Hi,
ich hatte es auf der MV Mailingliste ja schon vor einigen Wochen angekündigt, dass ich mich auf breiter Front von meiner Arbeit in Sachen Öffentlichkeitsarbeit bei OSM zurückziehen werde. Natürlich bleibe ich euch als Mapper erhalten und wenn es die Zeit irgendwann ermöglicht, werde ich vielleicht beim ein oder anderen Projekt ein wenig Code beitragen.
Versteht mich nicht falsch, es hat mir viele Jahre sehr viel Spass gemacht, OSM in Artikeln und mit Vorträgen vorzustellen und die Community durch Aktionen kennen zu lernen. Da waren viele Erfahrungen und Begegnungen, die ich nicht missen möchte
Allerdings kam in den letzten Monaten immer mehr Zeitmangel hinzu, eine Master-Arbeit schreibt sich eben leider nicht von alleine und auch die Veränderungen mit dem Eintritt ins Arbeitsleben werden dann eher weniger Zeit für die Hobbies lassen. Und da habe ich einfach zu viele und muss da mal etwas “ausdünnen”
Es ist mittlerweile auch ein wenig Resignation, die sich bei mir breit macht. All zu oft hat man das Gefühl, man kämpft bei der Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikation/… gegen Windmühlen. Open Data scheint von Verantwortlichen doch nur ein Buzzword zu sein und Nachhaltigkeit oder Visionen sind da nicht gefragt. Auch sind remote vor Ort nur schwer Leute zu begeistern, wirklich Daten mal beizutragen. Und auch unser Projekt als Ganzes entwickelt sich auf höherer Ebene doch eher recht träge.
Bitte nicht falsch verstehen, wir sind Tausende, die super fleißig im Feld Daten erfassen und mit viel Energie aktuell halten. Nur ist es leider auch so, dass es nur sehr Wenige gibt, die auch bereit sind Arbeiten zu übernehmen, die die Struktur des Projektes selbst voran bringen. Damit meine ich zum Beispiel die Verbesserung der Dokumentation, Wiki, Support, Verbesserung Usability, Darstellen des Projektes nach außen, Anstoßen von thematischen Aktionen, Kommunikation und Informationsaustausch zwischen den vielen Grüppchen des Projektes und noch vieles mehr. Es sind dann leider doch immer dieselben Leute dort anzutreffen und bei diesen wenigen staut sich die Arbeit. Dadurch kommt eine gewissen Unzufriedenheit einheer, wodurch einem ein wenig der Spass langfristig abhanden kommt. Und das ist irgendwie dann keine gute Basis wenn man auch andere noch motivieren möchte.
Doch ich will das niemand ankreiden, jeder hat nur begrenzt viel Zeit, die Erfolge sind beim mappen auch viel schneller sichtbarer und eigentlich ist mappen ja die wirkliche Essents unseres gemeinsamen Hobbies. Umso mehr freut es mich deshalb, dass es doch einige neue Leute gibt, die sich mit dem Wiki auseinandersetzen, für das Projekt neue Kommunikationskanäle erschließen oder OSM auf Messen präsentieren. Genauso gilt das aber für all die “alten Hasen”, die osm.de am Laufen halten, die Wochennotiz und den Podcast herausbringen, hier und auf der ML den Leuten Tipps geben oder mit tollen Projekten zeigen, was für eine Power eine ehrenamtliche Community entfalten kann und was freie Daten wirklich bedeuten
Hut ab an der Stelle und vielen Dank, dass ich in den vergangenen Jahren durch euer Vertrauen und eure Hilfe unser Projekt zeigen und so vielleicht den ein oder anderen Neuling mit ins Boot holen konnte. Und wer weis, vielleicht werden OSMF/FOSSGIS die Prioritäten ja mal dahin lenken unser Projekt auch bei diesen “weichen Faktoren” und dem öffentlichen Auftreten zu lenken. Nun ist es jedenfalls an anderen, dort vielleicht weiter zu machen
In dem Sinne, ich wünsche euch immer eine Hand breit IDs zu Verfügung
euer Matthias