Microsoft zensiert Luftbilder

Nein es gab noch keine Antwort :wink: Denke aber wie @Oli-Wan, dass es noch ein wenig früh dafür wäre

Meine Frage nach dem Feedback bezog sich eigentlich auch auf die erste Nachfrage vom 08.03 von DD1GJ

Zitat: Ich habe gerade bei dem damals zuständigen Microsoft-Pressesprecher nachgefragt. Aufgrund der Konzerngröße kann die Antwort einige Tage dauern.

Das sind nun runde 5 Wochen … Wir können natürlich wieder 5 Wochen warten, dann fragt noch mal jemand, und dann heißt es auch wieder, so schnell geht das ja nicht. Wir sollten also schon die Wartezeit nach der ersten Nachfrage nehmen als Anhaltspunkt, wie lange MS für eine Antwort braucht und als Hinweis, ob sie überhaupt antworten möchten :slight_smile: Jede erneute Nachfrage sehe ich als nachhaken, die Antwort steht aber nun seit dem 08.03 aus.

Die LWG hat es nicht vergessen: :wink:
https://docs.google.com/document/pub?id=1ntJ5zd2oq_EgpFxZCeJPGbCxz1oeeEu4YSmeOmyrSuE

Gruß,
Mondschein

Ich frage am Montag nochmal nach. Sollte Microsoft dann immer noch nicht reagieren:

Anfang Mai nehme ich an einer hochrangig besetzten GIS-Expertenrunde teil, zu der auch der National Technology Officer von Microsoft eingeladen ist. Da könnte man eine “Protestnote” persönlich überreichen und das Verhalten einiger Konzerne in einem Nebensatz vor allen Teilnehmern erwähnen…

Die Idee ist nicht schlecht, bevor sowas raus geht, würde ich aber empfehlen, dass wir bei sowas eine Art “Unterschriftenaktion” von der Community aus starten, damit du das nicht nur auf deine Schultern nehmen musst. Ich hoffe allerdings, dass MS bis dahin schon reagiert hat :slight_smile:

Sprichst Du mit Simon Poole (siehe LWG Minutes)? Wäre blöd, wenn da zwei Leute gleichzeitig dran sind. Sieht sonst unkoordiniert aus.

Die LWG hat gestern eine Antwort vom verantwortlichen MA bei Microsoft bekommen.

Sprich es gab ein paar technische Probleme bei der Umsetzung, man kann aber davon ausgehen, dass bis Juni die Bilder auf Grund von anderen Daten verpixelt werden.

Simon

Immerhin eine versteckte Quellenangabe.

Gruss
walter

p.s. bold von mir.

Zitat: Microsoft has received requests from the armed forces

Zitat: Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums erklärte, von Seiten des Ministeriums habe es keine Aufforderung an Microsoft zur Verpixelung gegeben, das Ministerium verfolge solche Angelegenheiten ohnehin nicht. Werde man darum gebeten, gebe man allenfalls eine Einschätzung ab, ob eine bestimmte Abbildung rechtlich bedenklich sei. Auch dazu sei es aber in diesem Fall nicht gekommen.

Zitat: We have reworked the original data from the German Military and have removed all OSM data from our internal production system.

Alles in allem ist das schon etwas verwirrend :slight_smile:

Dann warten wir mal noch bis Juni … Vielleicht sollte MS sich mal ein besseres GIS System leisten, an dem man solche Änderungen etwas leichter durchführen kann. Mir ist kein professionelles GIS System bekannt, mit dem solche Änderungen nicht in kürzester Zeit machbar wären.

Kann man das als Eingeständnis sehen, dass doch sie OSM genutzt haben? Wenn sie jetzt die originalen Daten nutzen?

das stand ja schon fest und das hat MS auch schon im Februar recht schnell zugegeben.

Zitat: We, Bing, have to comply with this requests erroneously used among other sources also some OSM information.

Bisher unbeantwortet bleibt nur, wer das angeordnet hat und warum das angeordnet wurde und ob jemand in dieser Frage nicht ganz die Wahrheit gesagt hat. Es bleibt eben der Widerspruch, dass es angeblich von Seiten der Deutschen Regierung keine Anordnung zur Verpixelung gegeben hat, und MS behauptet es gab eine solche Anordnung.

Sie haben nie bestritten OSM genutzt zu haben (s.o.). Begründung war, dass die Beschreibung in der Aufforderung zu ungenau war und ein Mitarbeiter sich aufgrund des Zeitdrucks bei uns bedient hat.

Ich denke das Problem ist für MS nicht das Zeichnen von Polygonen, sondern das ganze Hin und Her mit derem CDN und das ganze rerendering. (aber nur meine Vermutung)

Das heißt nur, dass der Pressesprecher des Ministeriums von nichts weiß. Es kann trotzdem sein, dass da jemand was rausgeschickt hat, was in der Hierarchie nicht bis zum Pressesprecher durchkam. Oder dass es nicht vom Verteidigungsministerium, sondern einer anderen Stelle kam.

Ich nehme immer noch an, dass sich die verantwortliche Stelle entweder versteckt oder da eben Chaos herrscht. Denn ohne Not würde Bing diesen Aufwand nicht betreiben, der sie einiges Geld kostet.

Edit: für das Chaos spricht auch die sehr seltsame “Zielauswahl” mit längst aufgegebenen oder unspektakulären, langweiligen Standorten.

MS wechselt dauernd die Quellen aus, wenn z.B. neue Satelittenbilder dazukommen, das dürften alles Routine sein und kein sonderlicher Aufwand ob das nun neue Satbilder sind oder welche, die teilweise verpixelt sind.

Mir persönlich wäre auch das ganze Prozedere egal, ich finde eigentlich die politische Dimension des Falls bedenklicher. Egal wer nun die Wahrheit sagt oder eben nicht. Ich fühle mich weder wohl dabei, evt. von der Regierung angelogen zu werden noch von einer Firma, mit der OSM angeblich eine so gute Zusammenarbeit hat. Etwas mehr Klarheit hätte ich da schon erhofft. Es kann nicht sein, dass ein Pressesprecher eines Ministeriums erzählt was er will, ich erwarte da einfach, dass er die Wahrheit sagt. Wenn er es nicht weiß soll er eben sagen, dass er keine Informationen hat und diese nachliefert oder wenn es eben geheim ist, dann soll er eben sagen, dass er keine Auskunft geben kann.

Das seltsame an dem Fall ist ja, dass für eine Firma die Zensur von Daten sicher eher nur negative Auswirkungen hat bei den Nutzern der Daten. Niemand mag wohl so wirklich zensierte Daten. Und MS ist nun mal bisher der einzige der großen Satbild Anbieter, die das mit den deutschen Militärgebieten macht, nicht mal die Bilder der Vermessungsämter sind verpixelt.

Ich habe da meine -absolut unbewiesenen- Vermutungen: MS/Bing wurde vom VM aufgefordert, zu verpixeln, weil OSM Bing zum Mappen nutzen darf.
Ich vermeide hier mal Hinweise auf unsere anderen legalen Quellen, damit diese nicht auch Post aus Berlin bekommen.

Gruss
Walter

ps: das könnte man als weiteres Indiz für die steigende Popularität und sogar Akzeptanz von OSM in den Verwaltungen auffassen :wink:

Wenn die neuen Zensur-Polygone draußen sind, kann man ja nochmal schauen, wie die aussehen. Vielleicht erkennt ja irgendwer eine Quelle.

Dass MS lügt, nehme ich nicht an - irgendwer muss die Polygone ja geliefert haben und in einigen Fällen wäre man nicht vom Luftbild auf diese Verläufe und betroffenen Gebiete gekommen. (smoking gun: http://binged.it/xF04W6))

Ich weiß nicht :slight_smile: Ich denke doch dass ein potentieller Terrorist, sollte denn die Deutsche Regierung so was im Sinn hatten, doch sicher nicht undeutliche Bing Sat Bilder nehmen sondern dann doch lieber gleich die Bilder der Vermessungsämter. Und ob sich irgendein Unrechts Regime bei einem möglichen Anschlag auf Navigation mit OSM Daten verlassen würde, wage ich auch zu bezweifeln :slight_smile: Also von der Logik her würde eine Regierung, die mit solch einer Verpixelung die eigene Militärinfrastruktur schützen möchte, doch eher bei den eigenen hochauflösenden und aktuellen Satbildern anfangen und auch gleichzeitig eine Verpixelung von allen anbietern fordern.

Wenn denn das tatsächlich aber von der Regierung so geplant war, fühle ich mich aber jetzt nicht unbedingt sicherer, wenn unsere Regierung uns so schützen möchte vor einer potentiellen Bedrohung :slight_smile:

Ist Terrorismus denn eine “private Nutzung”? Evtl. geht das Amt davon aus, dass sich auch die Schurken an Lizenzen halten und daher nicht ihre Luftbilder nehmen, sondern aus kostengründen auf OSM zurückgreifen müssen.

SCNR

Der Haken ist wohl, dass der luftbildmappende ex-Bundeswehrsoldat auch Dinge einträgt, die man als Außenstehender so nicht aus einem Luftbild ablesen kann.

Gruß,
ajoessen
nicht ex-Bundeswehrsoldat

Diesen Verdacht hatte ich auch schon von Anfang an.

Der Unterschied ist, dass man bei OSM evtl. auch zusätzlich erkennen kann, um welche Objekte es sich genau handelt.
Diese Information hat evtl. nur jemand, der Zutritt zu diesen Bereichen hatte, dies wiederum bedeutet, dass bei OSM möglicherweise auch einige (ehemalige) Angehörige der Streitkräfte beitragen. :slight_smile:

Du nicht, die Personen in den verpixelten Bereichen vielleicht schon. :slight_smile:
Mehr echte Sicherheit bringt das aber nicht, nur die gefühlte Sicherheit erhöht sich.
Aber das ist es, was viele Menschen wollen, bis sie irgendwann brutal in die Wirklichkeit zurück geholt werden…

Gruß,
Mondschein