Geteerte Wege zwischen Dörfern und Radweg neben Straßen

Wo ich hier gerade in den Straßentypen lese:

Ist es korrekt, eine Stichstraße bzw. einen Stichweg, also eine kurze, schmale (2-3m) Sackgasse, die nur den Zugang und z.T. auch Zufahrt zu einer quer zur Straße stehenden Hausreihe ermöglicht, als highway=service, service=alley (Gasse) zu taggen? Und was ist, wenn dieser Weg zur Straße hin abgepollert ist, also keine Durchfahrt mit dem Auto erlaubt, solange der Poller nicht entfernt wurde? Ist es dann sinnvoller, den Weg als Path zu klassifizieren?

Da muss man wohl abwaegen. service benutze ich, wenn es sich dabei um die Zufahrt zu einem einzelnen Objekt handelt, z.B. einen Bauernhof oder ein Gewerbebetrieb. Wenn es da mehrer Anlieger gibt, z.b. ein Dutzend Wohnhaeuser, dann wuerde ich da eher residential nehmen.

Also path kommt da m.E. gar nicht in Frage (hoechsten fuer ein kurzes Stueckchen am Eingang wo die Poller stehen). Die Strasse dahinter bleibt auf alle Faelle eine Strasse. Wenn die Strasse allerdings nicht für den öffentlichen Verkehr ereichbar sondern durch Schranke oder Poller vom uebrigen Strassennetz getrennt ist, dann wuerde ich da definitiv highway=service setzen.

Gruss
Torsten

Ja, der Pollerpfosten trennt den Stichweg vom übrigen Straßennetz. Aber auch wenn kein Pfosten steht, fühle ich mich unwohl dabei, solche Wege/Straßen als residential zu taggen. Sie sind Sackgassen, ohne Wendemöglichkeit, gehen meist senkrecht von der eigentlichern Straße ab, sind z.T. sehr schmal (2-3m) und auch kurz, vielleicht 50m maximal, und dienen wirklich nur zum Zugang zu den Reihenhäusern bzw. dem Häuserblock. Beschildert sind sie z.T. gar nicht, in manchen Fällen stehen “Straßenschilder” ohne Namen, aber mit den Hausnummern drauf (z.b." 7-12" oder “1,3,5,7,9” etc…). Es steht aber auch kein Schild “Privatweg” dran.

Bloß keine Hemmungen wegen der zwei Häuser! Bei mir wird jede Straße, die wegen ihrer Enge nur von Anwohnern befahren wird, als service road eingetragen, obwohl sie im Stadtplan als Ortsstraße dargestellt ist. Solche Straßen müssen nicht befahren werden, sie müssen nicht auf einer niedrigen Zoomstufe erscheinen und sie müssen auch nicht als residential dargestellt werden. Soweit kommt’s noch, dass die ersten Autofahrer (LKW, vielleicht auch noch mit Anhänger) in irgendwelchen engen Hinterhöfen steckenbleiben, bloß weil diese Hinterhöfe laut Openstreetmap-Regelwerk als residential dargestellt werden sollen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der erste Autofahrer Openstreetmap wegen falscher Angaben und daraus resultierender Nachteile verklagt.

Gruß FK270673

Falsch!

Vielen Dank für die Infos. Nun werde ich mal demnächst die Breite der Wege messen und schauen, wie ich sie mappen muss.

Aber zu den Fahrradwegen habe ich zwei kurze Nachfragen.

Wie oben beschrieben haben hier “highway=primary”, “highway=secondary” und “highway=tertiary” oft Radwege, die durch einen Grünstreifen getrennt werden. Diese verlaufen mal links, mal rechts und mal an beiden Seiten.

Ich habe mich nun dafür entschieden sie der Straße zuzuschlagen mit:

cycleway=track

1.) Wie sage ich am besten, dass diese Radwege auch als Fussweg nutzbar sind?
2.) Kann oder muss ich irgendwie die Seite der Straße markieren?

Also ich habe nun die Radwege neben der Straße (durch Grünstreifen getrennt) wie folgt gemappt:

highway=cycleway
foot=yes

nun frage ich mich noch, ob ich zusätzlich

cycleway=track

mappen muss. In Münster wird das teilweise so gemacht.

Ist das besser, gut, wichtig, unwichtig oder egal?

cycleway=track OHNE highway=* tag ist nicht definiert, und daher bloed. Wenn schon dann highway=cycleway. Auch highway=* und cycleway=track ist ganz klar falsch, da cycleway=track einen Fahrradweg am Gehweg darstellt, und fuer viele Fahrradfaher absolut unbeliebt und moeglichst weitraeumig zu meiden. Path oder Track sind schon korrekt (Track wenn auch ein Fahrzeug, zum Beispiel Straßenreinigung, Jaeger, Foerster hier fahren kann)

Fuer micht sind es wie von Mueck auch geschrieben highway=track & tracktype=grade1.

Kleine Straßen als Service zu Taggen, kann nur ein primaer Autofahrer machen und finde ich eine extreme Unsitte! Wenn zu klein um es als Straße darzustellen, dann doch lieber highway=track, tracktpye=grade1 und access=yes (plus villeicht noch ganz explizit motorcar=yes). Sonst ist es unmoeglich fuer Fahrradfahrer zu wissen, ob es sicht jetzt um eine reine Zufahrtsstraße (meist Privat) zu einem Grundstueck handelt (= highway=service), oder ob man zu Fuß/mit dem Rad die Straße doch benutzen kann. Klar sieht man das auf der Karte, aber fuer Autorouting fuer Fahrradfahrer verhunzt man mit highway=service einfach die Straße, da echte highway=service natuerlich eine sehr tiefe priorisierung brauchen, solche Straßen dagegen meist optimal zum radfahren sind.

Openstreetmap ist keine reine Autokarte, also nicht solche Unsitten einfuehren kleine Straßen als service einzutragen, wenn sie es nicht sind.

Ich bin kein Primär-Autofahrer und tagge trotzdem schmale Nebenstraßen als service road, weil sie eben in erster Linie als Zufahrtsstraßen geplant wurden und genutzt werden. Dass sich einige service roads besonders gut fürs Radfahren eignen, beeinträchtigt nicht ihre untergeordnete Verkehrsbedeutung. Das ganze Straßensystem richtet sich nach der Verkehrsbedeutung für Autofahrer (auch wenn der Routenplaner den Wanderer gerne über die Bundesstraßen leitet), für Radfahrer gibt es schließlich die beschilderten Radwege als Relationen. Sonst müsste man einige Radwege und Wanderwege besonders herausheben.

Das ist dann die Schuld des Routenplaners, nicht die Schuld des Kartographen. Ich finde es auch nicht angenehm, wenn der Routenplaner mich als Radfahrer über ungepflasterte Schotterwege (grade4-5) leitet. Dann schon lieber service roads.

Gruß FK270673

Edit: Neugier ist nicht alles.

Muss man das jetzt hier angeben?

Ich habe deshalb gefragt, weil mir die Grammatik etwas ungewöhnlich erschien.

Gruß FK270673

Hi, also irgendwie widersprichst du dir entweder selbst oder ihr schreibt aneinander vorbei:

vs.

Wenn der Weg an einem Hof endet (und von dort maximal ein grade4/5-Feldweg abgeht), dann ist highway=service ok, denn der Weg hat eigentlich für kein Fahrzeug eine “Verbindungsfunktion”. Auch nicht für Radfahrer. Wenn aber ein asphaltierter Weg an einem oder mehreren Höfen vorbeigeht und als solcher im weiteren Verlauf an der nächsten Straße bzw. im nächsten Dorf landet, dann ist highway=service eindeutig fehl am Platz. Denn hier hat der Weg durchaus Verbindungscharakter, da man ja nicht mitten auf dem Bauernhof in einer Sackgasse endet.

Kurzum: highway=service sind Zufahrtswege zu einem bestimmten Ziel und die enden nun mal an diesem Ziel …

… und das ist eine Prämisse, die man durchaus für eine Routenplanung annehmen kann.

Edit: Noch ein Bsp.: die Wege an Tankstellen werden auch als service getaggt. Diese haben keine Verbindungsfunktion. In D ist es sogar per StVO verboten, darüber (z. B. an Kreuzungen) abzukürzen. Würde aber zufällig ein Feldweg oder Radweg oder eine schmale Straße in der Nähe einer Kreuzung einen solchen Verlauf wie der Tankstellenweg haben, so ist die Abkürzung über diesen Weg erlaubt. Auch daher ist es für ein Routingprogramm sinnvoll, highway=service abseits von Start & Ziel zu ignorieren.

Meine Güte, was heißt Nebenstraße mit Verbindungsfunktion? Eine normale Nebenstraße kriegt natürlich das Prädikat unclassified. Ein Schleichweg, den man mit Mühe und Not noch mit einem Motorroller befahren kann, hat keine Verbindungsfunktion. Muss man jeden Schleichweg jetzt als unclassified bezeichnen, nur weil es am Ende des Weges einen schmalen Durchgang für Fußgänger und Radfahrer gibt? Muss man jetzt jeden Fußweg, wo Jugendliche mit ihren Motorrollern hindurchbrausen, mit motorcycle=permissive kennzeichnen?

http://www.openstreetmap.org/?lat=53.22455&lon=8.81331&zoom=17&layers=B000FTF

Es gibt einige Straßen, die eignen sich einfach nicht für den Durchgangsverkehr mit Kraftfahrzeugen - manchmal steht passenderweise auch das Schild access=destination dabei. Das heißt jedoch nicht, dass diese Straßen auch für den Fuß- und Radverkehr ungeeignet sind. Darauf muss ein Routenplaner einfach Rücksicht nehmen.

Welche Kombinationen sollen denn anstelle der service road verwendet werden? narrow_residential, access=destination, motorcar=noexit=yes, motorcycle=prohibited, aber permissive, bicycle=ok, foot=nice, wheelchair=problematic, four-wheel-cycle=try_it, dont_blame_mapper=please

Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, wenn eine einheitliche Definition für Zufahrtsstraßen gesucht und gefunden wird. Aber bitte keine Regel nach dem Motto: Diese Straße muss hochgestuft werden, weil ich vom Routenplaner durch diese Straße gelotst werden möchte.

Gruß FK270673

Disclaimer: als deutschsprachiger Forumsteilnehmer verwende ich im Englischen möglicherweise sogenannte “false friends”, die im Englischen möglicherweise eine andere Bedeutung als im Deutschen haben könnten. Im oben genannten Text kann permissive sowohl erlaubt als auch machbar bedeuten.

Zweites Beispiel aus der gleichen Region: für Autofahrer ein schmale Zufahrtsstraße, für Radfahrer eine großartige Direktverbindung.

http://www.openstreetmap.org/?lat=53.21637&lon=8.79287&zoom=16&layers=B000FTF

moin,

wär das nix für highway=path?

Drittes Beispiel aus der gleichen Region: Openrouteservice erkennt diese Nebenstraße als kürzeste Direktverbindung zwischen Bremen und Bremerhaven, obwohl sie als service road gekennzeichnet ist.

http://www.openstreetmap.org/?lat=53.21734&lon=8.72112&zoom=15&layers=B000FTF

Dort, wo Autos (fahren können - und wenn es nur ein einziges Auto pro Tag ist), da (ist) kein Pfad (mehr).

Gruß FK270673

ich bezog mich auf diese Aussage

Sorry, mit diesem Beispiel habe ich ein wenig übertrieben. Wenn es in Deutschland speziell für Motorräder gebaute Straßen gäbe, dann wäre highway=path wahrscheinlich korrekt.

Gruß FK270673

Also mtbiker und wanderer haben kein Problem mit tracktype=grade4/5, daher sind Straßen die zu denen fuehren eben auch unclassified oder evtl track mit motorcar=yes (das entspricht ziemlich genau dem was hier als fuer Autos schlecht zu benutzende Straße gedacht wird.

Openrouteservice arbeitet mit ganz wenig Regeln, und meist kuerzester Distanz, daher macht in dem Fall Service wenig aus. Fuer andere Karten wo sich jemand ueberlegt wie er pro Straßenart die Prioritaeten legen soll, ist eine highway=service die einerseits als Zufahrtsstraße gilt, andererseits aber zum mappen von fuer den Autoverkehr wenig geeigneten Straßen benutzt wird einfach Unsinn, da nicht erkannt werden kann um was es sich handelt!