Kandidatur fuer OSMF-Vorstand

Noch ist Zeit, selbst zu kandidieren und eine ordentliche Kampfabstimmung in FIFA-Manier herbeizuführen. Schmutzwäsche im Wahlkampf und Mitgliederbestechung auf der SOTM inklusive :wink:
Im Ernst: Was ist eigentlich mit Marek? Hatte der sich nicht gerade erst zu einer Kandidatur durchgerungen?

Marek denkt nach. Ich möchte vor allem die OSM technologich vorwärts bringen:
3D, Navigation etc. Ich weiß nicht, ob´s der Community passt.

Wenn Du Dich nicht zur Wahl stellst, werden wir es nie erfahren :wink: In der Autoindustrie-Diskussion war das Interesse unter den hiesigen Teilnehmern recht groß

Ok,
ich überweise den Beitrag für OSMF - wo meldet man sich an?

:slight_smile:
http://www.osmfoundation.org/wiki/Join

Überweisen könnte knapp werden. Paypal oder Kreditkarte müsste schnell gehen

oh, Edwin kandidiert auch wieder. Hoffentlich hat er diesmal bezahlt

Ich hab den Verdacht, dass du da was auf teufelkommraus misverstehen willst.

Ich bin dafür, dass sich die OSMF auf ein paar wenige Sachen konzentriert und die dafür richtig macht (anstatt grossartiger Verlautbarungen). Im Augenblick sind die Sachen vorallem operationeller Natur (eher weniger Dienste versuchen anzubieten, dafür mit vernünftiger Redundanz), im Bereich Importe (die Leute sind zu süchtig danach um es zu verbieten, aber man sollte es wenigstens so einrichten, dass wir wissen was wir überhaupt für Daten verteilen) und möglicherweise ein bisschen mehr Struktur im SW-Bereich, analog anderen offenen Softwareprojekten (da hab ich keine endgültige Meinung dazu, denke aber das man das wenigstens anschauen muss).

Vielleicht hast du doch Recht, ja netto wäre mit einer solchen Strategie das Board stärker, denn sie wäre weniger die aktuelle Lachnummer.

Simon

Und ich finde, das OSMF Board hat in operativen Dingen nichts zu suchen…Das ist mein Punkt. Die Legitimation durch vielleicht 500 Leute und das Memorandum of Association, was einzig von “encouraging” spricht, also keine Entscheidungen über OSM und keine Durchsetzung von Richtlinien vorsieht, disqualifizieren das Board für operative Aktionen. Du kannst das anders sehe, keine Frage. Ich aber möchte kein Board, das sich in OSM einmischt und Entscheidungen trifft. Bei der schwachen Legitimation und der “Hinterzimmerpolitik” finde ich es einfach falsch.

Also wenn das Board mit der FIFA sich mal bespricht würde das dann nicht gelten? Oder, etwas wahrscheinlicher, bei einer Sitzung mit Wikimedia?

In der richtigen Welt unterscheiden sich kommerzielle und nicht-kommerzielle Organisationen -manchmal- in der Motivation, aber die Machtspiele, das kompetitive Verhalten, etc., also im weitesten Sinn des Begriffes: das “böse” sein, ist bei allen genau gleich.

Simon

Danke, Simon. Guter Punkt, also “kommerziell” streichen :wink:

Es geht ja nicht nur um Einnahmen, die vom Himmel fallen. Wenn die OSMF gewerblich Dienstleistungen anbieten wollte, dann muesste sie sich anders aufstellen. Sie koennte nicht mehr das fast kostenlose Rechenzentrum an der Universitaet nutzen, sondern muesste fuer ordentliches Geld ordentliche Server anmieten. Sie koennte diese Server auch nicht mehr von Hobby-Administratoren verwalten lassen, denn die Kunden wollen ja vernuenftige Zusagen haben, was sie fuer ihr Geld kriegen. Es muesste also fest angestelltes Personal herbeigeschafft werden - das natuerlich bezahlt werden will. Und zwar nicht nur Administratoren, sondern auch jemand fuer die Geschaeftsfuehrung oder das “Produktmanagement”, der sich ueberlegt, was man Kunden anbieten kann und zu welchem Preis und so weiter.

Ob die Einnahmen die Ausgaben dann ueberhaupt ueberschreiten, ist noch dahin gestellt (wenn das so einfach waere, wuerde es ja jeder machen ;).

Bei der ganzen Sache waere mir zutiefst unwohl, weil die OSMF dadurch eben ein Unternehmen mit “Unternehmensfuehrung” und weisungsgebundenen Angestellten werden wuerde. Der Vorstand wuerde viel maechtiger werden, als er das jetzt ist, und koennte auch viel mehr Schaden anrichten. Der Geschaeftsbetrieb wuerde in erster Linie erstmal sich selbst aufrecht erhalten, und nebenher fiele vielleicht mal was fuer die Community ab, oder auch nicht.

Ich sehe darueber hinaus aber auch noch ein anderes Problem, und zwar einen Interessenskonflikt auf Seiten der OSMF. Bislang muessen wir als Projekt nicht lang fackeln, wenn irgendwo jemand Mist baut - wir entscheiden, was wir in der Datenbank haben wollen, und nicht irgendwelche Kunden. Wuerde die OSMF aber nun Daten an Kunden verkaufen, so koennte es zu Situationen kommen, in denen zum Beispiel zweifelhafte Daten nicht geloescht werden, weil man gerade an dem Ort einen wichtigen Kunden sitzen hat oder sowas. Da sind m.E. Schwierigkeiten vorprogrammiert.

Aber das ist meine Meinung, und es gibt durchaus auch Leute im Projekt, die genau Deiner Ansicht sind, die also gern aus der OSMF einen professionellen Dienstleistungsbetrieb machen wuerden, der sich selber durch seine Einnahmen traegt. - Ich haette ehrlich gesagt am liebsten eine OSMF, die hauptsaechlich von Mitgliedsbeitraegen oder Spenden der Projektmitglieder sowie von der einen oder anderen, unregelmaessigen, Firmenspende lebt. Da haette ich am wenigsten das Gefuehl, dass sie sich von irgendjemandem abhaengig macht.

Bye
Frederik

Ich sehe das klar anders, es gibt niemand anders als die OSMF die die Verantwortung für die OSM Infrastruktur trägt und z.B. schlussendlich auch für den Inhalt der Daten gerade steht. Sie ist ja auch genau dafür gegründet worden. Wenn überhaupt so was wie Entscheide gefällt werden, dann passiert das in den Working Groups. Das Board gibt höchstens die grobe Richtung vor, also z.B. Grossmachtsträume vs. wir beschränken uns aufs Wesentliche.

Bekanntlich stehen die WGs allen offen und sind das Vehikel in dem sich aktuell die Community organisiert. Wenn du ein alternatives Modell hast wie wir die gemeinsamen Aufgaben lösen können (das alles betrifft das klassische OSM Einzelkämpfertum so oder so nicht), nur vor.

Simon

Ja. Ich bin der Ansicht, dass es immer Interessenskonflikte geben kann, und deswegen waere ein Vorstand mit lauter Leuten, die im Real Life zum Beispiel Strassenbahnfahrer sind oder Modedesigner, am wenigsten gefaehrlich. Ich hatte gehofft, dass ich mit meiner Argumentation andere ueberzeugen koennte - das blieb aber, wie in diesem Thread dokumentiert, ohne durchschlagenden Erfolg.

Mir wurden meist eins oder mehrere der folgenden Argumente entgegengehalten:

  • Interessenskonflikte sind nicht an sich schlecht, wenn man sie erkennt und korrekt damit umgeht.
  • Leute, die ihr Geld mit OSM verdienen, kennen sich auch gut mit der Sache aus und sind daher geeignet fuer einen Vorstandsposten.
  • Lass doch einfach die Waehler entscheiden!

Und genau letzteres mach ich jetzt :wink:

Ich moechte bei dieser Gelegenheit uebrigens versichern, dass ich es nie irgendjemandem erlauben wuerde, mit OSM Schindluder zu treiben, bloss weil er mal was bei der Geofabrik gekauft hat. (Im Gegenteil, ich erwarte von den Geofabrik-Kunden, dass sie sich sowohl an Lizenz als auch an Projekt-Spielregeln halten, und verwende oft viel Zeit darauf, das zu erlaeutern.) In der Vergangenheit gab es einen einzigen Fall, wo ein Geofabrik-Kunde einer Ermahnung bedurfte, weil er den Lizenzhinweis nicht ordentlich angebracht hat; ich habe damals einen Kollegen aus der DWG gebeten, den Fall zu uebernehmen, weil ich selber mich fuer “befangen” hielt.

Bye
Frederik

Nur hast Du als Kandidat für das BOARD geschrieben, dass Du Dich operationell einmischen möchtest und in Deiner Bewerbung steht explizit “enforce”, also zwangsweise durchsetzen. Das steht dem BOARD nicht zu. WGs, die auch nicht OSMF Mitgliedern offen stehen, sind ein anderes Thema.
Das ist nur meine Meinung und ich vermute, wir können darüber noch stundenlang diskutieren. Aber deswegen gibt es ja Wahlen, wo man für jemand stimmen kann, der seinen Auffassungen am nächsten kommt.

Dann kannst du mich aber auch, wenn schon, vollständig zitieren, da steht nämlich (schon immer, fett für das was du weggelassen hast)

Und noch ein Nachtrag: ja, Importe sind eine Seuche. Ich gehe aus Erfahrung davon aus, dass mindesten 50% gar nicht dokumentiert sind, ein erheblicher Anteil unter Lizenzen importiert wurde die weder mit CC-by-SA noch mit der ODBL kompatibel sind, und dass die Community Guidelines ganz selten befolgt werden.

M.a.W: Importe gefährden ganz konkret den ganzen Sinn und Zweck des Projektes.

Simon

Gut,entschuldige bitte. Ich hatte das anders gelesen. So wirds natürlich klarer und besser…sogar für mich :wink: Neuer Versuch
Nur hast Du als Kandidat für das BOARD geschrieben, dass Du Dich operationell einmischen möchtest und in Deiner Bewerbung steht explizit “enforce”, also zwangsweise durchsetzen. Das steht dem BOARD nicht zu. WGs, die auch nicht OSMF Mitgliedern offen stehen, sind ein anderes Thema.

Aber ich glaube, jetzt mit Textstellen zu argumentieren, bringt uns nicht weiter. Du möchstest ein stärkeres OSMF Board, ich nicht…zumindest solange nicht, bis die genannten Kritikpunkte (Transparenz & Legitimation) nicht beseitig sind.

Ich habe nichts dagegen, Importe stärker zu reglementieren. Die Frage ist nur, wer die Guidelines dazu definiert und wer es durchsetzt.

Ich möchte ein Board, dass der Community Sachen vorbringt die von tatsächlicher Relevanz sind (was man durchaus als stärker interpretieren kann).

Ob das Board wirklich so intransparent ist, kann man diskutieren, ich vermute dass der Eindruck eher dadurch entsteht das es schlicht nichts zu berichten gibt. Es sitzt ja eher selten und hat sich aus dem “operativen Geschäft” im wesentlichen zurückgezogen.

Was mich persönlich eher stört ist dass es offensichtlich seit “Ewigkeiten” kein Mangement Team Meeting gegeben hat, oder die Protokolle davon fehlen.

Simon

Ich sehe das ganz genauso und freue mich, dass es in der letzten Zeit doch mehr und mehr Leuten klar wird, dass Importe eine grosse Bedrohung für OSM sind, besonders dann, wenn sie ohne jede Ruecksprache von “Import-Cowboys” durchgefuehrt werden.

Allerdings koennte man auch sagen, dass das Problem etwas tiefer liegt - dass naemlich generell zu viel “ohne jede Ruecksprache” passiert, und damit meine ich weniger eine Ruecksprache “mit oben”, sondern eine “mit den Betroffenen”. Das wiederum ist halt unserem Wachstum geschuldet - solang man der einzige Mapper in der Gegend ist, gibt es halt auch wenig Leute, mit denen man sich eingien soll, aber heutzutage ist das eher selten.

Ob ich schaerfer Importregeln jetzt als OSMF-Vorstandsmitglied oder als Mitglied der Data Working Group “enforce” oder als ganz einfaches Community-Mitglied die Augen offenhalte und Import-Alleingaenge auf den Listen oder im Forum zur Sprache bringe, ist eigentlich wurscht. Hauptsache sie hören auf :wink:

Bye
Frederik

Wenn ich mich nicht taeusche, ist der Hauptberuf von Richard Zeitungsverleger / Editor eines kleinen Magazines das sich mit den englischen Kanaelen fuer Binnenschiffart beschaeftigt. In dem Zusammenhang kommen zwar auch gelegentlich mal Karten vor, aber nicht in einem substanziellen Umfang. Insofern, falls sich nichts geaendert hat, kann man bei Richard glaube ich nicht von kommerziellen Interessen an OSM sprechen.

Ich will Dir nicht widersprechen, ich konnte mich nur an http://www.systemed.net/ orientieren, wo er Kartenprodukte anbietet. Die Seite scheint sich kürzlich geändert zu haben - ich bilde mir ein, da hätte neulich auch noch etwas von “Consulting” gestanden.