Wenn die Forscher nicht zu uns kommen, dann ebend...

kommen wir zu den Forschern :slight_smile:

Motiviert durch die sehr gute SOTM-EU Konferenz, die einen hohen wissenschaftlichen Anteil hatte, möchte ich einen kleinen Aufruf an die Community starten:

Sucht doch mal in eurem Bundesland alle Universitäten und Hochschulen/FHS heraus und schaut ob die Lehrstühle haben, die was mit Geosachen zu tun haben.
Schreibt denen doch eine kleine Einladung, aktiv an unserem Projekt mitzumachen. Und ja das darf auch gerade an die Professoren selber gehen :wink:

Ich habe das vor kurzem hier in M-V gemacht und das Feedback war durchgehend positiv. Hier zur Inspiration mal was ich geschrieben hatte:

Das könnte uns nicht nur neue Wissenschaftliche Arbeiten bescheren, sondern ebend gerade auch noch etliche junge Mapper.
Klar Erfolg ist nicht garantiert, aber wo ist das schon :wink:

P.S. bitte schreibt hier rein, wenn ihr euch ein Bundesland schnappt, damit nicht doppelt und dreifach eMails rausgehen. Und schaut vorher noch mal ins Wiki ob die Uni nicht schon was macht
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Research

Danke schon mal an alle, die helfen!

Da kam mir doch eine Idee :roll_eyes:
OSM als dynamisch gewachsenes Projekt hat gewisse Eigenheiten, die mit weltweit anerkannten Standards nicht oder nur schwer vereinbar ist. Dies hindert bzw. erschwert die Datennutzung, da Schnittstellen angepasst bzw. neu geschaffen werden müssen. Die Akzeptanz und Verbreitung der OSM-Daten leidet darunter. ( http://wiki.openstreetmap.org/wiki/The_Future_of_Areas/Simple_Features )

Warum setzt man nicht mal einen Bachelor-Anwärter daran, mit neutralem Blick (somit ohne OSM-Scheuklappen) zu erarbeiten, inwieweit die Erfassung und Vorhaltung der Daten in OSM analog zum simple-features-Standard erfolgen kann, ohne dass der engagierte Laie als Datenlieferant überfordert wird?
Wenn dabei auch noch eine verbesserte und “idiotensicherere” Anleitung bzw. Anwendung für MP’s herauskommt, damit wir die damit verbundenen Unklarheiten nicht immer wieder hier diskutieren müssen, wäre vielen geholfen. (Damit will ich die Arbeit, die bisher in die Anleitungen gesteckt wurde, nicht herabwürdigen und schlecht machen. Hut ab vor den Erstellern)

Ich geh mal davon aus das OSM überall bekannt ist. Ein Bekannter hat grad seine Bachelor-Arbeit (geht um Tourismus und OSM) abgegeben, bestimmt ein Drittel der Themen hatten was mit OSM zu tun. In einigen Geo-Fakultäten wird das Thema teilweise jetzt erst aufgegriffen, nachdem es jahrelang ignoriert wurde, in anderen ist man da immerhin schon seit 2007 dabei. Jetzt braucht man da aber auch nicht mehr nachzufassen.

Find ich ne gute Idee, magst du das bitte hier mal kurz vorschlagen? http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Research/Ideas

Da hast du natürlich Recht, dass OSM im Forschungsbereich und in der GIS Szene mitlerweile bekannt ist. Ich möchte aber durch die Initative insbesondere erreichen, dass ein direkter Kontakt hergestellt wird und das auch die Unis selber mappen. Sie haben sowohl personelle als auch zeitliche Ressourcen das zu betreiben und es passt einfach, wenn man Geoinformatik macht, dass man den Leuten auch vermittelt wie unterschiedliche man diese Daten erfassen kann.

Aber hey ist natürlich nur ein Vorschlag und kein Muss :wink:

Dann werde ich das wohl mal englisch formulieren…(anders herum ist leichter :roll_eyes: )

Habe fertig ( http://dict.leo.org/ sei Dank :sunglasses:

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Research/Ideas#OpenStreetmap_and_simple_features_access
Bitte schau mal ein Englisch-BesserkönnerIn oder GIS-Fachman/-frau drüber.

Die Erfahrung kann ich leider nun GAR nicht teilen.
In GIS Kreisen mag das sein, aber auf diversen Informatik-Konferenzen war das Feedback auf die Frage, warum keine Realdaten sondern künstliche (evtl auch mal proprietäre) Daten verwendet werden immer ein “mei, weil wir halt nix anderes haben” - Und auf OpenStreetMap angesprochen: “Open-What?”. Die ersten male hat mich das sehr überrascht, mittlerweile bin ich’s gewohnt, hab aber auch nicht immer die Lust da Aufklärungsarbeit zu leisten.

Wissenschaftler, die nicht im GIS/Mappingbereich arbeiten (klassische Datenbanken, Data Mining, Machine Learning, … - und nicht von Microsoft) haben so ihre Standard-Datensätze und das wars. Man könnte meinen sie haben sich den Kartenanbietern (die nichts rausrücken) ergeben. Die Leute ködert man am besten mit “gigabyte-weise kostenlose, annotierte Straßendaten der ganzen Welt in einem offenen XML Format inklusive GPS Traces”. Damit verringert man bei Veröffentlichungen von Algorithmen zumindest schon mal die Gefahr der Reject-Gründe “not realistic data set” und “too small data set”.

Just my 2c aus der Akademia

Hallo locked, ah nicht schlecht der EInwand. Ne Idee wie man an die rankommen könnte?

Kommt halt drauf an, warum ihr Forscher einbinden wollt.

Ich gebe jetzt mal die extreme(!) Forschersichtweise wieder.
Primär will/muss ein Forscher publizieren, also Veröffentlichungen schreiben und nicht altruistisch Daten sammeln.

Problem der meisten Forscher sind realistische, annotierte, große Daten in einem lesbaren Format zum kleinen Preis.
Warum will ich aber OSM verwenden und welche “Daten” sind in OSM?
In OSM hat man einen Kartengraph mit attributierten Straßen, Wegen, POIs, Gebäude, Regionen (Stadt, Wald, Wiese)

  • quasi GoogleMaps in frei (darunter kann man sich was vorstellen)
  • aktuell, weltweit, XML, (Eine Zahl zur Abdeckung wäre da interessant)
  • GPS Traces, mit und ohne Timestamps (=Geschwindigkeit)
  • in Kombination mit SRTM auch 3D
  • sogar die ganze Edit-History
  • Je nachdem wie einfach JOSM plugins sind, wäre es natürlich sehr cool, wenn neu Algorithmen gleich in ein Plugin führen, so dass man das ganze nicht nur als Research Paper sondern auch als DEMO “verkaufen” kann.
    Wenn die BING-Lizenz “academical use” zuläßt, hat man in Kombination mit OSM sogar weltweit annotierte Satellitenbilder.

Vorteil für mich als Forscher: endlich gescheite, realistische Daten, so dass meine Veröffentlichung nicht mit “too small data set”, “synthetic data set only” abgelehnt wird.
Damit konnte ich bisher immer ganz gut ködern.

Jetzt fragt man sich: Was bringt das OSM?

  • Werbung, direkt bei den Leuten die damit arbeiten
  • wenn der Datensatz in der Veröffentlichung genannt wird, ist es auch wieder Werbung
  • Eventuell kommen sinnvolle Algorithmen raus, die den ein oder anderen Handgriff automatisieren/validieren können (da sehe ich ENORM viel Potential).
  • Plugins… evtl …

Auf einer Wikipage sollte das ganze noch mal in grün stehen, zusätzlich noch Links zu

  • zu den Kartenextrakten
  • zu den Konversionstools (PBF → XML)
  • Potlach und JOSM (z.B.) - JOSM finde ich hier wichtig, da man runtergeladene Karten bearbeiten und zurechtschneiden kann (um zB die eigenen Algorithmen zu debuggen).
  • Beginner Guide to OSM
    Nicht viel mehr, das schreckt ja sonst ab.

Den ROI sehe ich eher langfristig, wenn sich in den Bereichen / Konferenzen mal rumspricht, dass da irgendwo so viele Daten brach liegen oder vielleicht sogar in 1-2 Plugins.

ich habe das auch mal probiert diese Woche. Ich habe einen Prof. Dr. einer Uni geschrieben, die sich meines Wissens nach noch nicht mit OSM beschäftigt hat. Erstmal habe ich ihn mir im Internet (LinkedIn etc) angeschaut und dann ganz dezent OSM in den Punkten hervorgehoben, die zu seiner Tätigkeit passen. Und jetzt will er sich nächste Woche mit mir treffen :slight_smile:

Und bevor wir hier hoch akademisch weitermachen:
** Herzlich willkommen im Forum, locked!**

Die hiesige Informatik-Fakultät hat keine Schwerpunkte in der Geoinformatik o.ä., OSM ist dennoch nicht unbekannt. Was mich am meisten erstaunt hat: Nicht nur die Daten, sondern auch die Tools und Datenformate kommen zum Einsatz. OSM-XML, mit selbst erfundenem Tagging, wird hier zum Abspeichern von selbst erzeugten (also nicht von OSM stammenden) Inhalten verwendet! Für GISler dürfte das uninteressant sein, denn die haben ja ihre eigenen Werkzeuge und Standards. Für Nicht-Spezialisten scheint Software wie JOSM und Osmosis eine gute Mischung aus Benutzbarkeit und Funktionalität zu bieten, um mal eben einen kleinen Testfall für ein Programm zu basteln oder einen visuellen Eindruck von einem Datensatz zu bekommen.

OSM wurde hier übrigens auch schon in der Lehre eingesetzt, damit es die Studenten im Programmier-Praktikum mal mit einem “realistischen” Datensatz zu tun bekommen.

Der Wermutstropfen: Die OSM-Verwender hier interagieren praktisch nicht mit der OSM-Community. Einen Werbe-Effekt bei den Studenten und Mitarbeitern, die auf diese Weise mit OSM in Kontakt kommen, dürfte es geben; darüber hinaus profitiert OSM aber bisher eher nicht von der Verwendung. Das mag sich in Zukunft ändern - die Projekte sind ja alle noch recht frisch, nennenswerte Publikationen stehen ebenfalls noch aus. Werben um Forscher ist wohl meist als längerfristige “Investition” zu sehen.