MAPS4DEbugs - Können amtliche Daten irren?

Die Idee mit den Namen finde ich gar nicht schlecht. Dennoch denke ich, das z.B. auch Geocacher daran ein gewisses Interesse haben, denn viele GPS Geräte/Apps scheinen auch noch amtliche Raster einzubinden.

Die Landesvermessungsämter werden die Möglichkeit haben, den Datenbankinhalt komplett herunterzuladen.

Die Anwendung wird bewusst unter openstreetmap.de gehostet und wurde als Wettbewerbseitrag unter “OpenStreetMap-Community” eingereicht. Das dürfte eindeutig genug sein.

Servus Walter!
Und wie ich dabei bin! Das Weinviertel liegt halt nicht in Deutschland. Das Thema betrifft mich eigentlich nicht.

Ein Fehler speziell für Walter: http://maps4debugs.openstreetmap.de/?lat=50.80998&lon=6.17585&zoom=17

Wie viele Bugs haben wir denn mittlerweile produziert?

Wenn ich als Mitarbeiter eines Amtes die großkotzigen Kommentare in den Bugs lesen würde, würde ich spätestens nach dem 3. den Rest ungelesen löschen…

+1
Wo bleibt denn unsere zielorientierte Sachlichkeit? habe mich an manchen Stellen auch arg gewundert. Diese Seitenhiebe a la “OSM kann alles besser” sollten wir uns wirklich sparen, denn so gefährden wir das Ziel :rage:

Kann man seine Kommentare eigentlich editieren? Ansonsten sollte man überlegen, ob ein direkter Eingriff in die entsprechende Datenbank (Zensur?) erforderlich ist, um den Ton auf eine vernünftige Ebene zurückzuholen.

“Welcher Praktikant hat das denn gemalt??”

Solche Bugs einfach auf “erledigt” setzen… :wink:

Genau SO ist das aber bisher mit allen Todessternen gelaufen. :smiley:

Wenn ich all das mit Bugmeldungen versehen würde was nicht mehr aktuell ist dann quillt die Karte über. Habe daher nur ein paar Sachen markiert die fehlen. Ansonsten sollen sie halt einfach in die OSMDaten schauen, denn da stecke ich meine Arbeit rein. :wink:

Nahmd,

Die Vermessungsamtler müssten eine solche zusätzliche Datenquelle, egal ob OSM-DB oder Buglist, erst einmal in ihren Workflow einbinden. Daten aus einer Quelle undefinierbarer Qualität (und da gehört auch OSM dazu) können sie nicht einfach übernehmen, sondern letztendlich nur lokale “hier sollten wir mal nachschauen”-Marker setzen.

Wenn man das aus der Ferne kann (Online-Recherche oder aktuelles Luftbild), so ist der Hinweis nützlich. Muss man dazu vor Ort, so wird man das innerhalb einer regulären Begehung machen und nicht für einen (fremdgemeldeten) Bug rausfahren.

Ich kenne das von “unseren” Bugs: eine Bug “Brücke?” ist mit einem Blick auf das Luftbild entschieden und in Sekunden gefixt. Aber was ist mit einem “Hier fehlt ein Wegweiser”? Ich werde doch nicht nur auf diesen Hinweis hin einen einzeichnen?

Ich habe einmal versucht, eine in der aktuellen Karte des LVM falsch eingezeichnete Fernwanderroute des SGV korrigieren zu lassen, und bin an dieser Aufgabe kläglich gescheitert. Auch wenn aufgedruckt auf jeder Karte um Korrekturhinweise gebeten wird, sind die möglicherweise so selten, dass kein Workflow dafür definiert wurde.

Vielleicht sollte man mal bei einem Vermessungsamt anfragen, welcher Art von Fehlerhinweisen wirklich hilfreich ist?

Gruß Wolf

Bis heute 18 Uhr sind 504 Fehlermeldungen eingegangen. Frederik hat einen CSV-Abzug gemacht und ich habe ihn vorhin ans federführende LGL (Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden Württemberg) geschickt. Der allgemeine Download so wie bei OpenStreetBugs wird noch eingebaut. Die ganze Anwendung wurde ziemlich schnell erstellt und momentan läuft sie mit IE noch nicht so richtig.

Die Anwendung und vor allem “das Mitmachen der Community” wurde äußerst positiv aufgenommen. Ich habe heute eine Einladung vom LGL zu einem Gespräch in der zweiten Februarhälfte erhalten und zugesagt.

Joachim wird’s gelesen haben…

Ich kann mir vorstellen, daß die Prioritäten teils diametral anders liegen als bei uns bzw. bei Hinweisen per OpenStreetBugs. So dürften fehlende Neubauten (Gebäude und Straßen) völlig uninteressant sein. Diese Daten bekommen die Landesämter periodisch nachgeliefert - solche Fehler werden also (fast immer) auch ohne Meldung behoben, es kann halt nur mal was länger dauern. Entsprechende Fehlermeldungen wird man vermutlich auch ignorieren - ganz anders als bei uns, wo man den Ehrgeiz hat, eine neue Straße lange vor der Konkurrenz (inklusive Behörden) in der Karte zu haben. Interessanter dürften Dinge sein, die schon lange falsch sind, also wenn Daten betroffen sind, wo es kein “automatisches Update” gibt. Etwa wenn ein See fehlt, der “schon immer” da war, oder ein Haus bereits vor Jahrzehnten abgerissen wurde. Man denke umgekehrt an die ganzen “landuse=residential fehlt”-Einträge bei OpenStreetBugs, die seit Jahren vor sich hin schimmeln. Für uns eine langweilige Fleißaufgabe, aber fürs Vermessungsamt womöglich ganz wichtig.

Die spöttischen Bemerkungen in Maps4DEBugs sollte man m.E. nicht überbewerten. Wenn sich die Behörden seit Jahren sträuben, mit uns Amateuren zu kooperieren, ist Maps4DEBugs natürlich eine prima Gelegenheit, diesen Profis einmal vor Augen zu führen, wie amateurhaft sie selbst gelegentlich arbeiten. Wenn sich nun an der Haltung der Behörden wirklich was tut, wird sich bestimmt auch das Klima auf OSM-Seite ändern. Und solange es nicht gar zu garstig wird, darf ein bißchen Ironie oder Spott wohl durchaus sein.

Sehe ich nicht so. Immerhin wollen wir was von denen. Und man weiß ja: “Der erste Eindruck zählt”.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Behörden gerne mit Leuten zusammenarbeiten, die sie als “arrogante A…löcher” kennengelernt haben :confused:

Da Maps4DEbugs mit dem IE nicht läuft, wird ein IE-Javascript-Hacker gesucht:

http://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk-de/2012-February/092762.html

Nachtrag: ikonor hats hingekriegt und es funktioniert fast perfekt mit IE

Am Rosenmontag (20.02.2012) habe ich mich mit dem Präsidenten des LGL Baden-Württemberg, Herrn Hansjörg Schönherr, getroffen. Er ist auch Vorsitzender des Lenkungsausschusses Geobasis der AdV, welcher mit den 16 Chefs der Landesvermessung hochrangig besetzt ist.

Wir haben uns 3 Stunden in familiärer Atmosphäre ausführlich über die Besonderheiten von OpenStreetMap und der amtlichen Vermessung unterhalten, wobei auch das Synergiepotenzial zwischen den dem amtlichen Vermessungswesen und OSM betrachtet wurde.

Die an Maps4DE beteiligten 4 Landesvermessungsämter sind von den inzwischen 1.000 Fehlermeldungen der Community völlig überrascht worden und sind momentan dabei, alles zu analysieren. Auf alles Weitere müssen sie sich erst noch vorbereiten. Am 6. März wird Bundesinnenminister Friedrich auf der CeBit das Bund-Länder Portal “Geoportal-DE” freischalten, so dass das hier gezeigte Kartenmaterial mit bundesweiter Abdeckung zur Verfügung steht (siehe http://www.dd1gj.de/osm/20120222_WebAtlasDE.pdf). Wenn es die Nutzungsbedingungen zulassen, wird Maps4DEbugs auf die bundesweite Kartenansicht umgestellt werden.

Zu dem Wunsch der Community, gewisse Geobasisdienste wie z.B. Orthofotos für OSM nutzen zu können, konnte Herr Schönherr leider (noch) nichts offiziell sagen. Dies muss mit den anderen Vermessungsämtern besprochen werden und bedarf politischer Rückendeckung. Ich habe daher den für OpenData zuständigen Landtagsfachabgeordneten um Unterstützung gebeten. Eine erste Antwort könnte es am 7. März um 13 Uhr geben, wenn das Open-Data-Portal Baden-Württemberg unter http://opendata.service-bw.de freischaltet wird.

Jetzt am Wochenende tagt die Jury des Wettbewerbes “Apps für Deutschland”. Vielleicht wird ja Maps4DEbugs mit einem Preis ausgezeichnet. Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Super! Das sind doch mal Nachrichten die Hoffnung machen. Danke für deine Pionierarbeit an dieser Stelle. Bin echt gespannt wie es weitergeht mit den öffentlichen Daten…

Leider kein Gewinn.
http://apps4deutschland.de/preistraeger/

Naja, wichtiger ist ohnehin, wie die LVAs reagieren und ggf sich öffnen

Mal wieder ein OSM-Layer ohne Hinweis:
http://apps4deutschland.de/apps/guide4blind-tandemtourguide/
http://apps4deutschland.de/wp-content/uploads/2012/02/116_Guide4Blind_Map.png

Dafür im Text:

...hat die Abteilung Landesvermessung des Katasteramts des Kreises Soest in NRW mit präziser Bilddatenvermessung eine hochgenaue Datenbasis und Kartengrundlage geschaffen, die eine ziel- und dezimetergenaue Navigation ermöglicht.
Auf dieser Grundlage ist es durch den Einsatz handelsüblicher Smartphones allen Menschen möglich, barrierearme und autarke Stadtführungen zu erleben.

Wird wohl auf die Rohdaten für die Navigation zutreffen, aber dennoch erscheint mir das ziemlich krass.

Die App selber finde ich gut und der Zielgruppe ist die Karte natürlich nicht zugänglich, aber dennoch halte ich diese Sache nicht ganz für in Ordnung.

Gruss
Walter

p.s. eventuell ist es aber nur “getürkt” und kein realer Screenshot der App?

Bei einigen Apps für mobile Geräte erfolgt die OSM Attribution vor der Anzeige der Karte…so quasi für ein paar Sekunden beim Start eingeblendet damit man den ohnehin schon kleinen Bildschirm nicht mit der Attribution zusätzlich verkleinert

Hi Thomas,
mag ja auch hier so sein. Aber irgendwie stört mich die Laudatio an die “Datenspender” doch ein wenig.
Aber belassen wir es damit.

Gruss
Walter

Ich finde die Gewinnerliste ist schon ein Gewinn für uns. Die Vorgabe an die Teilnehmer war ja nicht “mach irgendwas mit Karten” und an die Behörden “gebt Eure Geodaten her”. Trotzdem sieht man bei jedem 2. Gewinner irgendwelche Landkarten und bei den freigegebenen Daten ganz viele zumindest mit räumlichem Bezug, wenn auch die wirklich interessanten Dinge für uns leider nicht dabei sind.

Ich hätte nicht erwartet, dass “open data” so weit mit Geodaten verbunden wird. Ob das insgesamt gut ist, weiss ich nicht, es gibt interessantere nicht-veröffentlichter Dinge in unserem Staat. Aber für OSM ist diese enge Verbindung sicher gut.

Grüße, Max