OpenStreetView Alternativen?

Ah ok, also willst du deine eigene Gegend und in erster Linie für dich als Gedankenstützte erfassen.

Ich selbst habe ja viel mit Videomapping experimentiert, bin aber der Meinung, dass es nur bedingt eine set-it-and-forget-it Lösung ist. Das Problem ist einfach, dass man als Mapper doch sehr gezielte Sichten haben will (Straßenschild, Hausnummer, Hecken und Peripherie, oder doch lieber die gesamte Hausfassade möglichst ohne Verdeckungen?). Ein anderes Problem ist die Sichtung der Aufzeichnungen, die auch bei automatisch geschossenenen Bildern sehr zeitintensiv sein wird und wahrscheinlich weniger gut auf andere auslagerbar ist (es kann teilweise die Orientierung abreißen).

Was spricht denn gegen eine App, die GPS+Kompass mit in die Bilder einprägt und die dann einfach mit JOSM zu öffnen?

Eehm - anders würde es ja keinen Sinn machen :wink: Natüüürlich kommen die GPS-Koordinaten mit rein. Deshalb meine ursprüngliche Frage bzgl. OpenStreetView - sozusagen für die doppelte Nutzung der Bilder…also einfach 100 Bilder auswählen und die werden auf den Server hoch geladen und auf die richtige Position gesetzt. Bei denen läuft anscheinend nicht mal das automatisiert :confused:

Ah check (sorry) :slight_smile:

Ne da ist mir nichts bekannt, was aktuell laufen würde. Für open3dmap (3D Modelle von POIs und Gebäuden) plane ich sowas mit ein, das wäre aber nur für ganz bestimmte Objekte und nicht flächendeckend.
Im Zweifel einfach auf der Platte behalten, da wird bestimmt noch eine Verwendung kommen :slight_smile:

Also erster Test verlief nicht gut - hatte nur fünf Fotos von der App. Irgendwie hat die nach kurzer Zeit aufgehört aufzunehmen… Alle Bilder noch vor dem Losfahren geschossen :confused:

open3dmap hört sich nett an - konnte allerdings nichts genaues finden. Die org-Adresse gibts anscheinend nicht mehr. Was ich gefunden habe ist:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/OpenBuildingModels

Und eine nette App für Android - OSG-Explorer. OSM-Karten mit 3D-Gebäuden
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSG-Explorer

Hört sich aber interessant an…womit werden die Gebäude erstellt bzw. in welchem Format müssen diese sein? Wenn ich schon Gebäude während der Fahrt ablichte, dann kann ich zumindest 3D Gebäude mit Texturen auf der Frontseite erstellen…Dächer kann man erstmal aus den Bing-Karten rausschneiden :wink:

Zur Zeit ist von meiner Seite noch nichts gemacht außer ein bißchen Planung. OpenBuildingModels ist da viel weiter.
Ansonsten kannst du 3D derzeit nur mit einigen Attributen beschreiben und noch keine externen 3D Modelle dafür nehmen:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Simple_3D_Buildings

Das kenn ich noch! Irgendwann gabs mal eine Diskussion bzgl. der Dachformen…

Wo ist dann der Unterschied zu deinem Projekt bzw. wieso macht es Sinn so viele parallel zu starten?

Also es gibt zwei prinzipiell unterschiedliche Herangehensweisen, um ein Gebäude in eine 3D-Darstellung auf OSM-Basis zu bekommen:

Entweder man beschreibt das Gebäude wie so ziemlich alles andere in OSM mit Geometrie und Tags. Dafür gibt es als kleinsten gemeinsamen Nenner zwischen verschiedenen 3D-Renderern das Taggingschema “Simple 3D Buildings”. Wenn man momentan 3D mappt, macht man das normalerweise so, und für die meisten Gebäude wird das wohl auch in Zukunft das Mittel der Wahl sein.

Oder aber man bastelt ein detailliertes Modell in einem spezialisierten Modellierungswerkzeug - also so was wie Blender, Sketchup, … -, lädt es irgendwo hoch und verlinkt aus OSM nur darauf. Das erlaubt theoretisch viel detailliertere Modelle, inklusive vor Ort geknipster Fototexturen und so weiter. Nachteile des Ansatzes sind der höhere Aufwand für den Mapper beim Erstellen und für das Auswerteprogramm beim Rendern, und auch noch einige ungelöste Probleme wie die exakte Ausrichtung des Modells und seine passgenaue Verbindung z.B. mit einem Fußweg zur Eingangstür oder dem Nachbargebäude.

Der eigentliche Grund, warum der Modell-Hochladen-Ansatz noch nicht viel mehr als Theorie ist, ist aber das Fehlen einer zentralen Datenbank zum Hochladen solcher Modelle, die auch wirklich mit den gängigen 3D-Renderern kompatibel ist. Die einzige existierende solche Datenbank ist “OpenBuildingModels” von der Uni Heidelberg, und das einzige Programm, das deren Modelle dann einbindet, ist ihr eigener 3D-Viewer. Leider wirkt das Projekt derzeit eher vernachlässigt und sie haben seit der Erstveröffentlichung kaum mehr auf Feedback reagiert. Daher bleibt halt der Gedanke, eine besser funktionierende Hochlade-Datenbank auf die Beine zu stellen.

Das mit den Tags ist ja schon nicht schlecht - sollte man evtl. um eine Texturfunktion erweitern…also Haus in vier Seiten aufteilen + die Möglichkeit geben je Seite eine Textur zu hinterlegen. “TextureSide1=xxxxxx.jpg” z.B. - wobei Side1 = Seite von Punkt 1 bis erste 90° Kante wäre…ist ist dann evlt. das Problem mit komplexeren oder runden Gebäuden :confused:
Alternative wäre eine gestitchte Panorama-Textur für Gebäude. Quasi im Format 4:1, dessen rechte Kante Punkt 1 des Objektes entspricht bzw. die “Side1”. Intern wir dann die Textur via UV-Mapping auf die ganzen Seiten verteilt.
Das mit der Modellierung ist glaube nur für wirklich spezielle Gebäude wie unseren Herkules in Kassel oder Eiffelturm interessant.

Wie du ja selber merkst, muss man da ganz schön Verrenkungen machen.

Für mich stellt sich da immer die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Wenn man Objekte wirklich komplett individuell beschreiben will, ist doch ein eigenenes 3D Modell viel sinnvoller (weil isoliert und mit besseren Werkzeugen auszumodeliieren), als mit dutzenden Tags die OSM DB damit zu belasten?

Ein paar wenige Taggs, einige Building-Parts, dazu noch roof:ridge/edge das reicht doch selbst für Kirchen. Erst wenn man Dinge wie die Stützbögen an einigen größeren Kirchen oder alle Dachgauben/Balkone nachbilden will, kommt man an die Grenzen, wo man mit Parametern kaum noch zu einem befriedigendem Ergebnis kommt.

Allerdings kommt es auch darauf an, was man als Ziel hat. Bei OSM2World ist man auf Z18 beschränkt. Da würden viele Details sowieso nicht mehr darstellbar sein (achte mal auf die Größe der Eingänge). Selbst der Kölner Dom lässt sich mit Parametern ausreichend genau beschreiben. Das ist sicher nicht perfekt, aber wenn man an Z18 als Grenze denkt eben ausreichend für den Gesamteindruck.

Von daher halte ich den Aufwand in ein echtes 3D-Modell zu stecken, in den meisten Fällen für übertrieben.
Wenn es mal Darstellungen mit wesentlich höherer Auflösung geben wird, sieht die Sache dann anderes aus. Allerdings braucht man für mehr Details überproportinal mehr Zeit unabhängig davon, ob man das als 3D-Modell erstellt oder mit Taggs beschreibt.

Von daher mein Rat, lieber viele Gebäude mit Parametern (Taggs) für 3D fit machen, als nur einige wenige möglichst genau als 3D-Modell.

PS: Werden bei OSM2World für Eingänge Breite und Höhe beachtet? Bei größeren Gebäuden sind die gerne mal einige Meter breit und deutlich über 2m hoch.

Edbert (EvanE)

Ich stimme dir da total zu, denke aber auch, dass es die Mischung macht.
Es kommt eben darauf an, ob man nur ein gröberes Stadtmodell haben will, oder etwa für Spiele, Animationen oder Navis hochauflösende und photorealistisch texturierte Modelle haben will. OSM kann derzeit ansatzweise beides leisten :slight_smile:
Für Mapper ist es deshalb wahrscheinlich am besten, wenn man die Fotos der Modelle aufhebt, dann kann die Arbeit später bestimmt noch genutzt werden.

Bei der OSM2World-Slippymap, ja. Du kannst natürlich mit OSM2World z.B. im Viewer näher ranzoomen, oder dir eine Karte von deiner Gegend mit höherer Auflösung rendern etc… Das ist also keine prinzipielle Limitierung von OSM2World, sondern eine Frage dessen, was der Slippymap-Server verkraftet.

Ich stimme jedoch zu, dass eine Grunderfassung möglichst vieler Gebäude mit 3D-Basistagging als erster Schritt wünschenswert ist.

Und auch wenn wir irgendwann 3D-Modelle für bestimmte Gebäude haben, sollte für diese Gebäude immer noch eine Simple-3D-Attributierung vorhanden sein. Ein Modell mit individuellen Texturen braucht ja z.B. um Größenordnungen mehr Speicherplatz als ein paar Ways mit Tags, also wird man sich etwa bei Offline-Karten höchstens für ausgewählte Modelle individuelle Texturierung erlauben können. Wie !i!s Beispiele zeigen, ist es wirklich eine Frage des Anwendungsfalls, was besser ist.

Ja.

Sieht allerdings manchmal trotzdem etwas komisch aus, weil es bisher nur eine Form (rechteckig) und Textur für alle Eingänge gibt.

ok…wenn ich also die “3D-Grundtags” auf die Gebäude in den Dörfern lege - wo und wann (ebenfalls tägliche Aktualisierung?) kann ich diese dann in 3D betrachten? OSM2World?

http://maps.osm2world.org Aktualsiert wird jedoch nur wöchentlich.

Danke :slight_smile: Muss ich dann mal zusehen, dass ich ne andere App für mein Handy finde wg. den Fotos…fahre dann die Tage die Hauptstrasse auf und ab für die ungefähre Haushöhe bzw. Stockwerkanzahl und die Hausnummern zu ermitteln

Lernen an Beispielen ist manchmal ganz hilfreich. Da gerade das Schweriner Schloss in WN promoted wurde, habe ich mir den Bereich einmal in JOSM heruntergeladen, lokal gespeichert und dann meinen lokalen OSM2World Viewer damit gefüttert, inkl. Herumprobieren, wie sich Änderungen auswirken.
Die Übung fand ich recht aufschlußreich, da mich die endlos scheinenden Variationen im Wiki bisher eher abgeschreckt hatten, überhaupt in 3D von der Datenseite her reinzuschauen. Am konkreten Beispiel ist das plötzlich gar nicht mehr so sehr “rocket science”.

Gibt es irgendwo noch eine Sammlung guter (möglichst fertiger) Beispiele? Im Wiki finde ich nur fertig gerenderte 3D-Bilder, jedoch ohne Link zu den Rohdaten.

@Tordanik: OSM2World ist von dir, wenn ich das richtig seh? :slight_smile: Ich habs grad gestartet…die Texturen werden allerdings nicht gefunden. Hab den Ordner mit der definitionsdatei direkt in den Hauptordner entpackt, nur tut sich da leider nichts. Habe nur einfarbige Flächen. Muss ich das noch irgendwo aktivieren? Finde da nichts im menü

Zudem könnte ich einen Beitrag zu Texturen und Bäumen leisten. Vor allem bzgl. Bäumen…habe da mal einen Treegenerator gekauft, welcher detalierte 3D-Modelle oder einfach nur eine “Pappfigur” erstellen kann (zwei renderings des Baums um 90° in der Mitte versetzt).
Anzahl Äste, dicke Äste/Stamm und Formen sind einstellbar. Ebenfalls die Wurzelform. Der Stamm und die Blätter (bzw .“Feinäste”) sind Texturen, welche man nach beliebigen erweitern kann.

Sieh dir mal einige Objekte in Bonn Umgebung der Heinemannstraße an (in OSM).

Interessante Objekte sind das Hotel Maritim, die Kindertageseinrichtungen, die Aktion Mensch, das Gustav-Stresemann-Institut, das Rheinauen-Carré und die Friedrich-Ebert-Stiftung. Für die letzten beiden musst du ggfs. etwas hin- und herschieben. Etwas weiter im Westen wären noch der Dreizehnmorgenweg 36 und 38 interessant. Die Haltestelle Max-Löbner-Straße ist als Nur-Dach auch ganz nett, wenn auch eine sehr grobe Annäherung an die reale Gestaltung.

HTH
Edbert (EvanE)

Ja, das ist von mir. Du musst beim Aufruf die Definitionsdatei mit angeben (oder die Batch/Shell-Datei entsprechend bearbeiten). Der zusätzliche Parameter könnte beim Standard-Dateinamen so aussehen:

–config texture_config.properties

Alles noch etwas holprig, ich weiß. Aber ich schreibe derzeit an meiner Masterarbeit und komme leider selber erst nächsten Monat wieder zu größeren Verbesserungen an OSM2World.

Cool. So was ähnliches hab ich auch verwendet, allerdings “nur” ein Open-Source-Tool (Arbaro) – und ich kann es nicht wirklich bedienen. :wink: Die “Pappfiguren” sind ziemlich genau das, was OSM2World für OpenGL-Output derzeit tut, wenn man die Definitionsdatei benutzt.

Wie würdest du dir verschiedene Baumvarianten vorstellen? Zufallsgesteuert oder tatsächlich unter Berücksichtigung von Detailtagging wie z.B. beim Entwurf von Marek?

Ja die Bachdatei ging bei mir gar nicht - auch nicht unter Angabe des korrekten Verzeichnisses. Kann irgendwie JAR-Dateien nur durch Doppelklick starten :confused: Java stürzt sonst direkt ab…hab das Problem auch bei JOSM.

Naja…für Deutschland ganz simpel eine Buche in klein und groß (kleine Bäume haben ja eine ganz andere Form als ausgewachsene - u.a. kleinere Blätter), Tanne und Kiefer. Da wo nichts angegeben ist natürlich per Zufall, sonst eines der Bäume. Dann z.B. “Laubbaum 2 Meter” → kleine Version der Buche und entsprechend skalieren.

Den Generator hab ich:
http://www.thegamecreators.com/?m=view_product&id=2087

Hier kannst du dir die Software als Demo anschauen was möglich ist - nur speichern kann die nicht:
http://www.thegamecreators.com/?m=view_product&id=2087&page=demo