OSM oder RSM - Regeln oder Anarchie ?

Ja, danke!
Das ist nur ein Beispiel von vielen was mir hier so wiederfährt.
Ein neuer User aus fragmichvonwo glaubt plötzlich einen Fluß durch einen See taggen zu müssen ohne auch nur die geringste Ortskenntnis zu haben.
Soll ich darüber nun mit ihm erst noch lange diskutieren oder reverte ich das gleich?
Ich habe in diesem Fall eine ausreichende Erklärung dafür im Kommentar zum Changeset gegeben, aber wieviele User schreiben nie einen Kommentar oder nur etwas Schwachsinniges?

Den Vorschlag von Sannifrosch finde ich gut, denn im Prinzip versuche ich dies ja schon umzusetzen, nur leider werde ich dafür gescholten - mir fehlt wohl die entsprechende Lizenz dafür. :wink:

Warum eigentlich eine Telefonhotline? Gibt doch TeamSpeak (könnte ich testweise bereitstellen), Skype oder sogar Teamviewer. Die Monitoringtools werde ich mir mal ansehen, aber um in der breiten Masse etwas zu bewegen, bedarf es IMHO einer fertigen, communityfähigen Lösung. Wikipedia hat da schon vorgelegt, wenn auch diese Wikigeschichten immer extrem kniffelig sind, v.A. wenn man nicht schon jahrelang in Wiki’s unterwegs ist und diese schöne neue Welt das erste Mal betritt.

Schön wäre, wenn z.B. die deutsche OSM-Seite dahingehend überarbeitet würde, dass der Kontakt zu Usern einfacher wird. Damit meine ich eine nach letztem Edit sortierte Userliste mit beliebig einstellbarem Radius und vllt. einer Zusatzoption, um sich selbst als Ansprechpartner zu markieren - mit entsprechend auffälliger Anzeige in der Umkreiskarte. Das sind aus meiner Sicht alles vorhandene, aber kaum genutzte Möglichkeiten, mit denen man step by step etwas an dem Grundproblem bewirken könnte. Denn was nützt es, wenn ich im Quali-Tool den neuen Nutzer und seine Ahnungslosigkeit bemerke? Viel schöner wäre es doch, wenn auch neue User von Anfang an eng an aktive Mapper gebunden werden und sich sicher fühlen. In Städten mag das funktionieren, v.A. in Bezug auf Stammtische, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das auch die Ausnahme ist. Bei mir auf dem Land mappen selten mehrere Leute an einem Ort, aber es wäre dennoch sinnvoll, Leute aus Nachbarregionen beim eigenen Gebiet zu unterstützen.

scheinst ja doch Eindruck gemacht zu haben. Ich habe kein Beispiel mehr gefunden, wo er aus einem See einen Fluss gemacht hat. Scheint als wenn ihm nur diese Kategorisierungen wichtig sind

Du kannst den Newbie dezent darauf hinweisen, dass er wohl etwas nicht ganz richtig verstanden hat - unter diskussieren verstehe ich etwa anderes. Einfach die Daten ändern hilft zwar den Daten und auch deinem Ego, aber der Newbie wird nicht wissen, was da abgeht. Wenn er es überhaupt bemerkt.

netter Versuch, aber welcher Newbie weiss überhaupt, was ein Changeset ist? Ich jedenfalls die ersten 3-4 Monate nicht.

Eventuell macht ja der Ton wirklich die Musik?

Gruss
Walter

Ich habe auch den Bachlauf durch den Teich oder den Flusslauf durch die Talsperre drin. Ist das nun falsch?

Der Verlauf ist nach dem jährlichen Teich ablassen (abfischen) meist auch unverändert. Auch die Talsperre Klingenberg wird erst jetzt wieder nach der Mauersanierung angestaut. Da konnte man den alten Verlauf (teilweise noch Brücken oder Mühlenreste) erkennen.

Der Rhein fließt auch durch den Bodensee.
Sollen wir jetzt “Bodensee” durch “Rhein” ersetzen?

Sollen wir jetzt “Strömungen”, “Wirbel” etc. extra noch kennzeichnen?

Fragen über Fragen :wink:

Der Rhein fliesst auch bei OSM durch den Bodensee und eigentlich vertragen sich die beiden ganz gut. Unüblich ist das jedenfall nicht, hier z.B. ist das auch so.

Grüße, Max

Wobei aber das “layer=-1” bei der Loisach Schmarren ist.

Gleich nach dem Einstellen meines “Aufreizers (pun)” hab’ ich mir gedacht, ob das - so wie von mir gedacht - auch rüberkommt :slight_smile:

In R-Michaels Beispiel wurde - wenn ich gestern richtig gesehen habe, der ganze See als Fluß getaggt.
Das ist, als würdem man den kompletten Bodensee (Seerhein+Obersee/Untersee) als “Rhein” taggen.

Laut Wikipedia:de ist es so, dass das “Rheinwasser” (fließendes Gewässer) , welches durch den Bodensee fließt, sich nicht (resp. nur gering) mit
dem “Bodenseewasser” (stehendes Gewässer) mischt.
Bei r-michael’s vergleichsweise kleinen See bzw. Fluß wär ich mir da nicht so sicher, ob sich die Abgrenzung “Kanal ↔ See” so scharf ziehe liesse.
Und ich kenn auch nicht den “durchgehenden Fluß” nicht, “Kanal” ist ja nur abschnittsweise vorhanden.

Und was “Namen = Bedeutung” anbelangt: Der Bodensee wird auch “Schwäbisches Meer” genannt, er ist weder ein Meer und
die (alten) Römer dachten dabei eher an die Ostsee …

Ihr müßt Euch nun nicht auf den See bzw. Fluß versteifen.
Das sollte ja nur ein Beispiel für ein Changeset sein, wo ein OSM-Neuling ohne jegliche Ortskenntnis glaubt, in einem bereits recht datailiert erschlossenen OSM-Gebiet, etwas “verbessern” zu müssen.
Das geht dann zumeist in die Hose, ich bring’s wieder in Ordnung und bekomme dann mit Glück noch eins auf’n Deckel.
Tobt man sich in irgendwo in Asien, Südmerika oder sonstwo aus wird’s sicherlich keine Beschwerden geben, auch wenn man dort den größten Schwachsinn mappt. :laughing:

Ich vermute mal, dass Dein Problem eher der Ton ist. Dein von den “Russen” geklautes Preset ist ja fast legendär. Ich habe mich auch schon mal bei Mails daneben benommen und trotzdem hat Frederik nicht so reagiert wie Du es schreibst. Daher wundert es mich, dass Du da “eins auf’n Deckel” bekommen hast.

Nun gut, es gibt ja da den Spruch “Der Ton macht die Musik”, aber man kann entweder um vieles beblümt herumlabern oder man spricht frei heraus.
Ich mache da nunmal keine Schnörkel und Verzierungen, dafür spreche ich offen und ehrlich an was mir auf den Nägeln brennt; wenn’s da nun Mimosen gibt, welche daraufhin gleich in einen Weinkrampf ausbrechen, sind sie wohl am falschen Platz und sollten wohl eher einem Häkelzirkel beitreten.
Wer viel Reden ohne Inhalt liebt kann sich auch Bundestagsdebatten reinziehen. :wink:

Das Sprichwort mit dem Ton und der Musik ist wohl hier der Knackpunkt. Ich erinnere mich an eine Email in der lokalen OSM Liste. Einer der Liste hat ausserhalb der Liste eine Diskussion darüber angefangen, welche highways in Köln den Wert trunc bekommen bzw. behalten sollen. In der Liste hat er betont “ich war freundlich”, wollte die Diskussion in die Liste hinein bringen.
Effekt: wir haben einen neuen in der Liste, der viele und gute Argumente gebracht hat.

Anders herum habe ich es auch schon erlebt: auf eine Rückfrage zum Hintergrund einer Änderung (ich habe mit den Geofabrik Tools nach Fehlern gesucht) bin ich angepflaumt worden, dass ich in dem Bereich nichts zu suchen habe. Seit dem mache ich einen Bogen um dies Gebiet.

Also: bleibt sachlich und fair, dann läuft es ohne irgend welche Drohungen.
Daher meine ich: erst Löschen und dann den Lehrer spielen ist schlecht - r-michael, dies hast Du ja schon selbst erkannt. Mit dem Rausschmiss aus OSM drohen ist schecht - und Quatsch, da sich jeder jederzeit einen neuen Account anlegen kann.

Darüber hinaus finde ich als Ingenieuer es gut hier bei OSM ohne all zu starre Regeln mitmachen zu können. Relevanzkriterien wie bei Wiki würden mich vertreiben. So etwas habe ich bei der bezahlten Arbeit genug und OSM ist mein Ausgleich.

-trekki

Ja und das ist haargenau die falsche Auffassung die einige Leute vertreten.
Unser Leben läuft nunmal nicht ohne Regeln weder im Beruf noch im Hobby.
Im realen Leben landen die Leute die auf alle Regeln pfeifen meist hinter Gittern oder ziehen sich in die Wildnis zurück.
Hier ecken sie mit den Leuten an welche bislang keine Problem damit haben sich an Regeln zu halten.

Der Bezinpreis kann in Deutschland bis ins Unendliche steigen und Niemand geht auf die Straße, aber hier probt man den Aufstand - ich könnte mich amüsieren, wenn’s nicht so traurig wäre.

Nö, das ist genau richtig…Und nun? Darf ich Deiner Meinung nach nicht mehr mitmachen?

Nicht nur der Ton ist entscheidend sondern auch das vorgehen.

Einfach alles zu löschen was jemand in einem Changeset eingetragen hat ist definitiv der falsche Weg.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen das nur weil etwas im Changeset falsch ist gleich das komplette Changeset zurückgesetzt werden muss. Wenn man statt eines revert erstmal mit den Mappe anschreibt und es mit ihm klärt, dann kann man sich auch seine Argumente anhören.

Aber r-michael meint ja das nur ehr das allmächtige Wissen hat.
Auch wenn wie in diesem Thread sehr ausführlich und sachlich dargelegt wurde warum etwas eingetragen wurde.
Sieht es r-michael seinen Fehler nicht ein und reverted seinen eigenen Changeset.
http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=15419

Finde ich auch.

Mich auch.

Es gibt Dinge, da ist es unproblematisch unterschiedliche Meinungen zu haben, wie z.B. ob man jede Straßenlaterne einzeln einzeichnet oder nicht.
Ich werde auch niemals versuchen jemandem vorzuschreiben, einen Parkplatz nur als Punkt einzuzeichnen oder nur als Fläche oder auch noch zusätzlich jeden Stellplatz einzeln.
Das kann jeder selbst entscheiden.
Nur wenn jemand hergeht und aus einem Parkplatz, bei dem sich jemand die Mühe gemacht hat, jeden Stellplatz einzeln einzuzeichnen, mal eben ein Punkt macht, weil es ihm zuvor zu detailliert war (“mein Rechner braucht dann doppelt so lange für die Auswertung”), dann ist das für mich nicht akzeptabel.

Außerdem ist mir sehr wichtig, dass Tags eindeutig definiert sind und jedes Objekt in der Datenbank ein solch eindeutig definiertes Tag verwendet.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann gibt es z.B. kein eindeutiges Tag für Schwimmbäder, man versucht sich hier nur aus vorhandenen Tags etwas zusammen zu basteln.

Gruß,
Mondschein

Es kommt auch immer drauf an, wer die Regeln festgelegt hat. Weil reine Vorschriften verhindern eben auch z.B. die Weiterentwicklung und den Leuten bleibt dann eben nichts anderes übrig als z.B. in den Busch zu gehen oder es trotzdem so zu machen, wie sie es sich denken, weil eben die gesellschaftlichen Verhältnisse nicht für den (möglichen) Fortschritt taugen.

Wenn du keine anderen Probleme zum Protestieren siehst, als den Benzinpreis, dann scheint die Welt ja noch in Ordnung zu sein. Zum Glück ist das Öl ja bald alle oder aber man hat nicht mehr genügend Ressourcen um Länder mit Erdöllagerstätten nach Lust und Laune zu überfallen. Ja, das man z.B. auch nichts besseres mit dem Öl macht, als es zu verbrennen, ist eher traurig…

Den Gedanken über ein Mentorensystem trage ich ebenfalls (gelegentlich). Ich beteilige mich auch bei wikipedia und bin mit der dortigen Prüfung zufrieden, denn ich habe dort Fehler gemacht. Als ich in meinem Bekanntenkreis erzählte was OSM ist und ich dort mache, haben mich nicht wenige gefragt: Da kannst du eintragen was du willst und für wichtig hällst? Wo bleibt die Zuverlässigkeit der Daten? Wer prüft das?

Änderungen einfach zu löschen ist nicht die vortreffliche Lösung. Mit Anschreiben des beteffenden Users habe ich gute Erfahrungen gemacht.

Der Pascal hat nun ne schöne Seite gemacht, wo man die neuesten Nutzer sieht: http://neis-one.org/2012/04/where-are-the-new-openstreetmap-contributors/