Mapper vor Ort

Sehr treffend zusammengefasst…

Auch wenn ich, wie im Falle von r-michael, komplette reverts bei vermeintlichen oder tatsächlichen Fehlern für überzogen halte, muss ich ihm im Punkt Couchmapping hundertprozentig recht geben.

In gleichem Maße, wie die Quantität der Daten zunimmt, nimmt die Qualität zur Zeit ab. Waren zu Zeiten schlechter oder nicht vorhandener Luftbilder Straßen einfach nur ungenau platziert, kann man sich heute nicht mal darauf verlassen, dass sie überhaupt existieren oder auch nur annähernd dem entsprechen, als was sie getaggt sind.

Vielleicht hat dieses Drama noch etwas Gutes und alle Mapper besinnen sich darauf, dass die Realität da draußen stattfindet und nicht auf Bing-Luftbildern.

@morjak

Hat du Beweise für die Aussage:
"In gleichem Maße, wie die Quantität der Daten zunimmt, nimmt die Qualität zur Zeit ab. Waren zu Zeiten schlechter oder nicht vorhandener Luftbilder Straßen einfach nur ungenau platziert, kann man sich heute nicht mal darauf verlassen, dass sie überhaupt existieren oder auch nur annähernd dem entsprechen, als was sie getaggt sind. "

Ich denke das die Vorteile deutlich überwiegen.
Denkt nur mal an das HOT-Projekt. Viele machen da mit und waren noch nie in den Ländern. :wink:
Ich selbst habe schon mal in Kuba Sachen eintragen und war noch nie da. Für die Details gibt es dann die Leute vor Ort.
Sicher hat das vorhandensein von guten Luftbildern zum Couchmapping beigetragen oder dieser Begriff ist damit erst entstanden.
Aber ohne Luftbilder wäre OSM nicht da wo es heute ist. Viele Details kann man eben nur so erfassen.

Ob man das gut findet das jemand fremdes im eigenen Gebiet wildert oder nicht sei mal dahin gestellt.
Oft legen andere Leute wert auf andere Sachen dir mir nicht auffallen.

Andreas

Nun ich persönlich, finde das ihr das Thema Couchmapping ein wenig zu einseitig darstellt. Es ist weder Heilsbringer, noch Teufelswerk, das verboten gehört. Aber das Thema wurde schon so oft behandelt und war ja eher nur Anstoß, als Kern des Themas.

@derandi

Die Beweise existieren zum Glück nicht mehr in der Datenbank. Ich musste es aber schon am eigenen Leib erfahren, wenn man sich in der Fremde auf OSM-Material verlässt.
In und um Königsbrück z.B. wurde Daten auch schon häufiger, in einem Fall um mindestens 10 Jahre, in die Vergangenheit katapultiert, weil ein Mapper dachte, die Bing-Fotos seien dort auch aktualisiert. Waren sie aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Du meinst diesen einen Tag im Wald - ich war gut vorbereitet: Oben auf dem Berg entlang, dann runter ins Tal und den Talweg zurück - 11 km Wegstrecke. Der erste Weg runter ins Tal existierte nicht. Na gut, mein Garmin sagt in 2 km kommt noch einer, macht 4 km Umweg und 15 km gesammt. Doch jener “highway=track, tracktype=2” entpuppte sich als unpassierbar, das war vor 10 Jahren schon ein “highway=path, surface=dirt” - und würde heute mit einem “disused=yes” obendrein versehen werden. Da die Steigung ordentlich war und der Untergrund sehr rutschig, schaute ich wieder auf mein Garmin: Okay, noch ein versuch 4 km weiter. Als ich dort ankam lief ich dann den gleichen weg wieder zurück. Denn der nächste, 4. Weg runter ins Tal wäre viel zu weit entfernt um auch diesen noch auszukundschaften.

Oder Du meinst als ich kürzlich mit meiner Freundin im Wald wandern war und eine kurze Tour versprach? Immerhin haben wir pünktlich mit dem letzten Licht wieder rausgefunden. An dem Abend habe ich gekocht, Getränke eingeschenkt, Schokolade getragen usw. Echt, das ist kein Spaß wenn man sich auf (vermutlich) Luftgepinseltes als Fussgänger in Waldgebieten verlässt.

Luftbilder sind toll um schnell eine Basis zu schaffen. Ist die aber mal vorhanden (und wurde von Leuten vor Ort gepflegt), sollte man lieber dem bestehenden Datenstand trauen statt mit Luftbildern kreativ die Datenbank erneut zu befüllen. Zumindest für “highway=track” und “highway=path”… Eben für die Details sind Luftbilder nix. Aber vermutlich ist es auch ein Unterschied, was man für gewöhnlich mapt?

Ach ja, das noch: scnr

Als ich mal vor nicht allzu langer Zeit hier mit einem neuen Thread die Fehler eines “Couchmappers” in ‘meiner’ Region monierte ist mir hier im Forum die “Scheisse” nur so um die Ohren geflogen inkl. einer Unverschämtheit wg. meiner Rechtschreibfehler. Meinen Hinweis durch die Blume, die Ursache der Fehler könnte noch eine ganz andere sein, hat aber keiner zur Kenntnis genommen. Ich weis zwar nicht was bei Michael vorgefallen ist (in welchem Thread lief eine Diskussion> Link ?), aber dem Anschein nach kann ich Michaels Reaktion in Teilen nachvollziehen.

Es kann ja jeder gerne von der couch mappen was er will, nur ohne Ortskenntnis Änderungen an vorh. Daten vornehmen ist dann der Punkt wo das Eisen heiß wird. Da muss man halt mal mitdenken.

Eigentlich ging es im ursprünglichen, lesenwerten Thread (http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=19786) ja nicht um Couch-Mapping, sondern um die Klagen mehrerer Mitstreiter über das rücksichtslose “Couch-Reverting” von r-michael…

Es geht um dieses Thema: http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=19786
Und ich denke, dass man vor einem Post sich mit dem eigentlichen Hintergrund wenigstens halbwegs auseinander gesetzt haben sollte.

Deine Geschichte klingt gut! Insbesondere der Weg der schon vor 10 Jahren eingetragen war. Als es noch (keine so guten) Luftbilder gab und es offenbar mit zusatztags ausgesattet ist. Dies ist wohl eher ein beleg dafür, dass sich die Dinge in der Wirklichkeit ändern. Und wenn man dann dort nicht öfter lang geht dann …
Das passiert mit Luftbildern sicher schneller als wenn man vor Ort ist. Und vor allem passiert es bei kleinen Wegen schneller als bei Autobahnen. Und genau das ist der Unterschied. Je mehr Daten desto mehr Pflegeaufwand und je kleiner die Strukturen desto wahrscheinlicher das sie sich ändern.

Meine Erfahrungen in fremden Städten mit OSM Daten? Sehr durch wachsen. Auch wenn nur Straßen eingezeichnet waren, Abbiegeverbote und Einbahnstraßen machen auswertigen das Leben schwer. Aber auch diese lassen sich leicht ändern. Das sollte also regelmäßig geprüft werden.

Die Wichtigkeit beider Vorgehensweisen (“lokal, vor Ort” und “remote”) zugleich wurde schon 100x durchgekaut.

Die Eröffnung dieses Threads ist einziges taktisches Manöver, um von den eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken:
http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=19786

Weitere Diskussion in diesem Thread erspar’ ich mir, das dies nur dem TE in die Hände spielen würde …

+1

Das bringt es genau auf den Punkt!

++EvanE;
++kellerma;

und für mich EOD.

EvanE++
kellerma++

Meiner Meinung macht ein mieser Import um ein Mehrfaches mehr “Schaden” und Mühe als etliche fleißige Bingabmaler verursachen können.

malenki

+1
Wie sinnvoll das “abmalen” von Luftbildern sein kann, haben wir nicht nur in Haiti gesehen. Ich denke da an remapping in Polen, Operation Cowboy und sonst noch was.
Und zu Importen:
http://www.openstreetmap.org/?lat=48.328863&lon=7.692672&zoom=18&layers=M
Sogar die Hütten für die Einkaufswagen sind importiert, aber der See und die Infrastruktur des Campingplatzes fehlt. Untergeordnete Wege vermisst man auch :roll_eyes: :frowning:

Meiner Meinung nach gibt es keinen Konflikt zw. Abmalen und vor Ort Erfassen. Das Problem ist die die Sturheit, Verbohrtheit, Intolleranz und …
von sehr wenigen Mappern.
Aber wie wird über die DB gelästert: der Bahnverkehr wäre ohne die lästigen Fahrgäste viel einfacher abzuwickeln …

PS: danke für die Rechtschreibkorrektur!

Richtig. “Flächen” wie Seen, Wälder usw. lassen sich mit Luftbildern viel schneller und genauer erfassen als am Boden - sofern auf Versatz geachtet wird.

Falsch. Wenn jede Schneise durch einen Wald als Track gedeutet wird. Hatte erst jüngst so einen Fall, wo eine Leitungsschneise durch einen Wald in ganzer Länge als Track gedeutet wurde, obwohl der Track die Leitung nur einen Bruchteil der Länge begleitete. Kann passieren, sollte aber nicht. Lieber einen “unsicheren” Track weglassen als versehentlich einen Nicht-Track reinpinseln.

Hilfreich wäre es beim Couchmapping, wenn die V1-Ersteller source=bing reinschreiben (in P2: Einfach “b” drücken), dann wissen spätere Bearbeiter, auf welcher Quelle das Objekt beruht und müssen nicht so lange rätseln, ob ihre GPS-Spur falsch liegt oder das Luftbild einfach nur blöden Versatz hat.

Hallo Allerseits! r-michael hat sich lt Post zurückgezogen. Hiermit ergeht der Aufruf an alle ehemaligen und inaktiven Mapper die Gegend um Frankfurt (Oder) endlich von Fehlern zu bereinigen und zu berichtigen. Auf gehts… Grüßle wsf

Hier wird das Konfliktpotential insbesondere dadurch geschaffen, dass wir keine geeigneten Tagging-Konventionen haben.

Erstens fehlt die Möglichkeit, vermutete Objekte zu taggen. Wenn man bei Unsicherheit (da Bild zu alt oder zu schlecht zu erkennen) z.B. anticipated:highway:track taggen würde, hätte man keinen Konflikt. Damit sich dies durchsetzen kann und auch sinnvoll ist, müssen die vermuteten Objekte aber auch geeignet gerendert werden. Eine Möglichkeit dazu wäre, eine Karte inklusiv und eine Karte exklusiv der vermuteten Objekte bereitzustellen. Alternativ könnte könnte Mapnik auch einfach nicht zwischen vermuteten und realen Objekten unterscheiden und ein QA-Layer könnte auf Objekte hinweisen, die nur vermutet sind. Anderen Kartenanbietern wäre natürlich freigestellt, vermutete Objekte wegzulassen oder geeignet kenntlich zu machen.

Zweitens fehlt eine klar definierte Vorgehensweise, um in der Datenbank Objekte, die sich auf Basis anderer Quellen vermuten lassen, aber real nicht existieren, geeignet getaggt in der Datenbank zu belassen, um die Information der Nichtexistenz nicht zu vernichten.

Bei den Schneisen könnte auch man_made=cutline helfen. Allerdings gibt es dabei auch noch zwei Probleme. Zum einen ist dies im deutschen Wiki nicht definiert und zum anderen hält sich Mapnik nicht an die Empfehlung zum Rendern. Wenn man dann cutline verwendet, weil es kein Track mehr ist, sieht es im Wald gleich wie Highway=service aus. Auch wenn wir eigentlich nicht für den renderer Taggen, kann sich eine derartige Tagging-Methode vermutlich nicht durchsetzen, weil man die Mapnik-Karte verhunzt.

Die Art wie Mapnik Schneisen rendert, ist für breite Schneisen ganz passend, jedoch sollte dies dann z.B. von einem width-Tag abhängig sein.

Wenn man nur die Wahl hat zwischen Eintragen oder nicht, würde ich dies grundsätzlich eher umgekehrt sehen, da ein Track zuviel vermutlich leichter auffällt und somit eher korrigiert wird.
Für Anwender der Karte kann beides gleichermaßen schädlich sein.

Allerdings sollte man schon die Wahrscheinlichkeit berücksichtigen. In einem gut gemappten Gebiet dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass ein vermeintlich fehlender Track tatsächlich existiert, entsprechend reduziert sein. Da sollte man dann mit dem Eintragen vorsichtig sein.

Das wäre schon sinnvoll, allerdings können auch die Mapper vor Ort zur Klarheit beitragen, indem sie ihre GPS-Tracks hochladen und auch source=gps angeben.