Barrierefreies Routing mit OpenStreetMap (OSM)

Den Punkt “Barrierefreies Routing mit OpenStreetMap (OSM)” finde ich sehr interessant. Auf der folgenden Seite werden Kriterien dafür vorgestellt, die erhoben werden sollen:

http://www.myfen.de/wiki/index.php/Barrierefreies_Routing_mit_OpenStreetMap_(OSM)

Kurzzusammenfassung:
Art der Oberfläche (Belag)
Qualität der Oberfläche
Breite
Steigung
Absenkung der Bordsteinkante an Übergängen

Die Befehle hierfür sind verständlich auf der Seite erklärt. Allerdings habe ich Probleme mit der richtigen Zuordnen.

Nehmen wir mal an. Ich möchte für eine Straße, die links und rechts einen Bürgersteig hat folgende Werte eintragen:
Breite, Art der Oberfläche und Absenkung der Bordsteinkante an Übergängen

Noch habe ich nichts geändert im System, aber ich würde so vorgehen (Dies ist lediglich ein Beispiel):

Da eine Straße von mehreren Straßen gekreuzt wird. Klicke ich erstmal einen Knotenpunkt und die dazugehörige Straße (Linie am gewählten Pukt aufspalten (P), so dass ich beim markieren nicht mehr die gesamte Straße aktiviert habe sondern lediglich den Teilabschnitt der von zwei Straßen gekreuzt wird.

Nun möchte ich diesem Teilstück einen Bürgersteig zuordnen (für links und rechts):
Folgende Einträge sind bereits vorhanden:

Schlüssel/Wert
highway/residential
maxspeed/30
name/Name der Straße
source:maxspeed/DE:zone30

Neue Einträge von mir sollen sein:
sidewalk=both
sidewalk:left:width=1.2 (da: Wert in [Meter] mit Punkt als Dezimaltrennzeichen, z.B. “1.2” für 120 cm)
sidewalk:right:width=1.4
sidewalk:left:sloped_curb:start =0.03
sidewalk:left:sloped_curb:end =0.03
sidewalk:right:sloped_curb:start =0.03
sidewalk:right:sloped_curb:end =0.03
sidewalk:left:surface=paving_stones
sidewalk:right:surface=paving_stones

Wäre diese Ergänzung korrekt oder fehlt hier noch etwas oder muss evtl. etwas geändert werden, z.B. highway=footway anstatt residential oder spielt das keine Rolle?

Besten Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen,
Micha-fen

Die oben zitierten Tags halte ich für sinnvoll und sie entsprechen meiner Erinnerung nach auch dokumentiertem Tagging.

Bei den Informationen zum abgesenkten Bordstein bin ich mir unsicher, da du dafür anscheinend neue Tags erfunden hast:

Was genau bedeuten “start” und “end” in diesem Fall? Und kannst du vielleicht etwas ausführen, welche Vor- und Nachteile du im Vergleich mit Tags am Übergang (highway=crossing) siehst?

Dieselbe Frage habe ich mir auch gestellt, die Erklärung liefert folgende Seite in dem vom OP verlinkten Drittwiki: http://www.myfen.de/wiki/index.php/Barrierefreies_Routing_mit_OpenStreetMap_%28OSM%29/Bordstein
Mit einiger Mühe bin ich dahinter gekommen, daß es nicht um einen abgesenkten Bordstein irgendwo an der Straße bzw. an einem Übergang geht, sondern um Absenkungen unmittelbar an Kreuzungen (da wo der Bordstein rund ist). Das dort vorgeschlagene Tagging halte ich freilich für wenig sinnvoll, u.a. weil es bei jeder Aufspaltung des Weges unweigerlich kaputtgehen wird.

ich bin dagegen alles auf den way der straße zu packen. wieso nicht für jeden bürgersteig einen eigenen way? bürgersteig und straße sind grundauf unterschiedlich. zudem würde ich mir eine zusätzliche zoomstufe wünschen die das ganze noch näher ranholt, eben für fußgänger. zudem wie soll man so darstellen das die fußgänger nicht überall die straße überqueren sollen sondern nur an den dafür vorgesehenen (zebrastreifen) stellen?

Hallo Micha, da du zumindest hier im Forum neu zu sein scheinst, erstmal ein herzliches willkommen :slight_smile:

Das Tagging für das Routing für Rollstuhlfahrer etc. ist AFAIK noch nicht sooooo weit fortgeschritten. Es gab da 1…2…3 Forschungsprojekte, die sich aber meist nur auf einen kleines Gebiet beschränkten und die generelle Machbarkeit untersucht haben:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Research
Deine Seite sieht super aus, vielleicht kann die ja in unser Wiki zurückgeführt werden?
Oh und hier noch eine Übersicht der Seiten die sich in der Thematik bewegen, vielleicht kennst du ja die ein oder andere noch nicht:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Category:Disabilities

Ansonsten ist user:LuLuAnn recht aktiv in der Thematik und Raul Krauthausen (wheelmap) hat da sicherlich auch noch ein paar gute Hinweise zu der Thematik.

P.S. Hier in Rostock wird wohl an etwas ähnlichem gearbeitet, was allerdings einen eigenen Datenbestand aufbaut seufz
http://www.caritas-mecklenburg.de/81617.html

Müssen wir diese Grundsatzdebatte hier ausgraben? Es ist bekannt, dass es zu sidewalk-Tags unterschiedliche Auffassungen gibt, wir werden das Problem hier nicht aus der Welt schaffen und eine Diskussion darüber würde unweigerlich vom Ursprungsthema wegführen.

Auf deine Argumente würde ich nämlich unter anderem einwenden: Wie soll man mit separaten Ways darstellen, dass Fußgänger überall die Straße überqueren können? Und das ist ja schon eine etwas andere Situation als bei Rollstuhlfahrern. Es sei daher lediglich klargestellt, dass ein Router generell auch dann Stellen mit Überwegen bevorzugen oder sogar ausschließlich verwenden kann, wenn die Gehsteige als Tags vorliegen, und dass eine höhere Zoomstufe mit sichtbaren Gehsteigen ebenfalls auf Basis von sidewalk-Tags umsetzbar ist.

Für mich gehts damit wieder zurück zum Thema:

Das klärt schon einiges. Deinen Einwand mit dem Teilen von Ways sehe ich allerdings ebenfalls. Und auch die Darstellung von schrägen Stücken finde ich recht überraschend: Ich wäre davon ausgegangen dass ein Bordsteinhöhe-Tag genügt.

Das angesprochene Bordsteintagging findet man auch auf der Wheelchair_routing Seite.

Als Rennradfahrer finde ich es auch ganz nützlich, überall (bei Radwegen und auch Straßeneinmündungen) die Bordsteinhöhe zu erfassen, da man mit den schmalen Reifen nicht einen Rundbordstein (Bild) hochfahren will. Wohingegen runter kein Problem sein sollte. So wie ich das sehe, gibt es dazu leider noch kein ausgereiftes Konzept.