MAPS4DEbugs - Können amtliche Daten irren?

Nahmd,

Das ist eine interessante Frage, alldieweil die Server in UK stehen.

Innerhalb DE denke ich ist die Rechtslage klar: sobald ein Serverbetreiber zur Entfernung aufgefordert wird, ist ein weiteres Anbieten vorsätzlich, und dann greift bekannter Paragraph.

Bei den Kernkraftwerken betrifft die Frage eher Holland, Frankreich und Tschechien, woher wir jetzt und noch mehr in Zukunft unseren Strom beziehen.

Zur Strominfrastruktur: ich weiß nicht, ob das Wissen um die installierte Kapazität reicht, um die Common Points of Failure zu berechnen, oder ob man die wirkliche Auslastung braucht. Sollte ersteres der Fall sein, bin ich gespannt.

Ja natürlich. Und wir entfernen auch Briefkästen, weil man da Erpresserschreiben einwerfen kann, Hundekottütenspender, weil man da Bomben drin verstecken kann, und alle Häuser, weil man konspirative Wohnungen einrichten kann. Und alle Straßen sowieso, weil man sich auf denen zum Ort eines Verbrechens begeben kann.

Ich gehöre nicht nur zu den Guten, sondern auch zu den Intelligenten.
Damit bin ich in der Lage, auf den Einzelfall bezogene Entscheidungen zu treffen.

Das sind die Betreiber der Server auch.

Gruß Wolf

(Hervorhebungen von mir)

Was den nun?

  • Jegliche Zwecke (wie es der CC-By 3.0 entspricht) oder
  • doch nur “der eine darf, der andere nicht”
    (keine anderweitige Nutzung außerhalb des Wettbewerbs Apps4Deutschland).

Da passt die gewählte Lizenz und die beabsichtigte Wirkung der Lizenz nicht wirklich zusammen.
Aber wie DD1GJ schon schrieb, ist es wohl besser, nicht darauf herum zu reiten, sondern das als Türöffner zu betrachten.

Edbert (EvanE)

Ist das hier überhaut noch eine Diskussion zu MAPS4DEbugs?
Das gehört doch eher zu dem “MS Luftbilder”-thread :roll_eyes:

Um zum Thema zurückzukommen:
Die Meinung eines Außenstehenden:
Wenn sie uns OSMler im Projekt nicht dabeihaben wollen, dann sollen sie bleiben, wo der Pfeffer wächst. Andererseits können wir ihnen diesen auch in die Augen streuen, indem wir unsere Bugreports mit Namen wie “OSM-User Username” kennzeichnen.

Hi Wolfgang,

Die Bugs werden in einer von Frederik erstellten OSM-Anwendung eingegeben. Wie sie an die “Zielgruppe” weitergeleitet werden, entzieht sich (noch) meiner Kenntnis - es sollte aber jedem klar sein, dass diese Bugs von der OSM-Community stammen.

Gruss
Walter

p.s. wieso “Die Meinung eines Außenstehenden:”? Meinst du dich damit? Du bist doch auch “dabei”.

edit: typo

Ich gebe die Bugs mit meinem nickname aus OSM ein. Somit ist die Herkunft über den OSM-Umweg nachvollziehbar.

Die Idee mit den Namen finde ich gar nicht schlecht. Dennoch denke ich, das z.B. auch Geocacher daran ein gewisses Interesse haben, denn viele GPS Geräte/Apps scheinen auch noch amtliche Raster einzubinden.

Die Landesvermessungsämter werden die Möglichkeit haben, den Datenbankinhalt komplett herunterzuladen.

Die Anwendung wird bewusst unter openstreetmap.de gehostet und wurde als Wettbewerbseitrag unter “OpenStreetMap-Community” eingereicht. Das dürfte eindeutig genug sein.

Servus Walter!
Und wie ich dabei bin! Das Weinviertel liegt halt nicht in Deutschland. Das Thema betrifft mich eigentlich nicht.

Ein Fehler speziell für Walter: http://maps4debugs.openstreetmap.de/?lat=50.80998&lon=6.17585&zoom=17

Wie viele Bugs haben wir denn mittlerweile produziert?

Wenn ich als Mitarbeiter eines Amtes die großkotzigen Kommentare in den Bugs lesen würde, würde ich spätestens nach dem 3. den Rest ungelesen löschen…

+1
Wo bleibt denn unsere zielorientierte Sachlichkeit? habe mich an manchen Stellen auch arg gewundert. Diese Seitenhiebe a la “OSM kann alles besser” sollten wir uns wirklich sparen, denn so gefährden wir das Ziel :rage:

Kann man seine Kommentare eigentlich editieren? Ansonsten sollte man überlegen, ob ein direkter Eingriff in die entsprechende Datenbank (Zensur?) erforderlich ist, um den Ton auf eine vernünftige Ebene zurückzuholen.

“Welcher Praktikant hat das denn gemalt??”

Solche Bugs einfach auf “erledigt” setzen… :wink:

Genau SO ist das aber bisher mit allen Todessternen gelaufen. :smiley:

Wenn ich all das mit Bugmeldungen versehen würde was nicht mehr aktuell ist dann quillt die Karte über. Habe daher nur ein paar Sachen markiert die fehlen. Ansonsten sollen sie halt einfach in die OSMDaten schauen, denn da stecke ich meine Arbeit rein. :wink:

Nahmd,

Die Vermessungsamtler müssten eine solche zusätzliche Datenquelle, egal ob OSM-DB oder Buglist, erst einmal in ihren Workflow einbinden. Daten aus einer Quelle undefinierbarer Qualität (und da gehört auch OSM dazu) können sie nicht einfach übernehmen, sondern letztendlich nur lokale “hier sollten wir mal nachschauen”-Marker setzen.

Wenn man das aus der Ferne kann (Online-Recherche oder aktuelles Luftbild), so ist der Hinweis nützlich. Muss man dazu vor Ort, so wird man das innerhalb einer regulären Begehung machen und nicht für einen (fremdgemeldeten) Bug rausfahren.

Ich kenne das von “unseren” Bugs: eine Bug “Brücke?” ist mit einem Blick auf das Luftbild entschieden und in Sekunden gefixt. Aber was ist mit einem “Hier fehlt ein Wegweiser”? Ich werde doch nicht nur auf diesen Hinweis hin einen einzeichnen?

Ich habe einmal versucht, eine in der aktuellen Karte des LVM falsch eingezeichnete Fernwanderroute des SGV korrigieren zu lassen, und bin an dieser Aufgabe kläglich gescheitert. Auch wenn aufgedruckt auf jeder Karte um Korrekturhinweise gebeten wird, sind die möglicherweise so selten, dass kein Workflow dafür definiert wurde.

Vielleicht sollte man mal bei einem Vermessungsamt anfragen, welcher Art von Fehlerhinweisen wirklich hilfreich ist?

Gruß Wolf

Bis heute 18 Uhr sind 504 Fehlermeldungen eingegangen. Frederik hat einen CSV-Abzug gemacht und ich habe ihn vorhin ans federführende LGL (Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden Württemberg) geschickt. Der allgemeine Download so wie bei OpenStreetBugs wird noch eingebaut. Die ganze Anwendung wurde ziemlich schnell erstellt und momentan läuft sie mit IE noch nicht so richtig.

Die Anwendung und vor allem “das Mitmachen der Community” wurde äußerst positiv aufgenommen. Ich habe heute eine Einladung vom LGL zu einem Gespräch in der zweiten Februarhälfte erhalten und zugesagt.

Joachim wird’s gelesen haben…

Ich kann mir vorstellen, daß die Prioritäten teils diametral anders liegen als bei uns bzw. bei Hinweisen per OpenStreetBugs. So dürften fehlende Neubauten (Gebäude und Straßen) völlig uninteressant sein. Diese Daten bekommen die Landesämter periodisch nachgeliefert - solche Fehler werden also (fast immer) auch ohne Meldung behoben, es kann halt nur mal was länger dauern. Entsprechende Fehlermeldungen wird man vermutlich auch ignorieren - ganz anders als bei uns, wo man den Ehrgeiz hat, eine neue Straße lange vor der Konkurrenz (inklusive Behörden) in der Karte zu haben. Interessanter dürften Dinge sein, die schon lange falsch sind, also wenn Daten betroffen sind, wo es kein “automatisches Update” gibt. Etwa wenn ein See fehlt, der “schon immer” da war, oder ein Haus bereits vor Jahrzehnten abgerissen wurde. Man denke umgekehrt an die ganzen “landuse=residential fehlt”-Einträge bei OpenStreetBugs, die seit Jahren vor sich hin schimmeln. Für uns eine langweilige Fleißaufgabe, aber fürs Vermessungsamt womöglich ganz wichtig.

Die spöttischen Bemerkungen in Maps4DEBugs sollte man m.E. nicht überbewerten. Wenn sich die Behörden seit Jahren sträuben, mit uns Amateuren zu kooperieren, ist Maps4DEBugs natürlich eine prima Gelegenheit, diesen Profis einmal vor Augen zu führen, wie amateurhaft sie selbst gelegentlich arbeiten. Wenn sich nun an der Haltung der Behörden wirklich was tut, wird sich bestimmt auch das Klima auf OSM-Seite ändern. Und solange es nicht gar zu garstig wird, darf ein bißchen Ironie oder Spott wohl durchaus sein.

Sehe ich nicht so. Immerhin wollen wir was von denen. Und man weiß ja: “Der erste Eindruck zählt”.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Behörden gerne mit Leuten zusammenarbeiten, die sie als “arrogante A…löcher” kennengelernt haben :confused:

Da Maps4DEbugs mit dem IE nicht läuft, wird ein IE-Javascript-Hacker gesucht:

http://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk-de/2012-February/092762.html

Nachtrag: ikonor hats hingekriegt und es funktioniert fast perfekt mit IE

Am Rosenmontag (20.02.2012) habe ich mich mit dem Präsidenten des LGL Baden-Württemberg, Herrn Hansjörg Schönherr, getroffen. Er ist auch Vorsitzender des Lenkungsausschusses Geobasis der AdV, welcher mit den 16 Chefs der Landesvermessung hochrangig besetzt ist.

Wir haben uns 3 Stunden in familiärer Atmosphäre ausführlich über die Besonderheiten von OpenStreetMap und der amtlichen Vermessung unterhalten, wobei auch das Synergiepotenzial zwischen den dem amtlichen Vermessungswesen und OSM betrachtet wurde.

Die an Maps4DE beteiligten 4 Landesvermessungsämter sind von den inzwischen 1.000 Fehlermeldungen der Community völlig überrascht worden und sind momentan dabei, alles zu analysieren. Auf alles Weitere müssen sie sich erst noch vorbereiten. Am 6. März wird Bundesinnenminister Friedrich auf der CeBit das Bund-Länder Portal “Geoportal-DE” freischalten, so dass das hier gezeigte Kartenmaterial mit bundesweiter Abdeckung zur Verfügung steht (siehe http://www.dd1gj.de/osm/20120222_WebAtlasDE.pdf). Wenn es die Nutzungsbedingungen zulassen, wird Maps4DEbugs auf die bundesweite Kartenansicht umgestellt werden.

Zu dem Wunsch der Community, gewisse Geobasisdienste wie z.B. Orthofotos für OSM nutzen zu können, konnte Herr Schönherr leider (noch) nichts offiziell sagen. Dies muss mit den anderen Vermessungsämtern besprochen werden und bedarf politischer Rückendeckung. Ich habe daher den für OpenData zuständigen Landtagsfachabgeordneten um Unterstützung gebeten. Eine erste Antwort könnte es am 7. März um 13 Uhr geben, wenn das Open-Data-Portal Baden-Württemberg unter http://opendata.service-bw.de freischaltet wird.

Jetzt am Wochenende tagt die Jury des Wettbewerbes “Apps für Deutschland”. Vielleicht wird ja Maps4DEbugs mit einem Preis ausgezeichnet. Ich halte Euch auf dem Laufenden.