Wer übrigens einmal etwas mit OSM-Karten für ein Einsatz-Lagekartensystem experimentieren möchte, dem empfehle ich die kostenlose Software SCEPTROS (http://www.sceptros.de/). Mit dieser kann man auch ohne Kenntnis von Openlayertechniken vordefinierte Symbole und Daten in Kartenausschnitte von Opensteetmap einbringen. Einziger Wermutstropfen - man muss die zu nutzenden Karten im Vorfeld in der dementsprechend nötigen Auflösung und Größe als JPG-File abspeichern, was aber sehr schnell gemacht ist. Eine automatische Auswahl, wie man es von diversen Maps für OSM gewohnt ist, geht leider (noch) nicht. Das schöne ist, dass man unterschiedliche Karten und sogar Luftbilder einbinden kann.
Sagemal wie ist denn deine Meinung, gibt es viele GIS Leute im BOS Bereich. Beim Katastrophenschutz ist das wohl schon Thema aber ich habe keine Ahnung, wie das bei der Feuerwehr o.ä. abläuft?
Nach meiner Erfahrung (immerhin seit 35 Jahren) nimmt zwar der Einsatz von GPS und EDV-gestützten mobilen Leitsystemen zu, aber bei weitem nicht flächendeckend. Dabei ist die Gewichtung natürlich abhängig einmal von der Größe des Standortes und sicherlich auch von der Finanzlage. Hinzu kommt, dass es in den einzelnen Einheiten keinen übermäßig großen Anteil an Einsatzkräften gibt, die sich mit dieser Thematik intensiv auseinandersetzen. Anwendungsmöglichkeiten gibt es ja genug, da muss nicht Haiti als Muster herhalten. Jeder Sucheinsatz (Rettungshunde, Wasserwacht oder auch Suchkette im Gelände) gibt einem bei Aufzeichnung der Suchstrecken etwas mehr Sicherheit, ob man nicht bei schwierigem Gelände Lücken übersehen hatte. Nicht umsonst wird mit Einführung des Digitalfunks in Deutschland ja auch die Option GPS im Auge behalten. Für große Leitstellen schon jetzt kein Thema. Im Ausland (z.B. Schweden) ist z.B. ein Krankenwagen ohne GPS-Ortung und Navigation inzwischen schlicht undenkbar. Das Vertrauen in die gute alte Papierausgabe der UTM-Karte ist natürlich noch groß ;-), wobei die meistens hoffnungslos überaltern sind. Die Verwendung von digitalem Kartenmaterial ist allerdings durchaus schon auf dem Vormarsch. Man denke nur einmal an große Waldbrände. Dort wäre die Arbeit mit GPS und Digitalkarte für die Einheiten eigentlich zwingend angeraten und würde auch Lageentscheidungen deutlich beschleunigen.
Komme ebenfalls beruflich als auch privat aus dem Bereich Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Meiner auch schon über 30 jährigen Erfahrung nach gibt es gerade für die Feuerwehren keine einheitlichen elektronischen Systeme. Draußen bei den Feuerwehren sind (zumindest in unserem Beritt) immerhin flächendeckend die guten alten UTM-Karten vorhanden.
Diese wurden ja im Feuerwehrbereich nach der Waldbrandkatastrophe in Niedersachsen im Jahr 1975 eingeführt, bis dahin gab es so gut wie gar nichts. Bei den Rettungsdiensten /-fahrzeugen sind flächendeckend Navi´s vorhanden, die Ihren Auftrag bzw. das Ziel elektronisch übermittelt bekommen.
Die GPS-Ortung und Anzeige der Fahrzeuge in der Leitstelle ist ebenfalls gängige Praxis (bei uns).
In den Notfall- / Rettungsleitstellen sind die elektronischen Karten schon lange vorhanden und Standard. Allerdings gibt es auch hier unterschiedliche Kartenwerke. In der Regel sind die Werke der Landesvermessungsämter vorhanden. In einzelnen Bereichen gibt es auch andere Kartenhersteller.
Ich “arbeite” schon eine ganze Weile an der Intergration der “OSM-Karte” im Bereich der Leitstellen. Für Hessen kann ich sagen das es hier einzelne Leitstellen gibt die sich mit dem Thema beschäftigen. Allerdings befindet sich die Einbindung im besten Fall in einem Erprobungsstand. Bisher ist es leider so das man den “anderen Kartenwerken” mehr Vertrauen schenkt und lieber Mengen von Geld ausgibt, als sich bei OSM zu bedienen. Naja, steter Tropfen höhlt den Stein…
Hallo Michael,
danke für den Hinweis. Davon gehört hatte ich schon. Den Bericht kannte ich noch nicht. Liest sich gut und könnte ein sehr interessanter Ansatz für die Zukunft werden. Man darf gespannt sein wie die abschließende Bewertung des Projektes ausfällt.
Georg
Ich hatte von Navit bei der Polizei gehört/geschrieben. Den Artikel kannte ich aber noch nicht. Danke! Aber Kameras für die “Eigensicherung” ich weiß nicht…
nicht nur der Tisch sondern auch der Wandschirm sind OSM. Incl 3D-Ansicht.
Eigener Style aber die Attributierung ist -natürlich- sauber zu erkennen
Gruss
Walter
Für eine ggf. im nächsten Jahr erneut stattfindende Tagung zum Thema Soft-/Hardware im (BOS-)Einsatz (vgl. für dieses Jahr: http://www.hdt-essen.de/htd/veranstaltungen/W-H070-04-064-1.html)) hätte ich als Leiter der Veranstaltung Interesse an einem geeigneten Referenten aus dem “Team” von OSM bzw. den Autoren des Artikels.
also obwohl ich denk Artikel geschrieben habe, bin ich denke ich nicht so fit in Sachen BOS, von daher lasse ich gerne anderen den Vortritt
Es ist sicherlich auch nicht verkehrt, an die Lokale Gruppe in Aachen heranzutreten www.openstreetmap.de
oder bei beteiligten Universitäten mal zu schauen, ob es da welche gibt, die BOS bedienen (außer Bonn fällt mir da aber keine ein) http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Research
Es haben sich ja auch hier im Faden ein paar Leute als kundige geoutet, die man ansprechen könnte. Denn ich denke, dass es nicht primär um pures OSM geht, sondern OSM im Bezug auf BOS und dazu muss man dann schon wissen, wie BOS funktioniert und was benötigt wird.
Es gibt eine Auswertungssoftware für FME ( 5-Tonfolge Verfahren ) und POCSAG für diediditale Datenübermittlung der BOS Dienste und für Alarmmeldeempfänger. Die nennt sich " Radio Operator "
Naja wollen im Prinzip schon, können jedoch nicht, da im Moment und auch in nächster Zeit kaum Gelegenheit auch nur einmal am Tag hier reinzuschauen. Der nächste bitte.