Routing / Spurmapping

Hier wage ich dir zu widersprechen. Es ist derzeit noch so, dass alle Straßen höchstens nach Kategorie gewichtet werden, wenn es um die Aufwandsbeurteilung beim Routing geht. Sprich versuche Hauptstraßen/Autobahnen zu bevorzugen etc.

Später wären aber andere Dinge vielleicht auch sehr wichtig. Habe ich zwei Spuren je Richtung, wie oft darf/kann ich Lkw auf der Landstraße überholen und manchmal gehen Überholverbote auch weit über Kreuzungen hinaus. Aber das sind nur Ideen für die Zukunft und warum ich denke, dass es auch sinnvoll sein kann den Rest der Straße in Spuren zu erfassen. Außerdem geht dann auch nicht die Information verloren welche Spur jetzt die geeignetere ist.

Was aber nichts an der Grundaussage ändert, dass es Quatsch ist, Relationstags statt Relationen zu verwenden, unabhängig davon ob man das vielleicht insgesamt besser sein lassen sollte.

Deswegen auch das “wenn überhaupt”. Beim Routing wird primär nach dem Straßentyp gegangen, dann nach der Anzahl des Abbiegens und/oder Ampeln etc. Dabei können Linksabbiege-Vorgänge auch berücksichtigt werden, die ja länger dauern (und da kommt schon wieder das Problem mit den 5 Abbiegevorgänge für einen realen Abbiegevorgang an manchen Freiburger Kreuzungen).

Wie lange wollen wir aber warten?! Wird es jemals ein Proposal für Einzelspurmapping geben, welches angenommen wird? Vor Relationen haben viele Leute angst, vor normalen Tags auch. Einzeln eingezeichnete Spuren sind nicht Routingfähig und ebenfalls kompliziert…

Aber weniger Sinnvoll wäre dann eine 2 spurige Strecke (je Fahrrichtung) als eigenen Highway zu nehmen, oder?!

Das habe ich noch nicht ganz verstanden. Dem Routinggraph wäre es doch egal. Nur das mit dem überholen und der Darstellung der Straße sähe dann sicher komisch aus. Hier ist also eher die optische Fraktion daran interessiert das als einen Weg/Fläche zu erfassen.

Würde aber auch weitere Berechnung bedeuten => langsameres Routing.

Auch das verstehe ich wieder nicht.
Ein Routinggraph kennt doch nur gerichtete Kanten. Das heißt, wenn ich in beiden Richtungen fahren darf, wird aus einem Weg zwei gemacht. Das ist bei Spurmapping wahrscheinlich ohnehin notwendig, wenn in der einen Richtung nämlich 2 und in der Gegenrichtung nur eien Fahrspur existiert.

Sind 2 Städte zum Beispiel über eine Schnellstraße mit jeweils 2 Spuren in jeder Richtung verbunden (also sind 4 Straßen eingetragen). Beim Routen würde dann versucht werden, die kürzeste Verbindung zwischen beiden Städten zu finden. Somit wird erst geprüft, wie weit die Strecke über die eine Spur ist und dann die andere. Die Kürzere der beiden Spuren wäre dann die Strecke, über die du geführt wirst. (Die anderen 2 Spuren werden nicht beachtet, da sie ja in die Gegenrichtung führen)
=> Es müssen 2 statt einer Berechnung angestellt werden. Ich hoffe wir reden hier nicht aneinander vorbei :wink:

Ich hab mal gerade im Netz nach einem schönen Programm gesucht, womit man gut sieht, was ich meine.
Es heißt DijkstraVis
Beispiel mit 2 einzelnen Spuren
Beispiel mit nur einer Spur
Einfach runterladen und in dem Programm öffnen.

Aber wenn doch Einigkeit besteht, zum Spurenverbinden Relations zu verwenden, worüber sprechen wir denn dann? In Bezug auf Routing, nicht auf Spurmagging…
Es gibt dann ja nicht viel Gestaltungsspielraum

from=:
via=
to=:

???

Ich denke doch das wir gerade aneinander vorbeigeredet haben. Denn meine Intention war nicht jede Spur als Highway zu erfassen, sondern nur jede Richtung.
Das wenn jede Spur erfasst ist, eine Vergrößerung des Routinggrafen zur Folge hat, ist mir klar.
Auch waren meine Bedenken, dass wenn man trotz 2 Streifigkeit je Richtung über die Mittellinie fahren dürfte, bekommen wir dann ein Problem mit den “zwei Wegen” So dass ich denke wenn man die Linie zum Überholen überfahren darf, dann ist ein Weg besser als zwei. Ist die Linie durchgezogen, dann haben zwei Wege nur noch einen “optischen” Nachteil.

Nein, das ist nicht nur ein optischer Nachteil. Ein paar Seiten weiter vorne in der Diskussion hier ist ausgiebig dargelegt, dass das mehrspurige Erfassen grundsätzlich die Kreuzungsgeometrien verkompliziert und somit die automatische Erzeugung von sinnvollen Routing-Anweisungen erschwert oder sogar nahezu unmöglich macht.

Nebenbei bemerkt: Das Erfassen als getrennte Wege bringt auch optisch Nachteile. Denn die einzelnen Wege sehen nur schoen aus, wenn man sehr stark in die Kartzenansicht hinein zoomt. Bei Uebersichtskarten werden Strassen aber deutlich breiter dargestellt, als sie es in Wirklichkeit sind. Wenn man die Spuren als getrennte Wege erfasst, sorgt das dann in der Darstellung zu einem gegenseitigen Verdecken. Wenn man das aber als einen Wege mit entsprechenden Tags erfasst, kann das der Renderer unabhaengig von der Zoomstufe sauber darstellen.

Gruss
Torsten

Entschuldigung das ich an die Routinganweisungen nicht gedacht habe. Aber auf den Routinggraph hat das keine Auswirkungen.
Was die Optik angeht, so kann man da geteilter Meinung sein. Wenn ich mir die Autobahnen auf der ÖPNV Karte ansehe, dann scheint das dort durchauslösbar zu sein. Auch bei Mapnik und den Eisenbahnlinien wird man in großen Zoomstufen das zweite Gleis nicht erkennen und das macht der von ganz alleine.

Ja, die bringt aber keine neue Erkenntnisse, im Prinzip ist dort nur ein Routinggraph als Beispiel
dargestellt.

Nur mal so als abschreckendes Beispiel:

Selbst grosse Firmen bekommen das Routing nicht mehr hin, wenn sie unnötig getrennte Wege fuer die Spuren benutzen:

http://maps.google.de/maps?saddr=Werftstra%C3%9Fe%2FL52&daddr=Unbekannte+Stra%C3%9Fe&hl=de&ie=UTF8&ll=54.314458,10.150509&spn=0.010827,0.019526&sll=54.316137,10.151292&sspn=0.001353,0.002441&geocode=FZDMPAMdM-eaAA%3BFdfNPAMdXuSaAA&oq=bremen+seba&mra=mift&mrsp=0&sz=19&t=m&z=16

Gruss
Torsten

Ist mir auch schon aufgefallen, wobei das GMaps Car-Routing seit deren Update generell
schlechter geworden ist, mMn.

Oft sind die Spuren ja so dicht zusammen, dass man bei der Start/Zieleingabe per Mausklick
die richtige Spur nur per Zufall trifft. :wink:

ohne das jetzt vor ort zu kennen, kann das doch durchaus sinn machen? je nachdem wo eben u-turn/abbiegeverbote sind.

//edit: wobei diese route wirklich toll ist :slight_smile:
http://maps.google.de/maps?saddr=Werftstra%C3%9Fe%2FL52&daddr=54.3180137,10.1552064+to:Unbekannte+Stra%C3%9Fe&hl=de&ie=UTF8&ll=54.31601,10.151249&spn=0.00485,0.00883&sll=54.316284,10.151295&sspn=0.001213,0.002207&geocode=FZDMPAMdM-eaAA%3BFb3TPAMdxvSaAClD3cMAVFayRzH7KxWDSX5X5w%3BFbnNPAMdnuSaAA&mra=ls&via=1&t=h&z=17

Ich kennen es vor Ort, und das macht ueberhaupt keinen Sinn. Das kann man uebrigens auch in der Luftbildansicht klar erkennen, wenn man ordentlich rein zoomt. Die Verwendung von getrennten Wegen ist an dieser Stelle voellig unnoetig und offensichtlich alles andere als hilfreich.

In diesem speziellen Fall ist die von Google bestimmte Route uebrigens nicht nur ein fuerchterlicher Umweg, zusaetzlich fuehrt sie auch noch ueber Wege, die der Oeffentlichkeit gar nicht zugaenglich sind und zwar ueber das Marinearsenal.

Ja, die ist noch schoener. Die andere hatte ich gestern leider am eigenen Leib erfahren muessen, als mich ein Android-Handy da hin lotsen sollte.

Gruss
Torsten

Für wie wichtig erachtet ihr das Abbilden der eigentlichen Strasse, sprich der geschlossenen Fahrbahndecke?

Zur Erklärung:

Eine Durchgangsstrasse geht durch einen Ort. Sie hat praktisch durchgehend die gleiche Breite. Lediglich die Markierung ändert sich.
Zunächst hat sie je eine Spur für beide Richtungen und rechts sind Parkplätze auf der Strasse markiert.
Dann enden die Parkplätze, die Vorwärtspur verschwenkt nach rechts und macht Platz für eine Verkehrsinsel in der Mitte.
Nach der Insel verschwenkt die Spur wieder zur Mitte und rechts sind wieder Parkbuchten.
Am Ende enden die Parkbuchten, die Geradeausspur schwenkt nach rechts und in der Mitte entsteht eine Linksabbiegerspur.
An allen Stellen hat die Strasse an sich die gleiche Breite.

Warum ich das als wichtig erachte?

Zum einen gibt es vielleicht mal einen Import amtlicher Daten, dort ist u.U. nur die Strasse(nbreite) angegeben, aber nicht die Markierung.
Ausserdem werden Ummarkierungen schneller mal gemacht, als die geschlossene Fahrbahndecke zu verändern.

Und zum anderen, wenn ich diese Strasse tagge, und die ist in der Realität schnurgerade, und ich gebe meine oben genannten Spuren an, wird sie wohl Schlangenlinien machen.

Das bringt mich wieder zu meinem Gedanken, nur die geschlossene Fahrbahndecke im Lanes-Tag zu beschreiben, und Fuss- und Radweg in den vorhandenen eigenen Tags (die dafür evt. noch erweitert werden müssten), aber im Way, zu belassen.

Ein Nachteil: Parkbuchten rechts auf der Strasse müsste ich woanders angeben als die links neben der Strasse.

Dann berichte ich mal:
Die Installation des plugins war vollkommen problemlos über das in JOSM integrierte tool.
Ich habe mir bewusst erst einmal einen Bereich ausgesucht, in dem jeweils nur eine Abbiegespur vorhanden ist. Es handelt sich um diese kreuzungsfreie Auf-/Abfahrt
http://www.openstreetmap.org/?lat=48.334078&lon=7.826449&zoom=18&layers=M
Folgende Abbiegevorgänge wurden bearbeitet:

  1. http://www.openstreetmap.org/browse/node/258045671
  2. http://www.openstreetmap.org/browse/node/258045658
  3. http://www.openstreetmap.org/browse/node/265549774

Leider ist bing hier nicht sehr hoch aufgelöst, sodass ich erst einmal vor Ort (bei der Saukälte) die ungefähre Länge der Abbiegespuren anhand markanter Punkte ermitteln musste. Hierzu habe ich einen Bildschirmausdruck verwendet. (Für eine komplexere Kreuzung, die ich als nächstes angehe, habe ich mir schon einen Ausdruck mit WalkingPapers gemacht. Da werde ich dann die Längen abschreiten oder die Steine der einen Meter langen Bordsteinkanten zählen.)

Nach Anklicken des Abbiegepunktes fordert das plugin grundsätzlich, die Anzahl der lanes für alle sich dort treffenden ways anzugeben. Bei (z.B. wegen einer Brücke) gesplitteten ways, auf denen eine längere Abbiegespur verläuft, muss dies für alle betroffenen ways erfolgen. Danach erscheint dann die zu bearbeitende Kreuzung im Plugin-Fenster und man kann mit dem Zeichnen der Abbiegespuren und dann mit den Verbindungen zwischen den Spuren beginnen. Das ist einfach und intuitiv machbar. Die Relationen entstehen im Hintergrund automatisch. Allerdings meckert JOSM beim Abspeichern, dass es die Relationen „turnlanes:lengths" und „turnlanes:turns" nicht kennt.

Zu 1.
Hier habe ich die zwei restriction–Relationen testweise entfernt, da ja nun identische Informationen als positive Werte vorliegen. Bei 2. und 3. habe ich sie allerdings belassen, um die restriction auswertenden router nicht komplett aus dem Tritt zu bringen. Auf Dauer sollte man aber auf diese Doppelerfassung von Informationen verzichten.

Verwundert hat mich, dass turnlanes an diesem Punkt
http://www.openstreetmap.org/browse/node/259716674
und diesem
http://www.openstreetmap.org/browse/node/262197688
nicht „ansprang". Auch hier gibt es Abbiegespuren :confused:

Ob es Möglichkeiten gibt, das Plugin auf Linksverkehr umzustellen, ist mir nicht bekannt.

Wünschen würde ich mir noch eine Möglichkeit, über einen weiteren Relationstyp (turnlanes:direction) die Richtungsbezeichnungen z.B. über Autobahnspuren erfassen zu können, wodurch Renderer/Router weitere Details anzeigen könnten.

Mein einziger „Wermutstropfen" ist, dass beim Herauszoomem, um etwa sehr lange Abbiegespuren anzulegen, die Längenbeschriftung zu klein und unlesbar wird.

Mein Fazit:
Ein tolles Plugin und eine gute Möglichkeit, Abbiegespuren zu erfassen, die man weiter verfolgen sollte. Danke benshu. Ob Auswertungen damit umgehen können, muss aber noch getestet werden. Für weitere Überlegungen in diese Richtung ist es nun erforderlich, dass die Auswertungsfraktion beteiligt wird und deren Bedürfnisse einfließen.

P.S.:
Einigen wird auffallen, dass bei 1. und 2. die Wege
http://www.openstreetmap.org/browse/way/46821460
und
http://www.openstreetmap.org/browse/way/46518705
eigentlich jeweils als zwei oneways wegen der dazwischen befindlichen Insel anzulegen sind. Ich habe das bewusst erst einmal so belassen, um in einem weiteren Schritt zu prüfen, was bei derartigen späteren Änderungen im turnlanes-plugin zu beachten ist :wink:

Ich habe mir das im Rahmen meiner Spur-Recherchen in meiner Gegend mal genauer angeschaut. Es scheint so , als ob Google die Fahrtrichtungen überwiegend getrennt anlegt, sobald Abbiegespuren vorhanden sind.

Ich fand aber auch einzelne Stellen, an denen dies nicht der Fall ist :confused:
http://maps.google.de/maps?saddr=Werftstra%C3%9Fe%2FL52&daddr=Unbekannte+Stra%C3%9Fe&hl=de&ie=UTF8&ll=48.340726,7.886035&spn=0.001528,0.002411&sll=54.316137,10.151292&sspn=0.001353,0.002441&geocode=FZDMPAMdM-eaAA%3BFdfNPAMdXuSaAA&oq=bremen+seba&mra=mift&mrsp=0&sz=19&t=h&z=19