MAPS4DEbugs - Können amtliche Daten irren?

Man kann also sagen : Nicht überall wo “opendata” draufsteht ist auch “opendata” drin :slight_smile:

Der Begriff “open data” wird durch häufigen Gebrauch immer schwammiger. “Open” kann auch heissen “für jedermann kostenlos bequem im Internet einsehbar”, und so wirds in deutschen Ämtern auch gerne verwendet. Ist aber schon ein grosser Schritt, immerhin mehr als “kann gegen Gebühr zu den Dienstzeiten für nachweislich Berechtigte eingesehen werden”.

Ich verstehe auch ein bisschen die Sorge der Entscheidungsträger. Selbst hier, wo ja jeder mit offenen Lizenzen intensiv vertraut ist, kommt gelegentlich eine Frage “Schaut mal, da verkauft einer SD-Karten mit OSM-Daten drauf. Darf der das?”. Da möchte ich nicht der arme Kerl sein, der der Presse erklären muss, warum man amtliche Karten kostenlos kopieren und für viel Geld verkaufen darf. Dass das eben das tolle an “cc-by” oder “cc-by-sa” ist, könnte in der Diskussion vielleicht untergehen…

Grüße, Max

Es gar ja schon ein Fortschritt, wenn so mancher Mitarbeiter in der Regierung, der sich mit Open Data beschäftigen muß, sich wenigstens ansatzweise überhaupt mit offenen Lizenzen auskennen würde, wenigstens so auf dem Level des interessierten Normalbürgers, der so in etwas weiß, das z.B. die Inhalte von Wikipedia frei verwendbar sind, aber der Fall den ich erleben durfte, war leider noch darunter… :frowning:

Du meinst in einem Land in dem Milch und Honig fließen muss weil man mal eben über 300 Mio in eine Betonruine am Nürburgring steckt ,da hat man für sowas “offene” Ohren? Jetzt wo man am liebsten noch den Poliziste ndas Mittagessen streichen möchte. Die Hoffnung das Evelin von den Grünen ein wenig den Aufpasser für unseren Kurti spielen und einen gesundes Maß an Denkweise reinbringen kann, hat sich leider nicht erfüllt, es wird nun noch mehr Blödsinn gemacht als zuvor, wo King Kurt alleine schalten und walten konnte. Und wer sich mal eine Debatte im Mainzer Landtag angeschaut hat und was Mademoiselle Julia dort zum besten gibt… wie die Kinder! Auf normalem Weg kommt man da keinesfalls weiter. Da braucht es schon einen verwaltungstechnischen Unfall.

Die Lizenzbedingen von Maps4BW sind die gleichen wie bei MAPS4DE. Aber so fehlerhaft und veraltet wie die amtlichen Daten derzeit sind, bin ich auch irgendwie froh, dass wir sie noch nicht verwenden dürfen.

Unser OSM-Datenbestand sollte eine nachvollziehbare und wartbare Kombination sein aus:

  • Primär: eigene Beobachtungen, eigene Ortskenntnisse, eigene GPS-Tracks

  • Sekundär: aktuelle Luftbilder in hoher Qualität und mit perfekter Georeferenzierung

  • Tertiär: fremde Tracks, andere amtliche Daten (z.B. MAPS4DE), Luftbilder in “Freizeitqualität”

Die Verwendung “minderwertiger” Datenquellen sollte zumindest hier in Deutschland ein Teil der OSM-Geschichte sein. In der Vergangenheit gab es genügend Negativ-Beispiele wie TIGER-Datensatz in den USA oder Commpass-Verlag in Österreich. Eine nachträgliche Fehlersuche und Korrektur bedeutet den drei- bis zehnfachen Aufwand.

Die meisten OpenData-Aktivisten haben noch keinen persönlichen Bezug zu den Geodaten und den Ämtern sind durch Verwaltungsvorschriften meistens die Hände gebunden. Aber der Wettbewerb war ein schönes Experimentierfeld für alle.

Wir sollten mit allen Beteiligten offen reden, um Unfälle zu vermeiden. Was nützt irgendwas mit CC-BY, wenn dann in unseren Reihen die Diskussion losgeht, ob dies mit ODbL vereinbar ist?

Die öffentliche Hand muss ihre “wertvollen” Daten auch gar nicht verschenken, sondern soll vernünftige Lizenz- und Gebührenmodelle entwickeln, bei denen wir kostenlos etwas für unsere Arbeit nutzen dürfen, für das z.B. Google Geld bezahlen muss. Der amtlichen Seite entstehen, abgesehen von Server und Traffic, keine Kosten und sie erhält gratis Hinweise auf Unstimmigkeiten in ihren Datenbeständen.

Der nächste Fixpunkt ist die INTERGEO im September. Ich warte einfach mal ab, ob unsere ganzen Fehlermeldungen in WebAtlas 2.0, der dort vorgestellt wird, einfließen werden. Jetzt ist die amtliche Seite an der Reihe. Im Hintergrund wird es bis dahin natürlich weitere Gespräche und Gedankenaustausch geben.

Das is mMn eine Lehrbuchmeinung, die nicht immer der Praxis entspricht.
Veraltete und fehlerhafte Daten beruhen meiner Meinung nach nicht nur auf der Quelle sondern hauptsächlich auf der Anzahl der Mapper in einem Gebiet und wie die Daten in OSM gelangen. Von einem Import war keine Rede. Auch die Quellen, die Du unter “tertiär” aufführst, können hilfreich bei der Erstellung und Wartung von aktuellen Karten sein. Andererseits können auch OSM Karten, die durch eigene Beobachtungen, eigene Ortskenntnisse und eigene GPS Tracks gewonnen wurden, veralten, wenn keine oder kaum aktive Mapper gibt, die die Daten pflegen.
Achja, Daten werden andauernd korrigiert, sei es weil mehr GPS Tracks da sind, die Luftbilder genauer werden, die Mapper von Potlatch auf JOSM unsteigen…Wenn ich mir beim Erfassen überlegen würde, ob das später nicht vielleicht noch genauer und besser erfasst werden könnte, würde ich nichts mehr mappen. Früher wurden Flüsse und Wälder mit Landsat und Straßen mit einer GPS Spur eingezeichnet. Hätte das nie erfasst werden dürfen weill die Fehlersuche und Korrektur erhöhten Aufwand bedeutet?

Und angesichts solcher Bilder wäre ich froh, wenn man amtliche Daten, die hier und da veraltet sein mögen, nutzen könnte.
http://tools.geofabrik.de/osmi/?view=wtfe&lon=11.64739&lat=50.97978&zoom=8&opacity=1.00&overlays=overview,wtfe_point_clean,wtfe_line_clean,wtfe_point_harmless,wtfe_line_harmless,wtfe_point_inrelation,wtfe_line_inrelation_cp,wtfe_line_inrelation,wtfe_point_modified,wtfe_line_modified_cp,wtfe_line_modified,wtfe_point_created,wtfe_line_created_cp,wtfe_line_created

Bei der Einstufung der Quellen habe ich auch von einer Kombination gesprochen. Je mehr Quellen man verwenden und vergleichen kann, um so eher merkt man auch, was falsch ist und kann entsprechend korrigieren. Bei allem sollte man natürlich die nötige Sorgfalt walten lassen. Sonst kommt es vor, dass jemand anhand veralteter Bing-Bilder wieder längst abgerissene Objekte oder inzwischen flurbereinigte Wegenetze wieder in ihrem historischen Zustand herstellt.

Es ist ein natürlicher Entwicklungsprozess, dass man zunächst mal grob anfängt und korrigiert, wenn bessere Quellen vorhanden sind. Aber wenn mehrere Quellen unterschiedlicher Qualität vorhanden sind, verwendet man natürlich die Beste.

coming soon …

Auf Einladung der Beauftragten der Bundesregierung für Informationstechnik, Frau Staatssekretärin Rogall-Grothe, habe ich vergangenen Donnerstag am Themenrat zum 3. Geo-Fortschrittsbericht der Bundesregierung teilgenommen. Seitens des Bundes war die Veranstaltung sehr hochrangig besetzt, die Länder waren durch AdV und GDI-DE vertreten. Seitens der Wirtschaft waren u.a. BITKOM e.V., DLR, Esri, Google, Microsoft und SAP da. Lehre und Forschung waren durch TU Dresden, TU München und Uni Rostock vertreten.

Es ging um die Feststellung des Handlungsbedarfs bezüglich

  1. Qualität und Quantität des Geodatenangebots

  2. Mehrwerte durch Open Government

  3. Internationale und nationale Vernetzung von Geodaten

  4. Steuerung und Koordinierung des Geoinformationswesens in Deutschland

Insbesondere bei den Punkten 1 und 2 konnte ich auf das von der Community geschaffene Fehlermeldeportal für die amtlichen Daten verweisen, natürlich mit dem Hinweis, dass wir nur Geodaten überprüfen werden, wenn wir sie auch für das eigene Projekt verwenden dürfen.

Der Bund steht OpenStreetMap wie auch dem OpenData-Gedanken sehr positiv gegenüber und überprüft gerade, was aus eigenen Beständen bereitgestellt werden kann. Die Länder, bei denen die für uns interessanten Geodaten liegen, sind da deutlich zurückhaltender. Neben rechtlichen Bedenken verweisen sie auf finanzielle Einbußen und hätten diese gerne ersetzt. Es ist jedoch allen beteiligten klar, dass die momentanen Kosten- und Lizenzmodelle einer dringenden Reform bedürfen.

Kurzfristig erwarte ich keine wesentlichen Änderungen und falls es etwas geben sollte, wird dis vermutlich im Oktober auf der INTERGEO bekannt gegeben . Der Fortschrittsbericht wird vermutlich nach den Parlamentsferien veröffentlicht und OpenStreetMap wird darin sicherlich erwähnt werden.

Meine nächsten Ziele sind, MAPS4DEbugs auf das gesamte Bundesgebiet auszudehnen sowie in Baden-Württemberg die Regierung weiterhin an die Wahlaussage zu offenen (Geo-)Daten zu erinnern.

Noch so nebenbei: In der Tagungsmappe lag das Bevölkerungsschutz-Magazin 1/2011 mit dem Themenschwerpunkt Geoinformation, in dem auf den Seiten 18 - 23 ausführlich über OpenStreetMap berichtet wird.

Kurze Rückfrage:
Ich hatte es so verstanden, dass das Portal nicht mehr aktiv ist
(es können keine neuen Fehlermeldungen eingetragen werden).

  • Irre ich mich da?
  • Oder soll das in größerem Umfang wieder aufgenommen werden?

Edbert (EvanE)

auf das gesamte Bundesgebiet ausdehnen wenn wir die Daten auch verwenden dürfen …

Fehlermeldungen machen für nicht freie Daten fand ich gut für einen Test was die Community leisten könnte, aber ein Dauerprojekt sollte es nur werden, wenn die Daten auch wirklich offen sind …

Sehe ich für meine Motivation ähnlich. Ich hab schließlich von korrekten amtlichen Daten keinen Vorteil.

Das Vergnügen auf einfache Weise den amtlichen Stellen mitteilen zu können, dass sie seit mindestens 20 Jahren veraltete/falsche Daten verwenden, bleibt dir immer erhalten. Auf der anderen Seite natürlich auch, dass unsere Daten sehr viel aktueller sind.

JM2C
Edbert (EvanE)

Das Portal ist noch aktiv, aber die Anzahl der neuen Fehlermeldugen geht gegen Null. Ich habe bei dem Gespräch erwähnt, dass wir nur weitere Fehler melden, wenn wir gewisse Geobasisdienste für unsere Arbeit verwenden dürfen und dass nun die AdV, die diesen Monat eine Klausurtagung hat, an der Reihe ist.

Die Ausdehnung auf das gesamte Bundesgebiet hat hauptsächlich den Zweck, den politischen Druck auf die restlichen 12 Bundesländer zu erhöhen. WebAtlas.DE wird als erstmalige einheitliche Darstellung der Geodaten aller 16 Bundesländer angepriesen. Da gehört es für mich einfach dazu, auch Fehlerpunkte einheitlich in allen 16 Länder setzen zu können.

+1

Ich finds dufte, dass denen ein sack voll Bugs vor die Füße gekippt wurde, aber ich versteh die ganze Diskussion bzw. die Beiträge hier nicht. Da kommt jemand daher, pisst “uns” direkt an und der grösste Teil der Diskutanten hier meint, man sollte denen [strike]in den Arsch kriechen[/strike] wohlwollend begegnen. Wozu bitte soll(te) man jemandem, der (offen-/scheinbar) einen Sack voll Müll ins Netz kippt und dazu sagt: ihr ausser die OSMler dürft da für uns alle Gold draus machen, lieb Augen machen?
Ich bin “bisschen” spät dran … aber ich sehe nix was aus den Anstrengungen und Katzbuckeln geworden ist. Ich werde allerdings auch mal meinem Lieblings-abgeordneten aus dem Landtag hier mal um ein Date mit einem entsprechenden Experten bitten. Mal kuckn, was da bei rumkommt.

Die Lizenz ist für mich im Nachhinein übrigens eindeutig (gewesen), auch wenn ich das Thema jetzt erst mitbekomme. Eine uneingeschränkte Nutzung ist eine uneingeschränkte Nutzung ist eine uneingeschränkte Nutzung.

P.s. Ich bin halbwegs wütend, habe aber keineswegs vor DD1GJs Bemühungen schlechtzureden.

Ich sehe die MAPS4DE-Hintergrundkarte nicht mehr.
http://maps4debugs.openstreetmap.de/?lat=48.60022&lon=8.98406&zoom=9
Ist das abgeschaltet?

Haken im Layer-Switcher bei OSM gesetzt?

Anscheinend steht der Layer nicht mehr auf dem Mapserver zur Verfügung. In der Liste taucht nur noch ein “Maps4BW” auf…

Das war meine Befürchtung :frowning:
@Thomas8122:
Der Haken bei OSM nützt mir nichts, wenn ich die “amtliche” sehen will :wink:

Alles klar.