Meteopool.org - freie Wetterkarte(n) & GPS-Tracking mit OSM/OpenLayers

Liebe Gemeinde,

kürzlich verfasste ich hier schon einmal einen Beitrag, um diverse technische Grundlagen zu klären. Nun möchte ich hiermit einen öffentlichen Aufruf starten, damit unser Projekt bei OSM bekannt wird und Unterstützung möglich wird.

Was ist nun dieses Projekt? Es handelt sich um Wetterpool.de - eine knapp 10jährige Plattform für freie Wetterdaten. Wir erhalten Wetterdaten aus verschiedenen Quellen und bieten diese gesammelt als Kartenwerke frei für alle an. Die Datenquellen reichen von staatlichen Wetterdaten über private Stationsbetreiber mit semi-professioneller Technik bis hin zu einem eigenen Blitzmessnetz mit Echtzeit-Anzeige. Unsere Zielgruppe sind Wetterinteressierte, Datenkunden und “der Laie” aus ganz Europa. Unser Projekt hat sich über die Jahre zu einer festen Adresse in diesem Bereich etabliert.
Neben den aktuellen Wetterdaten werden auch tägliche Wettervorhersagen in Form von Vorhersagetexten und Modellkarten angeboten. Gelegentlich gibt es interessantes Statistikmaterial. Der Schwerpunkt bleibt aber weiterhin beim Echtzeit-Wetter und Wettervorhersagen im relativ sicheren Bereich (3-5Tage).

Bisher haben wir alle Karten mit recht statischen Karten und nur für Deutschland präsentiert. Wir möchten nun den Schritt zu einem großen Kartenwerk auf OSM-Basis machen. Die Hauptanforderung liegt dabei darin, die bestehenden Visualisierungen auf ein OSM-WMS zu bringen. Aktuelle Tests laufen mit OpenLayers+MapServer, allerdings sind wir auch da schon an unsere Grenzen gestoßen. Teils, weil uns das Knowhow fehlt, teils, weil wir scheinbar sehr seltene Anforderungen umsetzen müssen, für die MapServer einfach keine Lösungen bietet.

Wir wünschen uns daher, ähnlich wie bei anderen Projekten, offizielle Unterstützung. Vielleicht hat ja jemand “da draußen” etwas Kapazität und Lust, bei uns mitzumachen. Das Projekt dürfte bei einer pfiffigen Kartenapplikation für ganz Europa mit Ebenen regelrecht explodieren, da wir schon seit Jahren Anfragen aus dem Ausland bekommen, wann wir denn endlich auch deren Länder abbilden. Aktuell haben wir gleichzeitig etwa 1000-2000 Wetterdaten, die regelmäßig eintreffen und verarbeitet werden.

Ich hoffe auf rege Resonanz und dass dieses Thema möglicherweise der Stein des Anstoßes für uns ist! Wer Interesse hat, schreibt am besten eine E-Mail. Diese ist auf der oben genannten Seite zu finden (Ich möchte hier keinen Link einbinden, zwanghafte Werbung haben wir nicht nötig)

Viele Grüße
Guido
Projektleiter & Programmierer

Anmerkung: Die Projektdaten stimmen mit Stand 2013 nicht mehr mit dem obigen Originalbeitrag überein. Das Thema dient dennoch als Diskussionsbasis für das Projekt und Forenteilnehmer mit Interesse daran.

Schönes Projekt!

Benötigt ihr zufällig auch Daten über die Radioaktivität?

Habt ihr schon mal darüber nachgedacht auch Wetterdaten mit BOINC zu sammeln, evtl. mit standardisierter (und damit kostengünstiger <50€) Hardware. Teilnehmer die ihre PCs 24/7 laufen lassen gibt es ja genug und der Datenpool auf den ihr Zugriff hättet würde auch steigen.

Gruß
Mirko

Hallo Sanni,
das Projekt finde ich schon toll, würde mir jedoch eine etwas dynamischere Lösung als ein WMS wünschen. Warum geht kein Kachelserver (TMS) bei euch?

Er hat in einem anderen Thread bereits geschrieben, dass sich die Kartenoverlays sekündlich ändern können. Dann würde er für jeden Nutzer neu rendern.

Vielen Dank für eure Antworten!

Zunächst zum WMS/TMS. Wie viw schon richtig sagte, ändern sich unsere Daten in Intervallen <1min. Ein TMS ist somit für Europa in mehreren Zoomstufen nicht möglich. Wir würden uns sowas wünschen, denn die Serverlast für die Datenabfrage ist schon gewaltig, vor Allem bei Extremwetterlagen. Durch konsequentes Wettrüsten mit der steigenden Geilheit auf Extremwetter haben wir es bisher immer geschafft, ohne Ausfälle durchzukommen, während die Wetterdienste bereits offline sind. Das kostet natürlich und bringt ständige Finanzierungsherausforderungen mit sich.

Ich werde dennoch probehalber einmal durchrechnen, welcher Aufwand für die Tiles entstehen würde. Aktualisierungszeiten bis zu einer Minute sind noch sinnvoll, alles andere widerspricht der Projektidee, hochverfügbare Daten anzubieten. Nicht zuletzt haben wir die einzig frei verfügbare Blitzkarte, die per Ajax minütlich selbst aktualisiert wird. Was wir leider nicht schaffen, ist die Blitzkarte zu aktualisieren, bevor es den fatalen Einschlag am heimischen Pc gibt. Aber wir nähern uns an, immerhin gibt es schon Technik zur Blitzerkennung vorm Einschlag…:wink:

@Emploi
Radioaktivität, sehr interessant. Dazu habe ich bisher keine Informationen und auch keine Datenquellen, da dies ja nur indirekt mit dem Wetter zu tun hat. Wir könnten uns aber vorstellen, auch solche Daten, die ja gewissermaßen mit der Atmosphäre zu tun haben, aufzunehmen. Die Grundstruktur bleibt ja die gleiche, dem System ist egal, ob Wetterdaten oder andere Größen eintreffen. Eine solche Info wäre dann aber eher für eine Spezialkarte geeignet, dem Wetter wollen wir schon treu bleiben. Spannend wäre sicher die Zusammenhänge von Radioaktivität & Wetterlagen zu untersuchen, also ganz abwegig ist es nicht!

Ich habe mir dieses BOINC gerade einmal angesehen. Es handelt sich doch dabei um verteilte Rechenlast. Inwiefern siehst du da Potential für unser Projekt? Man könnte höchstens eigene Rechenlast auslagern. Was die Datenlieferanten angeht, mag mir der Nutzen gerade nicht so klar erscheinen.

Viele Grüße!
Guido

Immer wenn ich eine Radtour planen wollte, war nie Verlass auf die Vorhersagen für den nächsten Tag.

Vormittags würde es regnen… tat es nie. Abends würde es zu regnen beginnen, tat es nicht. Erster Regen am Nachmittag… dabei schon gegen Mittag. Schönes Wetter in der früh war aber bewölkt. Wettervorhersage ist Lug und Betrug.

Danke für deinen Beitrag. Deine Meinung ist akzeptiert. Wir haben dazu unsere ganz eigene…

So ganz Unrecht hat er nicht. ‘Nie’ würde ich nicht sagen, aber vor Jahren waren die Vorhersagen zuverlässiger. Dürfte am Klimawandel liegen. Die Atmossphäre ist unruhiger geworden. Vorhersagen werden dadurch erschwert. IMHO.

Das Thema Klimawandel können wir gern an anderer Stelle diskutieren, ebenso Kontroversen zu diversen Wettervorhersagen und den damit verbundenen Herausforderungen. Unser Projekt distanziert sich öffentlich vom Klima-Wahnsinn, während die meisten Wetterdienste gedankenlos auf den Zug aufspringen. Dass die Vorhersagen durch eine turbulente Atmosphäre ungenauer werden, höre ich heute zum ersten Mal, zumal wir seit Wochen eine selten ruhige Wetterlage ohne Herbststürme erleben. In der Fachszene ist davon jedenfalls bisher keine Rede.

Goldene Grundregel: Keiner 10-Tages-Prognose glauben, TV ausschalten, keine Bildzeitung lesen (Winterprognosen über 3 Monate). Alles andere ist weiterhin nicht optimal, das sehen wir auch so. Es ist ohne Bezahlsystem nicht möglich, ortsgenaue Prognosen zu treffen. Und das, was dann als Regionalvorhersage erscheint, wird beim Laie nicht verstanden, denn er kann mit den Worten “Schauer”, “zeitweise” und “örtlich” nichts anfangen. Ihn interessiert eigentlich nur, was er anziehen muss, ob sein Haus beschädigt wird oder ob der Urlaub ins Wasser fällt. Dass bei fehlendem Gewitter dann die Vorhersage als falsch angesehen wird, ist logisch. Aber eine einzelne Gewitterzelle, die Zerstörung anrichten kann, punktgenau vorherzusagen, ist immernoch extrem schwierig. Sich diesen Herausforderungen zu stellen ist aber gerade das, was diese Wissenschaft so spannend macht. Ohne Meteorologie herrschten wohl Zustände wie im Mittelalter mit unerklärbaren Katastrophen & Hungersnöten. Ich denke die heutigen Bauern sind ganz zufrieden mit dem, was da so vorhersagt wird und die Ernten rettet.

So, bevor ich nun selbst ins Offtopic rutsche, beende ich das. Wir oder ich stellen uns gern anderweitig diesen Fragen, hier soll es aber eher um die Projektzukunft mit OSM gehen.

Es gibt keinen von Menschen verursachten Klimawandel. Alles nur eine Verarscherei der Weltregierungen um uns noch mehr zu knechten.

Und mir geht es nicht um 10 Tage vorhersagen… nicht einmal die 12Stunden vorhersagen stimmen hier in der Bodenseeregion :frowning:

Hmm aber http://www.radarvirtuel.com hat ja auch relativ viele live-Informationen? Ich bin bestimmt kein Experte, würde es aber möglich erachten, etwas anderes als nur einen trägen WMS zu nutzen.
Vielleicht müsstet ihr dabei auch den Wechsel eurer bisherigen Strategie berücksichtigen. Also zum Beispiel in der Slippy Map nur Informationen, die meinetwegen vor max 10min “geschossen” wurden → gerendert wurden und live Daten nur als Animation anzeigen.

Ich persönlich nutze den Wetterbericht nur unmittelbar vor dem laufen gehen, um zu shene oob da evtl. auf dem NS-Radar ein Gewitter anmarschiert kommt. Alles andere ist eher nur zur Info und muss (für mich) nicht so hochaktuell sein. Aber sicherlich gibt es auch da Leute, die alles “sofort” haben wollen :wink:

Ach ne. Träum weiter.

Man müsste mal druck ausüben, dass die da http://www.blitzortung.org/Webpages/index.php endlich OSM verwenden wo man auch tief reinzoomen kann.

Da brauchst du keinen Druck ausüben, deren Daten werden bei uns genutzt und kommen ebenfalls auf die OSM-Karte. Viele unserer Nutzer, mich selbst eingeschlossen, haben dazu teure Hardware angeschafft, die Blitze detektiert. Das Projekt selbst ist dabei aber eher ein Nebenprodukt, die dahinterstehenden Personen verdienen an einem kommerziellen Projekt, was ähnlich aufgesetzt ist. Wenn du ganz dringend OSM-Funktionalität benötigst, kannst du dir die Hardware anschaffen & mitmachen, dann gibt es auch Zugriff auf solche Karten, teils sind die Tools schon fertiggestellt durch fleißige Projektteilnehmer. Ein allzu tiefes Zoomen lohnt sich bei Genauigkeiten von 0.5-1km aber nicht wirklich. Die Genauigkeit kann aber für jeden Blitz einzeln abgerufen werden und entsprechend kann das jeder selbst entscheiden. Hauptsache man beschwert sich dann mangels Fachwissen nicht :wink:

Was den Strategiewechsel angeht, da sperren wir uns sicherlich nicht. Ein erster Test mit dynamischen Informationen auf POI-Basis mit OpenLayers war jedoch eine Katastrophe für alle, die mal etwas von Performance gehört haben. Wie gesagt, ich möchte hier keine tiefgründige Diskussion über Wetter oder Technik heraufbeschwören - wir suchen primär Leute, die direkt ins Projekt einsteigen und uns zur Seite stehen. Allein kommen wir mit unseren Ressourcen nicht weiter, das Projekt selbst muss ja auch gepflegt werden und nicht nur das Kartenwerk.

Ich frag mich ja, was OSM bei diesen Karten an Mehrwert liefern kann, das Kartenmaterial finde ich schon ganz gut. Mehr als Zoom 11 oder 12 braucht ja eine Wetterkarte nicht. Da reichen ja in der Regel ein paar Gewässer, bisschen Berge und eine handvoll Städte. Eigentlich braucht Ihr eher einen OpenLayers-Experten (oder sonst irgendeine GUI samt passendem Kartenserver), glaube ich…

Grüße, Max

Der Mehrwert ist aus unserer Sicht offensichtlich:

  • Viele Nutzer (eigentlich fast alle) wünschen sich frei skalierbare Karten, sie wollen Europa-Überblicke haben und genauso die verschiedenen nah beieinanderliegenden Stationen einer Stadt differenzieren können
  • Hintergrundinformationen (Wald, Bodenart, Bebauung, Straßen (Thema lokale Unwetter & Tornadojagd)) sind verfügbar
  • Selbstaktualisierung

Das mit dem OL-Experten ist möglicherweise richtig, aber irgendwo müssen wir ja anfangen, auf uns und unser Vorhaben aufmerksam zu machen. Vom OSM-Blog und Ähnlichem haben wir noch nichts gehört seit unserer Anfrage. Ohne von einem großen Publikum gelesen zu werden, können sich auch keine Spezis finden, die Lust auf Mitarbeit haben. Aktiv zu suchen halte ich nicht für den richtigen Schritt zum Anfang.

Nicht zu vergessen das endlich bewiesen werden kann, das Unwetter die Strafe Gottes ist und vermehrt da auftreten, wo die frommen Katholiken in Unterzahl sind oder Voodoo Priester ihr diabolisches Handwerk ausüben!!

Gott liebt rechtschaffende Menschen wie mich, denn nicht umsonst war mein Kaff wiederholt der Sonnigste Ort von Deutschland :slight_smile: Haleluja !!!

Sehe ich genauso.
Bei einer Wetterkarte braucht es die Landkarte dahinter nur fuer die grobe Orientierung (fuer feinere Sachen sind die Wetterdaten selber ja gar nicht genau genug), und dafuer muessen die Daten nicht mal sonderlich aktuell sein, im Groben veraendert sich die Landschaft ja auch kaum.

Die Anfrage erinnert mich ein wenig an die IBM-Werbung damals, mit Da-Steht-Wir-Muessen-Ins-Internet :slight_smile:

Gruss
Torsten

Ist ja gut. Leg dich wieder hin :wink:

Gruß,
ajoessen

Also auch wenn es ein wenig unfair ist, zu kritisieren und gleichzeitig zu sagen, dass man keine Zeit hat, aber Feedback war ja erwünscht.
Mein Problem in erster Linie ist eure Webseite im ganzen:
-zu viele Sachen verteilt an zu unterschiedlichen Stellen
-das Design ist leider nicht so optisch ansprechend. Da wäre ein einfacher web2.0 Stil (Transparenzen, Bonbonfarben, …) schon besser.
-man weiß nicht ob die Seite sich an Profis (viele Details und exakte Angaben) oder Laien (wollen nur konsumieren, weniger Infos, einfachere Symbole,…)

Die Karte ist wie viele ja schon meinten da nicht unbedingt das Problem. Leute hier “abholen” und an euer Projekt heranführen ist sehr gut gemeint, jedoch ist wohl Stand, dass hier allgemein zu wenige Entwickler sind :frowning: Den meisten fehlt wahrscheinlich auch der ganz eindeutige Hinweis, dass das ein OpenData Projekt ist. Wenn ihr die Daten in einem geeigneten Format rausgebt, dann finden sich meist selbst Leute, die daraus Mashups machen und sich dann in euer Projekt mit einbringen. Vielleicht wäre es auch sinnvoll das als internationales Projekt aufzuziehen.

Privat haben wir uns auch eine Wetterstation jüngst gekauft (nichts tolles, für 100Eur), das Thema würde mich schon interessieren aber zeitlich geht das leider garnicht. Bis Dez ist nichts großes bei mir möglich und danach hab ich noch andere Projekte in der Pipeline.
Aber Kopf nicht in Sand stecken, die Idee ist sehr gut!