Problemzonen

Freiburg hat auch paar Universitäten und vergiss den Lemming Effekt nicht. Wenn einer von den Studenten Openstreetmapper und gleichzeitig etwas Charismatisch ist, gibt es genug die auf den Modetrend aufspringen.

Wo es Geocacher gibt, gibt es auch paar Openstreetmapper :slight_smile: http://www.geocaching.de/index.php?id=70 Irgendwie witzig, wie man noch die DDR Grenze erahnen kann lol

Bei Focus Online gab es glaub ich letztes Jahr eine Karte wo abzulesen war, in welcher Region die Menschen besonders Ehrenamtlich tätig sind. Eben eine Frage des Umfeldes, Mentalität, Erziehung, Lebensstandard usw.

Da ist sie :slight_smile: http://tinyurl.com/Engagementatlas2009 bzw da als Raport in PDF http://tinyurl.com/raportpdf

Mein Gerät gebe ich niemandem in die Hand :smiley: Aber hier kann man sich welche leihen http://www.openstreetmap.de/gps-verleih/

So dünnbesiedelt ist Deutschland aber auch nicht, dass sich da aus der Umgebung nie jemand findet. Je bekannter OSM wird, desdo mehr werden prinzipiell Interessierte auch darauf aufmerksam.

Wenn du das meinst. Bei OSM gibt es nunmal sehr unterschiedliche Anwendungen. Als Rundum-Sorglos-Paket fürs Autonavi taugt es wohl noch nicht, da bräuchte man eigentlich neben Straßen auch flächendeckend Hausnummern. Es gibt aber auch genug Situationen, bei denen man bei entsprechend schlechter Abdeckung auch auf andere Quellen zurückgreifen kann. Ebenso gibt es Anwendungen, die wiederum ganz andere Daten brauchen, um sinnvoll zu funktionieren, man kann also nichtmal wirklich sagen, wann eine Gegend ‘komplett’ ist, höchstens für welche spezifische Anwendung das der Fall ist. Sicherlich kann man nach typischen Anwendungen wie Straßenkarte gehen, aber je nach Nutzer gibt es da auch wieder unterschiedliche Anforderungen. Ein Wanderer interessiert sich sicherlich für andere Dinge als ein Autofahrer.

Dann denke noch mal eine Ecke weiter:

Deine obigen Annahmen moegen fuer Leute zutreffen, die in derartigen Zonen LEBEN. Darueber hinaus muessen sie dann aber auch noch fuer all diejenigen Menschen gelten, die sich zeitweise in solchen Zonen aufhalten. Denn viele (vielleicht die meisten) Mapper mappen ja nicht nur rund um ihre Feuerstelle, sondern, wenn man erstmal damit angefangen hat, dann mappt man ueberall, wo man hin kommt.

D.h., da wo auf OSM nichts eingetragen ist/wird, da wird auch keine OSM-Karte vermisst. Wenn die weissen Flecken ein Problem waeren, dann wuerde sich daran schon jemand so stoeren, dass er was dagegen unternaehme.

Gruss
Torsten

Das sehe ich genauso. Selbst wenn keine weißen Flecken existieren wuerden, ist anzunehmen, dass der derzeitige Zustand eine Momentaufnahme ist. Eine OSM-Karte ist nie fertig, immer wird irgendwo eine Strasse oder Haus neu gebaut oder die Landnutzung aendert sich.
Ich tagge mit, sobald mein GARMIN an ist. Wenn ich dann in JOSM feststelle, dass ich der Erste in einem Gebiet war, bin ich schon stolz, einen weissen Fleck getilgt zu haben. Wenn das alle so machen, werden die weissen Flecken immer weniger werden, komplett fertig wird die Karte aber nie!

Gruss Matthias

Ich glaube das wir alle froh sein können das es so viele Mapper gibt. Ich versuche meinen Heimatort (Sinzig Rhein) und Umgebung zu mappen. Ich habe erst vor einer Woche damit begonnen und wenn ich mir so anschaue was alles noch nicht erfasst ist und alles noch erfasst werden kann, von Gebäuden bis zu Briefkästen und Hausnummern usw., glaube ich das ich für meine Gegend noch sehr lange und sehr viel laufen muß. Wenn es einige Orte gib die noch nicht in OSM verzeichnet sind sehe ich das alsicht so tragisch an. Wenn bedarf da ist werden diese Orte schon gemappt werden.

Gruß Gerd

@openstreetmapper

Es macht doch keinen Sinn sich großartig Gedanken zu machen warum dort noch nichts gemappt wurde, ein Lösung muß her. :slight_smile:
Ich könnte mir vorstellen das es dort in der Nähe irgendwo z.B. einen “Fahrradladen” gibt. Bestell dir doch mal bei der GEO-Fabrik einen Schwung OSM-Flyer und leg sie in den entsprechenden Läden aus. Das kann sicher den einen oder anderen Interessierten zum Mappen bringen.
Wie oben schon gesagt, über die Geocacher gibt es schon einige Leute die einen Empfänger besitzen, diesen aber bisher noch nicht für OSM eingesetzt haben.
Ein weiterer Ansatz wäre, mit einem benachbarten Mapper-Stammtisch Kontakt aufzunehmen und dort mal für eine Mapping-Party zu werben…

Die Leute haben hier schlicht ganz andere Probleme, als mit teurer Technik durch die Straßen ziehen. Die jungen gehen hier meist schon früh weg, es fehlt an Perspektiven. Wer hier bleibt hat entweder einen der meist beschissen bezahlten Jobs, pendelt oder hat gleich garnix. Demtentsprechend überaltert und entvölkert sich das ganze immer mehr.

Das hat rein garnix mit der Mentalität, Erziehung oder anderen Vorurteilen zu tun. Der Feuerwehr fehlt es hier auch oft. Das liegt aber nicht daran das keiner mehr will. Die Leute sind unter der Woche in der ganzen Region oder weiter weg zum arbeiten verstreut, dementsprechend schlecht einzubinden. Langsam fehlt aber auch hier der Nachwuchs, nur der muss ja um einen Job zu finden weg. Ähnlich problematisch ist das mit dem Ehrenamt. Da fehlt oft die Zeit, da die Leute ja auch einen Job zum Leben brauchen und wichtige Sponsoren um irgendwas zu stemmen sind schwer zu finden.

Deswegen ist das auch mit OSM hier schwierig. In den Nestern mit einem Altersschnitt von 40 wirst du keine Mapper finden. Die jungen sind da wo die Perspektiven sind. In den Ballungszentren oder gleich in den gebrauchten Bundesländern. Die Mappen dann aber auch mal aus der Ferne in der alten Heimat.

Aber die Jüngeren besuchen auch mal ihre Großeltern, und mappen dann ihren Heimatort. Das kommt schon noch…

Volle Zustimmung für Mirko.

Bevor man wieder irgend eine tolle Statistik bemüht, sollte man vielleicht erst mal selber darüber nachdenken.

kleines Beispiel: Wenn ich hier im WDR höre, daß selbst das Waschen der Sporttrikos der Jugendmannschaft eines Sportvereins schon als “Ehrenamt” gezählt wird und sich dabei alle Eltern dieses “Ehrenamt” auch noch teilen, kommt man schnell zu vielen “Ehrenamtlichen”. Aus meiner Zeit in Sachsen kenne ich das auch. Nur hat das halt niemand als Ehrenamt bezeichnet, sondern einfach gemacht.
Und die fehlen dann in der Statistik.

Na, sowas mit Mentalität, zu teurer Technik, ‘Leute haben andere Probleme’ etc. zu erklären ist wohl etwas weit hergeholt.
Ich denke, es ist ganz einfach eine Sache der ‘Masse’: Wo viele Leute wohnen, wird viel gemappt. Die meisten mappen wohl in ihrer Umgebeung, schätze ich. Die Großstädte/Ballungsgebiete sind schon ziemlich vollständig. Wo wenige wohnen ist auch das Potenzial für Mapper geringer. Okay, mit der Altersstruktur mag es auch etwas zusammenhängen, da jüngere eher technik-begeisteter sind.

Ich schreibe und Mappe hier direkt aus so einer “Problemzone” im Osten und sehe direkt wo der Hammer hängt. Das Ländle ist hier fast durchgehend strukturschwach und leidet stark an der Demographie. Wir haben hier beste DSL Abdeckung, was nicht selbstverständlich ist. Aber über zwei Drittel ist in einem Alter wo man einen PC nur durch die Kinder oder Enkel kennt. Der Rest zieht komplett Leine, kommt nur am Wochende daheim zum ausruhen oder hat nicht mal eben 100 Schleifen um sich so einen hübschen GPS Empfänger zu leisten. Potentielle OSM Kandidaten kannst du quasi an einer Hand abzählen. Nur musst du darunter auch einen finden der auch Interesse hat. Wäre ich nicht durch zufall auf OSM gekommen, hier wäre noch immer alles komplett blank.

Ich habe auch schon versucht mit der örtlichen Schule etwas zu drehen. Das ist eine Öko Projektschule mit entsprechend vielen Outdoor Aktivitäten. Nur denen fehlt es auch an der Technik. Deren Gebäude ist ein 40 Jahre alter Flachbau der quasi noch DDR Stand hat und wo es nach Sanierung schreit. Mittel für Mappingspielereien kannst du da mal in 10 oder 20 Jahren in den Raum werfen, die haben komplett andere Sorgen.

lol ?

Wenn ich das einrechne, komme ich hier auf mindestens 50% Ehrenamt. Hier ist fast jeder irgendwo in einem der zahlreichen Vereine. Und da werden auch mal Dinge gemacht die irgendwo selbstverständlich sind. Ich bin z.B. in einem Gartenverein, davon hats hier Traditionsgemäß in jedem Ort mehrere. Vor meinem Garten hats eine Brachfläche durch Wohnraumrückbau. Die wird aber mangels Geld nicht von der Gemeinde gemäht und gepflegt. Irgendwann habe ich angefangen die Fläche einfach so zu pflegen. Der Wildwuchs sah einfach Kacke aus. Im Sommer gibts ein Fest vom Verein für den Verein und die Bürger der Gemeinde. Da habe ich angeboten unentgeltlich Musik und Licht zu stellen. Das ist einfach selbstverständlich. Da habe ich bis eben nichtmal drüber nachgedacht, dass sowas unter “Ehrenamt” fallen könnte.

Das erklärt dann vielleicht auch die Diskrepanz in der lustigen Karte. Hier machen die Leute einfach, ohne winkend herumzurennen und von ihren Heldentaten beim “Ehrenamt” berichten. Wofür auch? Um vielleicht zur Ehrung die Hand einer Parteinachtjacke die Hände zu schütteln oder nen hübschen Artikel in der Zeitung zu haben? Nö danke, genau das solls nicht sein.

Genau das ist das Problem. Man muß gar nicht unterscheiden ob neue oder gebrauchte Bundesländer (cool hatte ich auch noch nicht gehört :D), es wird nur noch die Hand aufgehalten, selbst bei dem s.g. Ehrenamt fragen immer mehr “was bekomm ich dafür” paradox das Ganze…:frowning:
Georg

Ich glaube, das das so nicht stimmt!
Gesehen und zitiert werden immer nur die, die im Licht stehen und meistens wie die Motten dieses auch suchen.
Die Mehrzahl, die sich für die Allgemeinheit einsetzen, werden und wollen auch nicht gesehen oder genannt werden, weil - wie bei uns hier im Dorf - dies zur Selbstverständlichkeit gehört. Ich würde mir doch ein wenig trottelig/beschämt vorkommen, wenn ich für meine freiwillige “Kirchenbullifahrerei” auch noch einen Orden umgehängt bekommen würde.
Nee, Nee es gibt vielmehr “Ehrenamtliche im Dunkeln” als die paar, die den Außenstehenden negativ auffallen.
Dann müsste selbst unser Kneiper ein Ehrenamtsinhaber sein, weil er ab und zu für die Berufstrinker Freibier auf die Theke stellt.

Wäre es hilfreich, wenn openstreetmap solche gps-empfänger kostenlos an potentielle Mapper verleihen würde ?

Man könnte ja eine Spendenaktion auf OSM starten ähnlich wie die Wikipedia-Spenden-Aktionen.
Das Geld wird dann verwendet um GPS-Tracker zu kaufen.
Diese werden dann z. B. an Einzelpersonen in Problemzonen verliehen,
wenn diese sich melden und solange diese aktiv sind ähnlich einer Stadtbücherei mit den Büchern.

Könnte das eine Lösung sein ?

Gruß
openstreetmapper

http://www.openstreetmap.de/gps-verleih/ :wink:

Edit: Wobei das ja nur für Veranstaltungen und Gruppen gedacht ist. Das Verleihen an einzelne potentielle Mapper stell ich mir teilweise etwas riskant vor bzw. aufwändig falls dieser etwas schludrig ist mit der Rückgabe, oder eine andere Vorstellung von “aktiv” hat als die Community.

das sind halt gerade mal 10 Geräte und diese dürfen nur an Gruppen verliehen werden.
Das hilft kaum weiter, fürchte ich.
da dachte ich eher an 100 bis 1000 Geräte.
wenn jeder der 20000 OSM-Mitglieder in Deutschland nur 5 Euro spenden würde,
wäre das Geld für 1000 GPS-Tracker.

Das mit dem Ausleihen funktioniert doch bei Stadtbüchereien auch.
Sicher wird da mal das ein oder andere kaputt gehen.
Powermappern könnte man das Gerät dann dauerhaft auch zum Geschenk machen.
Man braucht auch nicht an jeden zu verleihen, sondern nur an Mitglieder, die schon vorher bei OSM aktiv sind,
eben ohne GPS-Tracker und nur an Mitglieder in Problemzonen z. B.

Gruß
openstreetmapper

Hallo,
nichts gegen deine Spendenfantasien, aber für wesentlich realistischer halte ich es, wenn sich Neulinge OSM-Gruppen anschließen, um mal so ein Gerät in der Hand zu halten.
Und wenn keine Gruppe in der Nähe ist, wird einfach selber eine gegründet. Habe ich letzten Monat auch getan und mehr als ein Dutzend Leute sind zur Premiere gekommen…

hast vielleicht Recht.
Aber ich bin ein Einzelkämpfer und niemand der gerne in der Gruppe sich aufhält.
Für mich hätte das nicht funktioniert.

Raben fliegen in Scharen,
Adler ziehen einsam ihre Kreise.

Gruß
openstreetmapper

by the way: deshalb bin ich für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Dann kann jeder so viel oder wenig in einem beliebigen Ehrenamt tätig werden, wie dieser will.

Gruß
openstreetmapper

Die Orte mit fehlendem Straßennetz sieht jeder, das muss man nicht extra kennzeichnen. Dort hinzukommen ist problematisch. Mit dem Fahrrad kann man einen Umkreis von 10-20 km rund um den Wohnort erfassen. Wenn man in einem Ort man Bahnstation wohnt, dann kann man auch mal mit der Bahn zum Nachbarort fahren und den erfassen. Die ländlichen Gebiete jenseits des 20-km-Umkreises lassen sich nur mit Hilfe von Auto oder Motorrad erfassen.

Viel schlimmer sind diejenigen Problemzonen, die schlecht gemappt werden:

  • In Oberschwaben ist jemand mit einem Uralt-GPS-Empfänger unterwegs, der auf einen 100-Meter-Abstand eingestellt ist. Dann wird dieser GPS-Track mit einem Durchschnittswert (z.B. secondary) versehen und hochgeladen. Keine Straßennamen, keine Geschwindigkeitsbegrenzungen, keine Bahnübergänge, keine Ampeln.
  • In der Oberpfalz gibt es noch zahlreiche Städte, in denen die Luftbilder einfach abgemalt wurden. Dementsprechend verlaufen dort namenlose Straßen im wilden Zickzack durch die Gegend.
  • Problematisch ist auch die bewusste Fehlinterpretation der geltenden Richtlinien. Gerade im unteren Bereich (tertiary/unclassified/service/track) kann man aus der Ferne nur schwer erkennen, ob die Zuordnung gerechtfertigt ist. Die Kombination von tertiary und tracktype ist jedenfalls ein Indikator dafür, wie schwer es für manche Mapper ist, eine korrekte Karte zu erstellen.

Gruß FK270673