptet wird. Ich habe durch Vergleich zwischen eTrex und Oregon festgestellt das Touchscreen Geräte viel besser Handschuhtauglich sind als ihr Ruf. Ich finde das Oregon mit Handschuhen sogar besser zu bedienen als das eTrex. Mit sehr dicken Handschuhen läßt sich das eTrex praktisch gar nicht mehr bedienen, aber das Oregon kann man dann noch mit Hilfe eines “Sticks” (der sich auch noch mit dicken Fäustlingen halten läßt) benutzen. Ich nehme dafür den Stiel einer alten Zahnbürste, deren Bürstenteil ich abgesägt habe. Am besten ohne Hilfsmittel mit Handschuhen bedienbar ist übrigens das Foretrex nach meiner Erfahrung (deutlich erhöhte Tasten mit guten, harten Druckpunkt, lediglich die An-/Austaste ist versenkt und nicht Handschuhtauglich). Allerdings wird das Display des Foretrex bei Kälte sehr langsam (ab etwa -5 Grad arbeitet es nur noch mit Verzögerung). Die Displays der Oregon und eTrex Geräte haben bei den von mir bislang getesteten Temperaturen (südbayerische Winter bis in 1800 Meter Höhe) dieses Verzögerungsverhalten nicht.

Gruß
unixasket

Hatte ich auch einmal, habe es aber zurück gegeben, da es (mit der damaligen Firmware) keine Eisenbahn-Linien auf den OSM-Karten anzeigte.

Outdoor-Geräte (Bildschirm meist lange an) sind deutlich dicker als Smartphones (Bildschirm oft aus), unter anderem damit mit sie Akkus mit mehr Kapazität unterbringen können. Das führt dann zu deutlich längeren Laufzeiten bei vergleichbarer Betriebsweise.

Edbert (EvanE)

Der Monterra hat einen 2000mAh Akku, das ist gerade mal der übliche Durchschnitt bei Smartphones. Die Laufzeit vom Monterra ist mit einem 08/15 Android Gerät vergleichbar - der verwendet ja mehr oder weniger die selbe Hardware.

Hast du ein Monterra bereits getestet, dass du dies weißt?
Hast du ein Monterra bereits zerlegt, dass du weißt, welche Hardware real eingesetzt wird?
Welche Smartphones verwenden 2000mAh Akkus?
Verwenden Smartphones mit 2000mAh Akkus die gleiche Volt-Zahl (AhxV = Wh)?

Einfach Dinge zu behaupten, ohne sie zu belegen, scheint mir problematisch.

Edbert (EvanE)

meins hat 2.330 mAh :slight_smile:

Moin,

da steh’ ich gerade auf dem Schlauch: Wie bedient man ein per Touch zu bedienendes Gerät mit Fausthandschuhen?

Da möchte ich mich Edberts Frage anschließen: Woher weisst du das?

Mir war diese Lücke bis eben gar nicht aufgefallen. Ich hab’ eher die Vermutung, dass Garmin die Kosten für proprietäre Geräte davonlaufen und das durch “Standard-Hardware” wieder ins Lot gebracht werden soll.
Aber das ist pure Spekulation und wir werden’s an den nexten Neuvorstellungen sehen.

Ein Punkt, den ich in der Diskussion noch nicht gesehen habe: Glaubt ihr, dass die Karten als gmapsupp.img daherkommen? Oder doch ein neues Format?

Gruss Christian

Hallo Christian

Nicht jeder TouchScreen arbeitet kapazitiv. Bei Outdoorgeräten wäre das eher kontraproduktiv.
Die Bildschirme von Oregon 600, Montana und demnächst Monterra dürften die gleiche Technik verwenden. Von daher lässt sich das aus den bisherigen Erfahrungen ableiten. Mein Oregon 450 kann ich wunderbar mit einem Kunststoff-Kugelschreiber ohne Mine bedienen.

Hat Garmin denn eine andere Wahl, als sein bisheriges gmapsupp.img Format weiter zu unterstützen? Das ist ja erst vor kurzem durch Activity-Routing erweitert worden. Dass das aktuelle Format weiter unterstützt wird, dürfte klar sein, wenn man sich die Liste der verfügbaren Karten ansieht.

Edbert (EvanE)

Moin Edbert,

bin ich denn den so auf dem Holzweg?
Bei Garmin in der Ankündigung steht: “Kapazitives, transreflektives Touchscreen-Display …”
Im Wikipedia-Eintrag zum “Touchscreen” steht: "Kapazitive Touchscreens können nur mit dem bloßen Finger (ob der Touchscreen nun mit kalten oder warmen Fingern berührt wird, spielt hierbei keine Rolle), leitfähigen Eingabestiften oder speziell angefertigten Hilfsmitteln, nicht aber mit einem herkömmlichen Eingabestift oder dicken Handschuhen bedient werden. "

Kenne ich vom Edge 800. Ich glaube aber nicht, dass Zwei-Finger-Gesten, wie Daumen-und -Zeigefinger-spreizen-um-hineinzuzoomen wirklich gut mit dieser Sorte von Display funktionieren. Und wenn du das das mit mit zwei “Kunststoff-Kugelschreiber ohne Mine” in einer Hand mit Fausthandschuhen demonstrierst, sag Bescheid. Ich verkauf die Eintrittskarten und werd’ reich …

Das Format der Garmin-Karten ist nicht offen. Die alte Version war durch reverse engineering hinreichend bekannt, um Garmin-Karten aus OSM-Daten anzubieten, Das (neuere) NT-Format ist bisher wenig bis gar nicht bekannt. Was aktuell zu ziemlichen Routing-Problemen mit OSM-basierten Karten auf GPS-Geräten und Basecamp & Co. führt. Ich könnte mir jetzt vorstellen, dass es wesentlich einfacher ist, Software auf einem Android-Gerät zu debuggen, als auf einem nicht so verbreiteten Stück Hardware …

Gruss Christian

Garmin USA verteilt immer wieder Vorserien Geräte. Beispielsweise ans BLM und NPS, aber auch an diverse Alpine Clubs. Im Mai konnte ich mich einige Stunden mit dem Monterra beschäftigen. Guck einfach mal ein diverse (Video) Portale, du wirst einige Kurztests von Privatpersonen finden :wink:

Mit dem Daumen? Die selbe Technik verwendet die neue Oregon Serie oder auch Nokia bei Ihren Lumia Smartphones.

Nein. Das Thema “Hoteloutdoormensch” ist da durchaus schon richtig. Der Outdoor Markt ist eben nicht besonders groß und mit einem Android Gerät erweiterst du deine Zielgruppe, bzw verkleinerst du die Einstiegshürden. Wer schon ein Android Smartphone hat, wird sich eher ein entsprechendes Outdoor Gerät mit Android kaufen. Zudem kann Garmin dann auch deutlich einfacher Online Mapshops anbieten wie zB Compegps.

Ich hoffe ja auch das Garmin die Software noch für normale Smartphones und Tablets öffnet.

Ja, meine OSM Karte lief einwandfrei.