Aus purem Zufall bin ich letzten Freitag bei Android-Hilfe über einen Beitrag zu Brouter gestolpert und habe es sofort online ausprobiert: Sehr beeindruckendes Resultat für das von mir gewählte Profil (fastbike o.ä., Rennradfahrer).
Als allerersten möchte ich mich aufs herzlichste dafür bedanken!
Heute habe ich mir dann den ganzen offline-Kram heruntergeladen, in einer virtuellen Box installiert und ein wenig damit herum gespielt, als Offroad Proggies fungierten Locus und Oruxmaps.
Ein paar Punkte, die mir dabei aufgefallen sind, möchte ich nachfolgend aufführen.
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Ich habe hauptsächlich das Rennrad? Profil gewählt, es hat für mich! erstklassige Vorschläge gelistet, teilw. wirklich excellent.
Gut asphaltierte Nebenstraßen mit ordentlichen Steigungen (> 10%) waren genauso mit von der Partie wie die stark befahrene Bundesstraßen. Leider sind letztere nicht immer die erste Wahl bei meinen Gesinnungsgenossen aus diversen Radsportvereinen, die meisten versuchen diese zu meiden, insbesondere dann, wenn es weniger verkehrbelastete Alternativen gibt. In diesem Zusammenhang ist mir aufgefallen, dass manchmal auch dann eine mehrfach ampelverstellte Hauptverkehrsstraße gewählt wird obwohl eine lupenreine und sogar kürzere Radwegalternative vorhanden ist.
Im Extremfall meidet Brouter sogar “Radwege” wie der Teufel das Weihwasser.
Beispiel ist eine Route von Dormagen/Zons über den Rhein Richtung Wuppertal. Nur mit Start- und Zielkoordinaten versorg wird ohne Zögern die Fähre bei Zons genommen. Für Jugendliche duraus romantisch nehmen die meisten RRler doch wohl eher eine Rheinbrücke. Nachdem die Fähre gesperrt wird findet der Router nur zwei große Umwege, entweder über die A1 bei Köln/Leverkusen oder die Düsseldorfer Südbrücke, beides befahrbare Radwege. die naheliegende Strecke über die Fleher Brücke (A46) mit ihren erstklassigen Radwegen bleibt außen vor. Werden Wegpunkte direkt auf die Brücke gesetzt passiert folgendes: die der linksrheinischen Brückenauffahrt am nächsten liegenden werden zunächst angefahren, dann heißt es wenden und im großen Bogen an der Neusser Galopprennbahn vorbei über die Südbrücke hin zur Fleher, dann die rechstrheinische Auffahrt hoch und die dieser Auffahrt näher gelegenen Punkte einsammeln, wenden, die Auffahrt wieder runter und den Weg fortsetzten.
Im Modus “tracking” wird die Brücke benutzt, dann aber die holprigere Nordseite, wahrscheinlich wegen der flacheren Auffahrt, die von RRlern bevorzugte “knackigere” und babypoasphaltierte Südseite kommt erst beim Profil “shortest” zum Zug. -
Das Profil “shortest” routet ohne Rücksicht auf Verluste, d.h. auch über wenig genutzte weil verwinkelte Brücken, d.h. enge und steile Treppen bzw. Drahtkäfige, wo man sein Rad aus Platzmangel kaum hochtragen kann bzw. senkrecht vor sich her bugsieren muss.
Beim gestrigen Querlesen habe ich irgendwo etwas von einem “Kostenfaktor” gelesen, eine Eingabemöglichkeit dafür habe ich nicht gefunden.
Weiterhin habe ich ebenfalls gelesen, dass Brouter wohl urspünglich für die Cooperation mit OSMAND ausgelegt wurde. Ich konnte aber heute feststellen, dass es, wenn auch “etwas umständlich”, “Routinganforderungen” sowohl von Locus als auch von Oruxmaps erkennt und die Ergebnisse in deren Verzeichnisstruktur bereitstellt. Da nun diese beiden Programme Vektormaps Marke “mapsforge” sollte es doch spätestens mit der nächsten Version 0.4. möglich sein, diese fürs Routen zu nutzen.